finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB
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(a) =⇒ (d): Nach Definition ist {x} eine Seitenfläche, also existiert eine bezüglich P<br />
gültige Ungleichung c T y ≤ γ, so dass {y ∈ P | c T y = γ} = {x} gilt. Folglich ist x<br />
die eindeutig bestimmte Optimallösung von max c T y, y ∈ P . Ist P = {x}, so ist<br />
nach (8.4)(c) c = 0, andernfalls kann c = 0 gewählt werden.<br />
(d) =⇒ (c): Sei x die eindeutige Optimallösung <strong>des</strong> linearen Programms max c T y, y ∈ P<br />
für ein c ∈ K n \ {0}. Wir nehmen rang(A eq({x})·) < n an und betrachten die<br />
durch I := eq({x}) induzierte Seitenfläche F = fa(I). Dann gibt es ein y = 0<br />
im Kern der Untermatrix AI· von A. Für J := {1, . . . , m} \ I gilt nach Definition<br />
von eq({x}) und wegen der Zulässigkeit von x die strikte Ungleichung AJ·x < bJ.<br />
Für genügend kleines ɛ > 0 folgt daher x ± ɛy ∈ F , weil einerseits AI·(x ± ɛy) =<br />
bI und andererseits AJ·(x ± ɛy) < bJ gilt. Nun hat entweder einer der beiden<br />
Punkte x ± ɛy einen besseren Zielfunktionswert als x oder beide Punkte haben<br />
denselben Zielfunktionswert wie x. In beiden Fällen ergibt sich ein Widerspruch,<br />
es muss also rang(A eq({x})·) = n gelten.<br />
(c) =⇒ (b): Sei I = eq({x}), dann hat AI·y = bI nach Voraussetzung eine eindeutig<br />
bestimmte Lösung, nämlich x. Daraus folgt F = {y ∈ P | AI·y = bI} = {x}, also<br />
ist {x} eine nulldimensionale Seitenfläche. ✷<br />
Für Polyeder der Form P = (A, b) = {x ∈ K n | Ax = b, x ≥ 0} gibt es eine weitere<br />
nützliche Kennzeichnung der Ecken. Ist x ∈ K n , so setzen wir<br />
supp(x) := {i ∈ {1, . . . , n} | xi = 0}.<br />
Die Indexmenge supp(x) heißt Träger von x.<br />
(8.9) Satz. Für x ∈ P = (A, b) ⊆ K n sind folgende Aussagen äquivalent:<br />
(a) x ist Ecke von P = (A, b).<br />
(b) rang(A · supp(x)) = | supp(x)|.<br />
(c) Die Spaltenvektoren A·j, j ∈ supp(x), sind linear unabhängig. △<br />
Beweis. (b) ⇐⇒ (c): Trivial.<br />
⎛ ⎞<br />
A<br />
⎛ ⎞<br />
b<br />
(a) ⇐⇒ (b): Sei D = ⎝−A⎠,<br />
d = ⎝−b⎠,<br />
dann gilt P (D, d) = P<br />
−I 0<br />
= (A, b). Mit Satz (8.8)<br />
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