Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt
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126 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />
ausreicht. Konkret bedeutet dies, ebenso <strong>Risiken</strong> einzubeziehen, <strong>der</strong>en Ursachen<br />
außerhalb <strong>der</strong> <strong>ökonomischen</strong> Sphäre liegen, wie <strong>Risiken</strong>, <strong>der</strong>en Wirkungen<br />
sich außerhalb dieser Sphäre entfalten.<br />
Bei Risiko handelt es sich zunächst um eine mögliche Form <strong>der</strong> Beobachtung,<br />
d.h., eine Risikoeinschätzung ist abhängig vom Wissen und Nicht-<br />
Wissen des Betrachters. <strong>Die</strong> klassische Risikoanalyse, etwa in <strong>der</strong> Versicherungsökonomik,<br />
beobachtet spezifische Entscheidungszusammenhänge meist<br />
unter <strong>der</strong> Prämisse <strong>der</strong> Steuerbarkeit von <strong>Risiken</strong>, im Sinne einer Messbarkeit<br />
von Ungewissheit. Zum Beispiel werden aufgrund des Klimawandels die<br />
Wahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen und ihre potenziellen Schadenshöhen<br />
berechnet. Unbeachtet bleiben aber die nicht-versicherten <strong>ökonomischen</strong><br />
Folgeeffekte in einer mittleren und auch längerfristigen Perspektive.<br />
In <strong>der</strong> Analyse globaler ökonomischer <strong>Risiken</strong> hingegen geht es um die Beobachtung<br />
eines deutlich größeren Bezugssystems. <strong>Die</strong> Beobachtungsperspektive<br />
verschiebt sich somit von Einzelrisiken hin zu komplexen Risikolagen, die<br />
das System <strong>der</strong> globalen Wirtschaft maßgeblich beeinflussen und nur eingeschränkt<br />
messbar und steuerbar sind. <strong>Die</strong> Beobachtung systemischer <strong>Risiken</strong><br />
setzt ein mehrdimensionales Verständnis von <strong>Risiken</strong> voraus, das Aspekte<br />
faktischer Geltung sowie sozialer Geltung einbezieht.<br />
Damit von einem <strong>ökonomischen</strong> Risiko gesprochen werden kann, muss es<br />
zunächst faktisch als Risiko seitens <strong>der</strong> Wissenschaft, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Ökonomie,<br />
und von Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft anerkannt<br />
sein. Es gibt kein objektives Kriterium für die faktische Geltung eines <strong>ökonomischen</strong><br />
Risikos; entscheidend ist vielmehr, ob es als solches wahrgenommen<br />
und kommuniziert wird. Letztlich kann dann von einem <strong>ökonomischen</strong> Risiko<br />
gesprochen werden, wenn es für das konkrete Entscheidungsverhalten einen<br />
Unterschied macht, ob das Risiko als Prämisse für ökonomische Entscheidungen<br />
berücksichtigt wird, und wenn es im Fall des Eintretens eine Wirkung auf<br />
das ökonomische System entfaltet.<br />
Darüber hinaus verstehen wir ökonomische <strong>Risiken</strong> als Problemlagen, die<br />
auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche einwirken. <strong>Die</strong> Bewertung von<br />
Risikopotenzialen und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Umgang mit <strong>Risiken</strong> hängen maßgeblich<br />
davon ab, ob <strong>der</strong> Einzelne auf die riskante Entscheidung aktiv Einfluss