weit - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

weit - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau weit - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong> aargau 1/2013<br />

Das neue Motto:<br />

«Wir sind dabei!»<br />

AUSSTELLUNG<br />

«Begegnung»<br />

Vernissage: 26. Mai 2013


2<br />

Impressum<br />

21. Ausgabe April 2013<br />

Auflage:<br />

<strong>zeka</strong> • zin Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong><br />

aargau erscheint zweimal jährlich. Die<br />

Auf lage der Nummer 1/2013 beträgt 5600 Stück.<br />

<strong>zeka</strong>zin ist das Informationsorgan für Kinder und<br />

Jugendliche, Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern<br />

und Angehörige, Mitarbeitende, Stiftungsgremien<br />

sowie Freundinnen und Freunde von <strong>zeka</strong>.<br />

Redaktion / Adressänderungen:<br />

<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle<br />

Guyerweg 11<br />

5004 Aarau<br />

Tel. 062 838 21 68 / Fax 062 838 21 30<br />

E-Mail: <strong>zeka</strong>zin@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />

Redaktionsteam:<br />

Christine Egger,<br />

Stv. Leiterin Marketing, PR und Fundraising<br />

Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin Baden<br />

Thomas Müller, Teamleiter Aarau<br />

Sonja Rohr, Kauffrau kontor<br />

Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />

Gestaltung:<br />

buschö & Partner AG<br />

Picardie, 5040 Schöftland<br />

Druck und Versand:<br />

buschö & Partner AG<br />

Picardie, 5040 Schöftland<br />

Redaktionsschluss <strong>zeka</strong>zin 2/2013<br />

6. September 2013<br />

PC 50-144-3<br />

Titelbild:<br />

Unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

Inhaltsverzeichnis Seite<br />

Impressum 2<br />

«Grüezi» 3<br />

Wir sind dabei – auch auf dem Schulweg! 4<br />

Im Rollstuhl unterwegs mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln 6<br />

Tagesausflug an den Autosalon in Genf 7<br />

Ausflug in die Schokoladenfabrik 8<br />

Ein Ausflug in den Europapark 9<br />

Theater «Canterville Ghost» 10<br />

Internat als Lebensschule 12<br />

Spielend glücklich – glücklich spielend 14<br />

Spenden für <strong>zeka</strong> 16<br />

<strong>zeka</strong>­Rollers: «Zaubertrank zum Erfolg!» 17<br />

Bei den Dinosauriern 18<br />

Achtung: Schreibfieber im <strong>zeka</strong> Baden 19<br />

Richard Lattmann: «…kann übrigens auch<br />

heute noch nicht Velo fahren…» 20<br />

Christian Lohr bei <strong>zeka</strong>:<br />

Über Chancen und sein Leben 22<br />

Was macht eigentlich … Sascha Hafner? 24<br />

Praktikum bei Grieder Sport –<br />

Einblick in die Arbeitswelt erhalten 26<br />

Willkommen 27<br />

Adieu 28<br />

Gratulationen 28<br />

Ein Tag im Leben von Urs Vonesch 29<br />

Veranstaltungskalender 2013 30<br />

Adressen 31


«Grüezi»<br />

«Wir sind dabei!» So lautet das neue Motto bei <strong>zeka</strong>!<br />

Von welchen Gedanken liessen wir uns bei der Festlegung<br />

dieses Mottos leiten? In unserem Leitbild halten<br />

wir fest: «Wir lehren Kinder und Jugendliche, ihre Ressourcen<br />

zu nutzen und mit ihren Behinderungen umzugehen,<br />

bereiten sie auf die nächsten Lebensabschnitte<br />

vor und führen sie zu einer grösstmöglichen<br />

Selbstständigkeit und Partizipation hin. Erwachsene<br />

unterstützen wir darin, ein erfülltes und selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen.»<br />

«Dabei sein» erfordert einerseits eine Gesellschaft,<br />

welche die Rahmenbedingungen schafft, dass auch<br />

Menschen mit Behinderungen tatsächlich «dabei<br />

sein» können. In den vergangenen Jahren erfolgten<br />

grosse Fortschritte. Man denke nur an die grossen<br />

Anstrengungen für behindertengerechtes Bauen oder<br />

die Entwicklung bei den öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

welche eine individuelle Nutzung durch Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen je länger je besser ermöglichen.<br />

Wichtiger noch als der Abbau infrastruktureller Hürden<br />

erscheint mir der Abbau von bewussten und unbewussten<br />

emotionalen Barrieren. Lesen Sie auf Seite 22,<br />

wie es beispielsweise Christian Lohr anstellt, sein Nationalratsmandat<br />

mit grösster Selbstverständlichkeit<br />

auszuüben. «Behindertsein» muss keine Abweichung<br />

von irgendeiner «Norm» darstellen, sondern kann<br />

und darf selbstverständlicher Teil eines jeden einzigartigen<br />

Individuums sein.<br />

«Dabei sein» erfordert andererseits auch Menschen<br />

(mit Behinderungen!), welche bereit sind, sich den<br />

Herausforderungen des «Dabei Seins» zu stellen.<br />

Hier sieht sich <strong>zeka</strong> in der Rolle der Unterstützer und<br />

Förderer und manchmal auch als «Herausforderer».<br />

Schule und Therapie haben eine grösstmögliche Selbstständigkeit<br />

und Partizipation zum Ziel. Dies bedeutet,<br />

dass diese Selbstständigkeit auch geübt werden muss,<br />

zum Beispiel mittels der selbstständigen Bewältigung<br />

des Schulwegs (siehe Seite 4) oder des Erlernens einer<br />

selbstständigen Haushaltführung (trotz Behinderung!)<br />

im Internat (siehe Seite 12). Für Klientinnen und<br />

Klienten des Wohnhaus <strong>Aargau</strong> kann es bedeuten,<br />

sich auf ganz neue «Wagnisse» einzulassen: sei es, sich<br />

selbstständig eine Reise zu organisieren (siehe Seiten<br />

6 bis 9) oder sei es, sich wieder ein «Sitzen ohne Armlehnen»<br />

(siehe Seite 23) anzutrainieren.<br />

«Dabei sein» erfordert drittens Eltern und Angehörige,<br />

welche die Bemühungen, grösstmögliche Selbstständigkeit<br />

und Partizipation zu fördern und zu trainieren,<br />

tatkräftig unterstützen – und diese «Unterstützung»<br />

bedeutet häufig eben gerade: «loslassen»,<br />

«vertrauen» und «getrauen» können. Bei Eltern stossen<br />

wir mit unseren Anliegen nicht selten auf enormen<br />

Widerstand: «Unser Kind ist schliesslich behindert und<br />

hat Anrecht auf den Transport im Schulbus oder Taxi!»<br />

tönt es etwa an Verlaufsassessments, wenn es darum<br />

geht, die selbstständige Bewältigung des Schulwegs<br />

zu üben. Oder: «Wir Angehörige wünschen dringend<br />

einen regelmässigen Angehörigenanlass im Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong>, damit wir die Anliegen unserer Töchter<br />

und Söhne vertreten können!» Liebe Angehörige: Im<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong> sind die erwachsenen Bewohnerinnen<br />

und Bewohner unsere direkten und mündigen<br />

Ansprechpartner! Wir stützen diese so <strong>weit</strong> wie möglich<br />

in ihrem Selbstbestimmungsrecht und in ihrer Autonomie.<br />

Mit den Angehörigen pflegen wir verschiedenste<br />

individuelle – mit den Klientinnen und Klienten vorgängig<br />

abgesprochene – Formen der Zusammenarbeit.<br />

Formelle «Elternabende» gehören in unsere Schulen,<br />

nicht aber ins Wohnhaus <strong>Aargau</strong>.<br />

Liebe Leserinnen und Leser: Sie sehen, so selbstverständlich<br />

uns Begriffe wie «Selbstständigkeit», «Partizipation»,<br />

«Integration» oder «Autonomie» über die<br />

Lippen gleiten, so anspruchsvoll gestalten sich die<br />

Auseinandersetzungen in unserem Alltag, diesen berechtigten<br />

Ansprüchen auch tatsächlich zum Durchbruch<br />

zu verhelfen.<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr<br />

Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

3


4<br />

Wir sind dabei – auch auf dem Schulweg!<br />

Bettina Frey, 17 Jahre alt, lebt mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Gatterhof auf der Staffelegg.<br />

Seit 13 Jahren besucht sie die Schule im <strong>zeka</strong> Aarau. Teilweise legt sie den Schulweg selbstständig<br />

zurück. Befragt von Judith Ullmann, erzählen sie und ihre Eltern von ihren Erfahrungen.<br />

Wie sieht dein Schulweg aus?<br />

Ich werde am Morgen und am Abend vom Schulbus<br />

in die Schule und zurück nach Hause gebracht, ausser<br />

am Montag und am Freitag. Da gehe ich selbstständig<br />

mit Bus und Postauto nach Hause.<br />

Fährst du gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln?<br />

Liebend gerne! Seit vier Jahren! Ich bin selbstständig<br />

und ich kann machen, was ich will. Ich fühle mich<br />

gleichberechtigt, normal wie alle anderen, und ich<br />

habe ein Freiheitsgefühl.<br />

Brauchst du das öV­Netz auch in deiner Freizeit?<br />

Ja, ich fahre seit zwei Jahren mit dem Zug nach Nottwil<br />

ins Handbike­Training. Da achte ich immer darauf,<br />

dass ich einen Niederflurzug nehmen kann. In diesen<br />

kann ich selbstständig einsteigen, denn wenn ich einen<br />

Lift bei den SBB bestellen muss, um in einen Schnellzug<br />

zu kommen, klappt es oftmals nicht. Und ich<br />

muss immer mit Unvorhergesehenem rechnen: Einmal<br />

wollte ich mit meiner Freundin nach Spreitenbach ins<br />

Einkaufszentrum Tivoli fahren. Ich habe die Zugverbindung<br />

herausgesucht und los gings mit Postauto<br />

und Niederflurzug bis Killwangen. Als wir ausgestiegen<br />

sind und der Zug wieder losfuhr, kam die Überraschung:<br />

es hatte keine Rampe und über die Gleise<br />

konnte ich nicht, da alle drei Minuten ein Zug durchfuhr.<br />

Zum Glück kann ich etwas gehen, so habe ich<br />

mich mit Hilfe meiner Freundin und Festhalten am<br />

Treppengeländer die Treppe hinunter geschleppt.<br />

Jemand vom Bahnhof hat meinen Rollstuhl die Treppe<br />

hinunter getragen. Der Ausflug war ziemlich anstrengend!<br />

Den Heimweg musste ich anders organisieren,<br />

und wir sind mit Bus und Zug via Baden zurück nach<br />

Aarau gekommen.<br />

Ich habe nun eine Liste angefangen mit den nicht rollstuhlgängigen<br />

Bahnhöfen. Ich möchte nicht, dass mir<br />

das nochmals passiert.


Hast du sonst noch unangenehme Situationen im<br />

Zusammenhang mit dem öV erlebt?<br />

Ja, beispielsweise hat ein Postautochauffeur die Augen<br />

verdreht. Er wollte mich nicht mit dem Schnellbus<br />

mitnehmen, obwohl dieser auf der Staffelegg immer<br />

anhält.<br />

Was denkst du, warum er dies machte?<br />

Er war im Stress und wusste, dass er für mich Zeit aufwenden<br />

musste.<br />

Fühlst du dich sicher beim Benutzen der öV?<br />

Ja, meistens. Wenn ich Hilfe benötige, findet sich immer<br />

jemand. Meistens sind es junge Männer, die mir helfen.<br />

Bedenken hatte ich beim Umbau des Aarauer Bahnhofs.<br />

Da musste ich die Bahnhofstrasse überqueren, da<br />

die Rampe in die Unterführung geschlossen war.<br />

Möchtest du deinen selbstständigen Schulweg noch<br />

er<strong>weit</strong>ern?<br />

Wenn ich lange Schule habe, bin ich noch ganz froh,<br />

wenn ich mit dem Schulbus nach Hause kann. Das<br />

Fahren mit dem öV ist anstrengender. Am Morgen ist<br />

es fast nicht möglich, da die Postautos aus Frick total<br />

gefüllt mit Passagieren sind. Am Morgen müsste ich<br />

sehr früh aufstehen und den Swiss­Trac, einen Motor,<br />

der vorne an den Handrollstuhl montiert wird, anhängen,<br />

damit ich zur Haltestelle komme. Der Swiss­Trac<br />

braucht noch viel mehr Platz als der Handrollstuhl.<br />

Würdest du es einmal probieren, am Morgen die öV<br />

zu benutzen?<br />

Probieren werde ich es schon einmal.<br />

Wie war es für Sie als Eltern, als Bettina das erste Mal<br />

die öV alleine benutzte?<br />

Mutter: Ich bin fast gestorben vor Angst, habe es aber<br />

toll gefunden, dass sie es machte.<br />

Vater: Es war für mich eine grosse Genugtuung, dass<br />

Bettina mit den öV reisen will. Bettina war überzeugt,<br />

dass es geht, und sie hat sich sehr gefreut. Sie kann<br />

sehr differenziert sagen, wo sie sich unsicher fühlt.<br />

Haben Sie Veränderungen an Bettinas Verhalten<br />

bemerkt, seit sie mit den öV fährt?<br />

Sie ist auch in anderen Bereichen selbstständiger geworden.<br />

So fährt sie alleine nach Nottwil ins Handbike­<br />

Training, geht einkaufen, unternimmt Arztbesuche<br />

und geht in den Ausgang.<br />

Wie sieht für Sie der selbstständige Schulweg punkto<br />

Sicherheit aus?<br />

Mutter: Der Übergang über die Staffeleggstrasse<br />

macht mir am meisten Angst. Die Autos kommen mit<br />

Tempo 60, und Bettina kann die Geschwindigkeit der<br />

Autos nicht so gut einschätzen.<br />

Vater: Beim Ausbau der Staffeleggstrasse haben wir<br />

sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Projekt leitung.<br />

Sie wusste, dass eine Rollstuhlfahrerin die Strasse<br />

überqueren muss und hat die Kuppe der Staffelegg<br />

abgetragen, so dass es flacher wurde. Auch die Mittelinsel<br />

wurde ohne die ursprünglich vorgesehene Erhöhung<br />

flach planiert, was Bettina sehr entgegenkommt.<br />

Da sind wir der Bauleitung sehr dankbar.<br />

Partizipation selbstständiger Schulweg aus der Sicht<br />

von <strong>zeka</strong>:<br />

Wir stellen immer wieder fest, dass Kinder, welche<br />

Teile oder sogar den ganzen Schulweg selbstständig<br />

bewältigen, grosse Fortschritte in ihrer Selbstständigkeit<br />

machen und dadurch an Selbstsicherheit gewinnen.<br />

Sie beeinflussen ihr Selbstwertgefühl positiv. Dadurch<br />

erlangen die Kinder und Jugendlichen mehr altersgemässe<br />

Partizipation, was sich wiederum förderlich<br />

auf die Steigerung ihrer Lebensqualität auswirkt.<br />

Judith Ullmann,<br />

Pflegefachfrau/Sozialpädagogin Externat, <strong>zeka</strong> Aarau<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

