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Nietzsche, Friedrich - Di...

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229.<br />

Trotz und Treue. − Er hält aus Trotz an einer Sache fest, die ihm durchsichtig geworden ist,<br />

− er nennt es aber "Treue".<br />

230.<br />

Mangel an Schweigsamkeit. − Sein ganzes Wesen überredet nicht − das kommt daher, dass<br />

er nie eine gute Handlung, die er that, verschwiegen hat.<br />

231.<br />

<strong>Di</strong>e "Gründlichen". − <strong>Di</strong>e Langsamen der Erkenntniss meinen, die Langsamkeit gehöre zur<br />

Erkenntniss.<br />

232.<br />

Träumen. − Man träumt gar nicht, oder interessant. − Man muss lernen, ebenso zu wachen:<br />

− gar nicht, oder interessant.<br />

233.<br />

Gefährlichster Gesichtspunct. − Was ich jetzt thue oder lasse, ist für alles Kommende so<br />

wichtig, als das grösste Ereigniss der Vergangenheit: in dieser ungeheuren Perspective der<br />

Wirkung sind alle Handlungen gleich gross und klein.<br />

234.<br />

Trostrede eines Musicanten. − "Dein Leben klingt den Menschen nicht in die Ohren: für<br />

sie lebst du ein stummes Leben, und alle Feinheit der Melodie, alle zarte Entschliessung im<br />

Folgen oder Vorangehen, bleibt ihnen verborgen. Es ist wahr: du kommst nicht auf breiter<br />

Strasse mit Regimentsmusik daher, − aber desshalb haben diese Guten doch kein Recht, zu<br />

sagen, es fehle deinem Lebenswandel an Musik. Wer Ohren hat, der höre."<br />

235.<br />

<strong>Nietzsche</strong><br />

Geist und Charakter. − Mancher erreicht seinen Gipfel als Charakter, aber sein Geist ist<br />

gerade dieser Höhe nicht angemessen − und Mancher umgekehrt.<br />

229. 107

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