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Studie: Die ökonomischen Risiken der Globalisierung - Z_punkt

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104 <strong>Die</strong> <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Globalisierung</strong><br />

Globale Relevanz des Risikofeldes<br />

<strong>Die</strong> potenziellen Konsequenzen zunehmen<strong>der</strong> protektionistischer Tendenzen<br />

o<strong>der</strong> gar eines Handelskrieges für die Weltwirtschaft beurteilen die Experten<br />

einheitlich als hoch. Allerdings rangiert das Risikofeld deutlich hinter den<br />

an<strong>der</strong>en originär <strong>ökonomischen</strong> <strong>Risiken</strong> wie dem Zusammenbruch <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

o<strong>der</strong> dem Thema Staatsverschuldung/Staatsbankrott.<br />

<strong>Die</strong> Umfrageergebnisse zeigen, dass die rein <strong>ökonomischen</strong> Auswirkungen<br />

auch für die Einschätzung <strong>der</strong> Experten im Hinblick auf die Dringlichkeit<br />

einer Lösung nicht allein ausschlaggebend sind. So resultieren Protektionismus<br />

und Handelskriege als Risikofel<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Lösung eine verhältnismäßig geringe<br />

Priorität beigemessen wird, obwohl die Bewertung des <strong>ökonomischen</strong> Schadenspotenzials<br />

verhältnismäßig hoch ausfällt. <strong>Die</strong> Experten vergeben hier auf<br />

einer Skala von 1 bis 6 im Durchschnitt den Wert 4,04, wobei die 6 für höchste<br />

Priorität steht – die in den Augen <strong>der</strong> Befragten drängendsten Risikofel<strong>der</strong><br />

weisen eine Durchschnittsbewertung von 5,14 auf.<br />

Auf die offene Frage nach den schwerwiegendsten wirtschaftlichen Konsequenzen<br />

von Protektionismus und Handelskriegen nennen fast alle Experten<br />

Wohlstandsverluste. Sie warnen vor Qualitätseinbußen, <strong>der</strong> Hemmung globaler<br />

Wissensverbreitung und dem Verlust von Wettbewerbsintensität und damit<br />

auch <strong>der</strong> Innovationskraft. An<strong>der</strong>e betonen die Ineffizienzen und Verzerrungen<br />

sowie den Rückgang des globalen Handelsvolumens mit <strong>der</strong> Folge von<br />

Preisanstiegen. Insgesamt ginge die Wirtschaftsleistung zurück, zwei Wissenschaftler<br />

aus Europa sehen sogar die Gefahr einer wirtschaftlichen Stagnation<br />

o<strong>der</strong> eines Kollapses.<br />

Im sozialen Bereich befürchten die Befragten eine Zunahme <strong>der</strong> Ungleichheit,<br />

steigende Arbeitslosigkeit und Armut (jedoch ohne regionale Differenzierung),<br />

zunehmenden Extremismus, Ressentiments gegenüber an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />

und politischen Isolationismus. <strong>Die</strong> Umfrageteilnehmer warnen zudem<br />

vor einer Wie<strong>der</strong>kehr von Nationalismus, selbst Kriege sieht ein Experte als<br />

Folge von Protektionismus im Bereich des Möglichen.<br />

Der Wegfall wichtiger Auslandsmärkte und <strong>der</strong> gehemmte Wissensaustausch<br />

werden sich den Experten zufolge beson<strong>der</strong>s stark auf die weniger entwickelten,<br />

ärmeren Län<strong>der</strong> auswirken.

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