5


6<br />

Wir sind dabei!<br />

Im Rollstuhl unterwegs mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln<br />

Im Herbst letzten Jahres durfte ich einen Tagesausflug<br />

selber planen und organisieren, den <strong>zeka</strong> aus einer<br />

Spende allen Klientinnen und Klienten des Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong> offerierte. Ich wünschte einen Ausflug ins Landesmuseum<br />

in Zürich, um dort die Ausstellung zum<br />

Thema «Kapital: Kaufleute in Amsterdam und Venedig»<br />

zu besuchen. Sobald ein Datum fixiert war, hiess das<br />

nun für mich, einerseits die Hin­ und Rückreise mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln zu organisieren und andererseits<br />

eine Führung zu buchen und ein geeignetes<br />

Restaurant herauszusuchen, in welchem wir, d. h. meine<br />

Vorgesetzte im kontor, eine Pflegefachfrau und ich, anschliessend<br />

ein Mittagessen einnehmen konnten. Dabei<br />

bereitete mir eine Sache besonders Sorgen: Ich war, seit<br />

ich behindert bin und einen Rollstuhl für die Fortbewegung<br />

brauche, bis zu diesem Zeitpunkt noch nie mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln gereist. Wie also sollte ich<br />

vorgehen? Ich wusste, dass ein Arbeitskollege im kontor<br />

schon mehrere Male mit den öV gereist ist und darin<br />

grosse Erfahrungen hatte. Zu meinem Glück, denn so<br />

erfuhr ich von dem kostenlosen Dienst der SBB (Handicap),<br />

in welchem sie Menschen mit einer Geh­ oder<br />

Sehbehinderung die Möglichkeit anbieten, <strong>weit</strong>gehend<br />

autonom mit der Bahn zu reisen und dabei die Hilfe von<br />

eigens dafür zur Verfügung gestelltem Personal in Anspruch<br />

zu nehmen. Dieses hilft engagiert und kompetent<br />

Dank einer grosszügigen Spende von KIWANIS Schweiz konnten<br />

alle Klientinnen und Klienten des Wohnhaus Aarau im letzten Jahr<br />

einen Ausflug nach eigenen Wünschen planen und organisieren –<br />

eine grosse Herausforderung für die Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

aber auch für ihre Begleitpersonen. Die vier Berichte in diesem<br />

Heft sind eine Auswahl aus vielen unterschiedlichen Ideen, die realisiert<br />

werden konnten.<br />

beim Einsteigen in die Bahn sowie am Zielort mit dem<br />

Aussteigen aus der Bahn. Der Service der SBB geht<br />

sogar so <strong>weit</strong>, dass man bei Bedarf auch noch zu einem<br />

Anschlusszug gebracht wird. Dies muss allerdings beim<br />

Anmelden im SBB Callcenter Handicap alles im Detail<br />

angegeben werden. Beim ersten Kontakt gibt man einfach<br />

seinen Namen und die Adresse an und ist ab da<br />

registriert und elektronisch erfasst.<br />

Eine Reise über Handicap muss bis spätestens 1 Stunde<br />

vor Abfahrt gebucht werden. Es ist nicht zwingend notwendig,<br />

den Bedarf schon Tage im Voraus anzumelden.<br />

Dies ermöglicht mir also, auch relativ spontan von<br />

A nach B zu reisen. Immer mehr wurde mir bewusst,<br />

wie einfach ich es in der Vergangenheit hätte haben<br />

können, ohne immer jemanden finden zu müssen, der<br />

mich mit dem Auto irgendwohin fährt. So war ich sehr<br />

aufgeregt vor dem grossen Tag. Wie würde das ablaufen?<br />

Wird jemand beim angegebenen Gleis auf mich warten?<br />

Auf jedem Bahnhof steht bei jedem Gleis irgendwo<br />

ein gelber Lift resp. eine Hebebühne, um einen Rollstuhlfahrer<br />

in den Wagon zu heben – meistens vorne<br />

oder hinten an einem Gleis. Ich habe mich früher immer<br />

gefragt, was das wohl sei, dieses gelbe Ding auf dem<br />

Wartesteig neben dem Gleis… nun wusste ich es. Da<br />

ich in meinen gesunden Jahren niemals damit gerechnet<br />

hatte, dass ich mal auf einen Rollstuhl angewiesen sein<br />

würde, habe ich mir auch nie <strong>weit</strong>er Gedanken darüber<br />

gemacht. So wie es eben ist im Leben.<br />

Und tatsächlich, beim Gleis, neben dem gelben Gerät,<br />

wartete bereits ein Mann mit orange leuchtender Weste<br />

und begrüsste uns freundlich. Vor Eintreffen des Zuges<br />

bereitete er alles vor, damit er mich mit der Hebebühne<br />

nur noch zur entsprechenden Tür schieben musste.<br />

Als der Zug im Bahnhof einfuhr, sollte ich dem Zugführer<br />

zuwinken, damit er rechtzeitig den Zug bremsen


konnte und der Begleiter mich nur noch zur nächsten<br />

Eingangstüre schieben musste. Bis dahin wusste ich<br />

nicht, dass ich beim selben Einstieg im Wagon reingelassen<br />

werde, wie die «normalen», nicht behinderten<br />

Passagiere. Ich dachte, dass es wohl ein spezieller<br />

Wagon sein würde, der für solche Gelegenheiten<br />

benutzt wird – so etwas wie ein Postwagon. Kalt und<br />

leer stellte ich mir diesen vor. Aber nichts von alledem.<br />

Wir fuhren in das normale Abteil, in welchem die<br />

ersten Sitzreihen hochklappbare Sitze waren, und ich<br />

vom Gefühl her wie früher im normalen Abteil in der<br />

2. Klasse war. Ein gutes Gefühl… Der Begleiter blieb<br />

Tagesausflug an den Autosalon in Genf<br />

Am Freitag, 16. März, musste ich früher bei <strong>zeka</strong> in<br />

Dättwil sein. Die Abfahrtzeit war um 9.20 Uhr. Wir<br />

waren sechs Rollstuhlfahrer und sechs Begleitpersonen.<br />

Ein Rollstuhl gängiger Car wurde durch <strong>zeka</strong><br />

organisiert. Die Fahrt von Dättwil nach Genf dauerte<br />

2 Stunden und 33 Minuten. Als wir in Genf ankamen,<br />

haben wir ein Mittagessen bekommen. Um 13.00 Uhr<br />

besichtigten wir die Autos. Ich war mit dem Elektrorollstuhl<br />

im Autosalon selbstständig unterwegs. Im Autosalon<br />

waren viele Leute, ich hatte Mühe mit dem<br />

Rollstuhlfahren. Um 16.00 Uhr musste ich mich<br />

wieder abfahrtbereit machen. Um 16.30 Uhr sind wir<br />

losgefahren und um 19.30 Uhr sind wir wieder in<br />

Dättwil angekommen. Ich bin sehr müde zu Hause<br />

angekommen.<br />

Patrick Steiger, Mitarbeiter geschützter Arbeitsplatz kontor<br />

noch da, bis wir unsere Plätze eingenommen hatten<br />

und verabschiedete sich dann bis zum Zielort Zürich<br />

HB. Dort lud er mich wieder aus mit einer Hebebühne<br />

des Hauptbahnhofes.<br />

Nun ja, dieser Tagesausflug hat mir wieder Mut gemacht.<br />

Mut, meine eigene Mobilität zu er<strong>weit</strong>ern,<br />

ohne immer auf jemanden aus meinem Umfeld angewiesen<br />

zu sein.<br />

Dominik Rüegsegger,<br />

Mitarbeiter geschützter Arbeitsplatz kontor<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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8<br />

Ausflug in die Schokoladenfabrik<br />

Am Dienstag, 12. Juni 2012, war es so <strong>weit</strong>. Ich<br />

machte mich mit meiner Vorgesetzten, Frau Rohr,<br />

und der Pflegefachfrau, Frau Ammann, auf den Weg<br />

in die Cailler­Schokoladenfabrik nach Broc. Diese<br />

Reise hatte ich selber geplant und organisiert. Wir<br />

trafen uns am Morgen am Bahnhof Baden und fuhren<br />

mit dem Zug nach Broc. Die Reise dauerte knapp<br />

drei Stunden. Vom Bahnhof bis in die Schokoladenfabrik<br />

mussten wir ca. 10 Minuten laufen. Bereits<br />

am Bahnhof riecht man die Schokolade schon von<br />

<strong>weit</strong>em. In der Cailler­Schokoladenfabrik angekommen,<br />

gingen wir zuerst ins Café zum Mittagessen.<br />

Es gab Panini (heisse Sandwiches). Am Nachmittag<br />

nahmen wir an einer Führung teil. Die ganze Führung<br />

wurde per Computer gesteuert. Wir lernten die<br />

Geschichte der Schokolade kennen und konnten die<br />

alten Maschinen von früher bestaunen. Und wir<br />

sahen, wie die Schokolade heute hergestellt wird,<br />

und wie Schokoladestängeli produziert werden. Am<br />

Ende der Maschine durften wir die fertigen Schoko­<br />

ladestängeli probieren. Wir sahen alle Maschinen,<br />

die es zum Schokolademachen braucht. Dann kamen<br />

wir in einen Raum, wo wir alle Schokoladen und Pralinen,<br />

die in der Cailler­Schokoladenfabrik produziert<br />

werden, probieren durften, und zwar so viel wir<br />

wollten.<br />

Anschliessend machten wir uns wieder auf den Heimweg.<br />

Beim Bahnhof oben sind wir noch im Nestle<br />

Shop einkaufen gegangen. Um eine Erfahrung reicher<br />

kamen wir um ca. 17.30 Uhr in Baden an.<br />

Dieser Ausflug in die Cailler­Schokoladenfabrik hat<br />

mir sehr gut gefallen. Er war sehr interessant. Die<br />

Schokoladenfabrik ist absolut rollstuhlgängig, was<br />

man von den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Broc<br />

nicht sagen kann. Personen mit Rollstuhl würde ich<br />

deshalb die Anreise mit Privatfahrzeug empfehlen.<br />

Lukas Märki, Mitarbeiter geschützter Arbeitsplatz kontor


Ein Ausflug in den Europapark<br />

Schon früh am Morgen waren Frau Meier und Frau<br />

Plattner parat für den grossen Tag. Leider wollte uns<br />

das Wetter nichts Gutes, denn es regnete an diesem<br />

Morgen in Strömen. Also gings trotz Müdigkeit ab in<br />

den Bus und auf in den Europapark. Was haben wir<br />

uns gefreut, als etwa nach der halben Strecke der Regen<br />

aufhörte, und die ersten Sonnenstrahlen zu uns<br />

durchdrangen. Die Vorfreude wuchs und auch die Müdigkeit<br />

schwand, als die Tore zum Europapark in Sicht<br />

kamen. Schon beim Aussteigen aus dem Bus war die<br />

Spannung der «Mädels» greifbar, die Freude wuchs, als<br />

wir mit den Rollstühlen durch die Tore in den Park fuhren.<br />

Um euch, liebe Leserinnen und Leser, diese Freude<br />

spüren zu lassen, habe ich mir ein paar Fragen überlegt<br />

und mit Frau Meier und Frau Plattner ein Interview<br />

geführt.<br />

Wie war eure Vorfreude auf den Ausflug?<br />

Frau Meier: Ich war super gespannt auf den Ausflug.<br />

Frau Plattner: Sehr toll, ich war super gespannt.<br />

Wie war euer erster Eindruck am Morgen im Hinblick<br />

auf das, was euch an diesem Tag erwartet?<br />

Frau Meier: Ich war ganz kribbelig, nervös und aufgeregt,<br />

wusste nicht, was auf mich zukommt.<br />

Frau Plattner: Mies, schlechtes Wetter, die lange Fahrt.<br />

Ich hab mich nicht wirklich gefreut.<br />

Wie habt ihr die Ankunft im Europapark erlebt?<br />

Frau Meier: Nun sind wir endlich da, ich freu mich so!<br />

Frau Plattner: Ich hab mir nur noch gesagt: Juhu, nun<br />

sind wir da!<br />

Was war das Besondere an diesem Tag?<br />

Frau Meier: Die Bahnen, welche ich fahren konnte,<br />

und die Abba­ und die Euromaus­Show.<br />

Frau Plattner: Dass ich überall hin konnte, wo ich<br />

wollte, und tun konnte, was ich wollte – die Freiheit.<br />

Und dass ich die Blue Fire und die Silverstar fahren<br />

konnte. Auch die Shows haben mir gut gefallen.<br />

Was ging euch beim Abschied vom Europapark durch<br />

den Kopf?<br />

Frau Meier: Da war ich gar nicht begeistert. Ich wäre<br />

gerne länger geblieben.<br />

Frau Plattner: Ich war traurig, als der Tag zu Ende ging.<br />

Wie habt ihr die Rückfahrt erlebt?<br />

Frau Meier: Ich war einfach nur müde von den Erlebnissen.<br />

Frau Plattner: Die Rückfahrt ist gut gelaufen. Ich war<br />

müde von den ereignisreichen Eindrücken.<br />

Wie geht es euch, wenn ihr heute auf den Ausflug zurückblickt?<br />

Frau Meier: Da kommt mir das Gefühl hoch, wäre ich<br />

doch noch immer dort. Es war ein unvergesslicher Tag<br />

für mich.<br />

Frau Plattner: Es war super, wie wir vier den Tag<br />

verbringen konnten. Schön war vor allem auch, dass<br />

Angela viel gelacht hat und Spass hatte. Es war die<br />

richtige Entscheidung von mir, mich für diesen Ausflug<br />

in den Europapark zu entscheiden. Ich hätte es<br />

nicht anders gemacht an diesem Tag.<br />

Barbara Schindler,<br />

Pflegemitarbeiterin im Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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10<br />

