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Vaginale Dysbiose: - ellen probiotikus tampon

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4.5.5 Laktobazillensubstitution im Rahmen des<br />

Frühgeburtenvermeidungsprogramms<br />

Die aszendierenden Genitalinfektionen, zumeist im Zusammenhang mit<br />

einer bakteri<strong>ellen</strong> Vaginose, gelten als eine wichtige Ursache für die Entstehung<br />

von Frühgeburten 1, 12, 15 sowie als eine Gefahr für:<br />

• vorzeitigen Blasensprung<br />

• vorzeitige Wehentätigkeit<br />

• Fehl- und Frühgeburten<br />

• Infektion der Schwangeren<br />

• Infektion des ungeborenen Kindes<br />

• Geburt untergewichtiger Kinder<br />

Unter diesen Gesichtspunkten muss daher bei der Schwangerenvorsorgeuntersuchung<br />

regelmäßig auf Anzeichen von Störungen der Scheidenflora<br />

oder auf bereits schon bestehende Infektionen geachtet werden.<br />

Nach den Vorgaben der Mutterschaftsrichtlinie werden die schwangeren<br />

Frauen im Allgemeinen in einem Abstand von 4 Wochen ärztlich untersucht.<br />

Führt die Schwangere aber etwa alle 3–4 Tage eine pH-Wert-Selbstmessung<br />

am Scheideneingang durch, können möglicherweise infektiöse Gefahren<br />

frühzeitig erkannt und behandelt werden.<br />

Mit der von Prof. Dr. Saling entwickelten Selbstvorsorge-Aktion ist es möglich,<br />

eine erhebliche Senkung der Frühgeburtenrate zu erreichen, die im Zusam-<br />

12, 13, 14, 15<br />

menhang mit einer Scheidenmilieustörung zu sehen ist.<br />

Prospektive Untersuchungen, die von Hoyme in Erfurt 3 und später im Land<br />

Thüringen 5, 7 durchgeführt wurden, belegen die Frühgeburtssenkung durch<br />

eine pH-Wert-Selbstbestimmung schwangerer Frauen und die bei erhöhten<br />

Werten frühzeitig eingeleitete Antibiose bzw. probiotische Laktobazillenanwendung.<br />

5. Probiotika<br />

Bei den Probiotika handelt es sich um lebensfähige Bakterien, die in genügender<br />

Menge aufgenommen gesundheitsfördernde Wirkungen entfalten.<br />

Im gynäkologischen Bereich werden Probiotika insbesondere zur Normalisierung<br />

bzw. Stabilisierung des Vaginalmilieus meist mit selektionierten<br />

Stämmen aus der Gruppe der Laktobazillen eingesetzt.<br />

Durch die gezielte Ansiedlung solcher probiotischer Organismen kann bei<br />

einem Laktobazillenmangel eine intakte und schützende Vaginalmikroflora<br />

wiederaufgebaut werden. Überdosierungen sind so gut wie unbekannt.<br />

Seit Langem werden Laktobazillen in Vaginalkapseln zur Qualitätsverbesserung<br />

der Scheidenflora verabreicht; neueste Anwendungen sind orale Formulierungen.<br />

Hier handelt es sich hauptsächlich um Erfahrungswerte, es gibt<br />

kaum Studien, die den modernen Anforderungen genügen. Eine neue patentierte<br />

Laktobazillenformulierung ist mit dem <strong>ellen</strong> ® Probiotic Tampon ® seit<br />

Kurzem auf dem Markt; dieser kann eine zeitliche Verbesserung der Scheidenflora<br />

für eine ganze Zykluslänge bewirken.<br />

Die Wirksamkeit der Probiotika bleibt immer auf jene Organismen beschränkt,<br />

die lebensfähig an den Wirkungsort gelangen; dabei spielt die Galenik eine<br />

wesentliche Rolle. Probiotika stehen in flüssigen, halbfesten und trockenen<br />

Zubereitungsformen zur Verfügung. Die eingeschränkte Haltbarkeit bei flüssigen<br />

und dispersen Formen macht eine Kühlkette notwendig. Es findet sich<br />

eine starke Abhängigkeit der Überlebensrate von der Temperatur.<br />

Es gibt stammspezifisch unterschiedliche Sensitivitäten der Laktobazillen<br />

gegenüber niedrigen pH-Werten. Diese Aspekte müssen bei der Auswahl<br />

der Stämme berücksichtigt werden. Bei Trockenzubereitungen (Granulate,<br />

Tabletten) wird eine ausreichende Lagerstabilität bei Raumtemperatur gewährleistet.<br />

In Kapseln lassen sich hohe Bakteriendosen einbringen und mit<br />

anderen Wirkstoffen kombinieren, der Überzug bietet Schutz gegen Umwelteinflüsse.<br />

Innerhalb der Formulierung muss jedoch ein Wasseraktivitätswert<br />

von 0,1–0,3 garantiert sein, damit die Bakterien lebensfähig bleiben.<br />

Mit der Symbioselenkung oder mikrobi<strong>ellen</strong> Therapie hat man die Möglichkeit,<br />

durch Zufuhr von lebenden oder abgetöteten Bakterien über eine<br />

Aktivierung verschiedener Abwehreinrichtungen zu einer Verbesserung der<br />

Abwehrfunktion zu kommen.<br />

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