Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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Sozioökonomische Ungleichheiten 57<br />
Auf die offene Frage nach den schwerwiegendsten <strong>ökonomischen</strong> Konsequenzen<br />
zunehmen<strong>der</strong> sozioökonomischer Ungleichheiten nennen die Experten<br />
in erster Linie die gravierenden Folgen von Ungleichheit im sozialen Bereich.<br />
<strong>Die</strong> Befragten betonen, dass durch sozioökonomische Ungleichheiten große<br />
Teile <strong>der</strong> erwerbsfähigen Bevölkerung an den Rand <strong>der</strong> Gesellschaft und damit<br />
in die Perspektivlosigkeit gedrängt werden. <strong>Die</strong>s führe zu Frustration und<br />
festige die soziale Spaltung. Von <strong>der</strong> <strong>ökonomischen</strong> Warte aus betrachtet bedeutet<br />
das Abrutschen großer Bevölkerungsteile in die Perspektivlosigkeit<br />
außerdem eine erhebliche Verschwendung von Humankapital. Der innere<br />
Zusammenhalt <strong>der</strong> betroffenen Gesellschaften sinke, Reiche schotteten sich<br />
zunehmend ab und die Wahrscheinlichkeit von sozialen Unruhen, Revolutionen<br />
und sogar von Kriegen und Terrorismus steige, wie einige Experten befinden.<br />
Oft führen die Befragten das Argument an, dass extreme Ungleichheit den<br />
Staatshaushalt belaste – wahlweise durch hohe Umverteilungskosten o<strong>der</strong><br />
durch hohe Kosten für die öffentliche Sicherheit.<br />
Problemverständnis und Lösungsansätze<br />
Wie auch im Fall von Wasser- und Nahrungsmittelkrisen stellen die Experten<br />
trotz <strong>der</strong> von ihnen selbst skizzierten gravierenden potenziellen Auswirkungen<br />
fest: <strong>Die</strong> Besorgnis auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Entscheidungsträger hält sich<br />
im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Risikofel<strong>der</strong>n in Grenzen – sie bewerten die<br />
Beunruhigung <strong>der</strong> Entschei<strong>der</strong> auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 6 (sehr<br />
stark) durchschnittlich mit 4,0. <strong>Die</strong> Agenda <strong>der</strong> Entscheidungsträger dominieren<br />
in den Augen <strong>der</strong> Befragten dagegen <strong>der</strong> internationale Terrorismus (4,97),<br />
die Verwerfungen am Finanzmarkt (4,82) sowie Energie- und Ressourcenknappheit<br />
(4,76).<br />
Auch das Verständnis dieses Risikofeldes unter Akademikern und Entschei<strong>der</strong>n<br />
sei bestenfalls durchschnittlich; das ist allerdings nicht beson<strong>der</strong>s aussagekräftig,<br />
da die Experten die meisten Risikofel<strong>der</strong> ähnlich durchschnittlich<br />
bewerten.