«Canterville Ghost»<br />

Pünktlich zu Halloween zogen in Aarau und in Baden-Dättwil die Geister ein. Schülerinnen und Schüler<br />

des <strong>zeka</strong> Aarau spielten «The Canterville Ghost» in einer zweisprachigen Fassung von Marlis<br />

Olsen nach einer Geschichte von Oscar Wilde.<br />

Mein Ziel war es, durch das Theaterspielen die sprachlichen<br />

Lernfortschritte der Jugendlichen auf lustvolle<br />

Weise mit einer Stärkung des Selbstbewusstseins zu<br />

verbinden. Die Schattenseiten von Behinderung und<br />

Krankheit sollten verblassen und die Stärken, Möglichkeiten<br />

und Chancen der einzelnen dem Publikum gezeigt<br />

werden.<br />

Theaterspielen gibt dem Lernen Sinn, und es entsteht<br />

Raum für persönliche Entwicklung. Die Anforderungen<br />

sprengen die Grenzen des Üblichen für alle Beteiligten,<br />

das Scheinwerferlicht lockte die Spieler aus der Reserve<br />

und verleitete alle zu Mitarbeit und grosser Leistung. Der<br />

tosende Applaus des Publikums war uns Lohn.<br />

Ich verfasste ein Stück, welches sowohl die Stärken als<br />

auch die Schwächen der Einzelnen berücksichtigte. Als<br />

Theatergruppe waren wir alle aufeinander angewiesen.<br />

Die Gesundheit der Einzelnen und die Motivation und Lo­<br />

yalität aller waren Voraussetzung für das Gelingen. Es<br />

gab Rollen, bei denen gar nicht gesprochen werden musste,<br />

weil sie für Schüler mit autistischen Zügen bestimmt<br />

waren. Es gab Rollen in Schweizerdeutsch und Rollen in<br />

Englisch. Es gab Schülerinnen, die spielten mehrere Figuren,<br />

und Parts für Kinder im Rollstuhl. Einige Schüler<br />

sangen auf Englisch, solo oder im Chor, manche<br />

spielten mit ihrem Instrument oder unterstützten mit<br />

Geräuschen. Eine Schülerstimme wurde vorab aufgenommen<br />

und ab Band gespielt.<br />

Persönlich haben mich neben den sprachlichen Fortschritten<br />

auch die individuellen Fortschritte der Spieler<br />

und Spielerinnen sehr gefreut. Allen ist das Auswendiglernen<br />

gelungen. Wir haben epileptische Anfälle gemeinsam<br />

überwunden, Kinder mit autistischen Zügen<br />

fanden plötzlich den Mut zur spontanen Pausenansage.<br />

Ein Kind liess sich auf der Bühne problemlos von anderen<br />

berühren, was zuvor nie möglich war. Logopä­


disch Betreute sahen plötzlich den Sinn im lauten und<br />

deutlichen Sprechen. Manche überwanden persönliche<br />

Schüchternheit. In der Fremdsprache vor Publikum zu<br />

sprechen war eine zusätzliche Herausforderung. Der<br />

immer wiederkehrende, gleiche Ablauf bot Halt und<br />

Struktur dazu.<br />

Der Transfer in den Alltag hat stattgefunden. Hin und<br />

wieder begegnen mir auf dem Gang im Schulhaus<br />

noch heute englische Sätze aus dem Stück.<br />

Marlis Olsen, Fachlehrerin Englisch im <strong>zeka</strong> Aarau<br />

Einige Schülerstimmen zum Theater<br />

«Wir haben mehr Geduld bekommen beim Proben der<br />

Übergänge.» P. B.<br />

«Ich habe gut gespielt. Ich habe die Proben gut gefunden.<br />

Meine Stimme wurde auf Tonband aufgenommen.<br />

Ich war das Gespenst.» J. K.<br />

«Ich finde, dass wir super gespielt haben. Am Anfang<br />

war es anstrengend, aber am Ende war es super. Der<br />

Auftritt war das Tollste am Theater. Das Fest war mega.<br />

Es war eine super Zeit mit Üben. Ich habe gar nichts gelernt<br />

im Englisch. Im echten Leben bin ich kein Lausbub.<br />

Thank you Miss Olsen for this theatre!» J. K.<br />

«Meine Rolle passte ausserordentlich gut zu mir. Dass<br />

Miss Olsen die Rollen nach Charakter verteilte, fand ich<br />

genial. Es machte mir unheimlich Spass, John zu spielen.<br />

Als wir beim Proben in die Halle wechseln konnten,<br />

ging es uns viel besser. Das gemeinsame Nachtessen<br />

war toll und lecker.» E. M.<br />

«Das Schwierigste war laut und verständlich zu sprechen,<br />

da ich in der Regel eher leise bin. Am besten hat<br />

mir das Lied ‹Skin and bones› gefallen. Das Cheminée­<br />

Feuer in Dättwil war schlosshaft. Mir haben am Abend<br />

immer die Füsse wehgetan vom Stehen in den Proben.»<br />

J. L.<br />

«Meine Rolle passte perfekt zu mir. Ich war Cheshire.<br />

Am Anfang war es sehr schwer, weil ich viel auswendig<br />

lernen musste. Es hat viel Spass gemacht. Wir<br />

lachten viel, aber wir waren auch konzentriert. Ich<br />

danke Frau Olsen, dass wir so eine schöne Zeit hatten.»<br />

A. S.<br />

«Es waren alle erleichtert, als die Vorstellung vorbei<br />

war, aber wir hatten auch einen gewissen Stolz auf uns<br />

selber. Wir hatten alle Spass, es war ein langer Weg und<br />

manchmal haben wir gelitten,<br />

aber am Ende waren<br />

wir stolz und das konnte<br />

man sehen.» S. M.<br />

«Da mir Englisch sehr liegt,<br />

war die Aussprache kein<br />

Problem. Manchmal sah<br />

man Frau Olsen in den Proben<br />

an, dass sie immer<br />

nervöser wurde. Als wir in<br />

die Turnhalle wechselten,<br />

wurden wir schlagartig<br />

besser. Die Verteilung der<br />

Rollen gefiel mir. Das Theater<br />

hat sehr viel Spass gemacht.» L. M.<br />

Die Musik war hammergut und passend. Alle haben<br />

gut getanzt. Alle mussten laut und deutlich sprechen<br />

und gut auftreten.» P. B.<br />

«Sobald man auf der Bühne steht, verfliegt die Aufregung.»<br />

L.A.<br />

«Frau Olsen kam zu mir und fragte, ob ich im Theater<br />

Gitarre spielen möchte und da habe ich sofort gesagt<br />

JA.» F. W.<br />

«Gesungen habe ich jedes Lied. Aufgetreten war ich<br />

nie, aber neben der Bühne mit dem Gong schon. Am<br />

Anfang war das Gongen kompliziert wegen dem Einsatz.»<br />

S. E.<br />

«Ich kann jetzt besser Englisch. Ich rede jetzt viel besser.<br />

Musig het zum Theater passt. Wir mussten uns viel bewegen<br />

und tanzen.» A. A.<br />

«Ich war offen für alles. Wir haben Requisiten gebas telt.<br />

Ich habe ein Selbstporträt gemalt. Es war schlimm. Ich<br />

liebe Musik. Ich fand, dass ich gut gespielt habe. Ich<br />

habe viele Komplimente bekommen.» L. R.v.R.<br />

Wir haben etwa zwei Monate geprobt und geübt. Ich finde<br />

es toll, dass Frau Olsen so etwas mit uns gemacht hat.<br />

Das ist nicht in jeder Schule so. Ich fand meine Rolle als<br />

Reisebürofrau gut. Die Kostüme haben zu uns gepasst. Im<br />

Keller war viel zu wenig Platz mit den drei Rollstühlen und<br />

alle in einem Raum, ich habe mich manchmal selber nicht<br />

verstanden. Ich habe die Rolle jeden Tag zwei Mal geübt.<br />

R. S.<br />

Sie haben während dem Theater einmal gesagt, dass Sie<br />

nie mehr so ein Theater veranstalten. Ist das wirklich Ihr<br />

letztes Wort? B. F.<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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12<br />

Fasnachtsparty in der Schülerwohngruppe<br />

Internat als Lebensschule<br />

<strong>zeka</strong> führt in Aarau zwei Wohngruppen: Die «Flitzer» für Kinder und Jugendliche ab Kindergartenalter<br />

bis zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit, sowie die Wohngruppe für Jugendliche der<br />

Berufswahlschule BWS. Insgesamt stehen 15 Plätze zur Verfügung – die Warteliste wächst.<br />

