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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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134 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

zept entsprechend davon aus, dass die reine Fokussierung auf die Kontinuitätsannahme<br />

problematisch ist, weil Risikopotenziale tendenziell unerkannt<br />

bleiben. Insofern lenkt die Analyse von Diskontinuitäten den Blick auf eher<br />

unbekannte, aber zugleich nicht min<strong>der</strong> relevante <strong>Risiken</strong>. So sind Megatrends<br />

zwar über lange Zeiträume hinweg stabil, aber keineswegs unverän<strong>der</strong>lich.<br />

Trendbrüche (Disruptionen) entfalten gerade deshalb enorme Wirkungen auf<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge, weil man sie zumeist nicht ins Kalkül zieht.<br />

<strong>Die</strong> erste Phase <strong>der</strong> Diskontinuitätsanalyse untersucht die potenziellen <strong>Risiken</strong>,<br />

die sich aus dem Bruch eines Megatrends ergeben. Was passiert zum<br />

Beispiel, wenn sich die Vorzeichen des demographischen Wandels rasch än<strong>der</strong>n<br />

und es in Gesellschaften mit vormals starker Alterung zu einem Geburtenboom<br />

kommt? O<strong>der</strong> was passiert, wenn die Kritik an <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong> so<br />

stark zunimmt, dass sich Staaten gezwungen sehen, ihre nationalen Ökonomien<br />

vom Weltmarkt abzuschotten? <strong>Die</strong> Analyse reflektiert dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />

den Umstand, dass Disruptionen einen Bruch <strong>der</strong> Erwartungsstruktur darstellen<br />

und somit kaum mit den gängigen Methoden <strong>der</strong> <strong>ökonomischen</strong> Risikoanalyse<br />

abgedeckt werden können.<br />

<strong>Die</strong> Wechselwirkungsanalyse auf Basis eines Trendbruches und eines kontinuierlichen<br />

Trendverlaufs stellt wie<strong>der</strong>um eine Erweiterung und Vertiefung<br />

<strong>der</strong> vorhergehenden Analyse dar. Welche Wirkungen übt ein starker Geburtenzuwachs<br />

auf die voranschreitende Individualisierung <strong>der</strong> Gesellschaft aus<br />

und welche <strong>ökonomischen</strong> Konsequenzen ruft diese Konstellation hervor?<br />

Welche Herausfor<strong>der</strong>ungen stellen sich für die Wirtschaft, wenn sich die <strong>Globalisierung</strong><br />

weiter fortsetzt, es aber zugleich zu verstärkten Ressentiments<br />

gegenüber <strong>der</strong> kulturellen Vielfalt und zu einer Rückbesinnung auf traditionelle<br />

Lebensweisen kommt? <strong>Die</strong> Analyse geht dabei insbeson<strong>der</strong>e auf die Wechselwirkungen<br />

<strong>der</strong> Megatrends ein, da diese häufig mehrere Bezugssysteme<br />

gleichzeitig beeinflussen und somit beson<strong>der</strong>s komplexe Risikolagen schaffen.<br />

Ein wichtiges Kriterium für die zweite Phase <strong>der</strong> Diskontinuitätsanalyse ist<br />

die Plausibilität <strong>der</strong> Disruptionen. So müssen disruptive Ereignisse mit geringer<br />

Plausibilität – wir sprechen in diesem Fall von <strong>Risiken</strong> mit Wildcard-<br />

Charakter – deutlich von Wirkungen eines Trendbruches auf einen an<strong>der</strong>en<br />

Trend unterschieden werden. Wildcards lassen sich vor dem Hintergrund<br />

unseres Risikoverständnisses allenfalls als Gefahren charakterisieren, die sich

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