17. Juni 2009 ? von 17.00 bis 19.45 Uhr - SRH Zentralklinikum Suhl
17. Juni 2009 ? von 17.00 bis 19.45 Uhr - SRH Zentralklinikum Suhl
17. Juni 2009 ? von 17.00 bis 19.45 Uhr - SRH Zentralklinikum Suhl
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Eine Veranstaltung im Congress Centrum <strong>Suhl</strong><br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong> – <strong>von</strong> <strong>17.</strong>00 <strong>bis</strong> <strong>19.45</strong> <strong>Uhr</strong><br />
Thema:<br />
K I N D e r L E B E N<br />
Schwangerschaft, Geburt und Neugeborenenvorsorge<br />
Präsentiert <strong>von</strong><br />
Nutzen Sie die Möglichkeit einer<br />
3-D-Ultraschalluntersuchung<br />
(BABY-KINO)<br />
Das Programm:<br />
Telefonaktion<br />
16.00 <strong>bis</strong> <strong>17.</strong>00 <strong>Uhr</strong><br />
Gesundheitsmesse im Atrium<br />
<strong>17.</strong>00 <strong>bis</strong> 18.00 <strong>Uhr</strong><br />
Gesundheitsforum im<br />
Bankettsaal Kaluga<br />
18.00 <strong>bis</strong> <strong>19.45</strong> <strong>Uhr</strong><br />
Die Referenten:<br />
Dr. med. Oliver Heine<br />
Daniela Söchting<br />
Dr. med. Frank Linke<br />
Dipl.-Med. Wolf-Dietrich Gaßdorf<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer<br />
Ulrike Gutberlet<br />
<strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong>
2 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Inhalt<br />
KIND erLEBEN<br />
Experten informieren: Die Referenten und<br />
das Programm des Gesundheitsforums 3<br />
Die Geburt ist eine Höchstleistung<br />
Sport während der Schwangerschaft 4<br />
Schwangerschaft und Reisen 5<br />
Ernährung und Schwangerschaft<br />
Was darf ich als werdende Mutter essen/trinken, was nicht? 6<br />
Wenn Kinder nach der Geburt operiert werden<br />
Die Klinik für Kinderchirurgie stellt sich vor 7<br />
Schutzimpfungen im Kindesalter<br />
Kind geimpft – Kind geschützt 8<br />
Die ersten Monate nach der Geburt<br />
Die optimale Schlafumgebung und die Ernährung<br />
im Säuglingsalter 9<br />
Individuell und sicher<br />
Die Geburt im Mutter-Kind-Zentrum im<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> 10<br />
Lebensretter Nabelschnurblut-Stammzellen<br />
In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
kann Nabelschnurblut gespendet werden 11<br />
Schwangerschaft und Inkontinenz<br />
Schwangerschaft - erhöhtes Risiko für Inkontinenz 12<br />
Weitere Neuigkeiten aus dem <strong>Suhl</strong>er Klinikum 12<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Suhl</strong>er Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Hans Homrighausen (Sprecher), Dr. Dieter Schmitt<br />
Anzeigen:<br />
Torsten Klose, Thomas Graul<br />
Redaktion:<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> GmbH, www.srh.de/zs<br />
Gestaltung, redaktionelle Unterstützung:<br />
Stefan Büttner – Designbüro Formenwerk<br />
Am Schelrod 9, 98527 <strong>Suhl</strong>, www.formenwerk.de<br />
Fotos:<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> GmbH, www.srh.de/zs<br />
www.fotolia.de<br />
Druck:<br />
<strong>Suhl</strong>er Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Druckzentrum<br />
Schützenstraße 2, 98527 <strong>Suhl</strong><br />
Grußworte<br />
Dr. Thomas Wolfram Prof. Dr. med. Werner Haberbosch Susanne Ludwig<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
der Geburtenrückgang verschärft den Konkurrenzdruck der Krankenhäuser unter einander, u. a. auch<br />
deshalb haben sich in den vergangenen Jahren die Anforderun gen und Ansprüche an eine moderne Geburtsklinik<br />
verändert. Außerdem äußern werdende Eltern immer mehr den Wunsch nach einer ganzheitlichen<br />
Betreuung in einer entspannenden und wohnlichen Kreißsaalatmosphäre, möchten aber<br />
nicht auf ein Höchstmaß an Sicherheit verzichten. Die Frauenklinik im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> hat<br />
sich erfolgreich diesen Anforderungen gestellt, was sich in den steigenden Geburtenzahlen widerspiegelt.<br />
Neben den modern ausgestatteten Kreißsälen, die eine Erweiterung der Geburts möglichkeiten<br />
<strong>bis</strong> hin zur Unterwassergeburt ermöglichen, hat das Team der Frauen klinik im Rahmen<br />
der Elternschule ein ganzheitliches Konzept mit Angeboten <strong>von</strong> Beginn der Schwangerschaft,<br />
über die Geburt <strong>bis</strong> hin zur Nachbetreuung <strong>von</strong> Mutter und Kind entwickelt. Dabei<br />
steht die sanfte und natürliche Geburt im Mittelpunkt. Un ser Anliegen ist es, den werdenden<br />
Müttern eine selbstbestimmte und interventions arme Geburtshilfe anzubieten.<br />
Wir sehen in der Geburt ein natürliches Ereignis und möchten die werdenden Mütter mit individueller<br />
Zuwendung und medizinischem Können <strong>bis</strong> zur Entlassung beglei ten. Qualifizierte<br />
Hebammen, Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzte bemühen sich nach anerkannten Prinzipien<br />
um eine sichere, familienorientierte ganzheitliche Geburtshilfe, bei der auch alternative<br />
Behandlungsmethoden Anwendung finden. Wie Sie wissen, können in seltenen Fällen bei der<br />
Geburt leider auch schwere, für Mutter und Kind lebensbedrohliche Komplikationen auftreten.<br />
Hier haben wir in <strong>Suhl</strong> den glücklichen Umstand, dass wir eine Neonatologie und Kinderchirurgie<br />
haben. Dies ermöglicht auch bei extrem früh geborenen Kindern und Kindern mit angeborenen<br />
Erkrankungen eine sichere und schnelle Versorgung.<br />
Wir denken, es sollte unser aller Wunsch sein, dass in <strong>Suhl</strong> und Umgebung wie der mehr Kinder<br />
geboren werden und dass die Abwanderung aus der Region ge stoppt wird. Wir leisten unseren<br />
Beitrag dafür, indem wir werdenden Müttern eine natürliche Geburt in angenehmer und sicherer<br />
Umgebung ermöglichen und gleich zeitig für die Jugend Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.<br />
Nutzen Sie auch die Gelegenheit, auf unserer Gesundheitsmesse viele wissenswerte Informationen<br />
über alle Themen rund um Schwangerschaft und Geburt zu bekommen. Erfahren Sie mehr zu den<br />
Angeboten der Elternschule und nehmen Sie die Gelegenheit einer 3-D-Ultraschalluntersuchung<br />
(Baby-Kino) wahr.<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie möglichst zahlreich an unserer Informationsveranstaltung des<br />
Frau-Mutter-Kind- und Urologiezentrums teilnehmen würden.<br />
Dr. Thomas Wolfram,<br />
Geschäftsführer<br />
Prof. Dr. med. Werner Haberbosch,<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Susanne Ludwig,<br />
Pflegedirektorin
Gesundheitsforum KIND erLEBEN 3<br />
KIND erLEBEN – Experten informieren und klären auf zum Thema<br />
Schwangerschaft, Geburt und Neugeborenenvorsorge beim 10. Gesundheitsforum<br />
Dr. med. Oliver Heine<br />
Dr. med. Oliver Heine ist seit<br />
2008 Chefarzt der Frauenklinik<br />
im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong>.<br />
Er studierte Humanmedizin an<br />
der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg und an der<br />
Medizinischen Hochschule<br />
Wolgograd. Seine Facharztausbildung<br />
absolvierte er an<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Erfurt. Als Oberarzt leitete er<br />
<strong>bis</strong> 2008 das Perinatalzentrum<br />
in Weimar.<br />
Während der Schwangerschaft<br />
sind Fragen der Lebensführung,<br />
wie körperliche<br />
Bewegung und Sport, aber<br />
auch Reisen ein viel diskutiertes<br />
Thema, die im folgenden<br />
Artikel beantwortet werden.<br />
Daniela Söchting<br />
Frau Daniela Söchting beendete<br />
ihr Studium der Humanmedizin<br />
an der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
zu Mainz<br />
1999. Danach folgte die Facharztausbildung<br />
<strong>bis</strong> 2006 zunächst<br />
in der Pädiatrie, dann<br />
in der Gynäkologie in Friedrichroda<br />
und seit 2005 im <strong>SRH</strong><br />
<strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong>, wo sie<br />
seit 2008 als Oberärztin für<br />
Geburtshilfe tätig ist.<br />
Aufgrund der deutlichen<br />
Zunahme der Schwangerschaftsdiabetes<br />
versucht sie,<br />
in ihrem Vortrag Empfehlungen<br />
zu einer vielseitigen, der<br />
Schwangerschaft angepassten<br />
Ernährungsweise zu geben.<br />
Dr. med. Frank Linke<br />
Dr. med. Frank Linke studierte<br />
Humanmedizin an<br />
der Albert Szent-Györgyi<br />
Universität Szeged (Ungarn).<br />
Nach dem Examen war er als<br />
Assistenzarzt in Berlin tätig.<br />
Seine Facharztanerkennung<br />
im Fachgebiet Kinderchirurgie<br />
erhielt er 1989. Nach<br />
seiner Promotion 1991 war<br />
er viele Jahre in der Klinik<br />
und Poliklinik für Kinderchirurgie<br />
der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
sowie am<br />
Universitätsklinikum Giessen<br />
beschäftigt. Seit 2006 ist er<br />
Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie<br />
in <strong>Suhl</strong>.<br />
In seinem Vortrag stellt Dr.<br />
Linke die kinderchirurgische<br />
Arbeit vor und erläutert, welche<br />
Leistungsschwerpunkte<br />
die Klinik für Kinderchirurgie<br />
bietet.<br />
Dipl.-Med. Wolf-Dietrich Gaßdorf<br />
Dipl.-Med. Wolf-Dietrich<br />
Gaßdorf studierte an der Karl-<br />
Marx-Universität Leipzig und<br />
schloss 1987 die Ausbildung<br />
zum Facharzt für Kinder- und<br />
Jugendmedizin ab. Seit dieser<br />
Zeit ist er im <strong>Suhl</strong>er Klinikum,<br />
inzwischen als Chefarzt<br />
der Klinik für Kinder- und<br />
Jugendmedizin, tätig. Sein<br />
besonderes Interesse gilt der<br />
Spezialisierung auf den Gebieten<br />
Kindernephrologie<br />
und Neonatologie.<br />
In seinem Referat beschäftigt<br />
sich der Facharzt mit Kinderkrankheiten<br />
und den Impfmöglichkeiten.<br />
Die Vorträge im Bankettsaal Kaluga<br />
Dr. med. Oliver Heine<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer Ulrike Gutberlet<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer<br />
studierte Humanmedizin an<br />
der Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena. Ihre fachärztliche<br />
Weiterbildung als Kinderärztin<br />
schloss sie im <strong>SRH</strong><br />
<strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> 1999<br />
ab, die Subspezialisierung im<br />
Teilgebiet Neonatologie erreichte<br />
sie im Jahr 2002. Seit<br />
2006 ist Frau Meurer Oberärztin<br />
der Neonatologischen<br />
Abteilung.<br />
In ihrem Vortrag gibt sie<br />
Empfehlungen für eine optimale<br />
Schlafumgebung des<br />
Kindes und Ernährung im<br />
Säuglingsalter.<br />
„Sport und Reisen während der Schwangerschaft“<br />
Daniela Söchting<br />
„Ernährung und Schwangerschaft“<br />
Dr. med. Frank Linke<br />
„Wenn Kinder nach der Geburt operiert werden“<br />
Dipl.-Med. Wolf-Dietrich Gaßdorf<br />
„Schutzimpfungen im Kindesalter“<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer<br />
„Optimaler Schlaf und Ernährung im Säuglingsalter“<br />
Ulrike Gutberlet<br />
„Zu -früh- gewordene Eltern zwischen Angst und Hoffnung“<br />
Gesundheitsmesse mit BABY-KINO<br />
ANzEIGE<br />
Ulrike Gutberlet absolvierte<br />
Ende der 80-er Jahre eine<br />
Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />
und ist als solche<br />
seit 1990 im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> auf der<br />
Neonatologischen Intensivstation<br />
tätig.<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
ein zu früh geborenes Baby<br />
auf die Familie, wie können<br />
die Eltern in die Pflege<br />
einbezogen werden und mit<br />
welchen Konfliktsituationen<br />
werden sie konfrontiert? Diese<br />
Fragen beantwortet die<br />
Kinderkrankenschwester in<br />
ihrem Vortrag.<br />
Freier Eintritt<br />
Telefonaktion<br />
Im Vorfeld des Gesundheitsforums<br />
findet eine<br />
Telefonaktion mit drei Medizinexperten<br />
statt: Von<br />
16:00 <strong>bis</strong> 17:00 <strong>Uhr</strong> sind<br />
die Chefärzte Dr. Heine,<br />
Dr. Linke und Dipl.-Med.<br />
Gaßdorf unter<br />
Telefon: 03681 851-851 zu<br />
erreichen.<br />
Von 17:00 <strong>bis</strong> 18:00 <strong>Uhr</strong> ist der beliebte Gesundheitsparcour im Atrium des<br />
CCS geöffnet.<br />
Nutzen Sie auch die Möglichkeit einer 3-D-Ultraschalluntersuchung (BABY-KINO)<br />
bei unseren Ärzten.
4 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Die Geburt ist eine Höchstleistung<br />
Sport während der Schwangerschaft<br />
Während der Schwangerschaft müssen Frauen ihre Sportschuhe nicht an den Nagel hängen. Aktive Mütter in spe sind zufriedener und ausgeglichener.<br />
Welche Vorteile eine „bewegte” Schwangerschaft noch bringt und warum die Geburt durchaus einem Marathon gleicht, erläutert Dr. med. Oliver Heine.<br />
Schwangere können Sport treiben – in Maßen © Hannes Eichinger<br />
Wachsender Bauch, schwere<br />
Beine: Warum ist es für<br />
Frauen wichtig, während<br />
der Schwan gerschaft Sport<br />
zu treiben?<br />
Die Geburt ist für den Körper<br />
eine enorme Belastung.<br />
Sie ist tatsächlich mit einer<br />
sportlichen Höchstleistung<br />
vergleich bar. Wenn man<br />
sich zuvor nicht fit hält, ist<br />
es so, als würde man schlecht<br />
trainiert bei einem Marathon<br />
mitlaufen - also wissentlich<br />
seine eigene Leistungsfähigkeit<br />
herunterschrauben.<br />
Inwiefern profitiert eine<br />
werdende Mutter <strong>von</strong> regelmäßiger<br />
Bewegung?<br />
Mit Sport bereitet eine<br />
Schwangere ihr Herz-Kreislauf-System<br />
auf die Geburt<br />
vor. Sie verringert das Risiko,<br />
an Schwangerschaftsdiabetes<br />
zu erkranken und leidet<br />
weniger unter hormonellen<br />
Schwankungen. Sportarten<br />
wie Nordic Walking trainie-<br />
Welche Sportart in der Schwangerschaft?<br />
empfehlenswert<br />
Aqua-Fit<br />
Schwimmen<br />
spazieren gehen<br />
Rad fahren<br />
akzeptabel<br />
Aerobics<br />
Laufen<br />
Schnorcheln<br />
körperliche Aktivität <strong>bis</strong> zu<br />
einer Höhe <strong>von</strong> 2.500 m<br />
inakzeptabel<br />
Abenteuersportarten muskuläre Belastungen (z.B. Sprints)<br />
Ballsportarten Kampfsportarten Krafttraining Tauchen<br />
Sportarten mit hohem Sturzrisiko<br />
ren auf sanfte Weise die Gelenke<br />
und den Beckenboden.<br />
Auch nach der Geburt erreichen<br />
die Frauen ihre Fitness<br />
schneller wieder.<br />
Sicherlich gibt es auch<br />
positive psychologische<br />
Aspekte?<br />
Ganz genau. Frauen, die<br />
sportlich aktiv bleiben oder<br />
werden, sind zufriedener und<br />
ausgeglichener, sie leiden<br />
weniger unter Stimmungsschwankungen.<br />
Es fällt ihnen<br />
leichter als anderen, ihr neues<br />
Körperbild zu akzeptieren.<br />
Viele Frauen empfinden es als<br />
angenehm, spezielle Schwangerenkurse<br />
zu besuchen. Dort<br />
sind sie unter Gleichgesinnten<br />
und können alle Übungen<br />
Wann ist Sport verboten?<br />
bei vorzeitiger Wehentätigkeit<br />
bei Mehrlingsschwangerschaften (mit<br />
Risiko zu vorzeitiger Wehentätigkeit)<br />
bei Uterusblutungen<br />
bei vorzeitigem Blasensprung<br />
bei mangelnder Funktion der Plazenta<br />
bei Fehllage der Plazenta nach der<br />
26. SSW<br />
mitmachen. Sie bewegen sich<br />
regelmäßig, sind sozial eingebunden<br />
in eine Gruppe und<br />
können sich untereinander<br />
austauschen. Das steigert ihr<br />
Wohlbefinden.<br />
Kickboxen, Tiefseetauchen,<br />
Bergsteigen und<br />
Reiten sind sicherlich jetzt<br />
keine idealen Sportarten<br />
mehr. Was empfiehlt man<br />
Schwangeren, um sich fit<br />
zu halten?<br />
Leichtes Aerobic, Nordic<br />
Walking, Radfahren oder<br />
Schwimmen - das alles können<br />
werdende Mütter gut<br />
meistern. Dabei sollte ihre<br />
Puls frequenz nicht dauerhaft<br />
über 140 steigen. Um das zu<br />
kontrollieren, rate ich den<br />
Frauen, gerade Sportanfängerinnen,<br />
