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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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Wasser- und Nahrungsmittelkrisen 43<br />

unter dem Skalenmittel von 3,5. Ursache ist <strong>der</strong> Mangel an politischem Konsens:<br />

Fast drei Viertel <strong>der</strong> Befragten nennen ihn als Hauptursache.<br />

So erfor<strong>der</strong>n Lösungen, die das Risiko <strong>der</strong> Wasser- und Nahrungsmittelkrisen<br />

verringern, in den Augen <strong>der</strong> Befragten global koordiniertes Handeln,<br />

während die Auswirkungen regional auf Nicht-OECD-Staaten beschränkt<br />

bleiben und daher die maßgeblichen Entscheidungsträger in den wirtschaftlich<br />

am stärksten entwickelten Gesellschaften nicht son<strong>der</strong>lich beunruhigen. Je<br />

größer <strong>der</strong> politische Dissens, desto negativer sehen die Befragten auch die<br />

unternommenen Lösungsanstrengungen.<br />

Auffällig sind im Fall von Wasser- und Nahrungsmittelkrisen die großen<br />

Meinungsverschiedenheiten unter den Experten. Es gibt in etwa ebenso viele<br />

Teilnehmer, die eine zukünftige Lösung für sehr unwahrscheinlich halten wie<br />

solche, die in Zukunft stark mit einer Lösung rechnen. Hier kann sehr deutlich<br />

nach dem beruflichen Hintergrund <strong>der</strong> Befragten differenziert werden: Während<br />

Politiker Wasser- und Nahrungsmittelkrisen äußerst pessimistisch sehen,<br />

sind Wirtschaftsvertreter im Hinblick auf eine zukünftige Lösung deutlich<br />

optimistischer.<br />

Auf die Frage nach den ihrer Meinung nach besten Lösungsstrategien for<strong>der</strong>n<br />

die meisten Experten Korruptionsbekämpfung und mehr Verteilungsgerechtigkeit<br />

weltweit. Chancen für die Überwindung reiner Subsistenzwirtschaft<br />

sehen die Befragten in <strong>der</strong> Etablierung lokaler Wirtschaftskreisläufe nach dem<br />

Bottom-of-the-Pyramid-Prinzip – auch die Menschen <strong>der</strong> größten und ärmsten<br />

sozio<strong>ökonomischen</strong> Schicht in den Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n,<br />

die von weniger als zwei Dollar pro Tag leben, sollten demnach als vollwertige<br />

Konsumenten angesprochen und zu potenziellen Kleinunternehmern geschult<br />

werden.<br />

Auf globaler Ebene for<strong>der</strong>n die Experten mehrheitlich eine stärkere Beteiligung<br />

schwächerer Marktakteure am Welthandel und einen erleichterten<br />

Marktzugang für Entwicklungslän<strong>der</strong>. Sie sehen die klassische, eher kurzfristig<br />

ausgelegte Entwicklungshilfe nicht als probates Mittel zur Problemlösung an,<br />

da ihr die Perspektiven einer nachhaltigen <strong>ökonomischen</strong> Entwicklung fehlten.<br />

Langfristige Lösungen lassen sich nach Ansicht <strong>der</strong> Experten nur durch ein<br />

enges Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft finden.

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