Geo-strategisches Marketing – lokale Dimensionen effizienter ...
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Filialleiter vor Ort überlassen, da dieser sein Gebiet<br />
am besten kennt. Oft war dieses Vorgehen durch den<br />
größeren Abstimmungsbedarf und mitunter auch unter-<br />
schiedlichen Auffassungen von Zentrale und Filiale<br />
nicht sehr effizient. Deshalb vergeben immer mehr<br />
national agierende Handelsketten ihren Mediaetat an<br />
zentral agierende Mediaagenturen. Lokale und regio-<br />
nale Mediaplanung wird zunehmend aus einer Hand<br />
geplant. Dafür ist ein umfassendes Tool notwendig,<br />
das in den jeweils kleinräumigen Gebieten identische<br />
Informationen enthält. Mit den vorliegenden mikrogeo-<br />
grafischen Daten können wir effektive und effiziente<br />
Mediaplanung für alle Gebiete und in jedem gewünsch-<br />
ten Detaillierungsgrad gewährleisten.<br />
Doch auch für Werbungtreibende mit klassischen<br />
nationalen Kampagnen sind geo-strategische Daten hilf-<br />
reich. So kann überprüft werden, ob ein nationaler Media-<br />
plan tatsächlich eine lückenlose Abdeckung hat oder<br />
ob es Gebiete gibt, die schlechter erreicht werden. Bei<br />
einer Konzentration von Budgets können mit geo-strate-<br />
gischen Informationen die Gebiete identifiziert werden,<br />
die eine höhere Relevanz für das Geschäft haben.<br />
Daten umgesetzt in zielgenaue Kommunikation <strong>–</strong><br />
geo-strategische Mediaplanung in der Anwendung<br />
Die Möglichkeiten, wie mikrogeografische Datenbanken<br />
für die Mediaplanung nutzbar gemacht werden können,<br />
sind nahezu unerschöpflich. Ein paar Beispiele:<br />
• Potenzialanalyse: Wo sind meine Kunden?<br />
Die Potenzialanalyse untersucht, wo sich die wich-<br />
tigen Kundenpotenziale finden lassen. Dabei kann<br />
die Bevölkerung pro Gebiet nach bestimmten, für<br />
das zu bewerbende Produkt oder Handelsunterneh-<br />
men relevanten Merkmalen qualifiziert werden. So<br />
lässt sich z. B. aufzeigen, in welchen Stadtteilen<br />
eine höhere Kaufkraft oder ein besonderes Interesse<br />
an einer Produktkategorie vorherrscht. Dabei kön-<br />
nen auch vorhandene Daten des Werbungtreibenden<br />
(z. B. anonymisierte Informationen über den Kunden<br />
oder Umsätze einer Filiale) integriert und mit ande-<br />
ren externen Gebietsdaten verknüpft werden. Beim<br />
Mediaplanungsprozess wird dann darauf geachtet,<br />
dass die Gebiete mit einem höheren Potenzial auch<br />
optimal abgedeckt werden. Eine solche Optimierung<br />
nach den lukrativen Potenzialgebieten ermöglicht eine<br />
Konzentration des Mediaeinsatzes und eine Effizi-<br />
enzsteigerung um mehrere Prozent. Ein Beispiel: Wo<br />
findet man ein überdurchschnittliches Zielgruppenpo-<br />
tenzial für eine Lebensversicherung in München? Die<br />
folgende Karte zeigt, in welchen Münchner Stadtteilen<br />
die meisten Haushalte sind, in denen die Anschaffung<br />
einer derartigen Versicherung in nächster Zeit geplant<br />
ist (siehe nächste Seite).<br />
Wolfgang Nägele, Managing Director<br />
• Standortanalyse: Was passiert in meinem Gebiet?<br />
Nicht nur Handelsunternehmen haben ein umfang-<br />
reiches Filialnetz, auch Banken, Versicherungen oder<br />
Autohersteller arbeiten mit vielen stationären Einhei-<br />
ten. Dabei hat jeder Standort seine Eigenheiten: Ver-<br />
kehrsanbindung, Bevölkerungsumfeld, Wettbewerber<br />
und andere Geschäfte in der Nähe <strong>–</strong> alles das kann<br />
die Besucherzahlen und damit die Umsätze einer<br />
Filiale beeinflussen. Früher ging man davon aus,<br />
dass ein Großteil der Kunden aus der unmittelbaren<br />
Nähe des Geschäfts kommt; deshalb hat man das<br />
Einzugsgebiet oft als einen Kreis rund um die Fili-<br />
ale definiert. Heute wissen wir, dass Einkäufer- und<br />
Besucherströme ganz anders funktionieren: Abhängig<br />
von geografischen Gegebenheiten wie beispielsweise<br />
Straßenverbindungen und der Bevölkerungsstruktur in<br />
Media Press · Januar 2006<br />
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