grundsätzlich eine<br />
Pulsuhr zu tragen. Sportarten<br />
wie Yoga und Pilates wirken<br />
zusätzlich entspannend und<br />
beruhigend auf Körper und<br />
Geist. Das ist wichtig für<br />
Schwangere. Aber auch wer<br />
gerne regelmäßig spazieren<br />
geht, tut schon etwas für seine<br />
Gesundheit.<br />
Viele Schwangere schwören<br />
auf Bewe gung im<br />
Wasser.<br />
Kurse wie zum Beispiel<br />
Schwangerenschwimmen<br />
und Aqua-Jogging sind sehr<br />
Vorsicht geboten!<br />
sinnvoll. Die Schwangeren<br />
fühlen sich leicht und entlasten<br />
ihre Gelenke. Außerdem<br />
können sie im Wasser<br />
etwas mehr „Gas geben“ als<br />
an Land, wo sie sich unbeweglicher<br />
fühlen.<br />
Nicht jede Frau ist eine<br />
begnadete Sportlerin.<br />
Ist es sinnvoll, erst in<br />
der Schwangerschaft loszulegen?<br />
In den genannten Sportarten<br />
ist das kein Problem. Bevor<br />
eine Frau sich zum Sport<br />
entschließt, sollte sie jedoch<br />
immer die Zustimmung ih-<br />
res Gynäkologen oder ihrer<br />
Hebamme einholen. Vor allem,<br />
wenn ihr eine Risiko-<br />
Schwangerschaft bescheinigt<br />
wurde oder sie bereits eine<br />
Fehlgeburt hinter sich hat.<br />
Und auch Frauen, die vor der<br />
Schwangerschaft regelmäßig<br />
Sport getrieben haben, sollten<br />
ihr Pensum auf jeden Fall abstimmen.<br />
Einmal oder viermal pro<br />
Woche: Wie viel Sport ist<br />
gesund?<br />
Auf Basis <strong>von</strong> Studien werden<br />
drei Mal wöchentlich zwischen<br />
30 und 60 Minuten<br />
empfohlen. Das ist aber individuell<br />
völlig unterschiedlich.<br />
Eine Frau sollte nur so<br />
viel Sport machen, wie sie<br />
bei Bronchitis<br />
bei schlecht eingestellter<br />
Typ-1- Diabetes<br />
bei Herzrhythmus störungen<br />
bei Schilddrüsenüberfunktion<br />
bei Magersucht, Bulimie<br />
bei extremen Über- (BMI >30)<br />
oder Untergewicht (BMI
Gesundheitsforum KIND erLEBEN 5<br />
Sichere und gesunde Lebensweise in der Schwangerschaft<br />
Die Details sollte sie ganz genau<br />
abklären, um kein Risiko<br />
einzugehen.<br />
Können bestimmte Bewegungen<br />
ge fährlich für<br />
Mutter und Kind werden?<br />
Disziplinen, die ein hohes<br />
Verletzungsrisiko bergen oder<br />
den Körper sehr belasten, sind<br />
jetzt nicht mehr zu empfehlen.<br />
Auch Training für die<br />
Bauchmuskulatur, Krafttraining<br />
mit schweren Gewichten<br />
und vielen Wiederholungen<br />
oder Übungen, bei denen man<br />
springen und sich ruckartig<br />
bewegen muss, sind tabu.<br />
Die sportliche Betätigung<br />
sollte bei Kreislaufstörungen<br />
oder ziehenden Schmerzen<br />
im Unterleib sowie Blutungen<br />
sofort abgebrochen werden.<br />
Schwangere mit vorzeitigen<br />
Wehen sollten grundsätzlich<br />
keinen Sport treiben.<br />
Hat die körperliche Fitness<br />
einer Frau Einfluss darauf,<br />
wie schnell sie ihr Baby auf<br />
die Welt bringt?<br />
Sportlerinnen spüren die gleichen<br />
Schmerzen und können<br />
ebenso eine blitzschnelle<br />
wie eine sehr lange Geburt<br />
erleben. Es ist aber wissenschaftlich<br />
bewiesen, dass<br />
trainierte Frauen die Geburt<br />
besser durchstehen und während<br />
der Entbindung weniger<br />
Komplikationen erleben.<br />
Schwangerschaft und Reisen<br />
Gegen Reisen während<br />
der Schwangerschaft bestehen<br />
grundsätzlich keine<br />
Bedenken. So bietet<br />
eine Reise Gelegenheit,<br />
nochmals mit dem Partner<br />
alleine zu sein, auszuschlafen<br />
und sich mental<br />
auf die bevorstehende Zeit<br />
als Familie vorzubereiten.<br />
Bei der Wahl der Reiseziele<br />
ist Folgendes zu beachten:<br />
Vermeidung extremer Temperaturen,<br />
um den ohnehin<br />
belasteten Körper zu<br />
schonen<br />
Möglichkeit einer ausreichenden<br />
medizinischen Versorgung<br />
in dem Urlaubsland,<br />
falls doch einmal Probleme<br />
auftreten sollten<br />
nicht allzu strapaziöse An-<br />
und Abreise, damit der<br />
Urlaubseffekt nicht gleich<br />
wieder dahin ist<br />
Als Reisemittel kommen am<br />
ehesten die Bahn sowie das<br />
Flugzeug infrage.<br />
Lange Autoreisen und Langstreckenflüge<br />
(> 4 Stunden)<br />
sollten eher vermieden<br />
werden.<br />
Grundsätzlich ist besonders<br />
auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
zu achten.<br />
Alkohol ist auf jeden Fall zu<br />
vermeiden, da auch geringe<br />
Mengen zu einem Eindicken<br />
des Blutes führen, was das<br />
Risiko für die Entstehung<br />
eines Blutgerinnsels erhöht.<br />
Im letzten Schwangerschaftsdrittel<br />
besteht ein erhöhtes<br />
Risiko für eine Thrombose<br />
(Blutgerinnsel). Daher ist<br />
während einer längeren Fahrt<br />
bzw. Fluges unbedingt darauf<br />
zu achten, dass alle 30 <strong>bis</strong> 60<br />
Minuten die Beine bewegt<br />
und gestreckt werden, um das<br />
Kontakt<br />
ANzEIGE<br />
Fliegen während der Schwangerschaft © sumnersgraphicsinc<br />
Risiko für die Bildung eines<br />
Blutgerinnsels zu vermindern.<br />
Empfehlenswert sind<br />
das Tragen <strong>von</strong> Kompressionsstrümpfen<br />
und die Einnahme<br />
<strong>von</strong> einer Tablette ASS<br />
100 vor Reisebeginn. Legen<br />
Sie den Sicherheitsgurt unter<br />
dem Bauch an.<br />
Bei der Planung einer Reise<br />
ist zu beachten, dass die<br />
Schwangerschaft natürlich<br />
<strong>bis</strong> zum Reisezeitpunkt<br />
weiter fortgeschritten ist.<br />
Abhängig <strong>von</strong> Fluggesellschaft<br />
und Schwangerschaftswoche<br />
befördern die großen<br />
deutschen Fluggesellschaften<br />
Bis wann werden Schwangere befördert?<br />
Germania Express<br />
Air Berlin, German<br />
Wings, Hapag Fly,<br />
Hapag Lloyd Express,<br />
LH, LTU, Ryan-Air<br />
Condor, Euopean Air<br />
Express, DBA<br />
20 25 30<br />
Schwangerschaftswoche<br />
Nähere Informationen erhalten Sie über die Klinik für<br />
Frauenheilkunde und Geburtsmedizin.<br />
35<br />
36<br />
35<br />
37<br />
40<br />
schwangere Passagiere <strong>bis</strong> zu<br />
einem Zeitfenster zwischen<br />
der 35. und 37. Schwangerschaftswoche.<br />
Bei Air Berlin werden<br />
Schwangere gar nur <strong>bis</strong> zur<br />
34. Schwangerschaftswoche<br />
befördert. Auch der Rückflug<br />
muss <strong>bis</strong> zu diesem Zeitpunkt<br />
absolviert sein.<br />
Der Lufthansa kommt als<br />
größter deutscher Fluggesellschaft<br />
eine Sonderstellung<br />
zu. Nach vollendeter 36.<br />
Schwangerschaftswoche<br />
kann <strong>von</strong> einem konzernzugehörigenLuftfahrtmediziner<br />
eine Flugtauglichkeitsbescheinigung<br />
ausgestellt<br />
werden, die über eine Beförderung<br />
<strong>bis</strong> zum Ende der<br />
Schwangerschaft entscheidet.<br />
Air France empfiehlt Frauen,<br />
7 Tage vor oder nach der<br />
Geburt nicht zu fliegen. Das<br />
Einverständnis des ärztlichen<br />
Service der Luftfahrtgesellschaft<br />
ist ab dem 9. Monat<br />
der Schwangerschaft vorzuweisen.<br />
Während die Vorlage des<br />
Mutterpasses obligatorisch<br />
Klinik für Frauenheilkunde<br />
und Geburtsmedizin<br />
Chefarzt:<br />
Dr. med. Oliver Heine<br />
Telefon: 03681 35-5300<br />
Telefax: 03681 35-5301<br />
E-Mail: oliver.heine<br />
@zs.srh.de<br />
ist, wird bei einigen Fluggesellschaften<br />
ein Attest des behandelnden<br />
Arztes gefordert.<br />
Das Zeitfenster für Atteste<br />
liegt zwischen der 28. und<br />
36. Schwangerschaftswoche.<br />
Bei DBA, Germania Express<br />
und Ryan-Air ist ab der 28.<br />
Schwangerschaftswoche ein<br />
ärztliches Attest unerlässlich.<br />
Dieses Attest kann <strong>bis</strong><br />
zu einer Woche vor Reiseantritt<br />
ausgestellt werden und<br />
enthält Informationen über<br />
Schwangerschaftswoche, aktuellen<br />
Gesundheitszustand<br />
und eventuelle Risiken, welche<br />
die Gesundheit <strong>von</strong> Mutter<br />
und Kind auf einem Flug<br />
gefährden könnten.
