finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB
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(8.12) Folgerung. Sei P = P = (A, b) ⊆ K n , dann gilt P = ∅ ⇐⇒ P spitz. △ ⎛ ⎞ A ⎛ ⎞ b Beweis. Es ist P = P (D, d) mit D = ⎝−A⎠, d = ⎝−b⎠, und offenbar hat D den −I 0 Rang n. Aus Satz (8.11) folgt dann die Behauptung. ✷ (8.13) Folgerung. Sei P ⊆ K n ein Polytop, dann gilt P = ∅ ⇐⇒ P spitz. △ Beweis. Da P beschränkt ist, gibt es einen Vektor u mit P ⊆ {x | x ≤ u}. Gilt P = P (A, b), so folgt daraus P = P (D, d) mit D = A b I , d = u . D hat den Rang n, daraus folgt mit (8.11) die Behauptung. ✷ (8.14) Folgerung. Das Polyeder P sei spitz, und das lineare Programm max c T x, x ∈ P habe eine Optimallösung, dann hat dieses lineare Programm auch eine optimale Lösung, die eine Ecke von P ist (eine sogenannte optimale Ecklösung). △ Beweis. F = {x ∈ P | c T x = max{c T y | y ∈ P }} ist eine nichtleere Seitenfläche von P , die nach Satz (8.11) eine Ecke hat. ✷ (8.15) Folgerung. Ist P ein nichtleeres Polytop, dann hat jedes lineare Programm max c T x, x ∈ P eine optimale Ecklösung. △ Das folgende Korollar wird sich als sehr wichtig erweisen. (8.16) Folgerung. Lineare Programme der Form max c T x Ax = b x ≥ oder max c T x Ax ≤ b x ≥ 0 besitzen genau dann eine endliche Optimallösung, wenn sie eine optimale Ecklösung besitzen. △ Beweis. Nach (8.12) ist P = (A, b) spitz (falls nicht leer) und somit hat das erste der obigen LPs nach (8.14) eine optimale Ecklösung, falls es überhaupt eine optimale Lösung hat. Analog folgt die Behauptung für das zweite LP. ✷ Wir beenden diesen kurzen Einblick in die Polyedertheorie mit einer interessanten Beobachtung. Wir haben bereits gesehen (Satz (8.8)), dass sich Ecken eines Polyeders P = P (A, b) ⊆ K n als Lösungsmenge eines Systems von n Gleichungen des Systems Ax = b darstellen lassen. Abstrakter gesagt bilden jede Ecken eines spitzen Polyeders P einen affinen Raum. Dies gilt allgemein für die „kleinsten“ Seitenflächen eines (nicht notwendig spitzen) Polyeders. 157
8 Grundlagen der Polyedertheorie (8.17) Definition. Eine nichtleere Seitenfläche F eines Polyeders P heißt minimal, wenn sie inklusionsweise minimal ist, d. h. wenn keine Seitenfläche F ′ = F mit F ′ ⊆ F existiert. △ (8.18) Satz. Jede nichtleere minimale Seitenfläche F eines Polyeders P = P (A, B) gilt F = {x ∈ P | A eq(F )·x = b eq(F )} = {x ∈ K n | A eq(F )·x = b eq(F )} =: ¯ F , d. h. F ist ein affiner Raum. △ Beweis. F ⊆ ¯ F ist trivial. Angenommen, es existiert ein y ∈ ¯ F \ F . Für ein fest gewähltes z ∈ F erfüllt jeder Punkt des Strahls p(λ) := λz + (1 − λ)y, λ ∈ K, das Gleichungssystem A eq(F )·x = b eq(F ). Wegen y /∈ P gibt es eine Ungleichung in Ax ≤ b, die von y verletzt wird. Für jede solche Ungleichung Ai·x ≤ bi existiert ein λi, sodass der Punkt p(λi) diese Ungleichung mit Gleichheit erfüllt. Sei i ∗ ein Index, für den |λi| minimal ist. Dann ist F ′ mit eq(F ′ ) = eq(F )∪{i ∗ } eine Seitenfläche von P mit F ′ ⊆ F . F ′ ist nicht leer, weil es mindestens den Punkt p(λi ∗) enthält. Außerdem ist F ′ echt kleiner als F , weil die Gleichung Ai ∗ ·x ≤ bi ∗ nicht von allen Punkten von F erfüllt wird (sonst wäre i ∗ ∈ eq(F )), also ist F nicht minimal. Widerspruch. ✷ 158
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(8.12) Folgerung. Sei P = P = (A, b) ⊆ K n , dann gilt<br />
P = ∅ ⇐⇒ P spitz. △<br />
⎛ ⎞<br />
A<br />
⎛ ⎞<br />
b<br />
Beweis. Es ist P = P (D, d) mit D = ⎝−A⎠,<br />
d = ⎝−b⎠,<br />
und offenbar hat D den<br />
−I<br />
0<br />
Rang n. Aus Satz (8.11) folgt dann die Behauptung. ✷<br />
(8.13) Folgerung. Sei P ⊆ K n ein Polytop, dann gilt<br />
P = ∅ ⇐⇒ P spitz. △<br />
Beweis. Da P beschränkt ist, gibt es einen Vektor u mit P ⊆ {x | x ≤ u}. Gilt<br />
P = P (A, b), so folgt daraus P = P (D, d) mit D = A<br />
b<br />
I , d = u . D hat den Rang n,<br />
daraus folgt mit (8.11) die Behauptung. ✷<br />
(8.14) Folgerung. Das Polyeder P sei spitz, und das lineare Programm max c T x, x ∈ P<br />
habe eine Optimallösung, dann hat dieses lineare Programm auch eine optimale Lösung,<br />
die eine Ecke von P ist (eine sogenannte optimale Ecklösung). △<br />
Beweis. F = {x ∈ P | c T x = max{c T y | y ∈ P }} ist eine nichtleere Seitenfläche von P ,<br />
die nach Satz (8.11) eine Ecke hat. ✷<br />
(8.15) Folgerung. Ist P ein nichtleeres Polytop, dann hat je<strong>des</strong> lineare Programm<br />
max c T x, x ∈ P eine optimale Ecklösung. △<br />
Das folgende Korollar wird sich als sehr wichtig erweisen.<br />
(8.16) Folgerung. Lineare Programme der Form<br />
max c T x<br />
Ax = b<br />
x ≥<br />
oder<br />
max c T x<br />
Ax ≤ b<br />
x ≥ 0<br />
besitzen genau dann eine endliche Optimallösung, wenn sie eine optimale Ecklösung besitzen.<br />
△<br />
Beweis. Nach (8.12) ist P = (A, b) spitz (falls nicht leer) und somit hat das erste der<br />
obigen LPs nach (8.14) eine optimale Ecklösung, falls es überhaupt eine optimale Lösung<br />
hat. Analog folgt die Behauptung für das zweite LP. ✷<br />
Wir beenden diesen kurzen Einblick in die Polyedertheorie mit einer interessanten<br />
Beobachtung. Wir haben bereits gesehen (Satz (8.8)), dass sich Ecken eines Polyeders P =<br />
P (A, b) ⊆ K n als Lösungsmenge eines Systems von n Gleichungen <strong>des</strong> Systems Ax = b<br />
darstellen lassen. Abstrakter gesagt bilden jede Ecken eines spitzen Polyeders P einen<br />
affinen Raum. Dies gilt allgemein für die „kleinsten“ Seitenflächen eines (nicht notwendig<br />
spitzen) Polyeders.<br />
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