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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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62 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n wie Kenia. Zwar fürchten auch wirtschaftlich potentere<br />

Län<strong>der</strong> den Zustrom von Flüchtlingen, wie etwa Italien, das Anfang 2011<br />

angesichts <strong>der</strong> 15.000 tunesischen Flüchtlinge EU-Hilfen for<strong>der</strong>te (Bloomberg<br />

2011), doch spielt die Flüchtlingsproblematik vor allem zwischen Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

eine noch viel größere Rolle.<br />

<strong>Die</strong> For<strong>der</strong>ung Italiens war vielleicht übertrieben, doch sie zeigt, dass große,<br />

ungesteuerte Flüchtlingsströme die Ziellän<strong>der</strong> kurzfristig vor große Probleme<br />

stellen können. Verschlechtern sich künftig die klimatischen Bedingungen<br />

insbeson<strong>der</strong>e in trockenen Gegenden und damit auch die dortigen Lebensverhältnisse<br />

weiter, könnten sowohl die Frequenz von Hungerkatastrophen wie<br />

am Horn von Afrika als auch <strong>der</strong>en Ausmaß in Zukunft zunehmen. Auch<br />

Län<strong>der</strong>, die bisher kaum o<strong>der</strong> gar nicht betroffen sind, könnten sich dann mit<br />

Flüchtlingsströmen konfrontiert sehen.<br />

<strong>Die</strong> Weltgemeinschaft stellt dies vor eine immense Herausfor<strong>der</strong>ung: Neben<br />

<strong>der</strong> moralisch gebotenen direkten Katastrophenhilfe bereiten die meist sowohl<br />

im Herkunftsland als auch im Zielland prekären Lebensverhältnisse den<br />

Nährboden für extremistisches Gedankengut. Ungesteuerte Massenmigration<br />

hat daher sowohl moralische als auch sicherheitspolitische Implikationen.<br />

Migration in großem Stil – wenn sie sich nicht schlagartig, son<strong>der</strong>n über einen<br />

längeren Zeitraum hin vollzieht – kann für die Ziellän<strong>der</strong> auch von Vorteil<br />

sein und zur Verschiebung <strong>der</strong> globalen Machtverhältnisse beitragen. Historisches<br />

Beispiel sind die Auswan<strong>der</strong>ungswellen von Europa in die USA, insbeson<strong>der</strong>e<br />

zwischen dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t und dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

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