Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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46 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />
Verteuerung <strong>der</strong> übrigen Energieträger. Seit 1990 stieg <strong>der</strong> Energiepreisindex<br />
(Kohle, Gas, Rohöl) um 300 bis 400 Prozent (IMF 2011b).<br />
Eine mögliche Lösung <strong>der</strong> Rohstoffproblematik liegt im Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren<br />
Energien o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Atomkraft, die jedoch nach <strong>der</strong> Fukushima-<br />
Katastrophe auch global mehr denn je zur Debatte steht. <strong>Die</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />
erneuerbaren Energien hinkt dem rapide zunehmenden Energiebedarf hinterher.<br />
<strong>Die</strong> globalen Rohstoffreserven – sowohl energetische als auch nichtenergetische<br />
– sind jedoch limitiert. Sollte sich grüne Stromerzeugung auf breiter<br />
Front durchsetzen, hätte dies eine starke Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage nach bestimmten<br />
Rohstoffen wie beispielsweise nach seltenen Erden zur Folge. Weltweit<br />
ist von einer Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage von 130.000 Tonnen (2009) auf<br />
210.000 Tonnen (2015) zu rechnen (Bloomberg 2010). Auch ein möglicher<br />
Aufstieg <strong>der</strong> „Bottom of the Pyramid“, also <strong>der</strong> größten und ärmsten Bevölkerungsschicht<br />
<strong>der</strong> Erde, sowie das stetige Wachstum <strong>der</strong> globalen Mittelschicht<br />
würden, wenn sie sich im Rahmen des konventionellen Wachstumsparadigmas<br />
abspielten, den weltweiten Ressourcenbedarf massiv erhöhen.<br />
<strong>Die</strong> Reserven wichtiger Rohstoffe für die industrielle Produktion sind begrenzt<br />
und auf wenige Län<strong>der</strong> beschränkt, was sich wie<strong>der</strong>um negativ auf die<br />
Versorgungssicherheit auswirkt. Seit <strong>der</strong> Jahrtausendwende haben sich die<br />
Rohstoffpreise weltweit stark erhöht, <strong>der</strong> Preisindex für industrielle Vorprodukte<br />
(Agrarprodukte und Metalle) ist zwischen Januar 2000 und Juli 2011 von<br />
78,39 auf 208,36 Punkte gestiegen (IMF 2011c). Möglicherweise werden die<br />
Rohstoffpreise bei zunehmen<strong>der</strong> Volatilität in Zukunft weiter ansteigen,<br />
wodurch sich auch das Risiko geopolitischer Ressourcenkonflikte erhöht.<br />
Zum einen sind Rohstoffe knapp, zum an<strong>der</strong>en sind die Folgen des Rohstoffabbaus<br />
wie Umweltschäden nicht zu unterschätzen, die allerdings angesichts<br />
steigen<strong>der</strong> Rohstoffpreise vermutlich immer bereitwilliger in Kauf genommen<br />
werden. Jedoch ergeben sich vor dem Hintergrund des drohenden<br />
Klimawandels auch Chancen, etwa wenn die Entwicklungslän<strong>der</strong> in die Lage<br />
kämen, die energieintensive Wirtschaftsweise des Westens zu überspringen.