Mittwoch, 19.30 Uhr – aus den Räumlichkeiten der<br />

Schülerwohngruppe des <strong>zeka</strong> Aarau schallt laute<br />

Musik. Verkleidete Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

tanzen, lachen und necken sich mit lustigen Sprüchen.<br />

Kurze Zeit später tauchen sie ihre Köpfe in einen<br />

Eimer Konfetti – die Stimmung ist gelöst. Das oft<br />

negativ behaftete Wort «Internat» und die damit verbundenen<br />

Vorurteile rücken hier <strong>weit</strong> in den Hintergrund.<br />

Im Gegenteil – Kinder und Jugendliche geniessen<br />

es zwischendurch auch mal, so richtig auf den Putz zu<br />

hauen.<br />

Kinder und Jugendliche mit oder ohne Körperbehinderung<br />

benötigen zum erfolgreichen Hineinwachsen in<br />

unsere Gesellschaft die Möglichkeit, sich ihre Lebensräume<br />

entsprechend zu erschliessen. Durch die wechselseitige<br />

Beeinflussung von Mensch und Umwelt, sei<br />

es die Familie, die Schule, der Sportverein oder ein Ausbildungsplatz,<br />

wird die emotions­ und hürdenreiche<br />

Bewältigung der altersgemässen Entwicklungsaufgaben<br />

ermöglicht. Zu diesen Lebensräumen zählen auch<br />

die beiden mit unterschiedlichen Aufträgen betrauten<br />

Wohngruppen des Wocheninternats in Aarau.<br />

Auf der Schülerwohngruppe wohnen Kinder und<br />

Jugendliche mit körperlichen Behinderungen, die<br />

sich zusammen mit ihren Familien mit zumeist behinderungsbedingten,<br />

oft schwierigen Lebensumständen<br />

auseinandersetzen müssen. Im stabilen Umfeld<br />

der Wohngruppe finden sie Lernfelder vor, in denen<br />

sie die Kompetenzen erwerben, die sie in ihrem späteren<br />

Leben benötigen. Schon die Jüngsten übernehmen<br />

Verantwortung für den Wohnalltag. Dazu gehört<br />

es, jeden Mittwoch die Wäsche zusammenzulegen,<br />

nach dem Aufstehen das eigene Bett zu machen<br />

oder vor dem Abendessen den Tisch zu decken.<br />

Auch der Umgang mit ihren individuellen Krankheitsbildern<br />

und den entsprechenden Beeinträchtigungen


wird mit den Sozialpädagoginnen, Pflegefachleuten<br />

und pädagogischen Assistentinnen geübt und verinnerlicht.<br />

«Das Internat gibt mir viele Möglichkeiten,<br />

meine Selbstständigkeit zu er<strong>weit</strong>ern, ohne dass ich<br />

gefährdet werde», meint eine Jugendliche im Pubertätsalter,<br />

die mit ihrer Epilepsie, die sie im Alltag sehr<br />

stark einschränkt, umzugehen lernen muss. Ein anderes<br />

Kind lernt, welche Lebensmittel es wegen seiner<br />

Diabetes genau abwägen muss. «Was muss ich<br />

alles auf den Einkaufszettel schreiben, damit morgen<br />

alle ausgewogen frühstücken können?» Auch mit<br />

dieser und noch vielen anderen Fragen beschäftigen<br />

sich die Internatsbewohner jeden Tag und lernen so,<br />

ihren späteren Wohnalltag selber zu meistern.<br />

Im Wohngruppenalltag ihren festen Platz haben zahlreiche<br />

Aktivitäten, wie die Fasnachtsparty, kreative<br />

Bastelarbeiten oder Ausflüge. Mit Spiel, Spass und<br />

Kreativität wird der intensive Wohnalltag aufgelockert.<br />

Montag, 08.15 Uhr – pünktlich zum Wochenstart<br />

spaziert ein Jugendlicher in die Berufswahlschule<br />

(BWS) und präsentiert stolz seine neue Haarpracht,<br />

einen eindrücklichen Irokesenschnitt. Just am Tag, an<br />

dem er einen wichtigen Vorstellungstermin wahrzunehmen<br />

hat. Die Folge: Diskussionen mit Lehrer und<br />

Mitarbeitenden der Wohngruppe BWS sowie nochmaliger<br />

Einsatz von Haargel...<br />

Im Vordergrund des Leitziels «Fit für den Beruf» stehen<br />

die persönlichen Grundkompetenzen wie Auftreten,<br />

Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Selbstvertrauen,<br />

Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und möglichst<br />

hohe Selbstständigkeit. Dementsprechend werden<br />

die Jugendlichen der Wohngruppe BWS in den zur<br />

Verfügung stehenden Lernfeldern mit deutlich mehr<br />

Aufgaben, Pflichten und Verantwortung konfrontiert.<br />

Während einem Jahr werden die 16 bis 18 Jahre alten<br />

Mädchen und Jungen schrittweise zur Führung eines<br />

eigenen Haushalts befähigt. Dazu gehören das Erstellen<br />

eines Wochenmenüplans ebenso wie das Einkaufen<br />

und Zubereiten des Mittagsmenüs für sechs bis neun<br />

Personen, das eigenhändige Reinigen der Räumlichkeiten,<br />

Leiten der wöchentlichen Jugendsitzung mit<br />

Protokollerstellung und die sinnvolle Gestaltung der<br />

Freizeit, sowohl innerhalb wie ausserhalb der <strong>zeka</strong>­<br />

Räumlichkeiten.<br />

«7 alleine zu Hause» heisst das jeweils im Juni angestrebte<br />

Ziel, eine komplette Woche in jugendlicher<br />

Eigenregie zu planen und durchzuführen – inklusive<br />

Budgetverantwortung. Wenn es funktioniert, sind die<br />

Jugendlichen berechtigt stolz auf ihre Leistung. Und<br />

das können sie meistens sein.<br />

«Ich kann das nicht, ich habe es noch nie gemacht, ich<br />

habe Angst, dass etwas schiefgehen könnte», sind<br />

geläufige Aussagen, die ein Vermeidungsverhalten zur<br />

Folge haben. In einem Klima der Aufmunterung und<br />

Wertschätzung dürfen Fehler passieren. Ganz nach<br />

dem Motto: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Fehler<br />

fördern den Lernprozess sowie das Selbstwertgefühl.<br />

Dienstag, 11.30 Uhr – Ein Feueralarm hallt durch die<br />

Räumlichkeiten der Schule Aarau. Schnell ist der Verursacher<br />

in der Küche der BWS­Wohngruppe gefunden.<br />

Merke: Speck braten ohne den Abzug einzuschalten,<br />

führt zu einer grösseren Rauchentwicklung! Ein z<strong>weit</strong>es<br />

Mal passiert dieses Missgeschick kaum. Immerhin<br />

konnte so der Nachweis erbracht werden, dass der<br />

Rauchmelder noch funktioniert.<br />

Patrick P., 22 Jahre alt, Restaurationsangestellter<br />

in Davos und ehemaliger Absolvent der <strong>zeka</strong> BWS<br />

schätzt den ausgezeichneten Gruppenzusammenhalt.<br />

Seine Grundeinstellung zur BWS lautete: «Ich will das<br />

und ich stelle mich den Aufgaben.» Er gesteht auch<br />

ein: «Ich bin an meine eigenen Grenzen gekommen,<br />

doch das hat mich <strong>weit</strong>ergebracht. Das Wohnen und<br />

die Schule mit ihrem Leistungsdruck haben mich vorbereitet<br />

auf die Zeit ausserhalb des geschützten <strong>zeka</strong>­<br />

Rahmens.»<br />

Leben im Internat: Wahrlich eine Schule fürs Leben!<br />

Andreas Gaigg, Sozialpädagoge i.A. im <strong>zeka</strong> Internat Aarau<br />

Alain Zollinger, Sozialpädagoge FH im <strong>zeka</strong> Internat Aarau<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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14<br />

Spielend glücklich – glücklich spielend<br />

Die Projektwoche der Unterstufe Aarau vom 11. bis 15. März 2013 begann in der Turnhalle mit Fallschirmspielen.<br />

In Gruppen aufgeteilt besuchten die Kinder verschiedene Stationen. Sie vergnügten<br />

sich spielerisch in verschiedenen Workshops. Spiele im Wasser und Geschicklichkeitsspiele, Gesellschaftsspiele<br />

und Kasperlitheater, geschminkte Gesichter, Rollenspiele, verschiedene Spielsachen<br />

wie Klötze oder riesige Kartonschachteln, aus denen im Laufe der Woche ganze Schlösser entstanden,<br />

waren Inhalte, die den Kindern konzentriertes und glückliches Spiel bescherten.<br />

Ein Ausflug ins Sensorium Rütihubelbad oder, für die<br />

Kleineren, ins Trampolino Dietikon waren Höhepunkte<br />

der Woche. Im Rütihubelbad hinterliess der dunkle Raum<br />

mit den Tastspielen für «Blinde» nachhaltigen Eindruck.<br />

Am Freitag fand das grosse Spiel ohne Grenzen statt. Mit<br />

Schminken<br />

Im Schminkworkshop<br />

dürfen die Kinder ein<br />

Tiergesicht wählen<br />

oder ein Symbol, eine<br />

Flagge oder einen<br />

Spruch, und sich das<br />

aufs Gesicht schminken<br />

lassen. Erstaunlich, wie mit dem Werden des<br />

Tigergesichtes die Kraft des Jungen wächst… So<br />

verwandelt, lässt es sich den ganzen Tag über in<br />

eine Rolle schlüpfen und wunderbar spielen.<br />

Geschicklichkeits-<br />

Spiele<br />

Diese Spiele stellen auf<br />

ihre Art und Weise verschiedeneAnforderungen.<br />

Das Tintenfisch­<br />

Spiel braucht eine<br />

schnelle Auffassungsgabe<br />

sowie die passenden Reflexe. Oder das Angelspiel,<br />

das um ein Planschbecken gespielt wird.<br />

Die Kinder bekommen eine Angelrute und versuchen<br />

die farbigen Fische zu angeln. Wer genug<br />

gespielt hat, kann sich zurücklehnen und modellieren.<br />

den sinnlichen Kimspielen, Tastmemorys und Wettkämpfen<br />

um möglichst lange, ausgerissene Zeitungsbändel<br />

versuchten die Gruppen möglichst viele Punkte zu erzielen.<br />

Mit der Siegerehrung fand die Projektwoche ihren<br />

Abschluss. Hier einige Eindrücke aus den Ateliers:<br />

Gesellschafts-<br />

Spiele<br />

Hier wählen die etwas<br />

jüngeren Kinder aus<br />

einer Reihe von Spielen<br />

aus, was sie gerne<br />

spielen möchten. Unklare<br />

Spielregeln werden<br />

erklärt. Es wird eine vergrösserte Version<br />

eines Würfelspiels mit Feldern gespielt. Das Kind<br />

selbst ist die Spielfigur und holt sich, mit Hilfe des<br />

Würfels, den Sieg. Beim «Leiterlispiel» ist die<br />

Spannung gross: Ein Kopf­an­Kopf Rennen um<br />

den Sieg. Die Tücken, plötzlich um einige Felder<br />

zurück zu müssen, sind beängstigend.<br />

Kasperlifiguren<br />

Jedes Kind formt sich<br />

einen Kasperlikopf aus<br />

heller Fimomasse, Wolle,<br />

Stoffresten, Fell<br />

und anderem Material.<br />

Es entstehen glückliche<br />

und traurige<br />

Figuren, die Sonne, ein Wichtel, die alte Frau…<br />

Parallel dazu werden kleine Theater für andere<br />

gespielt oder gemeinsam Geschichten aus Büchern<br />

nachgestellt. Der Workshop fordert motorisch<br />

eingeschränkte Kinder. Therapeuten geben<br />

Hilfestellungen und angepasste Hilfsmittel.


Klötzlizimmer und<br />

Konstruktionsspiele<br />

Kaum ein anderes<br />

Spielzeug ist so einfach<br />

und doch so vielfältig,<br />

wie die hölzernen Bauklötze.<br />

Mit Stolz präsentieren<br />

die Kinder<br />

ihre Türme. Eines hat<br />

seinen Namen mit<br />

Klötzen geschrieben.<br />

Drüben fällt ein Turm<br />

unter Geschrei… Ein<br />

Grund, von vorn anzufangen<br />

und die Bauweise<br />

zu verbessern…<br />

Kartonschachteln<br />

bauen<br />

Bei diesem Posten<br />

spielen die Kinder in<br />

einer Gemeinschaft.<br />

Sie bauen ein Haus<br />

aus Kartonschachteln.<br />

Mit verschiedenen Farben<br />

wird es am Schluss<br />

bemalt.<br />

Trampolino<br />

Die Kanone mit den<br />

Softbällen im Netzliraum<br />

bereitete den<br />

jüngeren Kindern viel<br />

Spass. Bungeejumping<br />

und das enorm grosse<br />

Trampolin waren ein<br />

Hit. Gepolsterte Stangen lockten zum Klettern<br />

und Spielen in luftiger Höhe. Das Bällebad bot<br />

ein sinnliches Erlebnis, ganz ohne Wasser. Die<br />

kleinen Auto scooter lockten zu einer Ausfahrt.<br />

Auf den Luftkissen gabs freudiges Hüpfen und<br />

glückliches Springen.<br />

Spielen im Wasser<br />

Eine nasse Angelegenheit.<br />

Spass im Wasser<br />

mit Bällen, Reifen,<br />

Plas tikscheiben und<br />

mehr. Beim Spielen im<br />

Wasser ist die Freude<br />

am grös sten. Ein<br />

nasses Erlebnis mit<br />

Freunden, im Wasser<br />

Spass am Leben haben.<br />

Sensorium<br />

Riechen, tasten, fühlen,<br />

schmecken, hören:<br />

Das alles ist im<br />

Sensorium im Rütihubelbad<br />

zu finden. Das<br />

Tasten mit den nackten<br />

Füssen über eine Reihe<br />

von Materialien benötigt viel Mut. In einem Raum<br />

des Wohlklanges darf man Gong schlagen und so<br />

die Sinne entspannen. Eine Führung durch einen<br />

Raum, in dem sich die Kinder mit Spektralfarben<br />

vergnügen, rundet das Angebot ab.<br />

Spiel ohne Grenzen<br />

In kleinen Gruppen<br />

spielen die Kinder gegeneinander<br />

und versuchen<br />

möglichst viele<br />

Punkte zu erzielen. Da<br />

stehen kleine, begeisterteMontagsmaler<br />

an grossen Wandtafeln, sinnliche lachende<br />

Gesichter beim Kimspiel und eifrige «Reisser»<br />

beim Bilden möglichst langer Zeitungsbänder.<br />

Am Schluss des Morgens wird die Siegergruppe<br />

geehrt.<br />

Marlis Olsen, Fachlehrerin Englisch im <strong>zeka</strong> Aarau<br />

Steven Mölbert, Oberstufenschüler im <strong>zeka</strong> Aarau<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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16<br />

Spenden für <strong>zeka</strong><br />

Die Stiftung Sternschnuppe und <strong>zeka</strong> –<br />

ein erfolgreiches Team<br />

Seit 20 Jahren bringt die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe<br />

Freude und Abwechslung ins Leben von Kindern und Jugendlichen,<br />

die mit einer Behinderung, einer Krankheit oder den<br />

Folgen einer schweren Verletzung leben. Auch <strong>zeka</strong> konnte<br />

in der Vergangenheit vom vielfältigen Angebot der Sternschnuppe profitieren. Speziell die <strong>zeka</strong>-Rollers<br />

freuen sich über die regelmässige Unterstützung der Stiftung und haben sogar einen Sternschnuppe-<br />

Cup lanciert.<br />

Seit 2004 finanziert die Sternschnuppe die Trainingslager<br />

des Unihockey­Teams «<strong>zeka</strong>­Rollers» mit, das jeweils<br />

in Sumiswald stattfindet. Die rund 20 Unihockey­Spielerinnen<br />

und ­spieler trainieren an diesen Tagen<br />

intensiv mit ihren Elektrorollstühlen, damit sie für<br />

die anstehenden Spiele der Saison gerüstet sind. Seit<br />

einigen Jahren findet im Anschluss an das Trainingslager<br />

der Sternschnuppe­Cup statt, bei dem verschiedene<br />

Elektrorollstuhl­Unihockey­Teams aus der<br />

Schweiz gegeneinander antreten. Zu gewinnen gibt<br />

es einen Wanderpokal, den die Stiftung Kinderhilfe<br />

Sternschnuppe gesponsert hat.<br />

Die Freude und Abwechslung, welche dieser Sport<br />

Die <strong>zeka</strong>­Rollers: Auf das Unihockey­Training folgte der Spass<br />

beim Kegeln.<br />

den vielen Jugendlichen beschert, entspricht genau<br />

dem Stiftungszweck der Sternschnuppe. Auch das <strong>zeka</strong>­Schneelager<br />

wurde von der Sternschnuppe in den<br />

vergangenen Jahren gerne unterstützt. Sowohl das<br />

Trainings­ als auch das Schneelager sind schöne Beispiele<br />

für «Sternenprojekte», wie sie die Sternschnuppe<br />

in den vergangenen Jahren schweiz<strong>weit</strong> über 400<br />

Mal finanziell unterstützt hat.<br />

20 Jahre Lebensfreude<br />

Seit der Gründung der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe<br />

