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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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54 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

stark an, wie eine <strong>Studie</strong> des Berkeley-Professors Emmanuel Saez zeigt. Demnach<br />

hat sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> oberen zehn Prozent am Gesamteinkommen von<br />

rund 33 Prozent im Jahr 1977 auf knapp 50 Prozent im Jahr 2007 erhöht,<br />

wobei insbeson<strong>der</strong>e das obere Prozent einen massiven Zugewinn von zehn<br />

Prozent auf rund 22 Prozent verzeichnete (Saez 2010). Der Gini-Koeffizient<br />

stieg zuletzt laut CIA von 0,41 im Jahr 1997 auf 0,45 im Jahr 2009 (CIA<br />

2011b).<br />

<strong>Die</strong> potenziellen Folgen sozialer und ökonomischer Ungleichheit sind vielfältig.<br />

Starke sozioökonomische Ungleichheiten können zum Beispiel Grund<br />

für große gesundheitliche Unterschiede zwischen den sozialen Schichten sein<br />

– <strong>der</strong> Gesundheitszustand wird zum offensichtlichen Wohlstandsindikator<br />

(Siegrist, Marmot 2008). Zudem haben Kin<strong>der</strong> aus armen Verhältnissen oft<br />

deutlich schlechteren Zugang zu Bildung und später zum Arbeitsmarkt.<br />

Sozioökonomische Ungleichheiten haben somit einen selbstverstärkenden<br />

Effekt – sie verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> verringern soziale Mobilität, was wie<strong>der</strong>um die<br />

soziale Spaltung zementiert.<br />

Eine ungleiche Gesellschaft ist anfälliger für gewaltsame Konflikte, politischen<br />

Extremismus und Kriminalität. <strong>Die</strong>s zeigen zwei Beispiele aus Europa:<br />

die schweren Unruhen in den französischen Banlieues 2005 o<strong>der</strong> die gewaltsamen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen in London im Sommer 2011. Der Wirtschaft<br />

fehlen aufgrund des schlechten Bildungszugangs eines Großteils <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

qualifizierte Arbeitskräfte – eine unhaltbare Situation, insbeson<strong>der</strong>e vor<br />

dem Hintergrund des drohenden weltweiten Fachkräftemangels (Deloitte<br />

2010). Insgesamt muss eine sozial und ökonomisch stark gespaltene Gesellschaft<br />

hohe Anstrengungen aufbringen, um die Folgen dieser Spaltung zu<br />

lin<strong>der</strong>n.

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