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sonderpreis für aaa-mitglieder - Analogue Audio Association

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ANALOG 1/2008<br />

musikalische Wiedergabequalität beeinträchtigt, haben wir ja<br />

gerade erst gesehen. Um wirklichen Dynamikumfang, realistisches<br />

Impulsverhalten, tiefen Bass, räumliche Abbildung,<br />

Durchsichtigkeit, Klangfarbentreue, Emotionalität oder sonstige<br />

musikalische Eigenschaften zu erreichen, brauchen wir<br />

eine absolut neutrale Referenz.<br />

Eine Frage der Physik – In der Theorie muss sich der ideale<br />

Plattenteller völlig neutral verhalten. Im Gegensatz zu einem<br />

Musikinstrument soll er nicht selbst „Musik machen“, sondern<br />

einfach eine perfekte Plattenabtastung ermöglichen, ohne<br />

etwas hinzuzufügen oder auszulassen und ohne persönliche<br />

klangliche Handschrift. Die künstlerische Integrität einer einmal<br />

aufgezeichneten musikalischen Aufführung muss respektiert<br />

werden. Das ist die goldene Regel des <strong>Audio</strong>philen. Beim<br />

Streben nach Neutralität bewegen wir uns auf einem schmalen<br />

Grat zwischen angenehm geringen Verfärbungen und Überdämpfung.<br />

Neutralität ist die wichtigste grundlegende Eigenschaft<br />

eines Plattenspielers in seiner Funktion als Quellgerät<br />

der gesamten Kette.<br />

Wie sich mathematisch nachweisen lässt, wird die Bedingung<br />

der Neutralität durch eine „reine Masse“ erfüllt. Und damit<br />

sind wir genau beim Thema. In der Physik ist das Konzept der<br />

reinen Masse durch einen Sonderfall des allgemeinen Gleichgewichts<br />

eines bestimmten Körpers defi niert. Was ist damit<br />

genau gemeint? Der Begriff des Schwerpunkts bezeichnet<br />

T E C H N I K<br />

Abbildung 3: Defi nition der einfachen<br />

Geraden durch lediglich zwei Punkte<br />

ein klares, nahezu intuitives Prinzip. Jeder Gegenstand hat<br />

einen Schwerpunkt (Gravizentrum), der schon von Natur aus<br />

„einfach da“ ist.<br />

Das Trägheitszentrum unterscheidet sich davon, da das Trägheitsmoment<br />

des Körpers in Bezug auf den jeweils <strong>für</strong> ihn geltenden<br />

geometrischen Punkt berechnet wird. Ein Mathematiker<br />

kann dann das so genannte Trägheitsellipsoid berechnen, das<br />

alle erforderlichen Informationen zum dynamischen Verhalten<br />

des Körpers liefert.<br />

Wenn wir etwas über die dynamischen Eigenschaften eines<br />

Gegenstands erfahren möchten, benötigen wir tatsächlich<br />

außer dem Trägheitsellipsoid keine weiteren Informationen.<br />

Ein Körper gilt als „reine Masse“ oder „perfekt“, wenn er an<br />

einem Punkt, nämlich dem Drehpunkt, der gleichzeitig auch<br />

den Schwerpunkt darstellt, perfekt ausbalanciert ist. Drehpunkt<br />

und Schwerpunkt fallen dann also zusammen. Das<br />

Trägheitsellipsoid wird zum „zentralen Trägheitsellipsoid“ <strong>für</strong><br />

den Massenmittelpunkt. Dieser hochästhetische Sonderfall<br />

verleiht dem Körper einige außergewöhnliche dynamische<br />

Eigenschaften. Bei perfekter dynamischer Balance hat ein Körper<br />

keine Eigendynamik, keine besondere Handschrift, keine<br />

Persönlichkeit – er ist „tot“, neutral. Dass diese physikalische<br />

Eigenschaft bei einem Tonarm von höchster Bedeutung ist,<br />

dürfte unmittelbar einleuchten. Ein solches perfektes System<br />

profi tiert darüber hinaus von überaus vorteilhaften natürlichen<br />

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