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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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9 Die Grundversion <strong>des</strong> Simplex-Algorithmus<br />

Wir werden später zeigen, dass lineare Programme, bei denen die Voraussetzungen (9.2)<br />

nicht gegeben sind, auf solche zurückgeführt werden können, die diese erfüllen, dass also<br />

alle Voraussetzungen (9.2) o. B. d. A. gemacht werden können.<br />

Um die weitere Darstellung schreibtechnisch zu vereinfachen, legen wir für dieses Kapitel<br />

folgen<strong>des</strong> fest (vergleiche Abschnitt 2.2):<br />

(9.3) Konventionen in Kapitel 9. Es sei A ∈ K (m,n) , wobei nach (9.2) m < n gelten<br />

soll.<br />

(a) Mit {1, . . . , m} bezeichnen wir die Zeilenindexmenge von A, mit {1, . . . , n} die Spaltenindexmenge.<br />

(b) B und N bezeichnen stets Spaltenindexvektoren von A, wobei B = (p1, . . . , pm) ∈<br />

{1, . . . , n} m und N = (q1, . . . , qn−m) ∈ {1, . . . , n} n−m gilt. Ferner kommt kein Spaltenindex,<br />

der in B vorkommt, auch in N vor, und umgekehrt. (Um Transpositionszeichen<br />

zu sparen, schreiben wir B und N immer als Zeilenvektoren.)<br />

(c) Wir werden aber B und N auch einfach als Mengen auffassen (wenn die Anordnung<br />

der Indizes keine Rolle spielt), dann gilt also nach (b) B ∩N = ∅, B ∪N = {1, . . . , n}.<br />

Insbesondere können wir dann i ∈ B und j ∈ N schreiben.<br />

(d) Zur schreibtechnischen Vereinfachung schreiben wir im folgenden AB und AN statt<br />

A·B und A·N.<br />

(e) Ist ein Spaltenindexvektor B wie oben angegeben definiert, so bezeichnet, falls nicht<br />

anders spezifiziert, N = (q1, . . . , qn−m) immer den Spaltenindexvektor, der alle übrigen<br />

Spaltenindizes enthält, wobei qi < qj für i < j gilt. △<br />

9.1 Basen, Basislösungen, Entartung<br />

(9.4) Definition. Gegeben sei ein Gleichungssystem Ax = b mit A ∈ K (m,n) , b ∈ K m<br />

und rang(A) = m. Spaltenindexvektoren B und N seien entsprechend Konvention (9.3)<br />

gegeben.<br />

(a) Ist AB regulär, so heißt AB Basismatrix oder kurz Basis von A, und AN heißt Nicht-<br />

basismatrix oder Nichtbasis von A. Der Vektor x ∈ K n mit xN = 0 und xB = A −1<br />

B b<br />

heißt Basislösung von Ax = b zur Basis AB oder die zu AB gehörige Basislösung<br />

oder kurz Basislösung.<br />

(b) Ist AB eine Basis, dann heißen die Variablen xj, j ∈ B, Basisvariable und die<br />

Variablen xj, j ∈ N, Nichtbasisvariable.<br />

(c) Ist AB eine Basis, dann heißen AB und die zugehörige Basislösung xB zulässig (be-<br />

b ≥ 0 gilt.<br />

züglich P = (A, b)), wenn xB = A −1<br />

B<br />

(d) Eine Basislösung x zur Basis AB heißt nichtentartet (oder nichtdegeneriert), falls<br />

b > 0, andernfalls heißt sie entartet (oder degeneriert). △<br />

160<br />

xB = A −1<br />

B

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