im Jahr 1993 ist der Bekanntheitsgrad stark<br />

gewachsen, und die Sternschnuppe hat dank grosszügiger<br />

Spenden ihren Stiftungsweck <strong>weit</strong>er ausbauen<br />

können. Das wichtigste Standbein sind nach wie vor<br />

die Herzenswünsche von betroffenen Kindern und Jugendlichen.<br />

Über 1600 Wünsche hat die Sternschnuppe<br />

in den vergangenen 20 Jahren gesamtschweizerisch<br />

erfüllt.<br />

Neben den bereits erwähnten Sternenprojekten, welche<br />

die Sternschnuppe in Heimen und Spitälern finanziert,<br />

kam im Juni 2011 ein drittes Standbein dazu:<br />

die «Freizeitsterne». Dies sind Freizeitangebote für Familien<br />

mit betroffenen Kindern und für Institutionen,<br />

welche diese betreuen oder sich für deren Wohl einsetzen.<br />

Seit Beginn dieser Aktion haben über 1700 Familien<br />

und Institutionen die dazugehörige «Sternschnuppe­Karte»<br />

erhalten und können nun kostenlos<br />

über 25 Kulturinstitutionen in der ganzen Schweiz besuchen.<br />

Sandra Colombo,<br />

Geschäftsleiterin<br />

Stiftung Sternschnuppe<br />

www.sternschnuppe.ch


1. Eine riesige Portion Begeisterung<br />

Die Wichtigkeit des Elektrorollstuhl­Hockeys im Leben<br />

der Spieler führt zu einer grossen Motivation, noch<br />

schöner und besser zu spielen. Sie erleben sich im<br />

Spiel in erster Linie als Sportler, sind wichtig, können<br />

Verantwortung übernehmen und tragen zur Teamleistung<br />

bei.<br />

2. Eine gute Menge Trainings<br />

Der Virus der Begeisterung überträgt sich auf das Trainerteam.<br />

Es bemüht sich, mit abwechslungsreichen<br />

Trainings den verschiedenen Altersstufen gerecht zu<br />

werden und die Stärken der Einzelnen zu einem kompletten<br />

Puzzle zusammenzubringen. Das Wichtigste<br />

an dieser Zutat ist aber die Freude am Spiel, das<br />

gemeinsame Bewältigen von Schwierigkeiten und<br />

Niederlagen und natürlich das Feiern von Erfolgen.<br />

3. Eine grosse Portion Unterstützung<br />

Eltern, Familienangehörige, freiwillige Helfer und<br />

Chauffeure tragen mit ihrem Einsatz und der grosszügig<br />

zur Verfügung gestellten Zeit zur enormen Wirkung<br />

des Tranks bei.<br />

4. Viel moderne Ausrüstung<br />

Die <strong>zeka</strong>­Rollers haben das Glück, immer wieder Sponsoren<br />

zu finden, die es ihnen ermöglichen, die Rollstuhlflotte<br />

zu erneuern und so den Unterschied zu den Spitzenteams<br />

kleiner werden zu lassen. (Ein für den Sport<br />

idealer Elektrorollstuhl kostet um die 15 000 Franken.)<br />

5. Ein gutes Mass Infrastruktur<br />

Die Turnhallen, die sich gleich in den Schulen befinden,<br />

sowie die Schulbusse, die für die Turniere benützt<br />

werden können und beide vom <strong>zeka</strong> zur Verfügung<br />

gestellt werden, sind ein <strong>weit</strong>erer unverzichtbarer<br />

Bestandteil.<br />

6. Ein gutes Quäntchen Glück<br />

Natürlich muss das Ganze noch damit abgeschmeckt<br />

werden.<br />

Zaubertrank<br />

zum Erfolg!<br />

2012 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die <strong>zeka</strong>-Rollers. So kehrten sie von zwei Turnieren (Volketswil,<br />

Sumiswald) mit dem Siegerpokal nach Hause. Sie geben hier die Zutaten für ihren Erfolgszaubertrank<br />

bekannt:<br />

Sind Sie «gluschtig» geworden? Besuchen Sie uns<br />

doch als Fan an kommenden Spielen (wir lassen Sie<br />

garantiert vom Trank probieren) oder schauen Sie<br />

unsere am letzten Trainingstag gemachten Videos an.<br />

– http://youtu.be/DcNIo4rqen<br />

– http://youtu.be/RS9VFB9Zn6w<br />

Ab Sommer 2013 wird im Schweizer E­Hockey mit<br />

einem Ligabetrieb gestartet. Die <strong>zeka</strong>­Rollers werden<br />

je ein Team in der Liga A und ein Team in der Liga B<br />

stellen. Die nächsten Turnierdaten:<br />

– 16. März Wallisellen<br />

– 13. April Hard (Österreich)<br />

– 25. Mai Swisscup Bern<br />

Berichte, Bilder und <strong>weit</strong>ere Daten finden Sie auch auf<br />

der Homepage von <strong>zeka</strong> unter der<br />

Rubrik Freizeitangebote.<br />

Michel Joye,<br />

Ergotherapeut im <strong>zeka</strong> Aarau und<br />

Gesamtleiter <strong>zeka</strong>-Rollers<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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18<br />

Wir sind dabei: bei den Dinosauriern<br />

Man kann es nicht anders sagen: In unserer Mittel stufenklasse war das Dinosaurierfieber ausgebrochen.<br />

Das Thema hatte uns alle gepackt, der Wissensdurst<br />

war gross. Umso schöner, dass gerade zu dieser Zeit<br />

im Tagungszentrum Boldern eine Freilichtausstellung<br />

von zwar nicht lebenden, aber doch lebensgrossen<br />

und sehr echt wirkenden Dinosauriern zu bestaunen<br />

war. Da mussten wir einfach hingehen!<br />

Ein paar Schülerstimmen dazu:<br />

Danaë: Ich fand es sehr spannend, die Unterschiede<br />

der Grösse zu sehen. Der Wetterbericht sagte schlecht<br />

Wetter an, wir gingen trotzdem. Es war das schönste<br />

Wetter. Mir hats sehr gefallen und ich war erstaunt.<br />

Philippe: Meine Lieblingssaurier waren der Stegosaurus,<br />

der Triceratops und der Tyrannosaurus Rex.<br />

Altin: Im Dinosauriermuseum war es sehr interessant.<br />

Es war wie im Urwald, man musste selber den Weg<br />

finden. Die Dinosaurier waren unterschiedlich gross,<br />

manche waren klein, manche waren viel grösser als<br />

ein Mensch. Das Wetter war sehr schön, aber das Gras<br />

war sehr matschig. Bei manchen Dinosauriern zeigten<br />

sie, wie sie kämpfen.<br />

Kilian: Ich fand es dort super und spannend. Es war<br />

ein bisschen wie ein kleines Abenteuer. Es war sehr<br />

lustig und die Dinosaurier sahen wie echt aus. Für<br />

mich war es bis jetzt der beste Schulausflug, den wir je<br />

gemacht haben. Ich fand es auch gut etwas zu kaufen,<br />

z.B. Dinosaurierfiguren.<br />

Conni Oster, Mittelstufenlehrerin im <strong>zeka</strong> Baden


Achtung: Schreibfieber im <strong>zeka</strong> Baden<br />

In der Eingangsstufe (Kindergarten/Unterstufe 1) und in der Unter-/Mittelstufe des <strong>zeka</strong> Baden<br />

ist nach den Sportferien ein bisher unbekanntes Virus aufgetaucht und hat gegen zwanzig Kinder,<br />

Lehrerinnen und pädagogische Assistentinnen angesteckt.<br />

Zu den ersten Symptomen zählten die Bestellung von Unterrichtsmaterial<br />

bei der Post sowie der Kauf von Holz und <strong>weit</strong>erem Zubehör<br />

und emsiges Werken: Es entstanden Briefkästen aus Dachlatten und<br />

Sperrholz. Sägen, schleifen, malen und zusammenbauen… Das Virus<br />

übertrug sich auf die Kinder.<br />

Anschliessend wurden drei neue Poststellen im <strong>zeka</strong> eröffnet. Briefe<br />

und Pakete können aufgegeben werden. Die Kunden werden freundlich<br />

bedient, die Post mit Marken frankiert und mit den nötigen Aufklebern<br />

versehen.<br />

Epidemieartig hat sich das Virus auf die Kinder ausgebreitet. Symptome<br />

sind unermüdlicher Schreibdrang und stetes Im­Auge­Behalten des<br />

eigenen Briefkastens, um ja keine Post zu verpassen. Kaum in der<br />

Schule, werden eifrig Briefe an Kinder der beteiligten Klassen geschrieben:<br />

ihrem Niveau entsprechend sind es Bilder, Stempelbilder,<br />

Zeichnungen, Texte, Fragen, usw. Zum Teil werden die Briefe auf selbst<br />

verziertes Papier geschrieben und in handgefertigte Couverts gesteckt.<br />

Selbstverständlich steht immer auch die Adresse auf dem Couvert.<br />

Ob die Epidemie ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, lässt sich schwer<br />

eruieren. Wünschenswert ist, dass sie noch einige Zeit bestehen<br />

bleibt. Denn was gibt es Schöneres als strahlende, stolze Kinder auf<br />

dem Gang zu einem Briefkasten anzutreffen, wenn sie als Pöstler<br />

wieder ein Kind überraschen wollen?<br />

Ein Heilmittel für dieses Virus ist nicht erwünscht. Eine lange Rekonvaleszenz,<br />

um die geknüpften Beziehungen zu vertiefen, wird in diesem<br />

Fall angestrebt.<br />

Gabriela Richiger, Ruth Ruf, Brigitta Sutter,<br />

Unterstufenlehrerinnen im <strong>zeka</strong> Baden<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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«…kann übrigens auch heute noch nicht Velo<br />

fahren…»<br />

Marianne Schneitter, Psychomotoriktherapeutin von <strong>zeka</strong>, staunt nicht schlecht. Auf dem Bild der<br />

jungen Gesangstalente erkennt sie in der Zeitung Richard Lattmann. Der war doch von 1999 bis 2003<br />

bei ihr in der Psychomotoriktherapie!<br />

Und heute gibt er zusammen mit zwei anderen Sängern<br />

ein Konzert. Zu ihrer Freude gesellt sich die Neugier. Sie<br />

lädt ihn an die Psychomotorikstelle nach Zofingen ein<br />

und erfährt, was in all den Jahren aus ihm geworden ist.<br />

Für beide ist die Zeit von damals wieder ganz präsent.<br />

Sie fühlen sich vertraut wie damals und duzen sich:<br />

Richard Lattmann: Ich denke gerne an die Psychomotoriktherapie<br />

bei Marianne Schneitter zurück. Sie war<br />

mir in einer schwierigen Zeit, während der Sekundarschule,<br />

eine wichtige Stütze. Wegen meiner Bewegungsschwierigkeiten<br />

hatte ich in der Primarschule<br />

dank verständnisvollen Lehrkräften und einer guten<br />

Klassengemeinschaft kaum Probleme. In der Sek aber<br />

wurde es richtig schwierig. Damals begannen die pubertären<br />

Konkurrenzkämpfe, bei welchen ich nicht<br />

mithalten konnte. Ich geriet immer mehr ins Abseits<br />

und fühlte mich als Mobbingopfer. Ich reagierte dünnhäutig<br />

und zog mich zurück.<br />

Marianne Schneitter: In den Psychomotorikstunden warst<br />

du nicht leicht für Bewegungsaktivitäten zu motivieren,<br />

erinnerst du dich noch? Wir haben mit Rollenspielen geübt,<br />

wie du selbstbewusst und mit der nötigen Körperspannung<br />

das Gegenüber überzeugen kannst. So hast du<br />

vermehrt einen Bezug zu deinem Körper gefunden und<br />

mit diesem verschiedene Ausdrucksformen erprobt.<br />

Wenn ich heute lese, wie du als Sänger auf der Bühne<br />

stehst, dann freut mich<br />

das sehr. Was machst du<br />

denn sonst noch?<br />

Richard Lattmann in der Primarschulzeit<br />

Richard Lattmann: Nach<br />

der Sek habe ich den<br />

Wechsel in die Bez geschafft<br />

und von da weg<br />

gings an die Kanti. Es lief<br />

nicht immer alles reibungslos.<br />

Ich musste<br />

hart arbeiten. Aktuell bin<br />

ich an der Uni in Bern auf<br />

der Zielgeraden zum Bachelor<br />

in Linguistik und<br />

Englisch. Schon als Pri­<br />

marschüler war ich sprachlich stark. Die Lehrerin hat<br />

meine Aufsätze oft vorgelesen. Das hat mich gestärkt.<br />

Dass ich bei den Mannschaftsspielen immer als Letzter<br />

gewählt wurde, hat mir deswegen nicht viel ausgemacht.<br />

Und im Kopfrechnen war ich auch ein Meister.<br />

Die Lehrerin war mit dem Taschenrechner langsamer<br />

als ich!<br />

Marianne Schneitter: Deine Eltern haben dich zur Psychomotoriktherapie<br />

angemeldet, weil sie realisierten,<br />

dass du in deinem Bewegungsverhalten <strong>weit</strong> hinter<br />

den Klassenkameraden zurück warst, sowohl im<br />

Turnen als auch beim Basteln und Werken. Sie befürchteten,<br />

dass du deswegen später grosse Nachteile<br />

haben würdest.<br />

Richard Lattmann: Sie haben sich seit meiner Geburt<br />

um mich Sorgen gemacht. Ich litt an epileptischen Anfällen,<br />

hatte motorische Behinderungen und auf meiner<br />

Haut bildeten sich tumorartige Knötchen, so genannte<br />

Fibrome. Erst als ich 14 Jahre alt war, hat ein<br />

Arzt herausgefunden, dass ich an der Erbkrankheit<br />

«Tuberöse Sklerose» litt. Schon vor dieser Diagnose<br />

erhielt ich verschiedene Therapien. Aber eigentlich<br />

habe ich die nie gemocht. Im Gegenteil: Die vielen Spitalaufenthalte<br />

und Therapien haben mir je länger je<br />

mehr eingeredet, mit mir stimme etwas nicht. In der<br />

Primarschule fühlte ich mich, so wie ich war, okay. Erst<br />

in der Sek genierte ich mich, fühlte ich mich ausgelacht<br />

und deplatziert. Dass ich dann vom Turnen dispensiert<br />

wurde, um zur Psychomotoriktherapie gehen<br />

zu können, war ein Segen.<br />

Marianne Schneitter: In der Therapie lag die Initiative<br />

meist bei mir. Erinnerst du dich noch ans Velofahren?<br />

Weil du Mühe hattest mit dem Gleichgewicht, konntest<br />

du als Sekschüler noch nicht Velofahren. Wir haben<br />

geübt und geübt. Und du bist bei all den Versuchen<br />

oft gestürzt. Zum Glück hat uns der nahe Velomechaniker<br />

den Blechschaden immer wieder repariert.<br />

Das Velofahren war dir kein Bedürfnis. Der Druck<br />

war bei mir. Ich stellte mir immer vor, wie sehr du dich<br />

blamieren müsstest, wenn eines Tages deine Klasse einen<br />

Velo­Ausflug machen wollte.


