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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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128 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

Risiko. <strong>Die</strong> Anschläge in New York und Washington vom 11. September 2001<br />

stellten zum Beispiel vor dem Ereignis eine Gefahr dar, nach dem Eintreten<br />

wurden sie aber vermehrt in Entscheidungsprozessen einbezogen und somit<br />

als Risiko behandelt.<br />

<strong>Die</strong> Grenze von Gefahr und Risiko ist also von <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Entscheidungsprämissen<br />

abhängig. Eine Gefahr, die bekannt ist, kann als Risiko behandelt<br />

werden, weil die Entscheidungen darauf Bezug nehmen können. Wie<br />

riskant eine Entscheidung letztlich ist, hängt insofern vom vorhandenen Wissen<br />

<strong>der</strong> Entscheidungsträger ab. Da allerdings das Resultat einer Entscheidung<br />

in <strong>der</strong> (unbekannten) Zukunft liegt, schützt Wissen nicht vor unsicheren Entscheidungen.<br />

Vor diesem Hintergrund kann maximal von relativer Sicherheit<br />

bzw. relativer Unsicherheit gesprochen werden.<br />

Relative Sicherheit entsteht, wenn man versucht, <strong>Risiken</strong> zu antizipieren und<br />

als Prämissen in die Entscheidung einfließen zu lassen. Ob etwa <strong>der</strong> demographische<br />

Wandel für ein Unternehmen o<strong>der</strong> für die Volkswirtschaft ein Risiko<br />

darstellt, hängt also von <strong>der</strong> Wahrnehmung und den Erwartungen <strong>der</strong> Entscheidungsträger<br />

ab. Auf diese Weise kann es vorkommen, dass Entwicklungen<br />

im Umfeld einer Organisation o<strong>der</strong> einer Volkswirtschaft, die gegenwärtig<br />

nicht als <strong>Risiken</strong> wahrgenommen werden, zukünftig als wirkmächtige Faktoren<br />

wirtschaftliche Entscheidungen maßgeblich prägen. Der Umgang mit <strong>Risiken</strong><br />

ist also vor allem in zeitlicher Hinsicht problematisch. Weil Entscheidungen<br />

häufig auf Grundlage von Kontinuitätserwartungen getroffen werden, bleiben<br />

zukünftige <strong>Risiken</strong>, <strong>der</strong>en Vorboten aber schon sichtbar sind, häufig unerkannt.<br />

Definition und Prämissen für die Untersuchung<br />

Zusammenfassend zielt also das erweiterte Verständnis ökonomischer <strong>Risiken</strong><br />

darauf ab, neben mikro- und makro<strong>ökonomischen</strong> Faktoren auch die<br />

(globalen) sozio-<strong>ökonomischen</strong> Risikolagen zu berücksichtigen, die auf Unternehmen<br />

und Volkswirtschaften einwirken. Dazu reicht es nicht, den Fokus auf<br />

Einzelrisiken zu legen, son<strong>der</strong>n es ist notwendig, die komplexen und emergenten<br />

Wechselwirkungen verschiedener <strong>Risiken</strong> sowie den Einfluss <strong>der</strong> Risikowahrnehmung<br />

von Akteuren und Akteursgruppen zu berücksichtigen.

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