Tauchen Ultimativ - Taucher.Net
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6 <strong>Tauchen</strong> <strong>Ultimativ</strong><br />
„Darauf war ich nicht vorbereitet: atemberaubend<br />
das Gefühl des freien unterwasser-Fluges mit der<br />
taucherbrille … Bis zum Grund waren es 15 Fuß,<br />
aber jeden Kieselstein und Grashalm sah ich so klar,<br />
als wäre nur Luft dazwischen. Ein weich-bläuliches<br />
Grün gesellte sich friedlich zur nahezu quälenden<br />
stille über sanft wiegenden matten.“ 8<br />
Jacques Cousteau war seinerzeit als junger Marinekanonier<br />
und Extremschwimmer weiter östlich an<br />
der Küste stationiert. Er hatte sich eine neumodische<br />
Fernez-Tauchbrille besorgt, eigentlich nur, um zur<br />
Perfektionierung des Kraulschwimmens seine Augen<br />
vor Salzwasser zu schützen. In „The Silent World“<br />
lässt sich nachlesen, wie sich sein Leben in dem Moment<br />
unwiderruflich änderte, als er unter Wasser den<br />
„Dschungel“ sah:<br />
„in Le mourillon bei toulon watete ich 1936 eines<br />
sonntagmorgen ins mittelmeer und schaute durch<br />
die Fernez-Brille. Was ich im seichten strandkies von<br />
Le mourillon sah, versetze mich in staunen: Grüne,<br />
braune und silberne Wälder von algen bedeckten<br />
Felsen, unbekannte Fische schwammen in kristallklarem<br />
Wasser. als ich aufstand, um Luft zu holen,<br />
sah ich einen omnibus, Leute und straßenlichter.<br />
ich beugte mich nur, brachte meine augen unter<br />
Wasser. im Nu war die Zivilisation fort und ich<br />
in einem Dschungel, den die Leute oberhalb des<br />
undurchsichtigen Wasserdachs nie sehen.“ 9<br />
Cousteau begriff sein Schlüsselerlebnis sofort: „Zum<br />
Glück wissen wir manchmal, dass sich das Leben ändert.<br />
Wir legen das Alte ab, nehmen das Neue an und tauchen<br />
kopfüber ins Unabänderliche ein.“ 10<br />
Die nächsten zwei Jahre schnorchelte er an der Küste<br />
und schneiderte vulkanisierte Gummianzüge, um die<br />
Körperwärme im Wasser zu halten. 1938 traf er Frédéric<br />
Dumas (der sein lebenslanger Tauchpartner werden sollte)<br />
und bildete zusammen mit Philippe Tailliez, einem anderen<br />
Speerfischer, den er schon kannte, sein erstes Tauchteam.<br />
Zufällig stieß ein weiterer großer Meeresforscher des<br />
20. Jahrhunderts, Hans Hass, an der Riviera auf Gilpatric.<br />
Ungebunden, 18-jährig, gönnte sich Hass 1937 Riviera-<br />
Urlaub nach dem Abitur. Von einer Freundin verschmäht<br />
starrte er auf einem Felsen bei Juan-les-Pins verdrossen<br />
aufs Meer hinaus, als er Gilpatric beim Speerfischen erspähte.<br />
Gefesselt sah Hass den Unterwasserjäger …<br />
Faszinierende Unterwasserwelt<br />
„Oft träumte ich nachts, mit ausgebreiteten Armen wie mit<br />
Flügeln zu fliegen. Jetzt flog ich ohne Flügel.“<br />
Jacques Cousteau<br />
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