Richard Lattmann: Ich kann übrigens auch heute noch<br />

nicht Velofahren. Schon damals dachte ich mir immer,<br />

dass es genügt, laufen zu können, und dass wir in Zofingen<br />

ja gute Zugsverbindungen haben. Ich hätte es<br />

dir gegönnt, wenn ichs geschafft hätte. Das wäre dein<br />

«Lohn» gewesen. Mir selber war das nicht wichtig.<br />

Heute stehe ich übrigens an einem anderen Punkt.<br />

Seit etwa drei Jahren betreibe ich aus eigener Initiative<br />

Sport: Ich laufe viel, absolviere den Vitaparcours<br />

und mache täglich meine Rumpfbeugen. In den letzten<br />

Jahren habe ich etwa 30 kg an Übergewicht verloren.<br />

Erst jetzt mache ich das aus eigenem Antrieb.<br />

Als Kind und junger Mann waren es immer die anderen,<br />

die das von mir wollten. Ich hatte zwar einen Leidensdruck,<br />

aber die Kraft um mich aufzuraffen, fehlte<br />

mir und auch das Ziel war mir nicht stark genug.<br />

Marianne Schneitter: Da frage ich mich aber schon,<br />

warum du denn, wie eingangs erwähnt, gerne an die<br />

Psychomotoriktherapie zurückdenkst?<br />

Richard Lattmann: In der Zeit der Psychomotoriktherapie<br />

steckte ich in einer schwierigen Lebensphase.<br />

Und du, Marianne, warst damals eine wichtige Vertrauensperson<br />

ausserhalb meiner Familie. Ich habe<br />

profitiert von den vielen Auseinandersetzungen in der<br />

Therapie. Ich konnte und wollte mich zwar nicht<br />

Schweizerische<br />

Herzstiftung<br />

Aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag<br />

Die Schweizerische Herzstiftung und die Elternvereinigung<br />

für das herzkranke Kind haben gemeinsam einen<br />

umfangreichen, sehr interessanten Ratgeber «Das<br />

herzkranke Kind in der Schule» herausgegeben. Nicht<br />

nur Eltern und Geschwister sowie Betroffene selber<br />

kommen zu Wort, sondern auch verschiedenste Fachleute<br />

aus Medizin, Schulen und Institutionen. Das Vorwort<br />

wurde von Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf<br />

verfasst. Sehr einfühlsam weist sie darauf hin, dass<br />

jährlich in der Schweiz 800 bis 850 Kinder mit einem<br />

Herzfehler geboren werden. «Diese Diagnose verändert<br />

nicht nur das Leben des Kindes, sondern auch das<br />

Leben der Eltern schlagartig. Sie erleben Angst und Unsicherheit,<br />

sie müssen damit umgehen, dass das Kind<br />

von Begin an mehr Hürden auf dem Lebensweg zu<br />

überwältigen hat als andere Kinder.»<br />

Mit dem neuen Ratgeber helfen die Schweizerische<br />

Herzstiftung und die Elternvereinigung für das herzkranke<br />

Kind, diese Hürden etwas leichter zu nehmen.<br />

Richard Lattmann mit Marianne Schneitter,<br />

seiner Psychomotoriktherapeutin von damals<br />

sportlich verbessern. Der Kick dazu aus meinem Innersten<br />

kam wie gesagt erst fünf Jahre später. Aber ich<br />

habe in der Therapie vieles über mich gelernt. Ich<br />

lernte auch, zu dem zu stehen, was ich nicht gut<br />

konnte. Heutzutage kann ich akzeptieren, dass ich<br />

nicht überall der Norm entspreche. Ich sehe es gar als<br />

Stärke und geniesse es, anders sein zu dürfen. Es ist<br />

besser, anders zu sein als nichts zu sein. Ignoriert zu<br />

werden, wäre das Schlimmste. Dass ich das heute so<br />

sehen kann, ist klar auch das Verdienst von dir, Marianne<br />

Schneitter.<br />

Marianne Schneitter: Das ist ein schönes Kompliment<br />

an eine Therapeutin. Ich war dir in deiner schwierigen<br />

Zeit gerne eine Stütze. Ich freue mich über deinen Weg.<br />

August Schwere, Bereichsleiter Ambulatorien<br />

August Schwere, Bereichsleiter Ambulatorium<br />

bei <strong>zeka</strong>, und Ueli Speich, Stiftungsleiter,<br />

haben am Ratgeber mitgearbeitet:<br />

August Schwere «Ein guter<br />

schulischer Rahmen für eine erfolgreiche<br />

Entwicklung» und Ueli Speich<br />

«Integration durch Separation».<br />

Schweizerische Herzstiftung<br />

Schwarztorstrasse 18<br />

Postfach 368<br />

3000 Bern 14<br />

Telefon 031 388 80 80<br />

Telefax 031 388 80 88<br />

info@swissheart.ch<br />

www.swissheart.ch<br />

Spendenkonto PK 30­4356­3<br />

Elternvereinigung<br />

für das herzkranke Kind<br />

Neuhusstrasse 35c<br />

8630 Rüti<br />

Telefon 055 260 24 52<br />

info@evhk.ch<br />

www.evhk.ch<br />

1/2012 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

21 21


22<br />

Christian Lohr bei <strong>zeka</strong>:<br />

Über Chancen und sein Leben<br />

Witzig, spannend und interessant führte Lohr seinen<br />

Vortrag. So stellte er fest: «Ich schreibe mit dem Fuss<br />

und bin trotzdem stolz auf meine Handschrift» – grosses<br />

Schmunzeln im Zuschauerraum. Mit seinem einzigartigen<br />

Humor, der immer mal wieder aufblitzte, hatte er<br />

die Zuhörer für sich gewonnen. Er liess auch immer mal<br />

wieder kleine Anekdoten aus seinem Leben gekonnt in<br />

den Vortrag einfliessen. Er nannte sie kleine Randbemerkungen<br />

und erzählte dann zum Beispiel von der<br />

Kindheit und der Tatsache, dass er in den ersten Schuljahren<br />

im ersten Stock zu Schule ging, und dies jeweils<br />

eine grosse Herausforderung war, diesen auch zu erreichen.<br />

Lohr, der seine gesamte Schulzeit in der öffentlichen<br />

Schule besuchte, betrachtet dies als grosses Geschenk<br />

und sagt «ich wäre nicht am selben Ort im Leben,<br />

hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt».<br />

Grosses Zuschauerinteresse<br />

Der Vortrag stiess auf grosse Resonanz, gerade auch<br />

bei den <strong>zeka</strong>­Mitarbeitenden und ­Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern. So empfand jeder Zuhörer, jede Zuhörerin<br />

für sich persönlich einen anderen Höhepunkt im<br />

Vortrag. Bianca Lüscher, Kauffrau bei <strong>zeka</strong>: «Mich hat<br />

die Tatsache schockiert, dass der behandelnde Arzt<br />

den Eltern von Herrn Lohr geraten hat, ihn kurz nach<br />

der Geburt wegzugeben.» Jacqueline Frei, Bewohnerin<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>: «Mich hat neben der politischen<br />

Karriere von Herrn Lohr auch jene als Sportreporter<br />

fasziniert.» Matthias Weber, ebenfalls Bewohner<br />

WHB, stellt im Gespräch fest: «Es ist beachtlich,<br />

welche Herausforderungen Herr Lohr angenommen<br />

und bewältigt hat.»<br />

Für mich persönlich war es interessant festzustellen,<br />

dass Herr Lohr und ich dieselben Interessen teilen. Ich<br />

war als Jugendlicher aktiv im Schwimmsport. Zusätzlich<br />

teile ich mit ihm das journalistische Interesse. Dass<br />

ich Jugendpolitiker bin und im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

auch ab und zu im Bundeshaus zu Gast bin, war<br />

in früheren Ausgaben des <strong>zeka</strong>zin bereits Thema. Die<br />

Tatsache, dass ich die Räumlichkeiten des Bundeshauses<br />

aus der Nähe kenne, machte für mich die Anekdoten<br />

aus der Politik noch spannender.<br />

Die Zeit lief davon<br />

Neben den Erfahrungen aus Lohrs Leben und den daraus<br />

resultierenden Rückschlüssen auf das Thema des<br />

Abends «vertrauen und loslassen», sollte auch die Einschätzung<br />

zur Lage der IV Platz haben. Lohr musste<br />

sich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit allerdings zu<br />

diesem Thema kurz fassen, denn er musste auf den<br />

Zug. Eine Schattenseite des zuvor gelobten öV. Eine<br />

Veranstaltung dauert so lange, wie der Fahrplan der<br />

Bahn es zulässt. Lohr erreichte Kreuzlingen dann übrigens<br />

erst um Mitternacht.<br />

Was bleibt vom Vortrag? Es war kein typischer Vortrag,<br />

bei dem man die Erkenntnisse daraus in das dafür<br />

vorgesehene «Buch für Erkenntnisse» eins zu eins<br />

übertragen konnte. Der Vortrag lebte von der Atmosphäre<br />

und der Stimmung vor Ort. Man lernte einen<br />

lustigen, spannenden und vielseitigen Christian Lohr<br />

kennen, der die Interessen von Behinderten, also von<br />

uns, mit Inbrunst und Engagement in Bern vertritt.<br />

Michael Küng, Mitarbeiter<br />

geschützter Arbeitsplatz<br />

kontor und Bewohner<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>


«Wenn man will, kann man viel bewirken…»<br />

…vorausgesetzt, man hat als Mensch mit Körperbehinderung das Glück, dass man sich für seine eigenen<br />

Anliegen wehren kann!»<br />

Als Mutter eines erwachsenen Sohnes mit Muskeldystrophie<br />

Typ Becker habe ich mir das Referat von Christian<br />

Lohr interessiert angehört. Ich freue mich für jeden<br />

behinderten Menschen, der dank der IV­finanzierten<br />

Assistenz sein Leben selbstbestimmter führen<br />

kann. Allerdings kann davon wohl nur eine Minderheit<br />

profitieren, denn der Weg durch die Bürokratie erfordert<br />

vertiefte Kenntnisse der Materie, die Fähigkeit,<br />

sich für seine Anliegen einsetzen zu können, einen<br />

starken Willen sowie ein grosses Durchhaltevermögen.<br />

Man könnte meinen, die Assistenzleistungen<br />

stünden jedem offen, der das will. Aber so einfach ist<br />

es nicht. Um dafür zu kämpfen, braucht es viel Unterstützung,<br />

beispielsweise jene der Eltern. Alleine ist das<br />

Das scheinbar Unmögliche wagen<br />

Das Motto des Vortrages von Christian Lohr lautete:<br />

Das scheinbar Unmögliche wagen. Er hat gewagt, und<br />

für sich in der Gesellschaft einen Platz erkämpft. Trotz<br />

seines Handicaps fand er zu einem sinnerfüllten Leben.<br />

Das verdient grosse Hochachtung.<br />

Genauso wie Christian Lohr wage auch ich das scheinbar<br />

Unmögliche. Vom Hals abwärts (Tetraplegiker) bin<br />

ich gelähmt. Innerhalb weniger Stunden wurde mir die<br />

gesamte Körperkraft genommen. Doch jetzt schicke<br />

ich mich an, diesen Riesenverlust wieder rückgängig zu<br />

machen. Dass das ganze Unterfangen kein Sonntags­<br />

schwierig, auch wenn es seit Januar 2012 vom Gesetzgeber<br />

so vorgesehen ist. Früher waren dazu beträchtliche<br />

eigene finanzielle Mittel nötig. Heute sollten<br />

diese nach der umfangreichen Abklärung durch die IV­<br />

Stelle vorhanden sein. Ich denke, man kann sich als<br />

Mensch mit Behinderung glücklich schätzen, wenn die<br />

persönlichen Umstände so sind, dass der Weg der Assistenzleistung<br />

möglich wird. Herr Lohr ist für mich ein<br />

solcher Spezial­Glücksmensch. Er zeigt mir, dass man<br />

viel bewirken kann, wenn man will, grossen Durchhaltewillen<br />

beweist und ideale Voraussetzungen vorhanden<br />

sind.<br />

Silvia Frey arbeitet als Schulbusfahrerin im <strong>zeka</strong> Aarau<br />

spaziergang werden wird, war mir von Anfang an klar.<br />

Wie meine Eroberung ausgeht, das bleibt spannend.<br />

Somit schliesst sich der Kreis zu seinem Vortrag. Eines<br />

haben wir gemeinsam: wir wagen das scheinbar Unmögliche.<br />

Und so ganz nebenbei: Während dieses Vortrages<br />

konnte ich meine Sitzdauer auf einem normalen Stuhl<br />

ohne Seitenlehnen verdoppeln!<br />

Helmut Kaiser wohnt im Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

23


24<br />

Was macht eigentlich … Sascha Hafner?<br />

Sascha Hafner absolvierte von 2002 bis 2009 die Schule im <strong>zeka</strong> Baden. Er ist uns als aktiver und<br />

kontaktfreudiger Schüler bestens in Erinnerung. Anschliessend ans <strong>zeka</strong> begann er mit seiner Ausbildung.<br />

Das diesjährige Motto von <strong>zeka</strong> «Wir sind dabei» ist Herrn Hafner ein wichtiges Anliegen.<br />

