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Vaginale Dysbiose: - ellen probiotikus tampon

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3.3.10 Adhärenzphänomene<br />

Bakterien können mittels unterschiedlicher Adhäsionsmoleküle (Adhäsine)<br />

an Epithelz<strong>ellen</strong> binden. Das Adhärenzvermögen ist für Mikroorganismen<br />

eine wichtige Voraussetzung zur Besiedlung eines Wirts und die erste<br />

Voraussetzung für die Auslösung der Infektionskaskade.<br />

Die Fähigkeit von Mikroorganismen zur Adhärenz an Epithelz<strong>ellen</strong> eines Wirts<br />

ist für die Entstehung und den Verlauf einer Infektion bedeutungsvoll. Nur<br />

die fest am Epithel sitzenden Mikroorganismen können sich der Spülwirkung<br />

im Scheideninhalt widersetzen und sich in einem ständigen Abwehrkampf<br />

gegen die antibakteri<strong>ellen</strong> Aktivatoren des Makroorganismus und die biologischen<br />

Wettbewerbe anderer Bakterien behaupten.<br />

Die Haftfähigkeit determiniert als Hauptfaktor die Art der Mikroorganismen<br />

am Standort.<br />

Die Adhärenz von Laktobazillen an das Plattenepithel der Vagina erhält die<br />

physiologische Vaginalflora. Dagegen nutzen pathogene Erreger die Adhärenz<br />

aus, um pathogene Prozesse einzuleiten.<br />

3.4 Faktoren der intermikrobi<strong>ellen</strong> Wechselwirkung<br />

Synergistisches und antagonistisches Verhalten der Mikroorganismen untereinander<br />

haben einen regulierenden Einfluss auf die Zusammensetzung und<br />

Erhaltung der vaginalen Mikroflora.<br />

Einen antagonistischen Effekt für das Bakterienwachstum stellt die Metabolitenhemmung<br />

dar. Hierbei werden von einer Spezies Abfallprodukte,<br />

z.B. H2O2, H2S und kurzkettige Fettsäuren, abgegeben, die für andere Spezies<br />

toxisch sein können. Ein Beispiel dafür sind die Anaerobier. Die von ihnen gebildeten<br />

Fettsäuren hemmen das Wachstum von E. coli und anderen Mikroorganismen.<br />

Auch eine Substratkonkurrenz führt zu einer gegenseitigen Einschränkung<br />

von Bakterien im Wachstum.<br />

Die sogenannte mikrobielle Sukzession, die Weiterverwertung von Metaboliten,<br />

die bei der primären bakteri<strong>ellen</strong> Nutzung von Nährstoffen anfallen,<br />

stellt ein weiteres mikroökologisches Kontrollprinzip dar.<br />

3.5 Zusammenfassung<br />

Die Stabilität des vaginalen mikroökologischen Systems ist wichtig für die<br />

Beziehung zwischen Wirt und normaler Flora und der verschiedenen Mikroorganismen<br />

untereinander. Die Ökologie der Vagina wird neben anderen<br />

Faktoren entscheidend bestimmt durch das Laktobazillenschutzsystem und<br />

den vaginalen pH-Wert. Die Vagina beherbergt ein komplexes und dynamisches<br />

mikroökologisches System, das durch eine Vielzahl von wirts- und<br />

mikrofloraabhängigen Bedingungen reguliert wird.<br />

Vaginalinfektionen entwickeln sich besonders dann, wenn das körpereigene<br />

Schutzsystem mit seinen zahlreichen Regulationsfaktoren gestört ist und<br />

sich eine nachhaltige Dysbalance der Scheidenflora bildet.<br />

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