Jahresbericht 2011 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau
Jahresbericht 2011 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau
Jahresbericht 2011 (PDF) - Stiftung Zukunft Thurgau
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jahresbericht <strong>2011</strong>
vorwort des präsidenten<br />
Die wirtschaftlichen Wellenbewegungen bleiben wie in der Vergangenheit an der<br />
Tagesordnung. So ist nach einem 18-monatigen Rückgang die Arbeitslosenzahl<br />
im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres wieder angestiegen. Die Auswirkungen<br />
des starken Euros kamen aber weniger zum Tragen, als man zunächst<br />
annehmen musste. Obwohl der Euro auf tiefem Niveau stabilisiert wurde, läuft<br />
unsere Wirtschaft erstaunlich gut. Die exportorientierten Firmen haben offenbar<br />
Wege gefunden, welche den Abbau von Arbeitsplätzen mindestens zum Teil verhindern<br />
konnten. Erfreulicherweise entstehen auch immer wieder neue Stellenangebote,<br />
welche entstandene Arbeitsmarktlöcher teilweise stopfen können.<br />
Somit darf das vergangene Jahr gesamthaft betrachtet als wirtschaftlich erfolgreich<br />
gewertet werden. Die Kurzarbeitsentschädigung verharrte im Vergleich zu<br />
den beiden Vorjahren auf einem tiefen Stand. Es bleibt aber zu hoffen, dass sich<br />
der Anstieg der Arbeitslosenzahlen 2012 nicht im gleichen Tempo fortsetzt.<br />
Aktuelle Betriebsbefragungen zeigen ein ganz unterschiedliches Bild. Es gibt Firmen,<br />
welche auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken, andere sprechen vom<br />
schlechtesten Betriebsjahr seit langer Zeit. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> muss<br />
wie in der Vergangenheit auch heute und in den bevorstehenden Jahren eine<br />
grosse Beweglichkeit unter Beweis stellen. Damit verbunden ist eine ausgewogene<br />
Personalpolitik. Wie in den letzten Jahren wurden keine kurzfristigen personalpolitischen<br />
Entscheidungen gefällt. Dieses Vorgehen hat sich bewährt und soll<br />
uns auch erfolgreich in die <strong>Zukunft</strong> begleiten.<br />
Die Sockelarbeitslosigkeit bewegt sich unabhängig vom wirtschaftlichen Verlauf<br />
auf einem höheren Niveau, als dies früher der Fall war. Umso mehr sind Programme,<br />
wie es die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> anbietet, sehr wichtig und nicht mehr wegzudenken.<br />
Unser motiviertes und innovatives Personal ist Garant dafür, dass sich<br />
die Programme laufend weiterentwickeln und notwendige Änderungen angepackt<br />
werden. Das wird auch mit den guten Zahlen in Bezug auf die Wiedereingliederung<br />
eindrücklich belegt. Es ist sehr erfreulich, dass trotz einem schwierigen<br />
wirtschaftlichen Umfeld erneut viele Programmteilnehmende den Sprung in die<br />
Wirtschaft und somit in den 1. Arbeitsmarkt geschafft haben.<br />
Im Namen des <strong>Stiftung</strong>srates danke ich der Geschäftsleitung und unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für den grossen und unermüdlichen Einsatz ganz<br />
herzlich. In diesen Dank einschliessen möchte ich auch unsere zahlreichen Partner<br />
aus der Wirtschaft, die Gemeinden und den Kanton, insbesondere das Amt für<br />
Wirtschaft und Arbeit.<br />
Markus Thalmann, <strong>Stiftung</strong>sratspräsident