Weshalb? Das erfahren Sie in diesem Interview.<br />

Herr Hafner, welche Erinnerungen haben Sie an Ihre<br />

Schulzeit?<br />

Ja, da habe ich natürlich noch einige. Es war ja auch<br />

eine sehr lange Zeit, die ich im <strong>zeka</strong> verbracht habe.<br />

An viele Projekte, die in meiner Schulzeit durchgeführt<br />

wurden, kann ich mich noch sehr gut erinnern. Eines<br />

meiner Highlights war sicher jeweils das Schneelager.<br />

Haben Sie heute noch Kontakt zu ehemaligen Kolleginnen<br />

und Kollegen?<br />

Ja. Mit meinen ehemaligen Schulkolleginnen und ­kollegen<br />

habe ich noch ab und zu Kontakt. Aber wie es<br />

so oft ist, verliert man sich leider auch aus den Augen.<br />

Einige sehe ich noch häufiger, weil sie auch hier in Zürich<br />

sind.<br />

Was haben Sie denn im Anschluss an die Zeit bei <strong>zeka</strong><br />

gemacht?<br />

Ich ging damals nach Zürich ins MEH (Mathilde Escher<br />

Heim) und absolvierte dort eine 3­jährige Lehre zum<br />

Mediamatiker. Im Sommer 2012 habe ich dann meine<br />

Ausbildung abgeschlossen.<br />

Herzliche Gratulation zu diesem erfolgreichen Werdegang.<br />

Wie gestaltet sich Ihr beruflicher Alltag heute?<br />

Ich habe eine Stelle bei einem Behinderten­Transportunternehmen<br />

hier in Zürich gefunden. Dort arbeite ich<br />

als Disponent. Diese Arbeit macht mir riesig Spass,<br />

denn es war eines meiner Ziele, im Anschluss an die


Ausbildung eine Arbeit im ersten Arbeitsmarkt zu finden.<br />

Es war mir immer wichtig, nicht einfach in einer<br />

Behinderteninstitution «versorgt» zu sein, sondern<br />

mich mit nicht Behinderten zu messen und an deren<br />

Leben teilhaben zu können. Im Mathilde Escher Heim<br />

erhalte ich die pflegerische Unterstützung, die ich wegen<br />

meiner Behinderung brauche. Sonst aber bin ich<br />

in die Gesellschaft integriert.<br />

Das tönt sehr spannend! Und was unternehmen Sie<br />

so alles in Ihrer Freizeit?<br />

In meiner Freizeit bin ich gerne draussen am Zürichsee<br />

und in der Stadt. Natürlich gehe ich auch gerne mit<br />

Freunden in den Ausgang, zum Beispiel ins Kino, oder<br />

unternehme sonst etwas mit ihnen. Eines meiner beliebtesten<br />

Hobbys aber ist noch immer das Hockeyspielen<br />

mit dem Elektrorollstuhl. Damit habe ich schon<br />

in meiner Schulzeit begonnen und pflege dieses Hobby<br />

nun schon seit fast zehn Jahren. Und es macht mir<br />

noch immer enorm grossen Spass!<br />

Im Herbst 2012 nahmen Sie am Wettbewerb «Mister<br />

Handicap» teil und haben ganz knapp verloren. Uns hat<br />

Ihre Teilnahme ausserordentlich gefreut. Welche Erfahrungen<br />

haben Sie bei diesem Wettbewerb gemacht?<br />

Ja, genau. Ich habe mich zur Wahl gestellt als Mister<br />

Handicap. Das war eine super Erfahrung für mich. Anfang<br />

des Jahres 2012 habe ich davon gehört, dass ein<br />

Botschafter für Menschen mit einer Behinderung gesucht<br />

wird. Da dachte ich mir, das wäre etwas für<br />

mich, da melde ich mich doch mal an. Während des<br />

ganzen Auswahlverfahrens habe ich sehr viele tolle<br />

Leute kennen gelernt. Ich habe auch viele Interviews<br />

geben können und dabei viel profitiert. Auch durfte<br />

ich natürlich viele tolle Erlebnisse machen ich dieser<br />

Zeit. Leider reichte es nicht ganz, doch es war eine tolle<br />

Erfahrung.<br />

Haben Sie dennoch die Möglichkeit, für die Interessen<br />

von Menschen mit Behinderung einzustehen?<br />

Indirekt kann ich mich natürlich schon jederzeit für<br />

Menschen mit einer Behinderung einsetzen. Ich arbeite<br />

ja nicht bei Behinderten. Auch bin ich oft unterwegs<br />

anzutreffen. Das sind alles Möglichkeiten, um<br />

aufzuzeigen, dass es uns Behinderte gibt.<br />

Eine <strong>weit</strong>ere wichtige Möglichkeit ist mein Engagement<br />

bei einer Model­Agentur, denn diese Agentur<br />

hat zehn von uns Teilnehmenden unter Vertrag genommen.<br />

Sie will damit ein Zeichen setzen, dass auch<br />

Menschen mit einer Behinderung sich präsentieren<br />

oder eine Sache vertreten können. So kann ich selber<br />

auch profitieren, das hat mich natürlich ausserordentlich<br />

gefreut!<br />

Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Und welche Zukunftspläne<br />

möchten Sie in nächster Zeit noch verwirklichen?<br />

Sicher möchte ich dieser Model­Agentur <strong>weit</strong>erhin zur<br />

Verfügung stehen. Auch möchte ich meine Arbeit als<br />

Disponent erfolgreich <strong>weit</strong>erführen. Und ich möchte<br />

mir noch einen grossen Traum erfüllen: Ich möchte<br />

unbedingt einmal eine Reise nach Amerika unternehmen,<br />

dort herumreisen und ein paar Eishockeyspiele<br />

als Zuschauer erleben!<br />

Herr Hafner, es hat mich sehr gefreut, wieder einmal<br />

von Ihnen zu hören und mit Ihnen zu plaudern. Vielen<br />

Dank für das spannende Interview. Für Ihre Zukunft<br />

wünsche ich Ihnen herzlich alles Gute und dass sich<br />

alle Ihre Pläne verwirklichen lassen.<br />

Text: Dorothea Hauri, Lehrerin Oberstufe <strong>zeka</strong> Baden<br />

Fotos: Sascha Hafner<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

25


26<br />

Einblick in die Arbeitswelt erhalten<br />

Susanne absolviert im <strong>zeka</strong> Baden ein 11. Schuljahr. In diesem Brückenjahr soll sie nicht nur schulische<br />

Lücken füllen und eine Lehrstelle suchen, sondern auch einen vertieften und realistischen Einblick<br />

in die Arbeit als Detailhandelsassistentin erhalten. So hat sich Susanne – mit Hilfe ihrer Familie - im<br />

vergangenen Sommer auf die Suche nach einem Praktikumsplatz gemacht. Bereits seit September<br />

2012 arbeitet sie nun jeden Dienstagnachmittag als Praktikantin bei Grieder Sport in Baden.<br />

Ein mulmiges Gefühl beschlich Susanne, als sie den<br />

ersten Dienstagnachmittag vor sich hatte: Wie komme<br />

ich mit den Kunden zurecht? Klappt die Zusammenarbeit<br />

mit dem Team? Was passiert, wenn ich einen<br />

Fehler mache? Fünf Stunden Arbeit, was für eine<br />

lange Zeit!<br />

In der Zwischenzeit freut sich Susanne auf den Dienstag.<br />

Sie ist topmotiviert, ihre Arbeit gut zu erledigen,<br />

hat schon viele Erfahrungen gesammelt und neue Erkenntnisse<br />

gewonnen: Susanne erkennt, wie komplex<br />

das Verkaufen ist, und was im Hintergrund des Ladens<br />

noch alles erledigt sein will. Sie merkt immer besser,<br />

weshalb wir in der Schule so grossen Wert auf Konzentration<br />

und exaktes Arbeiten legen. Mathematik<br />

hat einen neuen Sinn erhalten, so dass Susanne einen<br />

anderen Zugang gefunden hat und sich Erfolge einstellen.<br />

Sie lernt auch ihre Grenzen kennen und erfährt,<br />

dass sie als Praktikantin noch nicht so verkaufen<br />

kann wie eine ausgelernte Verkäuferin. Kurz: Dank<br />

dem grosszügigen Entgegenkommen des Sportgeschäftes<br />

ist Susanne in ihrem Reifeprozess einen guten<br />

Schritt <strong>weit</strong>ergekommen.<br />

Doch wie erlebt Urs Grieder, Leiter von Grieder Sport,<br />

die Praktikumseinsätze von Susanne?<br />

Wir erleben Susanne als eine sehr aufgestellte, junge<br />

Frau, welche zu uns ins Geschäft kommt mit dem klaren<br />

Ziel, zu einem Teil unserer Berufswelt zu werden!<br />

Ja, ich wage sogar zu behaupten, dass viele junge<br />

Menschen «mit einer normalen Entwicklungsgeschichte»<br />

sich an Susanne ein Vorbild nehmen<br />

könnten!<br />

Wir haben uns als Ziel gesetzt, Susanne in diesem Jahr<br />

bei uns zu zeigen, was es alles braucht, um ihr Ziel zu<br />

erreichen. Wie bei andern Schnuppernden kommen<br />

da die Lagerarbeiten an erster Stelle! Es sind dies Arbeiten,<br />

die zu Hause oft von einem Elternteil erledigt<br />

werden wie z.B. Staubsaugen, Zeitungen bündeln,<br />

Kaffeetassen abwaschen usw. Es zeigte sich bald, dass<br />

Susanne diese Arbeiten gewohnt ist.<br />

Ein <strong>weit</strong>eres Ziel war, dass Susanne möglichst schnell<br />

für einen Arbeitsablauf zuständig sein und für diesen<br />

auch die Verantwortung übernehmen sollte. Entschieden<br />

haben wir uns für die Retouren (Kundenreklamationen<br />

und Fehllieferungen von Lieferanten), welche<br />

wir sammeln, damit Susanne diese am Dienstag erledigen<br />

kann. Diese Arbeit ist sehr komplex und braucht<br />

grosse Konzentration. Nebst den schon erwähnten<br />

andern kleineren Arbeiten erledigt sie diese Aufträge<br />

bereits so gut, dass evtl. noch <strong>weit</strong>ere dazukommen<br />

werden, wie z. B. Kreditorenrechnungen ablegen!<br />

Es ist für uns sehr motivierend zu sehen, wie Susanne<br />

Fortschritte macht, und wir freuen uns mit ihr, dass<br />

sie bald ihre Ausbildung beginnen kann. Alles Gute,<br />

Susanne!<br />

Text: Dorothea Hauri, Oberstufenlehrerin im <strong>zeka</strong> Baden<br />

und Urs Grieder, Leiter von Grieder Sport<br />

Foto: Kurt Hochstrasser


Willkommen<br />

Azzati Kaja,<br />

Mittags­ und Schwimmassistentin<br />

Aarau<br />

Eggenberger Simone,<br />

Stv. Leiterin Facilitymanagement<br />

und Gastronomie<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Gutmann Janine,<br />

Praktikantin Logopädie<br />

Baden<br />

Hüsser Susanne,<br />

Kauffrau Bürozentrum<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Bernhard Thomas,<br />

Pflegemitarbeiter Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong><br />

Elsässer Monika,<br />

Praktikantin Sozialpädagogik<br />

Baden<br />

Hayoz Yves,<br />

Fachmann Betreuung<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Kamke Sonja,<br />

pädagogische Assistentin<br />

HPB<br />

Brändli Cécile,<br />

Fachfrau Betreuung<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Emmisberger Petra,<br />

pädagogische Assistentin<br />

HPB<br />

Hui Matthias,<br />

Sozialpädagoge Aarau<br />

Leu Margareta,<br />

pädagogische Assistentin<br />

HPB<br />

da Silva Vanessa,<br />

Physiotherapeutin Baden<br />

Ghazarian Tanya,<br />

Pflegefachfrau Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong><br />

Huwyler Lea,<br />

Psychomotoriktherapeutin<br />

Aarau<br />

Müller Eveline,<br />

Pflegefachfrau Aarau<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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Passerini Flurin,<br />

Praktikant Sozialpädagogik<br />

Aarau<br />

Steffen Katharina,<br />

pädagogische<br />

Assistentin HPB<br />

Rau Sandra,<br />

Mitarbeiterin Beschäftigung<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Strebel Gabriela,<br />

pädagogische<br />

Assistentin HPB Stv.<br />

Adieu Gratulationen<br />

Austritte:<br />

Boogk Kathrine, Pflegefachfrau im Nachtdienst<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Dahinden Rita, pädagogische<br />

Assistentin HPB; Eichenberger Ulrich, pädagogischer<br />

Assistent HPB; Ernst Jacqueline, Praktikantin Sozialpädagogik<br />

Baden; Fabian Deborah, kaufmännische<br />

Praktikantin Aarau; Fasnacht Laura, Praktikantin Sozialpädagogik<br />

Aarau; Funk Christina, Fachangestellte<br />

Pflege und Betreuung Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Grau<br />

Werner, Sozialpädagoge HF Aarau; Hanusch Susanne,<br />

Fachangestellte Pflege und Betreuung Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong>; Hänggli Raphaela, Pflegemitarbeiterin<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Herzog Schindler Beatrice, Physiotherapeutin<br />

Baden, Hirt Samuel, Lernender Fachmann<br />

Betriebsunterhalt Baden; Küpfer Franz, Psychomotoriktherapeut<br />

Aarau; Meili Sarah, Fachangestellte<br />

Pflege und Betreuung Wohnhaus <strong>Aargau</strong>;<br />

Metzler Céline, Fachangestellte Pflege und Betreuung<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Pabst Vianca, Pflegemitarbeiterin<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Rohr Karin, Beschäftigungstherapeutin<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong>; Rousseau<br />

Gloor Nathalie, Mittags­/Schwimmassistentin Aarau;<br />

Silvestri Sandra, Beschäftigungstherapeutin Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong>; Werffeli Monica, Pflegefachfrau HF<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Stuber Sabrina,<br />

Personalfachfrau<br />

Geschäftsstelle Aarau<br />

Romero Pedroso<br />

Carlos,<br />

Pflegemitarbeiter<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Weibel Tabea,<br />

KV­Lernende Aarau<br />

Schneider Helga,<br />

Pflegeassistentin<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Wyder Sonja,<br />

Berufsbildnerin,<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Zur Geburt von:<br />

Sebastian Minh, 8. März 2013, Sohn von Thanh und<br />

André Bobst<br />

Chiara Lena, 12. März 2013, Tochter von Martin und<br />

Ramona Steiner<br />

Zur Pensionierung<br />

Fast 18 Jahre war Franz Küpfer<br />

als Psychomotoriktherapeut bei<br />

<strong>zeka</strong> in Aarau tätig. Mit grossem<br />

Wissen und methodischer Vielfalt<br />

hat er die Entwicklung des einzelnen<br />

Kindes gefördert. Dabei hat<br />

er es stets verstanden, die Kinder<br />

zu motivieren und sie zu begeistern. Engagiert hat sich<br />

Franz Küpfer den Herausforderungen gestellt und geeignete<br />

Lösungsansätze für alle Beteiligten gesucht und<br />

gefunden. Wir danken Franz Küpfer ganz herzlich für<br />

seinen grossen Einsatz und seine Verbundenheit mit<br />

<strong>zeka</strong>. Für den Neubeginn im Ruhestand wünschen wir<br />

ihm alles Gute und viel Freude.<br />

Dienstjubiläen 2013<br />

Alle Mitarbeitenden mit einem Dienstjubiläum im<br />

2013 werden in der Herbstausgabe erwähnt.


