Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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28 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />
tieren zu hohen Preisen und erwirtschaften dauerhafte Handelsbilanzüberschüsse.<br />
Auch das Risiko <strong>der</strong> Staatsverschuldung kann durch Energie- und<br />
Rohstoffknappheit zunehmen, wenn die Regierungen versuchen, mit staatlichen<br />
Subventionen die Energie- und Rohstoffpreise künstlich zu senken. Gerade<br />
Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>der</strong> befinden sich hier häufig in einem<br />
Dilemma. Wenn sie auf die Subvention hoher Energiepreise verzichten, kann<br />
sich die arme Bevölkerung Energie nicht mehr leisten und das Risiko sozioökonomischer<br />
Ungleichheiten steigt. Teure Energie und teure Rohstoffe haben<br />
zudem negative Folgen für die Erträge in <strong>der</strong> Landwirtschaft, weil <strong>der</strong><br />
Einsatz beispielsweise von Düngemitteln sinkt und die Kosten des Betriebs<br />
von Bewässerungspumpen steigen.<br />
Das Risikofeld Energie- und Rohstoffmangel ist im Urteil <strong>der</strong> Entschei<strong>der</strong><br />
und Experten ein zentraler Treiber sowohl bei <strong>der</strong> Bedrohung <strong>der</strong> Lebensgrundlagen<br />
als auch bei <strong>der</strong> Verschärfung makroökonomischer Ungleichgewichte.<br />
<strong>Die</strong> Befragten tragen dieser zentralen Stellung im Zusammenspiel <strong>der</strong><br />
Risikofel<strong>der</strong> Rechnung, indem sie Energie- und Rohstoffknappheit als das<br />
Risikofeld mit dem zweithöchsten Schadenspotenzial für die Weltwirtschaft<br />
bewerten und es bei <strong>der</strong> Dringlichkeit von Maßnahmen <strong>der</strong> Risikominimierung<br />
sogar auf Platz eins setzen.<br />
Das Versagen technischer Infrastrukturen und <strong>der</strong> Ausbruch globaler Pandemien<br />
werden in ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit kaum von an<strong>der</strong>en Risikofel<strong>der</strong>n<br />
beeinflusst, urteilen die Befragten. Sie treten plötzlich auf und haben<br />
schockartige Wirkungen. Sowohl die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens als<br />
auch ihr Schadenspotenzial sind nach Ansicht <strong>der</strong> befragten Entschei<strong>der</strong> und<br />
Experten mit beson<strong>der</strong>s hoher Unsicherheit behaftet. Sie bewerten in <strong>der</strong><br />
Umfrage das Wissen über die Ursachen und Folgen globaler Pandemien und<br />
systemrelevanter Infrastrukturausfälle als vergleichsweise gering. Es bestehen<br />
auch kaum Wechselwirkungen mit den beiden zentralen Clustern <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Risikofel<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Gefahren für die <strong>Globalisierung</strong> durch hoch ansteckende<br />
Krankheiten und den Ausfall lebenswichtiger Netze wie Internet und Logistikketten<br />
sind bisher nur unzureichend erforscht. Hier gilt es, zunächst eine<br />
Wissensbasis zu schaffen, die erfolgreiches Risikomanagement überhaupt erst<br />
möglich macht.