Vaginale Dysbiose: - ellen probiotikus tampon
Vaginale Dysbiose: - ellen probiotikus tampon
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1. Einleitung 2. Vaginalflora<br />
Infektionen der Vagina und die hierdurch ausgelösten Beschwerdebilder<br />
zählen zu den häufigsten Problemfällen in der Frauenarztpraxis. Dabei sind<br />
insbesondere die bakterielle Kolpitis, Mischinfektionen mit fakultativ pathogenen<br />
Bakterien sowie die Kandidose relevante Formen einer vaginalen<br />
Fremdbesiedlung.<br />
Die Behandlungsbedürftigkeit der mikrobi<strong>ellen</strong> Vaginalinfektionen, die sich<br />
meistens aufgrund einer Störung des vaginalen mikroökologischen Systems<br />
(<strong>Dysbiose</strong>) entwickeln, ergibt sich nicht allein aus der für die betroffene Frau<br />
häufig unangenehmen Symptomatik wie Juckreiz, Rötung, Schwellung und<br />
vermehrten Fluor vaginalis, sondern im besonderen Maße auch durch die<br />
Aszensionsgenese einer Vielzahl von Mikroorganismen der Vaginalflora.<br />
Diese st<strong>ellen</strong> einen ätiologisch wichtigen Faktor für das Auftreten von<br />
Zervizitis, Adnexitis und infektiösen Komplikationen nach operativen Eingriffen<br />
und stehen bei schwangeren Frauen im Zusammenhang mit Frühgeburten,<br />
dem Amnioninfektionssyndrom und der kongenitalen Infektion<br />
Neugeborener. 11<br />
Die Therapie von Vaginalinfektionen besteht hauptsächlich in der spezifischen<br />
Inaktivierung der Erreger durch Anwendung moderner Arzneimittel<br />
und in einer Stabilisierung von Terrainfaktoren des vaginalen mikroökologischen<br />
Systems, zu der in erster Linie die pH-Wertabsenkung und die<br />
Reduktion der Keimpopulationsdichte gerechnet werden.<br />
Unter diesem Aspekt wird ein ganzheitliches Sanierungskonzept im Sinne<br />
einer Langzeitkorrektur vertreten, das neben der lokalen und systemischen<br />
Therapie mit Antiinfektiva auch eine Symbioselenkung der Keimflora<br />
z.B. mit laktobazillenhaltigen Probiotika umfasst.<br />
In Abhängigkeit von der Gesamtheit der individu<strong>ellen</strong> Biotopfaktoren ist die<br />
Vagina durch eine mehr oder weniger charakteristische bakterielle aerobe/<br />
anaerobe Standortflora besiedelt, die in ihrer Zusammensetzung eine relative<br />
Konstanz aufweist.<br />
Unmittelbar nach der Geburt siedeln sich noch unter dem von Seiten der<br />
Mutter stattgefundenen Östrogeneinfluss in der Vagina des Säuglings Laktobazillen<br />
an, die aber nach wenigen Wochen nicht mehr nachweisbar sind und<br />
sich erst wieder ab der Menarche bis hin zur Menopause erneut in der Vagina<br />
ansiedeln. Ab der Menopause geht durch die hormonelle Umstellung die<br />
Dominanz der Laktobazillen in der Vagina verloren. Es stellt sich eine Mischflora<br />
aus Kokken- und Stäbchenbakterien ein und die Gesamtkeimzahl nimmt<br />
deutlich ab.<br />
Die typische Vaginalflora etabliert sich mit Beginn der Menarche. Sie besteht<br />
überwiegend aus verschiedenen Laktobazillenarten sowie aus fakultativ<br />
pathogenen aeroben und anaeroben Keimen (Tab. 1). Die normale Vaginalflora<br />
in der Schwangerschaft unterscheidet sich nicht wesentlich von der bei nichtgraviden<br />
Frauen.<br />
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