Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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26.06.2013 Aufrufe

48 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung Globale Relevanz des Risikofeldes Mit ihren Einschätzungen bestätigen die Experten die einleitend skizzierte hohe Bedeutung natürlicher Ressourcen für die Weltwirtschaft. So halten sie Energie- und Rohstoffknappheit für ein Risikofeld mit einem hohen Schadenspotenzial für die Weltwirtschaft und vergeben auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 6 (sehr hoch) durchschnittlich eine 5,36 – nur den Zusammenbruch der Finanzmärkte (5,68) bewerten sie noch höher. Die Befragten sehen außerdem großen Handlungsdruck – Lösungsansätzen im Hinblick auf Energie- und Rohstoffknappheit räumen sie unter allen Risikofeldern die höchste Priorität ein (Abb. 1). Abb. 1: Empfohlene Prioritäten bei der Lösung der Risikofelder (alle Befragten) Die Experten gehen davon aus, dass die hohe Relevanz von Energie- und Rohstoffknappheit auch auf der Ebene der Entscheidungsträger erkannt wird. Die Besorgnis in Bezug auf Risiken und Herausforderungen ist dort in den Augen der Experten sehr hoch, sie erhält auf einer Skala von 1 bis 6 eine Durchschnittsbewertung von 4,76 (wobei 1 für die geringste Besorgnis steht). Noch stärker beunruhigt sind die Entscheider lediglich, wenn es um den internationalen Terrorismus und um den potenziellen Zusammenbruch der Finanzmärkte geht.

Energie- und Rohstoffknappheit 49 Auf die offene Frage nach den gravierendsten ökonomischen Konsequenzen von Energie- und Rohstoffknappheit geben die Experten sehr unterschiedliche Antworten, u. a. nennen sie auch eine Reihe nicht genuin ökonomischer Folgen. Unmittelbar betroffen wäre die globale Wirtschaft in den Augen vieler Experten von steigenden Kosten und abnehmender Produktivität. Die Wertschöpfung würde sich zumindest teilweise vom Dienstleistungssektor wieder hin zur industriellen Produktion verschieben, so die Antwort eines deutschen Ökonomen. Für die Produktion von Gütern müssten höhere gesamtwirtschaftliche Kosten in Kauf genommen werden, entsprechend weniger Ressourcen stünden für den Dienstleistungssektor zur Verfügung. Die Befragten sehen die Gefahr sich verstärkender globaler Ungleichgewichte in der Wirtschaftsleistung. Sie erwarten neue politische Abhängigkeiten und eine insgesamt instabilere weltpolitische Gesamtlage, die protektionistische Tendenzen ebenso einschließt wie internationale Ressourcenkonflikte, zunehmende soziale Ungleichheit (sowohl inner- als auch zwischenstaatlich) und kriegerische Auseinandersetzungen um Rohstoffe. Hauptverlierer sind in den Augen der Experten die Ärmsten der Armen, die Gefahr von Aufständen wird steigen. Neben den sozialen Folgen werden auch Umweltrisiken genannt. So vermuten einige Befragte, dass beim Ressourcenabbau in Zukunft immer höhere Risiken eingegangen werden, als Konsequenz daraus werde die Umweltverschmutzung zunehmen. Die Möglichkeit, dass Kernenergie in Zukunft wieder eine größere Rolle bei der Stromerzeugung spielen könnte, bezeichnet ein Experte als negative Folge. Einige der befragten Experten sehen aufgrund des sich ergebenden Anpassungsdrucks aber auch Chancen. Mehr Forschung und Entwicklung im Bereich alternativer Energien und Energieeffizienz sowie Durchbrüche im Bereich von Materialeffizienz könnten eine positive Folge von Energie- und Rohstoffknappheit sein.

48 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

Globale Relevanz des Risikofeldes<br />

Mit ihren Einschätzungen bestätigen die Experten die einleitend skizzierte<br />

hohe Bedeutung natürlicher Ressourcen für die Weltwirtschaft. So halten sie<br />

Energie- und Rohstoffknappheit für ein Risikofeld mit einem hohen Schadenspotenzial<br />

für die Weltwirtschaft und vergeben auf einer Skala von 1 (sehr<br />

niedrig) bis 6 (sehr hoch) durchschnittlich eine 5,36 – nur den Zusammenbruch<br />

<strong>der</strong> Finanzmärkte (5,68) bewerten sie noch höher. <strong>Die</strong> Befragten sehen<br />

außerdem großen Handlungsdruck – Lösungsansätzen im Hinblick auf Energie-<br />

und Rohstoffknappheit räumen sie unter allen Risikofel<strong>der</strong>n die höchste<br />

Priorität ein (Abb. 1).<br />

Abb. 1: Empfohlene Prioritäten bei <strong>der</strong> Lösung <strong>der</strong> Risikofel<strong>der</strong> (alle Befragten)<br />

<strong>Die</strong> Experten gehen davon aus, dass die hohe Relevanz von Energie- und<br />

Rohstoffknappheit auch auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Entscheidungsträger erkannt wird.<br />

<strong>Die</strong> Besorgnis in Bezug auf <strong>Risiken</strong> und Herausfor<strong>der</strong>ungen ist dort in den<br />

Augen <strong>der</strong> Experten sehr hoch, sie erhält auf einer Skala von 1 bis 6 eine<br />

Durchschnittsbewertung von 4,76 (wobei 1 für die geringste Besorgnis steht).<br />

Noch stärker beunruhigt sind die Entschei<strong>der</strong> lediglich, wenn es um den internationalen<br />

Terrorismus und um den potenziellen Zusammenbruch <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

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