Vorwort des Präsidenten<br />
Entwicklung <strong>2011</strong> 5<br />
Berichte der Bereichsleiter<br />
· basis-job 6<br />
· opdi-werk 9<br />
· passe-par-tout 12<br />
· epro-job 13<br />
· office-job 14<br />
· Arbeitsintegration 16<br />
· Zentrale Dienste 17<br />
Teilnehmerstruktur 19<br />
Erfolge 20<br />
Organisation 22<br />
Personen 23<br />
Ausblick 2012 24
4<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> ist ein Dienstleistungsunternehmen, das Stellensuchende<br />
bei der Integration in den Erwerbsprozess begleitet und unterstützt<br />
Dafür bieten wir fünf unterschiedliche Integrationsprogramme und Weiterbildungsmassnahmen<br />
an, die von über 1000 erwerbslosen Menschen im Kanton <strong>Thurgau</strong> genutzt<br />
werden. Derzeit sind wir an fünf Standorten vertreten und decken die Bereiche<br />
Werkstatt/Industrie, Office, externe Einsatzplätze, Intensivcoaching, Motivationssemester<br />
für Jugendliche und Stellenvermittlung ab. Auf diese Weise können sich<br />
unsere Teilnehmenden in unterschiedlichen Gebieten zusätzliche Referenzen und<br />
Qualifikationen für ihre Stellensuche aneignen. Je nach Bereich steht Arbeit,<br />
Bildung oder Coaching im Vordergrund.<br />
ALV<br />
Versicherte Teilnehmende<br />
Arbeit<br />
Bildung<br />
Coaching<br />
Arbeitsmarkt<br />
IV/Soziale Dienste<br />
Nicht versicherte Teilnehmende<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> ist<br />
insbesondere im Rahmen der<br />
arbeitsmarktlichen Massnahmen<br />
des Kantons <strong>Thurgau</strong> tätig und<br />
wird vom Kanton <strong>Thurgau</strong> und dem<br />
Verband der <strong>Thurgau</strong>er Gemeinden<br />
getragen. Angemeldet werden<br />
die Teilnehmenden durch die<br />
Regionalen Arbeitsvermittlungszentren<br />
(RAV), die Invalidenversicherung<br />
(IV) sowie durch kommunale<br />
Fürsorgeämter.
entwicklung <strong>2011</strong><br />
«Zwischen den Krisen» könnte man unseren Zustand <strong>2011</strong> benennen. Die Finanzkrise<br />
von 2008 hinter uns und die Eurokrise vor uns. Die Zeiten wurden schnelllebiger,<br />
hektischer und menschlich anspruchsvoller als vor einigen Jahren. Dies hat<br />
uns sehr gefordert. Die Umsetzung der AVIG-Revision, ein spürbarer Teilnehmer-<br />
Rückgang und ein damit verbundener Personalrückbau waren anspruchsvolle<br />
Themen, die wir konkret bei uns zu lösen hatten. Ich bin stolz darauf, dass wir in<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> nicht verharrt sind, sondern eine Vorwärtsstrategie<br />
gewählt haben.<br />
Wir haben im Jugendprogramm ein intensiveres Begleitverfahren «Start’n go» aufgebaut,<br />
um die Wirksamkeit von Anfang an zu erhöhen. Für ausgesteuerte Personen<br />
bieten wir seit April das «Stellennetz <strong>Thurgau</strong>» an, wobei wir diese Teilnehmenden<br />
mit Erfolg direkt in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Mit Hilfe unseres Personalverleihs<br />
konnten unsere Teilnehmenden «Lohn für 30 000 Arbeitsstunden» direkt<br />
bei Partner-Firmen generieren. Damit werden die öffentlichen Sozialwerke entlastet<br />
und Versicherungsbeiträge für die Teilnehmenden erarbeitet.<br />
Auch unser Personal hat sich weiterentwickelt. Einerseits haben wir die «Tour de<br />