6 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Ernährung und Schwangerschaft<br />
Was darf ich als werdende Mutter essen/trinken, was nicht?<br />
Eine gesunde Ernährung ist<br />
in der Schwangerschaft besonders<br />
wichtig. Was aber<br />
heißt gesund? Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung<br />
hat im Jahr 2004 eine<br />
Liste mit zehn Regeln für<br />
eine gesunde Ernährung<br />
herausgegeben.<br />
vielseitig, aber nicht viel<br />
essen<br />
reichlich Getreideprodukte<br />
5 x Obst u./o. Gemüse am<br />
Tag<br />
täglich Milch- und Milchprodukte,<br />
1 - 2 x pro Woche<br />
Fisch, Fleisch und Wurst in<br />
Maßen<br />
wenig Fett und fettreiche<br />
Lebensmittel<br />
Zucker und Salz in Maßen<br />
reichlich trinken<br />
schonende Zubereitung<br />
Zeit lassen beim Essen<br />
Achten Sie auf Ihr Gewicht<br />
und bleiben sie in<br />
Bewegung.<br />
Die in der Bevölkerung verbreitete<br />
Meinung, in der<br />
Schwangerschaft solle man<br />
für zwei essen, ist gänzlich<br />
falsch. Tatsächlich ist<br />
der Mehrbedarf an Energie<br />
(Kcal) in den ersten 12 Wochen<br />
gleich null. Danach liegt<br />
er täglich bei 100 Kcal. Das<br />
entspricht etwa einer halben<br />
Scheibe Vollkornbrot. In den<br />
letzten 4 Wochen steigt der<br />
Bedarf nochmals um 200<br />
Kcal (eine Scheibe Käse und<br />
1 Apfel).<br />
In der Frühschwangerschaft<br />
sind Beschwerden wie Übelkeit<br />
und Erbrechen typisch.<br />
Um eine ausreichende Nahrungsaufnahme<br />
zu gewährleisten,<br />
sollte man über den<br />
Tag verteilt lieber mehrere<br />
kleine Mahlzeiten zu sich<br />
nehmen. Auch die Trinkmenge<br />
ist bei der Anpassung<br />
des Körpers an die Schwan-<br />
gerschaft <strong>von</strong> Bedeutung.<br />
Schwangere sollten mindestens<br />
2 Liter zu sich nehmen.<br />
Dabei sind Mineralwasser<br />
und kalorienarme Getränke<br />
wie Früchtetee und Apfelschorle<br />
zu bevorzugen.<br />
Einige Nahrungsmittel können<br />
Infektionen auf die<br />
Schwangere übertragen. Der<br />
Genuss <strong>von</strong> rohem Fleisch<br />
(Tartar, Salami, Mettwurst)<br />
oder Fisch (Sushi) birgt die<br />
Gefahr einer Infektion mit<br />
Toxoplasma gondii. Der Erreger<br />
der Toxoplasmose kommt<br />
jedoch auch in Katzen- und<br />
Hundekot vor. Die Infektion<br />
macht bei der werdenden<br />
Mutter in der Regel nur wenige<br />
und uncharakteristische,<br />
grippeähnliche Symptome<br />
und wird häufig nicht<br />
bemerkt.<br />
Entscheidend ist nur die<br />
Erst infektion der werdenden<br />
Mutter. Diese kann nur<br />
durch eine Blutuntersuchung<br />
bestätigt werden.<br />
Abgeraten wird auch <strong>von</strong><br />
dem Verzehr <strong>von</strong> Rohmilch<br />
(Milch direkt vom Bauernhof)<br />
und Rohmilchprodukten.<br />
Rohmilchprodukte<br />
wurden bei der Herstellung<br />
nur auf 40 Grad Celsius erhitzt.<br />
Listerien, die Erreger<br />
der Listeriose, überleben in<br />
diesen Produkten und können<br />
bei der Schwangeren zu<br />
Fehl- und Totgeburt führen.<br />
Rohmilchprodukte müssen<br />
gekennzeichnet werden und<br />
sind daher zu erkennen. Üblicherweise<br />
führen Supermärkte<br />
keine Rohmilchprodukte.<br />
Salmonellen können heftigste<br />
Durchfälle mit Elektrolytverlust<br />
auslösen. Häufig kommt<br />
es in diesem Zusammenhang<br />
auch zu Wehentätigkeit. Daher<br />
sollte man keine Speisen,<br />
in denen rohe Eier verarbeitet<br />
wurden, z. B. Mousse au chocolat,<br />
zu sich nehmen.<br />
In der Schwangerschaft besteht<br />
jedoch ein Mehrbedarf<br />
an bestimmten Vitaminen<br />
und Mineralstoffen.<br />
Der erhöhte Bedarf an Calcium<br />
kann relativ leicht durch<br />
Milch- und Milchprodukte<br />
gedeckt werden.<br />
Jod wird hauptsächlich durch<br />
jodiertes Speisesalz und den<br />
Genuss <strong>von</strong> Fisch zugeführt.<br />
Da die tägliche Zufuhr an<br />
Speisesalz 6 - 8 g nicht über-<br />
Gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist sehr wichtig<br />
© giuseppe porzani<br />
schreiten sollte, muss hier der<br />
Mehrbedarf durch Jodtabletten<br />
gedeckt werden. Aktuelle<br />
Empfehlung 150 - 200 ug/Tag.<br />
Eisen benötigt der Fetus,<br />
analog zur Mutter, zum<br />
Aufbau seines Blutfarbstoffes.<br />
In der zweiten Schwangerschaftshälfte<br />
ist daher in<br />
der Regel die Einnahme <strong>von</strong><br />
Eisenpräparaten sinnvoll und<br />
notwendig. Meist empfiehlt<br />
der behandelnde Gynäkologe<br />
ein Kombinationspräparat aus<br />
Vitaminen und Eisen.<br />
Folsäure ist besonders in<br />
der Frühschwangerschaft<br />
wichtig. Es konnte nachgewiesen<br />
werden, dass durch<br />
die Einnahme <strong>von</strong> Folsäure<br />
Fehlbildungen, wie zum Beispiel<br />
solche des Neuralrohres<br />
(offener Rücken), aber auch<br />
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />
verhindert werden können.<br />
Mit der Folsäureeinnahme<br />
sollte man bereits<br />
vor der Schwangerschaft<br />
beginnen. Empfehlung aktuell<br />
800 ug/Tag. Schwangeren,<br />
die bereits ein Kind mit<br />
Neuralrohrdefekt geboren<br />
haben, wird gar die Einnahme<br />
<strong>von</strong> 4 mg/Tag empfohlen.<br />
Kontakt<br />
Daniela Söchting<br />
Klinik für Frauenheilkunde<br />
und Geburtsmedizin<br />
Oberärztin:<br />
Daniela Söchting<br />
Telefon: 03681 35-5300<br />
Telefax: 03681 35-5301<br />
E-Mail: daniela.soechting<br />
@zs.srh.de<br />
O mega-3 - Fettsäu ren<br />
(DHA, Fischleberöl) kann<br />
nach neuen Untersuchungen<br />
die Entwicklung des<br />
zentralen Nervensystems<br />
positiv beeinflussen und<br />
die Neigung zur Frühgeburt<br />
und das Allergierisiko mindern.<br />
Omega-3-Fettsäuren<br />
werden bei ausgewogener<br />
Ernährung in ausreichender<br />
Menge zugeführt. Empfohlen<br />
wird, mindestens zweimal<br />
pro Woche Fisch zu essen.<br />
Auf Genussmittel wie Nikotin<br />
und Alkohol sollte gänzlich<br />
verzichtet werden. Koffein<br />
kann bei starkem Konsum zu<br />
fetalen Mangelentwicklungen<br />
und erhöhtem Fehlgeburtsrisiko<br />
führen.
