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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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11 Das Farkas-Lemma und Dualitätstheorie<br />

Setzen wir v := v − v und betrachten wir w als einen Vektor von Schlupfvariablen, so<br />

lässt sich dieses System äquivalent schreiben als:<br />

∃ u, v mit<br />

u T A + v T C ≥ 0 T<br />

u T B + v T D = 0 T<br />

u ≥ 0<br />

u T a + v T b < 0,<br />

und dies ist das gewünschte Resultat. ✷<br />

Durch Spezialisierung von (11.1) erhalten wir:<br />

(11.2) Satz ((Spezielles) Farkas-Lemma.). Es seien A ∈ K (m,n) und b ∈ K m , dann<br />

gilt:<br />

(a) ∃ x mit Ax ≤ b ˙∨ ∃ u ≥ 0 mit u T A = 0 T und u T b < 0.<br />

(b) ∃ x ≥ 0 mit Ax ≤ b ˙∨ ∃ u ≥ 0 mit u T A ≥ 0 T und u T b < 0.<br />

(c) ∃ x ≥ 0 mit Ax = b ˙∨ ∃ u mit u T A ≥ 0 T und u T b < 0.<br />

(d) ∃ x mit Ax = b ˙∨ ∃ u mit u T A = 0 T und u T b < 0. △<br />

Das Farkas-Lemma (11.2) in seiner <strong>Version</strong> (a) charakterisiert also<br />

(a) Die Lösbarkeit eines linearen Ungleichungssystems,<br />

in seiner <strong>Version</strong> (11.2)(b)<br />

(b) die nichtnegative Lösbarkeit eines linearen Ungleichungssystems,<br />

in seiner <strong>Version</strong> (11.2)(c)<br />

(c) die nichtnegative Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems,<br />

in seiner <strong>Version</strong> (11.2)(d)<br />

(d) die Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems,<br />

wobei (d) natürlich bereits aus der linearen Algebra bekannt ist. Die zweite Alternative<br />

in (d) ist nichts anderes als eine Umformulierung von rang(A) = rang(A, b).<br />

Die linken Alternativen in (11.1) und (11.2) (a)–(d) sagen aus, dass gewisse Polyeder<br />

nicht leer sind. Die Lösungsmengen der rechten Alternativen sind dagegen keine Polyeder,<br />

weil jeweils eine strikte Ungleichung in den Gleichungs- und Ungleichungssystemen<br />

vorkommt. Da in allen Fällen die rechten Seiten der rechten Alternativen Nullvektoren<br />

sind, sind die Lösungsmengen (ohne die strikte Ungleichung) nach (2.9) Kegel. Folglich<br />

können die Lösungsvektoren skaliert werden. Aus dieser Beobachtung folgt:<br />

(11.3) Satz (Farkas-Lemma (polyedrische <strong>Version</strong>)). Es seien A ∈ K (m,n) und<br />

b ∈ Km , dann gilt:<br />

(a) P (A, b) = ∅ ˙∨ P =<br />

<br />

AT bT (b) P<br />

<br />

0<br />

,<br />

−1<br />

= ∅.<br />

= (A, b) = ∅ ˙∨<br />

<br />

−AT P<br />

bT <br />

0<br />

,<br />

−1<br />

= ∅.<br />

△<br />

202<br />

Polyedrische Formulierungen von (11.2)(b), (d) und (11.1) seien dem Leser überlassen.

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