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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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11 Das Farkas-Lemma und Dualitätstheorie<br />

(11.6) Satz (Gordan (1873)). Es gilt genau eine der beiden folgenden Alternativen:<br />

(a) ∃x mit Ax < 0,<br />

(b) ∃u ≥ 0, u = 0 mit u T A = 0 T . △<br />

Beweis. Setze in (11.5) B := A (wobei A die obige Matrix ist), b := 0, A := 0, a := 0.✷<br />

(11.7) Satz (Stiemke (1915)). Es gilt genau eine der folgenden Alternativen:<br />

(a) ∃x > 0 mit Ax = 0,<br />

(b) ∃u mit u T A ≥ 0 T , u T A = 0. △<br />

Beweis. Setze in (11.5) B := −I, b = 0, A :=<br />

<br />

A<br />

, a := 0. ✷<br />

−A<br />

Der Satz von Stiemke charakterisiert also die strikt positive Lösbarkeit eines homogenen<br />

Gleichungssystems, während der Satz von Gordan die semipositive Lösbarkeit <strong>des</strong><br />

homogenen Gleichungssytems u T A = 0 kennzeichnet. Eine Sammlung weiterer Alternativsätze<br />

kann man in<br />

finden.<br />

O. L. Mangasarian, „Nonlinear Programming“, McGraw-Hill, New York, 1969<br />

11.3 Trennsätze<br />

So genannte Trennsätze spielen in der Konvexitätstheorie und — in noch allgemeinerer<br />

Form — in der Funktionalanalysis eine wichtige Rolle. Diese Sätze sind i. a. vom folgenden<br />

Typ: Seien S und T zwei Mengen, dann gibt es unter gewissen Voraussetzungen eine<br />

Hyperebene H, die S und T trennt. Geometrisch heißt dies, dass S auf der einen, T auf<br />

der anderen Seite von H liegt. Genauer: Sei H = {x | c T x = γ}, c = 0, eine Hyperebene,<br />

dann sagen wir, dass H zwei Mengen P und Q trennt, falls P ∪ Q ⊆ H und P ⊆ {x |<br />

c T x ≤ γ}, Q ⊆ {x | c T x ≥ γ} gilt. Wir sagen, dass H die Mengen P und Q strikt trennt,<br />

falls P ⊆ {x | c T x < γ} und Q ⊆ {x | c T x > γ}.<br />

Das Farkas-Lemma impliziert einige interessante Trennsätze für Polyeder P ⊆ K n .<br />

Wir wollen hier einen Satz dieser Art angeben, der als Prototyp für die allgemeineren<br />

Trennsätze angesehen werden kann.<br />

(11.8) Satz (Trennsatz für Polyeder). Es seien P = P (A, a) und Q = P (B, b) zwei<br />

Polyeder im K n . Es gibt eine P und Q strikt trennende Hyperebene genau dann, wenn<br />

P ∩ Q = ∅ gilt, es sei denn, eines der Polyeder ist leer und das andere der K n . △<br />

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