Gesundheitsforum KIND erLEBEN 7<br />
Wenn Kinder nach der Geburt operiert werden<br />
Die Klinik für Kinderchirurgie stellt sich vor<br />
Im Unterschied zum Erwachsenen<br />
haben Kinder<br />
besondere Ansprüche, äußern<br />
Schmerzen oder Beschwerden<br />
auf andere Art und Weise<br />
und nehmen sich und ihre<br />
Umwelt anders wahr. Spezifische<br />
Erkrankungen, welche<br />
nicht im Erwachsenenalter<br />
vorkommen, kennzeichnen<br />
das Kindesalter. Speziell<br />
ausgebildete Kinderchirurgen<br />
operieren Frühgeborene<br />
ab einem Gewicht <strong>von</strong> etwa<br />
500g <strong>bis</strong> zu nahezu erwachsenen<br />
Teenagern. Aber nicht<br />
immer ist eine Operation<br />
notwendig, ca. 40% der <strong>von</strong><br />
Kinderchirurgen behandelten<br />
Erkrankungen sind konservativ<br />
zu therapieren.<br />
Die Klinik für Kinderchirurgie<br />
in <strong>Suhl</strong> besitzt in ihrer<br />
30-jährigen Tradition als einzige<br />
Einrichtung solcher Art<br />
in der Region sowohl in Südthüringen<br />
als auch überregional<br />
eine große Bedeutung.<br />
Integriert in die Klinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
mit dem Perinatalzentrum<br />
(Level 1) sind sämtliche Voraussetzungen<br />
für eine umfassende<br />
Betreuung im gesamten<br />
Leistungsspektrum der<br />
modernen Kinderchirurgie<br />
gegeben. Nach dem Prinzip<br />
„Kinder gehören unter Kinder“<br />
werden alle operativ<br />
versorgten Kinder auf einer<br />
kinderchirurgischen Bettenstation<br />
im Neubau des <strong>SRH</strong><br />
<strong>Zentralklinikum</strong>s <strong>Suhl</strong> untergebracht.<br />
Hier kümmert sich<br />
ein auf Kinder spezialisiertes<br />
Team <strong>von</strong> Kinderchirurgen,<br />
Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern<br />
und Kinderpsychologen<br />
um die kleinen<br />
Patienten. Um die häusliche<br />
Trennung zu erleichtern,<br />
kann selbstverständlich ein<br />
Elternteil in eine großzügige<br />
Mutter-Kind-Einheit begleitend<br />
aufgenommen werden.<br />
Offene Besuchzeiten und ein<br />
Kindergarten helfen zusätzlich,<br />
die Zeit im Krankenhaus<br />
zu verkürzen.<br />
Durch eine moderne Geräteausstattung<br />
gelingt es,<br />
funktionelle Untersuchungen<br />
schnell und unkompliziert<br />
durchzuführen. Für eine<br />
kindgerechte Therapie stehen<br />
hoch spezialisierte Operationstechniken<br />
(z.B. Laser,<br />
miniaturisierte Instrumente)<br />
in einem speziellen Operationssaal<br />
für Neugeborene und<br />
Kinder zur Verfügung, welcher<br />
nach neustem medizinisch-technischem<br />
Stand ausgerüstet<br />
ist. Um die Eingriffe<br />
so angenehm wie möglich zu<br />
gestalten, wurde mit der Kinderanästhesie<br />
ein spezielles<br />
Kinder-Schmerzprogramm<br />
erstellt.<br />
Leistungsschwerpunkte<br />
der Klinik bilden hauptsächlich<br />
die nach der Geburt<br />
zu behandelnden angeborenen<br />
Fehlbildungen (z.B. der<br />
Speiseröhre, der Bauchdecke<br />
und des Darmes) und die entzündlichen<br />
Erkrankungen.<br />
Bereits vor der Geburt werden<br />
mit den werdenden Eltern gemeinsam<br />
mit dem Geburtshelfer<br />
und dem Kinderarzt<br />
ausführliche Gespräche über<br />
die Möglichkeiten einer kinderchirurgischen<br />
Versorgung<br />
geführt. Spezielle kinderchirurgische<br />
Techniken, wie<br />
z.B. minimal-invasive und<br />
schonende Verfahren in der<br />
Behandlung <strong>von</strong> Mastdarm-<br />
Kontakt<br />
Klinik für Kinderchirurgie<br />
Chefarzt:<br />
Dr. med. Frank Linke<br />
Telefon: 03681 35-5580<br />
Telefax: 03681 35-5581<br />
E-Mail: frank.linke<br />
@zs.srh.de<br />
fehlbildungen und bei Fehlbildungen<br />
des Dickdarmes<br />
kommen auch außerhalb des<br />
Neugeborenenalters zum Einsatz.<br />
Einen hohen Stellenwert<br />
nimmt die Diagnostik und<br />
Therapie <strong>von</strong> Missbildungen<br />
des Urogenitaltraktes (Nierenfehlbildungen,Fehlbildungen<br />
des Harnleiters und<br />
der Harnröhre, Hodenhochstand)<br />
ein. Die endoskopische<br />
Harnleiterunterspritzung<br />
über eine Blasenspieglung<br />
bei vesikoureteralem Reflux<br />
kann eine größere Bauchoperation<br />
verhindern.<br />
Ein überregionaler Leistungsschwerpunkt<br />
besteht in der<br />
Korrektur <strong>von</strong> Brustkorbdeformitäten<br />
(Trichterbrust,<br />
Kielbrust, Rippenfehlbildungen).<br />
Hier kommen in der<br />
Regel Operationsverfahren,<br />
wie z.B. die minimal-invasive<br />
Operation nach NUSS oder<br />
die Rekonstruktion mit sich<br />
selbst auflösenden Implantaten<br />
zum Einsatz. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt der Klinik<br />
besteht in der Behandlung<br />
<strong>von</strong> vaskulären Anomalien<br />
(sog. Blutschwämmchen und<br />
Fehlbildungen des Lymphsystems).<br />
Neben modernen diagnostischen<br />
Verfahren (z.B.<br />
Doppler-Sonographie) stehen<br />
hier die Eistherapie, Laserbehandlung<br />
und Operation zur<br />
Verfügung. Für ausgewählte<br />
Blutschwämmchen kann<br />
auch eine medikamentöse<br />
Behandlung erfolgreich sein.<br />
Über die Zentrale Rettungsstelle<br />
des Klinikums<br />
besteht die Möglichkeit, 24<br />
Stunden täglich Verletzungen<br />
aller Art bei Kindern und<br />
ANzEIGE<br />
Dr. med. Frank Linke bei seinen kleinen Patienten<br />
Jugendlichen ohne zeitliche<br />
Verzögerung altersabhängig<br />
konservativ oder operativ zu<br />
versorgen.<br />
Die kinderchirurgische<br />
Sprechstunde im Medizinischen<br />
Versorgungszentrum<br />
(MVZ) führt Erstversorgungen<br />
<strong>von</strong> Notfallpatienten<br />
und postoperative Nachuntersuchungen<br />
durch. Im<br />
Rahmen der berufsgenossenschaftlichen<br />
Heilbehandlung<br />
werden Kindergarten- und<br />
Schulunfälle versorgt. Wöchentlich<br />
finden hier die<br />
Spezialsprechstunden (z.B.<br />
für Brustkorbfehlbildungen,<br />
für Kinderurologie und für<br />
vaskuläre Malformationen)<br />
statt. In vielen Fällen kann<br />
bei Kindern heute die Operation<br />
auch ambulant durchgeführt<br />
werden.
8 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Schutzimpfungen im Kindesalter<br />
Kind geimpft – Kind geschützt<br />
Impfungen sind eine der größten<br />
Errungenschaften der<br />
Medizin und gehören zu den<br />
wirksamsten und wichtigsten<br />
vorbeugenden Maßnahmen.<br />
Infektionskrankheiten waren<br />
vor einigen Jahrzehnten in<br />
Deutschland noch sehr weit<br />
verbreitet. Sie stellten vor allem<br />
für Kinder eine Bedrohung<br />
dar. Mit umfassenden<br />
Impfprogrammen konnte diese<br />
Gefahr eingedämmt werden.<br />
Auch heute sind Impfungen<br />
in der Bekämpfung <strong>von</strong><br />
Infektionskrankheiten ohne<br />
Alternative.<br />
Ziel der Impfung ist es,<br />
zunächst den Geimpften vor<br />
einer Krankheit zu schützen.<br />
Bei Erreichung einer hohen<br />
Durchimpfungsrate in der<br />
Bevölkerung ist es möglich,<br />
einzelne Krankheitserreger<br />
sowohl regional als auch<br />
weltweit zu eliminieren.<br />
Dies konnte für die Pocken<br />
erreicht werden. Die Elimi-<br />
nierung der Masern und der<br />
Poliomyelitis ist ein erklärtes<br />
und auch erreichbares Ziel<br />
nationaler und internationaler<br />
Gesundheitspolitik. Die<br />
Poliomyelitis ist in Europa<br />
bereits seit 2002 eliminiert.<br />
Im Zeitalter der Globalisierung<br />
und hohen Mobilität<br />
muss auch in Bezug auf Infektionskrankheiten<br />
zwingend<br />
über Ländergrenzen hinaus<br />
gedacht werden.<br />
Eltern kennen heute viele<br />
Kinderkrankheiten nicht<br />
mehr aus eigenem Erleben,<br />
und einige Erkrankungen wie<br />
Kinderlähmung und Diphtherie<br />
mit ihren Komplikationen<br />
sind aus dem Bewusstsein<br />
verschwunden. Auch Masernerkrankungen<br />
sind <strong>von</strong><br />
vielen nicht mehr bewusst<br />
erlebt worden. Im Laufe der<br />
Zeit hat sich daher die Sichtweise<br />
verändert. Für einige<br />
Eltern steht nicht mehr die<br />
Vermeidung <strong>von</strong> Infektions-<br />
Kind geimpft – Kind geschützt © Nobilior<br />
risiken im Mittelpunkt, sondern<br />
die Auseinandersetzung<br />
mit möglichen Impfrisiken<br />
oder die Angst vor möglichen<br />
Impfnebenwirkungen. Auch<br />
geht man da<strong>von</strong> aus, dass<br />
Infektionskrankheiten mit<br />
Mitteln der modernen Medizin<br />
unkompliziert behandelbar<br />
sind. Meist ist jedoch<br />
eine ursächliche Behandlung<br />
nicht möglich, sondern nur<br />
eine Linderung der Symptome.<br />
Schwerwiegende Folgeerkrankungen<br />
zum Beispiel<br />
bei Masern wie Lungen- oder<br />
Gehirnentzündung können<br />
deshalb nicht immer verhindert<br />
werden. Keine der seltenen<br />
Impfnebenwirkungen<br />
ist schwerwiegender als eine<br />
Komplikation der eigentlichen<br />
Erkrankung.<br />
Nur eine hohe Impfrate <strong>von</strong><br />
über 95 % der Bevölkerung<br />
kann zu einer Ausrottung<br />
der Infektionskrankheiten<br />
beitragen.<br />
Moderne Impfstoffe sind<br />
gut verträglich, bleibende,<br />
unerwünschte, gravierende<br />
Nebenwirkungen werden<br />
nur in ganz seltenen Fällen<br />
beobachtet. Sie werden alle<br />
vor ihrer Anwendung standardisiert<br />
und qualifiziert auf<br />
Wirksamkeit und Sicherheit<br />
geprüft. Sie unterliegen einer<br />
sorgfältigen ständigen<br />
Überwachung durch das<br />
Paul-Ehrlich-Institut, einer<br />
unabhängigen staatlichen Behörde.<br />
Zu den Aufgaben des<br />
Instituts zählen die Zulassung<br />
der Impfstoffe nach entsprechender<br />
Dokumentation der<br />
Qualität, Wirksamkeit und<br />
Sicherheit, weiterhin Überwachung<br />
der Impfstoffherstellung<br />
und Erfassung und<br />
Bewertung <strong>von</strong> Meldungen<br />
über Impfkomplikationen<br />
und unerwünschte Nebenwirkungen.<br />
Des Weiteren<br />
existiert ein Expertengremi-<br />
Kontakt<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Chefarzt: Dipl.-Med.<br />
Wolf-Dietrich Gaßdorf<br />
Telefon: 03681 35-5600<br />
Telefax: 03681 35-5601<br />
E-Mail: wolfdietrich.<br />
gassdorf@zs.srh.de<br />
um, die Ständige Impfkommission<br />
(STIKO) am Robert-<br />
Koch-Institut in Berlin,<br />
welche vom Bundesministerium<br />
für Gesundheit berufen<br />
wird. Die STIKO spricht u. a.<br />
Empfehlungen zur Durchführung<br />
<strong>von</strong> Schutzimpfungen<br />
aus. Diese Empfehlungen<br />
stellen den in Deutschland<br />
gültigen medizinischen Stan-<br />
Foto Halir<br />
Dipl.-Med. Wolf-Dietrich Gaßdorf<br />
dard in punkto Schutzimpfungen<br />
dar. Der Impfkalender<br />
für Säuglinge, Kinder,<br />
Jugendliche und Erwachsene<br />
umfasst Impfungen zum<br />
Schutz vor Diphtherie, Pertussis,<br />
Tetanus, Haemophilus<br />
influenzae Typ B, Hepatitis<br />
B, humanen Papillomaviren<br />
(HPV), Poliomyelitis, Pneumokokken,<br />
Meningokokken,<br />
Masern, Mumps, Röteln und<br />
Varizellen. Die empfohlenen<br />
Impfzeitpunkte und Wiederholungsimpfungen<br />
sind im<br />
Impfkalender vorgegeben.<br />
Tragen Sie zur Gesundheit<br />
Ihrer Kinder bei – lassen<br />
Sie impfen – schützen<br />
Sie Ihre Kinder und sich<br />
selbst!
