Ressourcenproduktivität als Chance - Ein langfristiges ... - Demea
Ressourcenproduktivität als Chance - Ein langfristiges ... - Demea
Ressourcenproduktivität als Chance - Ein langfristiges ... - Demea
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Überblick: <strong>Ressourcenproduktivität</strong> - <strong>Ein</strong> Konjunkturprogramm 19<br />
sich in rund 50.000 Gleichungen wiederspiegelt. Diese bilden eine Wirtschaft<br />
ab, wie sie sich im Augenblick präsentiert. Das beinhaltet natürlich<br />
auch derzeit gültige Entscheidungspräferenzen und Verhaltensmuster der<br />
Wirtschaftssubjekte.<br />
In wieweit sich diese jedoch durch die in Bewegung geratenen Rohstoffpreise<br />
einerseits und die <strong>Ein</strong>übung der Kunst der <strong>Ressourcenproduktivität</strong>sverbesserung<br />
andererseits verändern, kann das Modell nur schwer vorhersagen.<br />
Es kann jedoch vermutet werden, dass die <strong>Ein</strong>führung der<br />
Materialinputsteuer 6 Jahre nach dem Beginn einer intensiven Kampagne<br />
zur rentablen Verbesserung der <strong>Ressourcenproduktivität</strong> auf weit fruchtbareren<br />
Boden fällt, <strong>als</strong> dies in den Modellgleichungen abgebildet ist. Insofern<br />
stellen die Ergebnisse eher eine konservative Abschätzung dar, die ohne<br />
eine Veränderung in der <strong>Ein</strong>stellung der Gesellschaft zu Ressourcen auskommt.<br />
6.6 Offene Fragen<br />
Der Realisierungsaufwand der MIT wirft die Frage auf, ob der angestrebte<br />
Lenkungseffekt weg vom Materialverbrauch hin zur Inanspruchnahme von<br />
Dienstleistungen und Investitionen zur <strong>Ein</strong>sparung von Material und Energie<br />
mit anderen fiskalischen Instrumenten, wie beispielsweise einer<br />
Umschichtung der Mehrwertsteuer weg von der Dienstleistung hin zu Ressourcen<br />
und Material einfacher zu erreichen wäre.<br />
Offen blieb auch, in welchen Sektoren der Volkswirtschaft die größten<br />
Effekte mit dem geringsten Aufwand zu erzielen sind. In der Simulation ist<br />
davon ausgegangen worden, dass „nach dem Gießkannenprinzip“ in allen<br />
Sektoren des produzierenden Gewerbes, der Öffentlichen Hand und des<br />
Baugewerbes die Material- und Energiekosten um 20% sinken. Prinzipiell<br />
bekannt sind durch die vom Wuppertal Institut erbrachten Teilergebnisse<br />
auch die mengenmäßig größten Entnehmer von Ressourcen. Die größten 5<br />
Bereiche 24 sind alleine für 4/5 des Materialverbrauchs verantwortlich. Da<br />
die Extraktion der Ressourcen aber nicht <strong>als</strong> Selbstzweck erfolgt, sondern<br />
sich <strong>als</strong> Resultat einer Nachfrage aus allen 59 Wirtschaftssektoren 25 darstellt,<br />
sind eben genau diese Nachfrager interessant: Aus welchen Sektoren<br />
der Volkswirtschaft kommt die größte Nachfrage nach Ressourcen, in welchen<br />
Sektoren hat daher die Förderung der rentablen Erhöhung der <strong>Ressourcenproduktivität</strong><br />
den größten Effekt? Wo kann in Zeiten knapper Finanzen<br />
Innovationsförderung angreifen, um durch neue Technologien Sprünge<br />
in der Ressourcenausnutzung zu erreichen?<br />
24. Alleine die Bereiche Kohle und Torf (37,5%), Steine und Erden (19,0%), Erzeugung von<br />
Metallen (9,4%), Landwirtschaft (7,2%) und Bauwesen (6,4%) machen beinahe 80% der<br />
Ressourcenextraktion und der ökologischen Rucksäcke in Deutschland aus.<br />
25. Die Wirtschaftssektoren können sowohl <strong>als</strong> Endnachfrager oder im Rahmen der Verflechtung<br />
zwischen den Wirtschaftssektoren <strong>als</strong> Vorleistungslieferant auftreten.