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Nietzsche, Friedrich - Di...

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− sit venia verbo.<br />

257.<br />

Aus der Erfahrung. − Mancher weiss nicht, wie reich er ist, bis er erfährt, was für reiche<br />

Menschen an ihm noch zu <strong>Di</strong>eben werden.<br />

258.<br />

<strong>Di</strong>e Leugner des Zufalls. − Kein Sieger glaubt an den Zufall.<br />

259.<br />

Aus dem Paradiese. − "Gut und böse sind die Vorurtheile Gottes" − sagte die Schlange.<br />

260.<br />

Ein Mal eins. − Einer hat immer Unrecht: aber mit Zweien beginnt die Wahrheit. − Einer<br />

kann sich nicht beweisen: aber Zweie kann man bereits nicht widerlegen.<br />

261.<br />

Originalität. − Was ist Originalität? Etwas sehen, das noch keinen Namen trägt, noch nicht<br />

genannt werden kann, ob es gleich vor Aller Augen liegt. Wie die Menschen gewöhnlich<br />

sind, macht ihnen erst der Name ein <strong>Di</strong>ng überhaupt sichtbar. − <strong>Di</strong>e Originalen sind<br />

zumeist auch die Namengeber gewesen.<br />

262.<br />

Sub specie aeterni. − A.: "Du entfernst dich immer schneller von den Lebenden: bald<br />

werden sie dich aus ihren Listen streichen!" − B.: "Es ist das einzige Mittel, um an dem<br />

Vorrecht der Todten theilzuhaben." − A.: "An welchem Vorrecht?" − B.: "Nicht mehr zu<br />

sterben."<br />

263.<br />

<strong>Nietzsche</strong><br />

Ohne Eitelkeit. − Wenn wir lieben, so wollen wir, dass unsere Mängel verborgen bleiben, −<br />

nicht aus Eitelkeit, sondern, weil das geliebte Wesen nicht leiden soll. Ja, der Liebende<br />

möchte ein Gott scheinen, − und auch diess nicht aus Eitelkeit.<br />

257. 111

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