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finale Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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5 Bäume und Wege<br />

C2<br />

C1<br />

s<br />

4<br />

C3 C4<br />

2<br />

1<br />

2 3<br />

1<br />

4<br />

C5<br />

Abbildung 5.4: Beispiel für Satz (5.29).<br />

Beweis. Sei P ein (s, t)-Weg und seien C1, ..., Cd (s, t)-Schnitte wie im Satz gefordert,<br />

dann gilt<br />

c(P ) = <br />

c(a) ≥ <br />

|{i : a ∈ Ci}| =<br />

a∈P<br />

a∈P<br />

t<br />

2<br />

d<br />

|Ci ∩ P | ≥<br />

i=1<br />

C6<br />

d<br />

1 = d<br />

Also ist das Minimum nicht kleiner als das Maximum.<br />

Wählen wir die (s, t)-Schnitte Ci := δ + (Vi), mit Vi := {v ∈ V | v kann von s aus auf einem<br />

gerichteten Weg P mit c(P ) ≤ i − 1 erreicht werden}, i = 1, ..., d, dann sehen wir,<br />

dass Gleichheit gilt. ✷<br />

Ein ganz einfaches Beispiel soll zur Veranschaulichung von Satz (5.29) dienen. Wir<br />

betrachten Abbildung 5.4. Der kürzeste Weg von s nach t hat offensichtlich Länge 6.<br />

Konstruieren wir die Knotenmengen Vi und die realisierenden (s, t)-Schnitte δ + (Vi), so<br />

ergeben sich folgende Knotenmengen: V1 = V2 = {s}, V3 = V4 = {s, 1}, V5 = {s, 1, 2},<br />

V6 = {s, 1, 2, 3}. Die zugehörigen Schnitte Ci := δ + (Vi) sind in Abbildung 5.4 als gestrichelte<br />

Linien angedeutet.<br />

Kommen wir zur Einführung von min-max-Sätzen zurück. In abstrakter kombinatori-<br />

scher Notation kann man Satz (5.29) wie folgt notieren. Mit P(D, c) bezeichnen wir die<br />

Menge aller (s, t)-Wege P in D und c(P ) := <br />

a∈P c(a) sei die Länge eines Weges P ∈<br />

P(D, c). Mit C bezeichnen wir die Menge aller endlichen Folgen (C1, C2, . . . , Ck), k ≥ 1,<br />

von (s, t)-Schnitten, d. h. Ci = δ + (Wi) mit s ∈ Wi, t /∈ Wi, wobei Ci und Cj, i = j, nicht<br />

voneinander verschieden sein müssen. Sei<br />

D(D, c) := {(C1, C2, . . . , Ck) ∈ C | |{i ∈ {1, . . . , k}: a ∈ Ci}| ≤ c(a) ∀a ∈ A}<br />

und der Wert b((C1, C2, . . . , Ck)) einer Folge aus D(D, c) sei die Anzahl der nicht notwendig<br />

verschiedenen Elemente der Folge, also b((C1, C2, . . . , Ck)) = k. Dann gilt:<br />

min{c(P ) | P ∈ P(D, c)} = max{b((C1, C2, . . . , Ck)) | (C1, C2, . . . , Ck) ∈ D(D, c)}.<br />

Kürzeste Wege in ungerichteten Graphen Transformieren wir einen ungerichteten<br />

Graphen G in einen gerichteten Graphen D, indem wir jeder Kante ij die beiden Bögen<br />

104<br />

i=1

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