Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

52 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung
Energieverbrauchs im Transportsektor und in der Landwirtschaft. Ein Experte
schlägt einen international koordinierten Energie- und Rohstoffverteilungsmechanismus
vor, der auch die ärmeren Staaten nicht benachteiligt. Auch
zusätzliche Investitionen in Kohle und Gas, besonders in Afrika, werden vereinzelt
erwähnt, ebenso die Sicherstellung eines freien Energiehandels.
Ein weiterer häufig genannter Lösungsansatz betont die Wichtigkeit einer
allgemeinen Sensibilisierung für die Knappheit. Demnach müssen die Menschen,
aber auch die Politik zunächst für die Endlichkeit der von ihnen täglich
verbrauchten Ressourcen sensibilisiert werden, sodass ein sparsamer Umgang
früher oder später selbstverständlich wird. In diesem Sinne müssen die Politik,
im Idealfall aber auch die Unternehmen intensiv für einen nachhaltigen Lebensstil
werben. Dabei sehen die Befragten vor allem die G20-Staaten in der
Verantwortung.
Generell sei ein globaler Konsens über gemeinsame Interessen und Lebensgrundlagen,
erforderlich, um die Bedeutung der Endlichkeit der natürlichen
Ressourcen im Bewusstsein der Menschen und Entscheidungsträger zu verankern.
Die Meinung der Bürger in Deutschland
Die wachsende Energie- und Rohstoffknappheit ist – zusammen mit der
Gefahr einer weltweit wachsenden Kluft zwischen Reich und Arm – das Risiko,
das nach Ansicht der meisten von infas befragten Bürger eintreten wird: 92
Prozent glauben, dass dieses Ereignis „sehr wahrscheinlich“ bzw. „eher wahrscheinlich“
ist. Gleichzeitig ist dies auch die Entwicklung, die für die meisten
Bürger Deutschlands Auswirkungen auf ihr persönliches Leben hätte: 76 Prozent
sind der Ansicht, dass eine zunehmende Energie- und Rohstoffknappheit
„sehr große“ bzw. „eher große“ Auswirkungen auf ihr eigenes Leben hätte.
Damit rangiert dieses Risiko für die Bürger in Deutschland sowohl bezüglich
der Wahrscheinlichkeit des Auftretens als auch mit Blick auf die persönliche
Betroffenheit jeweils auf dem ersten Platz aller elf Risiken.