Ein Tag im Leben von<br />

… Urs Vonesch<br />

Jeden Morgen weckt mich mein Handy um 05.35 Uhr.<br />

Meistens liege ich schon wach und warte auf die<br />

angenehme Melodie, die immer etwas lauter wird.<br />

Schnell bin ich auf den Beinen und im Bad. Danach<br />

gehts in die Küche. Ein Knopfdruck und die Kaffeemaschine<br />

erhält den Befehl zum Aufheizen. In der Zwischenzeit<br />

gehe ich zum Briefkasten und hole die Zeitung.<br />

Die Tageszeitung zu lesen ist ein Ritual, das ich<br />

sehr schätze. Um 6.30 Uhr kommen mein Sohn Tobias<br />

und meine Frau Carmen an den Küchentisch. Für<br />

mich heisst es, auf Wiedersehen zu sagen und ins<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong> zu gehen. Nachdem ich mich mit<br />

der Berufswäsche eingekleidet habe, stemple ich ein.<br />

Mit dem speziellen Schlüssel fahre ich direkt in die Küche.<br />

Mein Stellvertreter Martin Steiner ist bereits im<br />

Einsatz. Er beginnt mit seiner Arbeit etwas früher, damit<br />

die grossen Mengen für die Kinderverpflegung<br />

vorbereitet werden können. Mit den Blicken auf unsere<br />

drei Menüpläne (Kinderlinie, Menüplan ristoro und<br />

Abendliste Klienten) besprechen wir den Tagesplan.<br />

Danach machen wir 15 Minuten Pause. Diese Pause<br />

gönnen wir uns am Nachmittag nicht mehr. Um 07.15<br />

Uhr geht es dann los. Der Gemüselieferant und der<br />

Metzger bringen die bestellten Waren. Diese werden<br />

durch einen Mitarbeiter oder mich persönlich kontrolliert.<br />

Bei verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch,<br />

Fisch und den Milchprodukten machen wir eine Temperaturkontrolle<br />

und schreiben diese auf dem Lieferschein<br />

auf. Ebenso beachten wir, dass das Gewicht<br />

der Ware identisch mit demjenigen auf dem Lieferschein<br />

ist. Wir kontrollieren die Lebensmittel nach<br />

Aussehen und Geschmack. Alles muss tipptopp und<br />

beste Qualität sein, ansonsten nehmen wir die gelieferten<br />

Lebensmittel nicht an. Danach geht es an die<br />

«Mise en Place». Dies ist ein klassischer Fachausdruck<br />

in der Küche und bedeutet «Vorbereitung». Die Gemüse<br />

müssen gewaschen und gerüstet und das Fleisch<br />

muss fachgerecht zugeschnitten werden. Die Saucen<br />

müssen angesetzt werden, damit sie genügend Zeit<br />

erhalten, langsam einzureduzieren. Alle Lebensmittel,<br />

die gekocht werden, müssen sofort im Schockfroster<br />

runtergekühlt werden. Dies ist wichtig, damit patogene<br />

Keime sich nicht vermehren können.<br />

An den Wochentagen verpflegen wir täglich zusätzlich<br />

ca. 180 Jugendliche und Kinder. Diese Verpflegungsart<br />

nennt sich «Cook and Chill». Das heisst, wir<br />

Urs Vonesch ist Küchenchef FA im Restaurant ristoro Baden­Dättwil<br />

kochen die Menüs am Vortag vor, kühlen diese sofort<br />

ab und verpacken sie nach den bestellten Mengen in<br />

die dafür vorgesehenen blauen Isolierboxen. Von jeder<br />

Komponente stellen wir eine Probe auf die Seite<br />

und frieren diese ein. Jede Box ist mit dem entsprechenden<br />

Krippen­ oder Schulnamen versehen. Alles<br />

wird in einem speziellen Kühlraum für die Auslieferung<br />

bereitgestellt. Menüs werden kalt ausgeliefert<br />

und vor Ort in den Schulküchen regeneriert.<br />

Um 10.00 Uhr kommt der <strong>zeka</strong>­Chauffeur und lädt<br />

die Boxen mit dem Essen in den <strong>zeka</strong>­Bus ein. Danach<br />

geht die Reise mit unseren Lebensmitteln in die umliegenden<br />

Verpflegungsstätten.<br />

Um 11.15 Uhr bestücken wir das heisse Wasserbad<br />

mit unseren Essen für die Klienten und die Besucher.<br />

Pünktlich um 11.30 Uhr öffnen wir beim Free Flow Bereich<br />

unseren Rollladen. Die ersten Gäste warten<br />

meis tens schon gespannt auf diesen Moment. Dann<br />

wird angerichtet, ob Tagesmenü oder Wochenhit, vegetarisch<br />

oder Tagessuppe. So gegen 13.00 Uhr kommen<br />

nur noch vereinzelte Kunden, bis 13.30 Uhr sind<br />

warme Mahlzeiten erhältlich. Danach schöpfen wir<br />

dem Service­Personal und uns selber das Essen. Denn<br />

jetzt können auch wir das Mittagessen geniessen. Am<br />

Nachmittag bereiten wir das Abendessen für unsere<br />

Klienten vor, erledigen Reinigungen gemäss Reinigungsplan,<br />

machen Bestellungen und kontrollieren,<br />

ob alle Essen für die Kinderlinie richtig zusammengestellt<br />

sind, d.h. Menge und das gewünschte Gericht<br />

müssen stimmen.<br />

Um 16.00 Uhr stemple ich aus und wechsle die Berufskleidung<br />

gegen meine Zivilkleider. Danach gehe<br />

ich nach Hause. Zuhause mache ich mir oft eine Tasse<br />

Kaffee, setze mich hin und lese diejenigen Artikel aus<br />

der Tageszeitung, die ich noch nicht gelesen habe.<br />

Im gemütlichen Familienkreis lassen wir den Abend<br />

angehen und gegen 22.00 Uhr beenden. Denn bald<br />

ist wieder Morgen und die sanfte Melodie aus dem<br />

Handy erklingt….<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

29


30<br />

Veranstaltungskalender 2013<br />

2013 Anlass Ort<br />

Fr 3. Mai öffentliche Dance­Night / Disco Night ristoro Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Do/Fr. 9./10. Mai Auffahrtsbrücke:<br />

schul­ und therapiefrei<br />

Sa 18. Mai bis Mo 20. Mai Pfingsten<br />

schul­ und therapiefrei<br />

<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden,<br />

alle Therapiestellen<br />

<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden,<br />

alle Therapiestellen<br />

Sa 25. Mai Swisscup Bern <strong>zeka</strong>­Rollers Bern<br />

So 26. Mai, 17.00 Uhr Vernissage Ausstellung Ursula Hunziker (Skulpturen)<br />

und Heinrich Bachmann (Bilder)<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Mo 27. Mai bis Fr 31. Mai Schullager Mittelstufe Aarau, Klasse Aeschbach<br />

Do 30. Mai Fronleichnam<br />

<strong>zeka</strong> Zentrum Baden,<br />

schul­ und therapiefrei<br />

Therapiestellen Wettingen, Muri<br />

Mo 3. Juni bis Fr 7. Juni Schullager der Mittelstufe Baden<br />

Mo 3. Juni bis Fr 7. Juni Abschlusslager BWS Berlin<br />

Di 4. Juni Fussballcup der Sonderschulen Windisch<br />

Fr 14. Juni öffentliche Sommerparty mit Liveband, Grilladen und Salat<br />

sowie Dessertbuffet<br />

ristoro Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Di 2. Juli, 18.30 Uhr Schulschlussfeier <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />

Mi 3. Juli, 19.00 Uhr Schulschlussfeier <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />

Do/Fr 4./5. Juli Teilnahme am Jugendfest Baden <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />

Fr 5. Juli Teilnahme am Aarauer Maienzug <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />

Mo 8. Juli Beginn Sommerferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden,<br />

alle Therapiestellen<br />

Do 8./Fr. 9. August Weiterbildung alle Mitarbeitenden <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden,<br />

alle Therapiestellen Wohnhaus<br />

<strong>Aargau</strong><br />

Mo 12. August Schulbeginn <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />

Mo 2. September bis<br />

Fr 6. September<br />

Schullager der Oberstufe Baden<br />

Do 12. September Öffentliche Weiterbildung «früher Spracherwerb» Rheinfelden<br />

Fr 20. September Teilnahme am Umzug des Aarauer Bachfischet <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />

Mo 30. September Beginn Herbstferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />

Mo 14. Oktober Schulbeginn <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />

So 27. Oktober Vernissage Ausstellung «wir sind dabei und gestalten mit»<br />

Kunst von Klientinnen und Klienten<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Sa 2./So 3. November Trainingslager und Sternschnuppen­Cup <strong>zeka</strong>­Rollers<br />

in Sumiswald<br />

Sumiswald<br />

Fr 8. November Schweizerische Erzähl­ und Lesenacht <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />

Sa 9. November Herbstfest Ambulatorien <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />

Do 14. November Zukunftstag <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />

Fr 15. November Mitarbeitendenfest <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />

Sa 16. November bis Kerzenziehen (viele Mitarbeitende und Kinder von<br />

Bahnhofplatz Baden<br />

Sa 7. Dezember<br />

<strong>zeka</strong> nehmen teil, ist aber kein Anlass von <strong>zeka</strong>)<br />

Sa 7. Dezember <strong>zeka</strong>­Stand am Badener Adventsmarkt Stadt Baden<br />

Do 19. Dezember Weihnachtsfenster­Präsentation für die Öffentlichkeit mit<br />

Glühwein­Apéro und Weihnachts­Dinner für Bewohnerinnen<br />

und Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige und Freunde<br />

Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />

Mo 23. Dezember Beginn Weihnachtsferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden,<br />

alle Therapiestellen


Adressen<br />

<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle Tel. 062 838 21 31<br />

Guyerweg 11 Fax 062 838 21 30<br />

5004 Aarau <strong>zeka</strong>@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

<strong>zeka</strong> Wohnhaus <strong>Aargau</strong> Tel. 056 484 86 86<br />

Hochstrasse 6 Fax 056 484 86 87<br />

5405 Baden­Dättwil wohnhaus.aargau@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

kontor Tel. 056 484 86 86<br />

Hochstrasse 6 kontor@kontor­ag.ch<br />

5405 Baden­Dättwil<br />

ristoro Tel. 056 484 86 70<br />

Hochstrasse 6 ristoro@ristoro.ch<br />

5405 Baden­Dättwil<br />

<strong>zeka</strong> Schulen und Internat Aarau<br />

<strong>zeka</strong> Zentrum für <strong>körperbehinderte</strong> Kinder Tel. 062 838 21 38<br />

Girixweg 20 Fax 062 838 21 41<br />

5004 Aarau sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

<strong>zeka</strong> Zentrum für <strong>körperbehinderte</strong> Kinder Tel. 056 470 92 22<br />

Dättwilerstrasse 16 Fax 056 470 92 20<br />

5405 Baden­Dättwil sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

<strong>zeka</strong> Ambulatorien Angebot<br />

Guyerweg 11 Heilpädagogische Früherziehung<br />

5004 Aarau Logopädie<br />

Tel. 062 838 21 31 Heilpädagogischer Beratungs­ und Begleitdienst<br />

sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Weihermattstrasse 76 Psychomotoriktherapie<br />

5004 Aarau<br />

Tel. 062 837 10 81<br />

psymot.aarau@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Dättwilerstrasse 16 Heilpädagogische Früherziehung<br />

5405 Baden­Dättwil Logopädie, Psychomotoriktherapie<br />

Tel. 056 470 92 22 Heilpädagogischer Beratungs­ und Begleitdienst<br />

sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>­ag.ch Physiotherapie, Ergotherapie<br />

Aarauerstrasse 26 Heilpädagogische Früherziehung<br />

5630 Muri Logopädie<br />

Tel. 056 664 90 61 Heilpädagogischer Beratungs­ und Begleitdienst<br />

sekretariat.muri@<strong>zeka</strong>­ag.ch Physiotherapie, Ergotherapie<br />

Gleis 1 Psychomotoriktherapie<br />

Niederlenzer Kirchweg 1<br />

5600 Lenzburg<br />

Tel. 062 892 30 03<br />

psymot.lenzburg@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Marktgasse 61 Heilpädagogische Früherziehung<br />

4310 Rheinfelden Logopädie<br />

Tel. 056 484 86 85 Heilpädagogischer Beratungs­ und Begleitdienst<br />

sekretariat.rheinfelden@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Schönaustrasse 25 Psychomotoriktherapie<br />

5430 Wettingen<br />

Tel. 056 484 86 80<br />

psymot.wettingen@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Untere Brühlstrasse 11 Psychomotoriktherapie<br />

4800 Zofingen<br />

Tel. 062 752 22 57<br />

psymot.zofingen@<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

Website www.<strong>zeka</strong>­ag.ch<br />

1/2013 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

31


<strong>zeka</strong> Aarau im Schneelager 2013 in der Lenk<br />

zentren<br />

<strong>körperbehinderte</strong><br />

aargau

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