finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB
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9 Die Grundversion <strong>des</strong> Simplex-Algorithmus<br />
das heißt, das lexikographische Minimum wird eindeutig angenommen. Seien r und r ′<br />
Indizes mit<br />
1<br />
ars<br />
(A −1<br />
B A)r· = 1<br />
ar ′ (A<br />
s<br />
−1<br />
B A)r ′ ·<br />
(9.33)<br />
und o. B. d. A. sei A = (AB, AN). Dann gilt (A −1<br />
B A)r· = (A −1<br />
B )r·A = (eT r , Ar·) und<br />
(A −1<br />
B A)r ′ · = (eT r ′, Ar ′ ·) und (9.33) impliziert (eT r , Ar·) = ars<br />
(eT r ′, Ar ′ ·). Damit folgt er =<br />
ar ′ s<br />
ars<br />
a<br />
er<br />
r ′ s<br />
′ und somit r = r′ . Also gilt (9.32).<br />
Sei AB nun eine zulässige Basis von A (z. B. die Startbasis (evtl. auch die der Phase I))<br />
und sei TB das zugehörige Simplextableau (vgl. (9.19)). O. B. d. A. sei<br />
<br />
TB =<br />
0 c −c T B A −1<br />
B b<br />
I A A −1<br />
B b<br />
(evtl. ist eine Permutation der Spalten der Ausgangsmatrix notwendig).<br />
Sei B ′ = (p1, . . . , pr−1, qs, pr+1, . . . , pm). Dann gilt<br />
(TB ′)r· ≻ 0<br />
denn (TB)r· ≻ 0 und ars > 0 (vgl. Formel (9.21)(a)). Da nach Voraussetzung (TB)i· ≻ 0<br />
∀ i = 1, . . . , m, folgt<br />
(TB ′)i· ≻ 0 ∀ i mit ais ≤ 0.<br />
Aus (9.32) folgt nun (TB)i· ≻ ais<br />
ars (TB)r· für alle i = r mit ais > 0, d. h.<br />
(TB ′)i· ≻ 0 ∀ i mit ais > 0.<br />
Somit sind bei Anwendung der 1. Lexikographischen Regel stets alle Zeilen (TB)i· (i = 0)<br />
<strong>des</strong> Simplextableaus lexikographisch positiv, d. h. es gilt für 2 aufeinanderfolgende Basen<br />
B und B ′ (vgl. (9.21)(a))<br />
(TB ′)o· − (TB)o· = − (TB)os<br />
(TB)r· ≺ 0,<br />
denn (TB)os > 0. Also sind alle Simplextableaus verschieden und da nur endlich viele zulässige<br />
Basislösungen und somit Simplextableaus existieren, folgt nun die Behauptung.✷<br />
(9.34) Bemerkung (2. Lexikographische Zeilenauswahlregel). Wähle r ∈ R, so<br />
dass<br />
1<br />
△<br />
ars<br />
(A −1<br />
B )r·<br />
<br />
1<br />
= lex – min (A<br />
ais<br />
−1<br />
B )i·<br />
<br />
| ais > 0, i ∈ {1, . . . , m} .<br />
Die Anwendung der 2. Lexikographischen Regel garantiert auch Endlichkeit <strong>des</strong> Simplexverfahrens,<br />
analog zu Satz (9.31) (siehe Kall oder Dantzig S. 269, diese folgt aus der<br />
Störungsmethode).<br />
ars<br />
(9.35) Bemerkung (Weitere Zeilenauswahlregeln).<br />
(1) Kleinster-Index-Regel: r := min R.<br />
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