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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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Risikobegriff, Auswahl <strong>der</strong> Risikofel<strong>der</strong> und Befragungsmethodik 127<br />

nehmen kann o<strong>der</strong> nicht und ob er zu den Betroffenen gehört o<strong>der</strong> nicht.<br />

<strong>Die</strong>ser Umstand sorgt für enormes Konfliktpotenzial, das für die soziale Dimension<br />

von <strong>Risiken</strong> kennzeichnend ist. <strong>Die</strong> soziale Risikodimension erfasst<br />

also die divergierenden Interessenlagen <strong>der</strong> Akteure im Umgang mit den <strong>Risiken</strong>.<br />

Will man ökonomische <strong>Risiken</strong> verstehen, reicht es folglich nicht aus, ein<br />

Risiko nur unter dem Gesichts<strong>punkt</strong> seiner faktischen Geltung zu beobachten.<br />

Vielmehr rückt auch die soziale Geltung von <strong>Risiken</strong> in den Fokus, d.h., die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Übereinstimmung von Entscheidungsträgern und (potenziell)<br />

Betroffenen über Lösungen zur Überwindung <strong>der</strong> <strong>Risiken</strong> hat erhebliche<br />

Auswirkungen auf das Risiko selbst.<br />

Risiko als mikro- und makroökonomisches Entscheidungsproblem<br />

Ökonomische <strong>Risiken</strong> lassen sich zunächst in mikroökonomische <strong>Risiken</strong>,<br />

die primär betriebswirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen wie<br />

Investitionsentscheidungen o<strong>der</strong> strategische Positionierungen betreffen, und<br />

makroökonomische <strong>Risiken</strong>, die den volkswirtschaftlichen Zusammenhang<br />

wie die Konjunkturentwicklung, aber auch sozialstrukturelle Lagen betreffen,<br />

unterteilen. Beide Risikokontexte lassen sich weitgehend mit den Verfahren<br />

von Betriebs- und Volkswirtschaft beschreiben und bewerten. Erweitert man<br />

dieses Verständnis auf den sozio<strong>ökonomischen</strong> Kontext, fließen sämtliche<br />

<strong>Risiken</strong> in das Risikoverständnis ein, die für ökonomische Entscheidungen<br />

bedeutsam sind o<strong>der</strong> sein können. Dazu zählen gesellschaftliche und politische<br />

<strong>Risiken</strong>, technologische, ökologische und ökonomische <strong>Risiken</strong>.<br />

Was aber kennzeichnet unter diesem komplexen Verständnis des Risikobegriffs<br />

ein globales ökonomisches Risiko? <strong>Risiken</strong> entstehen überall dort, wo<br />

Entscheidungen getroffen werden. Erst wenn Alternativen vorhanden sind<br />

und eine Wahl getroffen werden muss, wird ein Sachverhalt riskant. Aus entscheidungstheoretischer<br />

Sicht unterscheidet das Vorhandensein von Alternativen<br />

das Risiko von <strong>der</strong> (alternativlosen) Gefahr. Obgleich Gefahren – etwa<br />

unvorhergesehene Ereignisse o<strong>der</strong> Katastrophen – äußerst relevant für die<br />

globale Wirtschaft sein können, stellen sie kein Entscheidungsproblem dar.<br />

Werden sie hingegen als Prämissen für Entscheidungen behandelt, sind sie ein

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