Gesundheitsforum KIND erLEBEN 9<br />
Die ersten Monate nach der Geburt<br />
Die optimale Schlafumgebung und die Ernährung im Säuglingsalter<br />
Der „Plötzliche Säuglingstod“<br />
ist ein unerwartetes<br />
Todesereignis während des<br />
Schlafes, vorwiegend nachts,<br />
bei anscheinend gesunden<br />
Babys. Der Häufigkeitsgipfel<br />
liegt zwischen dem 2. <strong>bis</strong> 4.<br />
Lebensmonat. Die genaue Ursache<br />
für dieses Ereignis ist<br />
auch heute noch nicht ausreichend<br />
geklärt, aber sicher<br />
ist, dass mehrere auslösende<br />
Faktoren, z. B. äußere Umgebungseinflüsse,<br />
kritische<br />
Entwicklungsphasen des Gehirns<br />
bzw. Störungen in der<br />
Reaktionsfähigkeit des Kindes<br />
zusammentreffen müssen.<br />
Zahlreiche Studien zur Erforschung<br />
des Plötzlichen<br />
Säuglingstodes haben gezeigt,<br />
dass mögliche Ursachen dafür<br />
durch einfache Maßnahmen<br />
in der häuslichen Umgebung<br />
bzw. Schlafumgebung<br />
des Kindes beseitigt werden<br />
können.<br />
Bereits während der Schwangerschaft<br />
können durch<br />
eine gesunde Lebensweise<br />
der werdenden Mutter, d.h.<br />
Verzicht auf Nikotin und Alkohol,<br />
schwerwiegende Gesundheitsschäden<br />
des Babys<br />
verhindert werden. Neben<br />
dem deutlich erhöhten Risiko<br />
für den plötzlichen Säuglingstod<br />
bei Nikotingenuss der<br />
werdenden Mutter steigt das<br />
Risiko für die Frühgeburtlichkeit,<br />
die gestörte körperliche<br />
und geistige Entwicklung des<br />
Kindes sowie die Häufung<br />
<strong>von</strong> Atemwegserkrankungen<br />
bei Säuglingen und kleinen<br />
Kindern.<br />
Neben der rauchfreien Umgebung<br />
gehören die richtige<br />
Schlafposition des Säuglings,<br />
ein geeigneter Schlafplatz sowie<br />
die geeignete Schlaftemperatur<br />
zur optimalen Schlafumgebung.<br />
Bewährt hat<br />
sich das Schlafen des Kindes<br />
im Schlafsack, in Rückenla-<br />
ge, im eigenen Babybett mit<br />
fester Unterlage, im Elternschlafzimmer<br />
bei ca. 18° C.<br />
Enger Körperkontakt und<br />
Stillen gehört ebenfalls zur<br />
Risikoprävention des plötzlichen<br />
Säuglingstodes.<br />
Bei der Ernährung des<br />
Säuglings stellt im ersten<br />
halben Jahr die Muttermilch<br />
<strong>von</strong> Natur aus die ideale Nahrung<br />
dar. Muttermilch gibt<br />
dem Kind Schutz gegen Allergien<br />
und Infektionen und<br />
ist zu jedem Zeitpunkt auf<br />
die Bedürfnisse des heranwachsenden<br />
Säuglings eingestellt.<br />
Sie bietet dem Kind<br />
eine günstige Grundlage für<br />
eine unbeeinträchtigte Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Körper und<br />
Geist entsprechend seinem<br />
genetischen Potential. Für<br />
diesen positiven Einfluss auf<br />
die Gesundheit sind viele, sich<br />
teilweise ergänzende Substanzen<br />
in der Muttermilch<br />
verantwortlich.<br />
In den Fällen, in denen Muttermilch<br />
nicht oder nicht in<br />
ausreichenden Mengen zur<br />
Verfügung steht, sind industriell<br />
hergestellte Produkte<br />
verfügbar. Alle künstlich<br />
hergestellten Säuglingsmilchnahrungen<br />
sind der Muttermilch<br />
angepasst und sind<br />
sowohl für den Nährstoff-,<br />
Mineral- und Vitamingehalt<br />
als auch auf die Bedürfnisse<br />
des Säuglings im entsprechenden<br />
Alter abgestimmt.<br />
Es werden Anfangsmilchnahrungen<br />
für Säuglinge <strong>bis</strong> zum<br />
6. Lebensmonat und Folgemilchnahrungen<br />
nach dem 6.<br />
Lebensmonat unterschieden.<br />
Kontakt<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Oberärztin:<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer<br />
Telefon: 03681 35-5600<br />
Telefax: 03681 35-5601<br />
E-Mail: anette.meurer<br />
@zs.srh.de<br />
Muttermilch gibt dem Kind Schutz © Oscar Brunet<br />
Eine Beikost, z.B. Breie verschiedensterZusammensetzung<br />
ist frühestens ab dem<br />
4. <strong>bis</strong> 6. Lebensmonat erforderlich.<br />
Für allergiegefährdete<br />
Kinder stehen hypoallergene<br />
Nahrungen (H.A.-Nahrungen)<br />
sowohl als Anfangsnahrung<br />
als auch Folgemilch<br />
zur Verfügung. Hypoallergen<br />
heißt allergenarm und bedeutet,<br />
dass das Eiweiß der<br />
Fotohaus Lange<br />
ANzEIGE<br />
Dipl.-Med. Anette Meurer<br />
Kuhmilch, aus der H.A.-Nahrungen<br />
hergestellt werden,<br />
in kleine Bausteine gespalten<br />
wurde. Dadurch verliert die<br />
Kuhmilch weitgehend ihre<br />
Allergie auslösenden Merkmale.<br />
Inzwischen gibt es auch H.A.-<br />
Nahrungen mit gesundheitsfördernden,<br />
probiotischen Bifidusbakterien<br />
zur Stärkung<br />
der natürlichen Abwehrkräfte<br />
des Säuglings.
