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Nietzsche, Friedrich - Di...

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leibt in den <strong>Di</strong>ngen zurück. Wie ist es möglich, dass ein Mensch <strong>Di</strong>eb oder Räuber sei!<br />

243.<br />

Ursprung von "Gut" und "Schlecht". − Eine Verbesserung erfindet nur Der, welcher zu<br />

fühlen weiss: "<strong>Di</strong>ess ist nicht gut".<br />

244.<br />

Gedanken und Worte. − Man kann auch seine Gedanken nicht ganz in Worten wiedergeben.<br />

245.<br />

Lob in der Wahl. − Der Künstler wählt seine Stoffe aus: das ist seine Art zu loben.<br />

246.<br />

Mathematik. − Wir wollen die Feinheit und Strenge der Mathematik in alle Wissenschaften<br />

hineintreiben, so weit diess nur irgend möglich ist, nicht im Glauben, dass wir auf diesem<br />

Wege die <strong>Di</strong>nge erkennen werden, sondern um damit unsere menschliche Relation zu den<br />

<strong>Di</strong>ngen festzustellen. <strong>Di</strong>e Mathematik ist nur das Mittel der allgemeinen und letzten<br />

Menschenkenntniss.<br />

247.<br />

Gewohnheit. − Alle Gewohnheit macht unsere Hand witziger und unseren Witz<br />

unbehender.<br />

248.<br />

Bücher. − Was ist an einem Buche gelegen, das uns nicht einmal über alle Bücher hinweg<br />

trägt?<br />

249.<br />

<strong>Nietzsche</strong><br />

Der Seufzer des Erkennenden. − "Oh über meine Habsucht! In dieser Seele wohnt keine<br />

Selbstlosigkeit, − vielmehr ein Alles begehrendes Selbst, welches durch viele Individuen<br />

wie durch seine Augen sehen und wie mit seinen Händen greifen möchte, − ein auch die<br />

ganze Vergangenheit noch zurückholendes Selbst, welches Nichts verlieren will, was ihm<br />

überhaupt gehören könnte! Oh über diese Flamme meiner Habsucht! Oh, dass ich in<br />

hundert Wesen wiedergeboren würde!" − Wer diesen Seufzer nicht aus Erfahrung kennt,<br />

kennt auch die Leidenschaft des Erkennenden nicht.<br />

243. 109

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