<strong>Thurgau</strong>» durchgeführt, wobei 20 Mitarbeitende der <strong>Stiftung</strong> mindestens einmal<br />
mit dem Velo zur Arbeit fuhren. Andererseits durften wir unser Kommunikationsverhalten<br />
in anspruchsvollen Situationen an einer Weiterbildung reflektieren.<br />
Beides hat uns geistig und körperlich sehr gefordert.<br />
Wir können berechtigterweise auf ein sehr wertvolles Jahr zurückblicken. Diese<br />
Krisen-Zwischenzeit konnten wir sinnvoll nutzen, um die Dienstleistungen für unsere<br />
Teilnehmenden und Zuweiser weiter zu verbessern. So steigerten wir nochmals<br />
unsere Integrationsquote auf sehr gute 46 %. Diese Leistung ist das Resultat<br />
der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitende der <strong>Stiftung</strong>,<br />
den Zuweisern, Arbeitsmarktbehörden (AWA AMM), unserem Siftungsrat und all<br />
den Arbeitgebenden. Herzlichen Dank.<br />
Marco Dörig, Geschäftsführer
6<br />
basis-job<br />
Das Berichtsjahr in wenigen Worten zusammengefasst wür-<br />
de lauten: Veränderungen und Bewegungen führen zu grossen<br />
Herausforderungen und vielen Neuerungen. Selten habe<br />
ich ein Jahr, wie es das <strong>2011</strong> war, mit einer solchen Menge<br />
von verschiedensten Geschehnissen erlebt. Folgend einige<br />
Stichworte, die uns, neben der alltäglichen Arbeit, ganzjährig<br />
auf Trab hielten:<br />
«AVIG-Revision», «<strong>Thurgau</strong> Plus», «Umbau der Räumlichkeiten»,<br />
«SQS-Audit» «SECO-Revision», «1. Praktikantin FMS»,<br />
«1. <strong>Thurgau</strong>er Berufsmesse», «mehrere gesundheitsbedingte<br />
Personalausfälle»<br />
Die AVIG-Revision per April führte zu Aussteuerungen bei<br />
den Jugendlichen. Dies wurde aufseiten des Kantons mit der<br />
Massnahme «TG Plus SEMO» erfolgreich aufgefangen. Fünfzehn<br />
Jugendliche profitierten davon und überbrückten die<br />
Zeit bis zum Lehrbeginn im basis-job.<br />
Mehr als zehn Jugendliche wurden von Arbeitgebenden bereits<br />
frühzeitig unter Vertrag genommen, sodass es zu keinen<br />
Aussteuerungen gekommen ist. Die Kürzung der Taggelder<br />
für Jugendliche bei der Arbeitslosenversicherung forderte<br />
eine neue Programmstruktur. Auf das neue Schuljahr wurde<br />
entsprechend ein neues Programm entwickelt. Durch die<br />
neue Einführungswoche «start’n go!» (Gruppen mit 12 Teilnehmenden)<br />
konnten die Jugendlichen effizient auf ihre Aufgabe<br />
der Praktikums- und Lehrstellensuche vorbereitet und<br />
begleitet werden. Sämtliche Zuweisungen konnten immer<br />
sofort durch die Beratung bearbeitet werden. Die Jugendlichen<br />
wurden unverzüglich ins Programm aufgenommen.<br />
Dies ist der Neuregelung zu verdanken, dass Jugendliche<br />
auch ohne Praktikumsstelle starten dürfen. Davon profitierten<br />
etwa 40% der Jugendlichen. Während der Startphase<br />
fanden sie dann ihr geeignetes Praktikum.<br />
Im Sommer belästigte uns in Weinfelden der Baulärm. Doch<br />
wir freuten uns über den Umbau, den wir in unseren Räumlichkeiten<br />
an der Bahnhofstrasse in Weinfelden umsetzen<br />
durften. Es ging darum, dass wir aufgrund der neuentwickelten<br />
Programmstruktur auch unsere Infrastruktur anpassen<br />
mussten. Das Kernstück des Umbaus betraf den Schulungsraum<br />