10 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Individuell und sicher<br />
Die Geburt im Mutter-Kind-Zentrum im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong><br />
Damit die Geburt Ihres Kindes<br />
ein für Sie eindrucksvolles<br />
Ereignis wird, wollen wir Sie<br />
auf dem Weg dorthin unterstützen<br />
und Ihrem Baby möglichst<br />
sanft auf die Welt helfen.<br />
Geburtsvorbereitung<br />
Informationsabend für werdende Eltern<br />
Unter der Leitung <strong>von</strong> erfahrenen Hebammen findet zusammen<br />
mit dem Schwestern- und Ärzteteam ca. alle 2<br />
Monate ein Gesprächskreis statt. In diesem Rahmen soll<br />
für werdende Eltern und Interessenten unser Konzept<br />
der ganzheitlich-psychosomatischen Geburtsvorbereitung<br />
und Geburtshilfe vorgestellt werden. Anschließend gibt es<br />
Gelegenheit, den Kreißsaal und die geburtshifliche Station<br />
zu besichtigen und im individuellen Gespräch Ihre Fragen<br />
zu beantworten.<br />
Die nächsten Termine in <strong>2009</strong> sind:<br />
24. <strong>Juni</strong>, 9. September, 4. November<br />
Beginn jeweils 19 <strong>Uhr</strong><br />
Schwangerengymnastik<br />
ab der 18. Schwangerschaftswoche<br />
Mit gezielten Bewegungs-<br />
und Lockerungsübungen<br />
trägt die Gymnastik in der<br />
Schwangerschaft zum Wohlbefinden<br />
bei und dient der<br />
Unterstützung der körperlichen<br />
Anpassungsvorgänge<br />
sowie der Vorbereitung auf<br />
die Geburt.<br />
Schwangerenschwimmen<br />
Mit der Aquagymnastik für<br />
Schwangere bieten wir Ihnen<br />
eine Möglichkeit, sich<br />
für kurze Zeit vom Schweregefühl<br />
der Schwangerschaft<br />
Sanfte Entbindung<br />
Unsere Entbindungsabteilung<br />
hat einen Wehenraum<br />
mit separatem Sanitärbereich,<br />
zwei freundlich gestaltete<br />
Entbindungsräume mit je<br />
einem breiten Bett, Gebärhocker,<br />
Seilen, Sprossenwand<br />
und Musikanlage (eines der<br />
Nicht nur während, sondern<br />
auch vor und nach der Geburt<br />
finden Mutter und Kind<br />
bei uns genau jene liebevolle,<br />
kompetente Betreuung, die<br />
sie brauchen.<br />
zu befreien und dabei mit<br />
Gleichgesinnten Spaß zu<br />
haben.<br />
Geburtsvorbereitung ab<br />
der 28. Schwangerschaftswoche<br />
Die ganzheitlich-psychosomatische<br />
Vorbereitung der<br />
werdenden Eltern auf die<br />
Geburt ist das Anliegen der<br />
Hebammen unserer Klinik.<br />
In den auf Wunsch mit Partner<br />
durchgeführten Kursen<br />
bieten wir Wege an, die das<br />
positive Erleben <strong>von</strong> Schwangerschaft<br />
und Wochenbett<br />
unterstützen.<br />
Zimmer ist mit einer Gebärwanne<br />
ausgestattet), zwei Bäder,<br />
einen Aufenthaltsraum<br />
für Väter oder Begleitperson.<br />
Jedes unserer „Geburtsmöbel“<br />
bietet der Frau während<br />
der Wehen viele Möglichkeiten,<br />
ihre Haltung schnell<br />
und problemlos zu ändern.<br />
Sie kann somit jederzeit die<br />
Lage oder Position einnehmen,<br />
in der sie sich bequem<br />
und sicher fühlt.<br />
Da wir den günstigen Einfluss<br />
eines warmen Bades auf den<br />
Geburtsverlauf kennen, besteht<br />
in unserer Klinik auch<br />
die Möglichkeit der Wassergeburt.<br />
Damit im Notfall der Kaiserschnitt<br />
unverzüglich, ohne<br />
Verzögerung erfolgen kann,<br />
befindet sich im Kreißsaal ein<br />
OP-Saal.<br />
Welche Methoden bieten wir<br />
zur Geburtserleichterung?<br />
Die Grundeinstellung zur<br />
natürlichen Geburt bedeutet<br />
nicht, dass werdende Müt-<br />
Nach der Geburt<br />
Nachsorge nach der Entlassung<br />
aus der Klinik<br />
Diese individuelle Betreuung<br />
umfasst die Hebammenhilfe<br />
nach der Geburt in der<br />
häuslichen Umgebung. Die<br />
Nachsorge versteht sich als<br />
Begleitung in Ihrer neuen<br />
Familiensituation, kann<br />
Rat und Hilfe geben für eine<br />
gesunde Entwicklung Ihres<br />
Kindes (Ernährung, Baby-<br />
und Nabelpflege) und bei<br />
Stillschwierigkeiten. Zudem<br />
achtet die Hebamme auf eine<br />
gute Gebärmutterrückbildung<br />
und gibt Anleitungen für eine<br />
entsprechende Gymnastik.<br />
Unsere Klinik bietet auch die Möglichkeit einer Wassergeburt<br />
ter über ihre Kräfte hinaus<br />
leiden müssen. Zunächst<br />
versuchen wir immer, durch<br />
sanfte Methoden Schmerzen<br />
und Ängste zu nehmen und<br />
eine wirksame Entspannung<br />
herbeizuführen.<br />
Bewährt haben sich bei uns:<br />
homöopathische Mittel und<br />
Naturheilstoffe<br />
Aroma therapie<br />
Akupunktur und<br />
Akupressur<br />
verschiedene Entspannungstechniken<br />
Reflexzonentherapie<br />
Manchmal ist es jedoch sinnvoll<br />
oder gar notwendig,<br />
krampflösende und schmerzlindernde<br />
Medikamente<br />
Babyschwimmen ab dem<br />
6. Lebensmonat<br />
Das Medium Wasser vermittelt<br />
dem Säugling ihm<br />
vertraute, angenehme Empfindungen<br />
und Sinnesanregungen.<br />
Zudem bringt die<br />
Bewegung in gut temperiertem<br />
Wasser für Eltern und<br />
Kinder eine gemeinsame Zeit<br />
der Freude und Entspannung.<br />
Babymassage<br />
Berührung als gemeinsame<br />
Sprache zwischen Ihnen und<br />
Ihrem Kind. Babymassage bedeutet<br />
für die Eltern das Vertrautwerden<br />
mit der Körpersprache<br />
des Kindes, lernen,<br />
einzusetzen. Wir werden<br />
jede Anwendung mit Ihnen<br />
besprechen und in jeder Geburtsphase<br />
das geeignetste<br />
Arzneimittel bevorzugen.<br />
Eine sehr zuverlässige und<br />
schonende Art, starke Geburtsschmerzenweitestgehend<br />
auszuschalten, ist die<br />
örtliche Betäubung.<br />
Nach einer Beratung mit Ihnen<br />
können wir<br />
die Periduralanästhesie (PDA)<br />
oder<br />
die Pudendusblockade<br />
einsetzen.<br />
Gern sind wir in einem ärztlichen<br />
Aufklärungsgespräch<br />
bereit, Ihnen diese Verfahren<br />
genau zu erläutern.<br />
Mehr Informationen zu<br />
diesen und vielen weiteren<br />
Angeboten bekommen<br />
Sie unter:<br />
Telefon: 03681 35-5353<br />
es zu halten und zu stützen,<br />
Verständigung und Nähe, das<br />
Gefühl etwas Positives für das<br />
Baby tun zu können.<br />
Verschenken Sie doch auch<br />
einmal Gesundheit für Babys.<br />
Im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong><br />
sind Geschenk-Gutscheine<br />
für Babyschwimmen und Babymassage<br />
an der Kasse der<br />
Administrativen Aufnahme<br />
(Eingangsbereich) erhältlich.
Gesundheitsforum KIND erLEBEN 11<br />
Lebensretter Nabelschnurblut-Stammzellen<br />
In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin kann Nabelschnurblut gespendet werden<br />
Möglich wurde das durch eine<br />
Kooperation der Frauenklinik<br />
mit dem „NKR - Initiative Leben<br />
spenden Deutschland“<br />
und der Nabelschnurblutbank<br />
Vita 34 aus Leipzig. Durch die<br />
Nabelschnurblutspende, die<br />
für die werdenden Eltern kostenfrei<br />
und für Mutter und<br />
Baby schmerz- und risikofrei<br />
ist, kann schwer kranken<br />
Menschen das Leben gerettet<br />
werden.<br />
„Ich bin sehr froh darüber,<br />
dass ab sofort auch Eltern<br />
aus <strong>Suhl</strong> und Umgebung die<br />
Möglichkeit der kostenfreien,<br />
gemeinnützigen Nabelschnurblutspende<br />
haben“, so<br />
Dr. med. Oliver Heine, Chefarzt<br />
der Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe an der Klinik<br />
für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong>. „Das Gute<br />
am Nabelschnurblut ist, dass<br />
es einfach und ohne Risiko<br />
für Mutter und Kind gewonnen<br />
werden kann“, erläutert<br />
Dr. Heine weiter. Auch Dr.<br />
Mit gespendetem Nabelschnurblut<br />
können wir diesen<br />
Menschen das Leben retten.“<br />
Nabelschnurblut ist eine Alternative<br />
zu Blutstammzellen<br />
aus dem Knochenmark<br />
Jedes Jahr erkranken Tausende<br />
Menschen an lebensgefährlichen<br />
Erkrankungen des<br />
blutbildenden oder des Immunsystems,<br />
wie Leukämie,<br />
Lymphomen oder verschiedeneStoffwechselerkrankungen.<br />
Meist kann diesen<br />
Patienten nur noch durch<br />
eine Transplantation gesunder<br />
Blutstammzellen geholfen<br />
werden. Häufig stehen jedoch<br />
keine passenden erwachsenen<br />
Blutstammzellspender zur<br />
Verfügung. Nabelschnurblut<br />
bietet hier eine Alternative<br />
zu Blutstammzellen aus dem<br />
Knochenmark.<br />
Das normalerweise als Geburtsabfall<br />
behandelte Blut<br />
enthält Millionen wertvoller<br />
Stammzellen, die nach der<br />
