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Vaginale Dysbiose: - ellen probiotikus tampon

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Die mikrobielle Kolonisation der Vagina ist durch ein natürliches Gleichgewicht<br />

zwischen Resident- und Transientflora sowie zwischen Resistenz und Immunität<br />

des Wirtsorganismus gekennzeichnet; zudem besteht in hohem Maße<br />

auch eine Abhängigkeit vom hormon<strong>ellen</strong> Milieu und der sexu<strong>ellen</strong> Aktivität.<br />

Die normale Scheidenflora ist insbesondere durch die Dominanz der verschiedenen<br />

Laktobazillenarten im Verhältnis zur anaeroben Mischflora charakterisiert.<br />

Es besteht ein stabiles ökologisches Gleichgewicht der Normalflora,<br />

das ständig natürlichen Störeinflüssen ausgesetzt ist.<br />

Die verschiedenen Regulationsfaktoren des vaginalen mikroökologischen<br />

Gleichgewichts zeigen aber eine starke Tendenz, Störfaktoren entgegenzuwirken<br />

und zum Optimum zurückzukehren. Daraus resultiert die Kolonisationsresistenz,<br />

die bewirkt, dass sich die aus der Umwelt eingedrungenen<br />

Keime nicht oder nur vorübergehend im Wirt ansiedeln können und die<br />

gleichbleibende Komposition der Vaginalflora erhalten bleibt.<br />

Durch die Dominanz der Laktobazillen wird im Zusammenwirken mit<br />

anderen Faktoren dieses Systems zumeist auch das Aufsteigen pathogener<br />

Keime in den oberen Genitalbereich verhindert.<br />

Bei der Behandlung gynäkologischer Patientinnen ist es daher besonders<br />

wichtig, darauf zu achten, diese gesunde Scheidenflora zu erhalten.<br />

3. Regulationsmechanismen des vaginalen<br />

mikroökologischen Systems<br />

Es sind eine Vielzahl von Faktoren, welche die Zusammensetzung und<br />

Dynamik des mikrobi<strong>ellen</strong> Ökosystems in der Vagina regulieren (Tab. 2).<br />

Die verschiedenen Regulationsmechanismen haben dabei die Aufgabe, die<br />

Quantität der Mikroflora zu begrenzen und ihre Qualität zu beeinflussen.<br />

Quantität und Qualität der vaginalen Mikroflora st<strong>ellen</strong> insgesamt ein Ergebnis<br />

der Wechselwirkung von ökologischen Faktoren und kontaminierten<br />

Mikroorganismen dar, die im Einzelnen noch nicht vollständig geklärt sind. 11<br />

Tab. 2 Regulationsmechanismen des vaginalen<br />

mikroökologischen Systems<br />

1. Primäre Wirtsfaktoren<br />

• Endokrinologie<br />

• Menstruation, Schwangerschaft<br />

• Transsudation, Rückresorption von Vaginalflüssigkeit<br />

2. Sekundäre Wirtsfaktoren<br />

• Konsumierende Grundkrankheiten<br />

• Kortikoid- und Zytostatikatherapie<br />

• Stoffwechselerkrankungen und Endokrinopathien<br />

• Anatomische Veränderungen<br />

• Sexualverhalten, Intimpflege<br />

3. <strong>Vaginale</strong> Milieufaktoren<br />

• Sauerstoff-/Kohlendioxydpartialdruck<br />

• pH-Wert<br />

• Laktobazillenschutzsystem<br />

• Scheideninhaltsstoffe<br />

• Immunologische Faktoren<br />

• Chemotaxis<br />

• Populationsdichte<br />

• Enzymatische Faktoren<br />

• Adhärenzphänomene<br />

4. Faktoren der intermikrobi<strong>ellen</strong> Wechselwirkung<br />

• Stoffwechselaktivatoren der Mikroorganismen<br />

• Metabolitenhemmung<br />

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