Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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<strong>Die</strong> Befragungen im Überblick 23<br />
Wechselwirkungen zwischen den <strong>Risiken</strong><br />
Viele <strong>der</strong> elf Risikofel<strong>der</strong> beeinflussen einan<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Umfrage hat sich diesen<br />
Wechselwirkungen gewidmet, indem sie die internationalen Entschei<strong>der</strong> und<br />
Experten zu jedem Risikobereich nach den schwerwiegendsten Folgen befragte,<br />
sollte das Risiko eintreten. In vielen Fällen wurde eine Verschärfung an<strong>der</strong>er<br />
Risikofel<strong>der</strong> genannt. Aus den Antworten <strong>der</strong> befragten Experten und<br />
Entschei<strong>der</strong> ergeben sich zwei Risiko-Cluster, die durch starke Interdependenzen<br />
gekennzeichnet sind (Abb. 11).<br />
Das Cluster „Bedrohte Lebensgrundlagen“ besteht im Kern aus den <strong>Risiken</strong><br />
Wasser- und Nahrungsmittelkrisen, sozioökonomische Ungleichheiten und<br />
ungesteuerte Massenmigration. In enger Beziehung dazu steht im Urteil <strong>der</strong><br />
Befragten das Risikofeld Terrorismus. <strong>Die</strong> <strong>Risiken</strong> Energie- und Rohstoffknappheit<br />
sowie alternde Gesellschaften wirken verschärfend auf das Risiko-<br />
Cluster „Bedrohte Lebensgrundlagen“.<br />
Das Cluster „Makroökonomische Ungleichgewichte“ beinhaltet im Kern die<br />
<strong>Risiken</strong> systemischer Zusammenbruch <strong>der</strong> Finanzmärkte, Staatsverschuldung/Staatsbankrott<br />
und Protektionismus/Handelskriege. Auch die <strong>Risiken</strong><br />
des Clusters „Makroökonomische Ungleichgewichte“ werden verschärft durch<br />
die Auswirkungen <strong>der</strong> Risikofel<strong>der</strong> Energie- und Rohstoffknappheit sowie<br />
alternde Gesellschaften.<br />
Wechselwirkungen gibt es auch zwischen den beiden Clustern. So kann eine<br />
hohe Staatsverschuldung die Kluft zwischen Arm und Reich in einer Gesellschaft<br />
vertiefen, weil die öffentliche Hand nicht in <strong>der</strong> Lage ist, die Einkommensunterschiede<br />
über staatliche Sozialausgaben zu verringern.<br />
Das Cluster „Bedrohte Lebensgrundlagen“ steht für einen Risiko-Nexus,<br />
wie er für viele Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>der</strong> typisch ist. <strong>Die</strong> armen<br />
Bevölkerungsschichten haben erschwerten Zugang zu den oftmals knappen<br />
Nahrungsmitteln und zu <strong>der</strong> in vielen dieser Län<strong>der</strong> unzureichenden Trinkwasserversorgung.<br />
Bevölkerungswachstum und sinkende Frischwasserreserven<br />
vergrößern das Versorgungsproblem und damit die Kluft zwischen Arm und<br />
Reich. <strong>Die</strong> Vereinten Nationen prognostizieren, dass die weltweite Nah-