Nabelschnurblut wird in großen Stickstofftanks über Jahrzehnte gelagert<br />
(Quelle: Vita 34)<br />
Marlena Robin-Winn, Lei- Abnabelung schmerz- und riterin<br />
des „NKR - Initiative sikofrei für Mutter und Kind<br />
Leben spenden Deutschland“, entnommen und anschlie-<br />
freut sich über die Zusamßend konserviert werden<br />
menarbeit: „Weltweit war- können. Durch die Kältekonten<br />
Tausende schwer kranke servierung stehen die Stamm-<br />
Menschen händeringend auf zellen im Anwendungsfall so-<br />
eine Blutstammzellspende. fort zu Verfügung. Dadurch<br />
ANzEIGE<br />
Werdende Eltern können im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong> <strong>Suhl</strong> das Nabelschnurblut ihres Babys entnehmen lassen<br />
können Patienten schneller<br />
behandelt werden. Ein besonderer<br />
Vorteil <strong>von</strong> Nabelschnurblut-Stammzellen<br />
besteht darin, dass sie besser<br />
als Blutstammzellen aus dem<br />
Knochenmark vertragen werden.<br />
Der Grund dafür ist, dass<br />
Nabelschnurblut-Stammzellen<br />
unreifer sind und damit<br />
geringere Abstoßungsreaktionen<br />
hervorrufen. Deswegen<br />
wird weltweit immer häufiger<br />
Nabelschnurblut anstelle <strong>von</strong><br />
Knochenmark eingesetzt.<br />
Neben der gemeinnützigen<br />
Nabelschnurblutspende über<br />
das NKR besteht an der Frauenklinik<br />
im <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong><br />
<strong>Suhl</strong> bereits seit geraumer<br />
Zeit die Möglichkeit der<br />
Nabelschnurblutentnahme<br />
ausschließlich für das eigene<br />
Kind. Die Kosten dafür<br />
sind dann <strong>von</strong> den Eltern zu<br />
tragen.<br />
Seit kurzem können werdende<br />
Eltern in der Frauenklinik<br />
<strong>Suhl</strong> auch die Eigenvorsorge<br />
und Spende miteinander<br />
kombinieren. Dabei wird das<br />
Nabelschnurblut zur Geburt<br />
für das eigene Kind eingelagert,<br />
so dass es ihm im Fall<br />
(Quelle: Vita 34)<br />
einer schweren Krankheit zur<br />
Verfügung steht. Gleichzeitig<br />
können sich die Eltern die<br />
Option einer späteren Spende<br />
des Nabelschnurblutes offen<br />
halten. Wird das Präparat als<br />
Spende benötigt und <strong>von</strong> den<br />
Eltern freigegeben, bekommen<br />
sie die Einlagerungsgebühr<br />
zurückerstattet.<br />
Nähere Informationen<br />
erhalten Sie auch bei: NKR<br />
(www.nkr-mhh.de) und<br />
Vita 34 (www.vita34.de).<br />
Themen und Termine der nächsten Gesundheitsforen<br />
23. September <strong>2009</strong>: Wellness für die Lunge<br />
(im Rahmen des 12. Deutschen Lungentages)<br />
4. November <strong>2009</strong>: Herzschwäche – Woran kann es liegen und was kann<br />
man tun? (im Rahmen der alljährlichen Herzwoche)
12 Gesundheitsforum KIND erLEBEN<br />
<strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />
ANzEIGE<br />
Schwangerschaft und Inkontinenz<br />
Schwangerschaft – erhöhtes Risiko für Inkontinenz<br />
Ungefähr 21% der Frauen<br />
leiden nach einer normalen<br />
vaginalen Geburt an Blasenschwäche,<br />
aber auch nach<br />
Kaiserschnittentbindung<br />
sind es immerhin noch 16 %.<br />
Nicht nur der mechanische<br />
Stress während der Entbindung,<br />
auch die Schwangerschaft<br />
selbst können zu einer<br />
Inkontinenz führen. Wird der<br />
Beckenboden schon während<br />
der Schwangerschaft<br />
trainiert, ist das Risiko aber<br />
deutlich geringer.<br />
Zwar kann eine natürliche<br />
Geburt Muskeln und Nerven<br />
mechanisch schädigen und<br />
Blasenschwäche fördern. Ein<br />
höheres Risiko haben insbesondere<br />
Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften,<br />
mit<br />
rascher Folge <strong>von</strong> Schwangerschaften,<br />
nach komplizier-<br />
ten Geburten (Zangengeburt<br />
usw.), Dammverletzungen<br />
und Übergewicht. Ein genauso<br />
wichtiger Einflussfaktor<br />
scheint aber schon die<br />
Schwangerschaft zu sein.<br />
Der Hormonspiegel und die<br />
Lage der Organe wie Blase<br />
und Gebärmutter verändern<br />
sich in dieser Zeit. So werden<br />
beispielsweise die Bänder, die<br />
Blase und die Harnröhre elastischer<br />
und dehnbarer. Zusätzlich<br />
steigt mit fortschreitender<br />
Schwangerschaft der<br />
Druck auf die Blase.<br />
Wie kann eine Inkontinenz<br />
vermieden, beziehungsweise<br />
nach der<br />
Geburt verkürzt werden?<br />
In einer norwegischen Studie<br />
wurden 15.000 Frauen<br />
zur Blasenschwäche befragt.<br />
Es konnte gezeigt werden,<br />
dass Frauen, die bereits an<br />
der Schwangerengymnastik<br />
und an einem Beckenbodentraining<br />
teilgenommen haben<br />
und die Übungen regelmäßig<br />
und gewissenhaft fortführen,<br />
nur zu einem Drittel<br />
über eine Blasenschwäche<br />
klagten. Aber die Hälfte der<br />
Frauen, die keine Beckenbodenübungen<br />
gemacht hatten,<br />
berichtete <strong>von</strong> Inkontinenz.<br />
Um einer Harninkontinenz<br />
vorzubeugen, sollten<br />
schwangere Frauen deshalb<br />
rechtzeitig mit dem Beckenbodentraining<br />
beginnen. Hilfestellungen<br />
und Beratung<br />
hierzu bieten Ihnen gern<br />
die Hebammen, Gynäkologen<br />
und Physiotherapeuten<br />
unserer Elternschule an der<br />
Frauenklinik des <strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong>s<br />
<strong>Suhl</strong>.<br />
Weitere Neuigkeiten aus dem <strong>Suhl</strong>er Klinikum<br />
Moderne Schlingentechniken<br />
zur Behandlung<br />
der weiblichen Harninkontinenz<br />
In den letzten zehn Jahren<br />
haben sich Kunststoffschlingen,<br />
die unter der<br />
Harnröhre platziert werden,<br />
zur Behandlung der Belastungsinkontinenz<br />
bei der<br />
Frau als minimal-invasive,<br />
komplikationsarme Techniken<br />
durchgesetzt. Dennoch<br />
gilt, so individuell eine Patientin,<br />
so differenziert sollte<br />
auch die Therapie erfolgen.<br />
An der Frauenklinik des<br />
<strong>SRH</strong> <strong>Zentralklinikum</strong>s <strong>Suhl</strong><br />
wird mit großem Erfolg eine<br />
innovative Weiterentwicklung<br />
dieser Schlingentechniken,<br />
die AJUST-Minischlinge,<br />
eingesetzt.<br />
In einer überregionalen<br />
Studie an vier urogynäkologischen<br />
Zentren – darunter<br />
auch an der Frauenklinik<br />
in <strong>Suhl</strong> – konnte<br />
gezeigt werden, dass bei dieser<br />
Schlingentechnik die Patientinnen<br />
postoperativ absolut<br />
schmerzfrei waren. Keine<br />
der operierten Patientinnen<br />
zeigte unmittelbar postoperativBlasenentleerungsstörungen.<br />
Die Verweildauer im<br />
Krankenhaus betrug lediglich<br />
zwischen 1 - 4 Tagen.<br />
Das wichtigste Ergebnis jedoch<br />
war, dass alle Patientinnen<br />
nach dieser Operation zu<br />
100% kontinent sind.<br />
Neues Behandlungskonzept<br />
für die Behandlung<br />
der Stuhlinkontinenz<br />
Die Ursachen für Harn- und<br />
Stuhlinkontinenz sind vielschichtig.<br />
Die Beschwerden<br />
und Symptome der Patientinnen<br />
sind vom Ausmaß der<br />
Beckenbodenschwäche, aber<br />
auch <strong>von</strong> Begleiterkrankungen<br />
wie Stoffwechselstörungen,<br />
Innervationsstörungen<br />
oder vorausgegangenen Operationen<br />
geprägt.<br />
Nach Ausschöpfung der konventionellenTherapiemaßnahmen<br />
stellt die Sakralnervenstimulation<br />
ein relativ<br />
neues, kontinenzwiederherstellendes<br />
Verfahren dar. In<br />
Lokalanästhesie wird eine<br />
Sonde im Bereich des Kreuzbeines<br />
platziert und die dort<br />
verlaufenden Nerven (Sakralnerven)<br />
durch schwache<br />
elektronische Impulse stimuliert.<br />
Über die Modulation des<br />
vegetativen Nervengeflechtes<br />
und bestimmter peripherer<br />
Nerven werden eine Anhebung<br />
des analen Ruhetonus<br />
und eine Kontraktionssteigerung<br />
des äußeren Schließmuskels<br />
erreicht. Der Vorteil<br />
der Methode besteht darin,<br />
dass der Patient selber während<br />
einer <strong>bis</strong> zu 3-wöchigen<br />
Testphase die Stärke des elektronischen<br />
Impulses so steuern<br />
kann, dass er ausreicht,<br />
Regelmäßige Untersuchungen des Babys im Mutterleib<br />
um eine Kontinenz zu erzielen.<br />
Bei Therapieerfolg kann<br />
das System dann dauerhaft<br />
implantiert werden.<br />
Eine Verbesserung der Inkon-<br />
tinenz wird in 80 - 90 % erreicht.<br />
Die Methode findet<br />
auch erfolgreich Anwendung<br />
bei bestimmten Formen<br />
der Harninkontinenz.<br />
Hebammengemeinschaft<br />
Sanitätshaus Waletzko