Ressourcenproduktivität als Chance - Ein langfristiges ... - Demea
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Überblick: <strong>Ressourcenproduktivität</strong> - <strong>Ein</strong> Konjunkturprogramm 11<br />
Trotz wenig Wachstum mehr Ressourcenverbrauch<br />
Trotz der geringen Wachstumsdynamik wächst der gesamte Ressourcenverbrauch<br />
einschließlich der „ökologischen Rucksäcke“ 17 von ca. 5.800 Mio.<br />
Tonnen im Jahr 2000 bis auf 6.850 Mio. Tonnen im Jahr 2020. Die <strong>Ressourcenproduktivität</strong><br />
steigt im Prognosezeitraum leicht von 340 € BIP/kg im<br />
Jahr 2000 bis auf 385 € BIP/kg im Jahr 2020, was einer jährlichen Steigerung<br />
von lediglich 0,8% entspricht. Dieser Anstieg ist allerdings hauptsächlich<br />
auf den Rückgang der heimischen Steinkohleproduktion zurückzuführen.<br />
Wird die <strong>Ressourcenproduktivität</strong> ohne den Verbrauch heimischer<br />
fossiler Energieträger berechnet, bleibt diese über den Prognosezeitraum<br />
nahezu konstant.<br />
6.2 Auswirkung des Aachener Szenario<br />
Bei der Modellierung des Aachener Szenario wurden die in Kapitel 5 getroffenen<br />
Annahmen über die Reduzierung der Materialkosten übernommen.<br />
Zusätzlich zur Öffentlichen Hand und dem Produzierenden Gewerbe<br />
wurde für die Bauwirtschaft ebenfalls eine Reduktion der Materialkosten<br />
um 20% angenommen. Diese Reduzierung wird im Zeitraum 2005 bis 2015<br />
erreicht. Weiterhin wurde der gesellschaftliche Konsens aus Szenario II<br />
angenommen. Danach soll der auf die Steigerung der <strong>Ressourcenproduktivität</strong><br />
zurückzuführende Anteil der Verbesserung der Gesamtproduktivität<br />
der Betriebe nicht lohnwirksam sein.<br />
Die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft ähneln daher den in<br />
Kapitel 5 beschriebenen: Die Kosten im Verarbeitenden Gewerbe, der<br />
Öffentlichen Verwaltung und in der Bauwirtschaft sinken. Gleichzeitig sinken<br />
die Umsätze der Lieferanten der eingesparten Ressourcen. Die Kostensenkung<br />
wirkt sich wegen des Wettbewerbsdrucks preissenkend aus. Da die<br />
Senkung der Preise geringer ausfällt <strong>als</strong> die Kostensenkung, steigen die<br />
Unternehmensgewinne. Dies wirkt sich positiv auf die Steuereinnahmen<br />
des Staates und die <strong>Ein</strong>kommen der Privaten Haushalte aus. Beide Effekte<br />
beleben die Güternachfrage und wirken sich so positiv auf Umsätze, Produktion<br />
und Beschäftigung aus.<br />
17. Der Begriff des ökologischen Rucksacks wurde von Friedrich Schmidt-Bleek geprägt.<br />
(SCHMIDT-BLEEK: MIPS - Das Maß für ökologisches Wirtschaften, Berlin, Boston,<br />
Basel 1993). Im ökologischen Rucksack werden all die Ressourcenverbräuche zusammengefasst,<br />
die bei der Herstellung, Nutzung und Recycling oder Entsorgung eines<br />
Produktes (oder einer Dienstleistung) über dessen gesamten Lebenszyklus anfallen,<br />
abzüglich des Eigengewichtes des Produktes. Er misst daher die Massenströme, die bei<br />
der Gewinnung der Rohstoffe anfallen ebenso wie den Verbrauch von Energie für<br />
Transporte und Nutzung und ist daher ein guter Indikator für einen effizienten<br />
Umgang mit Ressourcen. Die <strong>Ein</strong>heit des ökologischen Rucksacks ist das Kilogramm.