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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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8 Grundlagen der Polyedertheorie<br />

Offenbar ist fa(I) tatsächlich eine Seitenfläche von P = P (A, b), denn setzen wir cT <br />

:=<br />

gilt<br />

i∈I Ai·, γ := <br />

i∈I bi, so ist cT x ≤ γ gültig bezüglich P (A, b), und, wie man leicht sieht,<br />

fa(I) = {x ∈ P | c T x = γ}.<br />

Zur Veranschaulichung der oben definierten Abbildungen fa und eq betrachten wir Beispiel<br />

(8.3). Für das in (8.3) definierte Polyeder P (A, b) gilt M = {1, 2, 3, 4} und<br />

fa({1, 2}) = G,<br />

<br />

0<br />

eq<br />

= {1, 3}.<br />

2<br />

Für die lineare Optimierung sind vor allem niedrigdimensionale Seitenflächen relevant,<br />

über die gewissermaßen der „Rand“ aller höherdimensionalen Seitenflächen und damit<br />

auch <strong>des</strong> Polyeders P beschrieben werden kann.<br />

(8.7) Definition. Es seien P ⊆ K n ein Polyeder und F eine Seitenfläche von P . Gibt<br />

es x ∈ K n und 0 = z ∈ K n mit<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

F = {x}<br />

F = x + lin({z})<br />

F = x + cone({z})<br />

⎫<br />

⎬<br />

, so heißt F<br />

⎭<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Ecke<br />

Extremallinie<br />

Extremalstrahl<br />

Ist F = {x} eine Ecke von P , so sagen wir einfach „x ist eine Ecke von P “. Wir werden<br />

uns im weiteren insbesondere für Ecken interessieren und sie charakterisieren. Offenbar<br />

sind Ecken Seitenflächen der Dimension 0, während Extremallinien und Extremalstrahlen<br />

Seitenflächen der Dimension 1 sind. Allgemein heißen Seitenflächen der Dimension 1<br />

Kanten. Kanten sind entweder Extremallinien, Extremalstrahlen oder Verbindungsstrecken<br />

zwischen zwei Ecken. Sind zwei Ecken x, y eines Polyeders P durch eine Kante<br />

verbunden, d. h. conv({x, y}) ist eine Seitenfläche von P , so nennt man x und y adjazent<br />

auf P .<br />

(8.8) Satz. Seien P = P (A, b) ⊆ K n ein Polyeder und x ∈ P . Dann sind die folgenden<br />

Aussagen äquivalent:<br />

(a) x ist eine Ecke von P .<br />

(b) {x} ist eine nulldimensionale Seitenfläche von P .<br />

(c) rang(A eq({x})·) = n.<br />

(d) ∃ c ∈ K n \ {0}, so dass x die eindeutig bestimmte Optimallösung <strong>des</strong> linearen Programms<br />

max c T y, y ∈ P ist. △<br />

Beweis. (a) ⇐⇒ (b): Definition!<br />

154<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭ .<br />

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