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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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12 Ganzzahligkeit von Polyedern: Eine<br />

Einführung in Totale Unimodularität<br />

In der Vorlesung haben wir viele Beispiele von Optimierungsproblemen gesehen, die sich<br />

als ganzzahliges lineares Programm formulieren lassen. Mit dem Simplex-Algorithmus haben<br />

wir eine in der Praxis sehr effektive Methode zur Lösung linearer Programme. Wenn<br />

wir also wissen, dass die gesuchte Optimallösung einem ganzzahligen Punkt entspricht,<br />

können wir den Simplex-Algorithmus zur Lösung <strong>des</strong> Problems nutzen. Es ist daher interessant<br />

zu untersuchen, welche Polyeder die Eigenschaft haben, (nur) ganzzahlige Ecken<br />

bzw. Seitenflächen mit ganzzahligen Punkten zu besitzen.<br />

(12.1) Definition. Ein Polyeder P heißt ganzzahlig, wenn jede nichtleere Seitenfläche<br />

einen ganzzahligen Punkt enthält. △<br />

Da jede nichtleere Seitenfläche eine minimale nichtleere Seitenfläche enthält, ist ein<br />

Polyeder ganzzahlig genau dann, wenn jede minimale nichtleere Seitenfläche einen ganzzahligen<br />

Punkt enthält.<br />

12.1 Total unimodulare Matrizen<br />

Die folgende Klasse von Matrizen spielt eine wichtige Rolle bei Ganzzahligkeitsüberlegungen.<br />

(12.2) Definition. Eine Matrix A heißt total unimodular, wenn jede Subdeterminante<br />

von A entweder 0, 1 oder −1 ist. △<br />

(12.3) Bemerkung. Die folgenden Operationen erhalten totale Unimodularität:<br />

1. Vertauschen von Zeilen oder Spalten<br />

2. Transponieren<br />

3. Multiplikation einer Zeile oder Spalte mit −1<br />

4. Pivotisieren, d. h. Ersetzen der Matrix<br />

<br />

a<br />

b<br />

<br />

c<br />

D<br />

durch<br />

<br />

−a ac<br />

<br />

ab D − abc<br />

für a ∈ {−1, 1}, Zeilenvektor c, Spaltenvektor b und Matrix D<br />

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