Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

108 Die ökonomischen Risiken der Globalisierung
würdige multilaterale Handelsabkommen vor und sehen hier die G8- und
G20-Staaten in der Verantwortung.
Es gibt jedoch auch andere Stimmen: Ein afrikanischer Wirtschaftswissenschaftler
zum Beispiel würde den ärmeren Ländern ein gewisses Maß an Protektionismus
zugestehen, um deren Aufholprozess zu beschleunigen, während
reiche Länder ihre Volkswirtschaften komplett öffnen sollten. Ein anderer
Experte regt einen Paradigmenwechsel von einer rein wettbewerbsgetriebenen
Wirtschaft hin zu mehr Kooperation an.
Die Meinung der Bürger in Deutschland
Der Ausbruch eines Handelskrieges ist das einzige der elf ökonomischen Risiken,
von dem weniger als die Hälfte der von infas befragten Personen erwartet,
dass dieses Risiko tatsächlich eintrifft. Lediglich 40 Prozent sind der Meinung,
dass dieses Ereignis „sehr wahrscheinlich“ bzw. „eher wahrscheinlich“
ist. Gleichzeitig stellen Handelskriege auch die Entwicklung dar, die für die
wenigsten Bürger in Deutschland Auswirkungen auf ihr persönliches Leben
hätte: Lediglich 35 Prozent sind der Ansicht, dass eine Störung des internationalen
Handels durch die Schließung der Grenzen für Produkte aus dem Ausland
„sehr große“ bzw. „eher große“ Auswirkungen auf ihr eigenes Leben
hätte. Damit rangieren Handelskriege sowohl bezüglich der Wahrscheinlichkeit
des Auftretens als auch mit Blick auf die persönliche Betroffenheit aus
Sicht der Bürger in Deutschland jeweils auf dem letzten Platz aller elf Risiken.