sowie den Empfang. Die Platzverhältnisse und die<br />
Infrastruktur wurden, hauptsächlich in Eigenarbeit, optimiert.<br />
Das Resultat lässt sich sehen, und die notwendigen Investitionen<br />
haben sich gelohnt.<br />
Bereits im Herbst fand ein weiterer Höhepunkt statt: die<br />
1. <strong>Thurgau</strong>er Berufsmesse. Wir erlebten drei interessante und<br />
intensive Messetage. Es war und ist uns ein grosses Anliegen,<br />
die Öffentlichkeit, vor allem die Eltern, Jugendliche, Lehrpersonen<br />
und die Berufsberatung über unser Angebot zu informieren.<br />
Die Berufsmesse zeigte sich auf Anhieb als Volltreffer.<br />
Im Personalbereich hatten wir leider, über das ganze Jahr<br />
<strong>2011</strong> verteilt, verschiedenste kürzere und längere Arbeitsausfälle<br />
von Mitarbeitenden zu verzeichnen. Ich wünsche<br />
uns, dass im neuen Geschäftsjahr alle Wunden geheilt sein<br />
werden. An dieser Stelle: «Gute Besserung.»<br />
Es gelang uns, die jeweiligen Herausforderungen und Erwartungen,<br />
die an das basis-job-Team gestellt wurden, anzunehmen<br />
und zu erfüllen. Gemeinsam wurden immer wieder<br />
neue tragfähige Lösungen kreiert. Die Jahresziele konnten<br />
trotz erschwerter Bedingungen gut erfüllt werden, teilweise<br />
wurden sie sogar übertroffen. Auf die erreichten Resultate<br />
im Jahr <strong>2011</strong> sind wir stolz und sehen mit Freude, wie wir<br />
uns selber und damit auch unser Programm weiter entwickelt<br />
haben. An dieser Stelle bedanke ich mich beim basisjob-Team<br />
für das Engagement, die Anpassungsfähigkeit, die<br />
Zielstrebigkeit sowie das Durchhaltevermögen.<br />
Bei der beruflichen Integration von Jugendlichen bedeuten<br />
solche Erfolge auch immer neue berufliche Perspektiven.<br />
Bis es so weit war, dass sie uns «mit der Lehrstelle im Sack»<br />
verlassen konnten, wurde viel, sehr viel geleistet. Durch die<br />
Begleitung im Motivationssemester erhielten die Jugendlichen<br />
wertvolle Inputs, um sich im Lehrstellenmarkt zu<br />
behaupten. Mit Zufriedenheit und Freude konnten wir viele<br />
Jugendliche verabschieden, die an Selbstvertrauen, Selbstständigkeit,<br />
Eigenverantwortung, Mut und Optimismus dazugewinnen<br />
konnten. Wir wünschen unseren ehemaligen Teilnehmenden<br />
viel Erfolg, Zufriedenheit und Befriedigung auf<br />
ihrem weiteren beruflichen wie auch privaten Lebensweg.<br />
Ein grosses Dankeschön geht an unsere auftraggebende<br />
Stelle beim Kanton, die ihre Dynamik und Offenheit bei der<br />
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt<br />
hatte.<br />
Ganz wichtig und einen besonderen Dank erhalten unsere<br />
Partnerfirmen. Sie haben erst ermöglicht, dass unsere Jugendlichen<br />
die Chance erhielten, sich bei ihren Praxiseinsätzen<br />
zu beweisen, und ihre Fähigkeiten und ihren Arbeitswillen<br />
der Berufswelt zeigen konnten.<br />
Martin Alt, Bereichsleiter basis-job
Highlight basis-job … Das Motivationssemester informierte die<br />
Öffentlichkeit anlässlich der 1. <strong>Thurgau</strong>er Berufsmessse über ihr Angebot<br />
Martin Alt: «Trifft<br />
er den Nagel auf<br />
den Kopf?»<br />
«Vielen Dank für das Sponsoring<br />
des Messestands», sagt Martin Alt<br />
und übergibt einen feinen «<strong>Thurgau</strong>er<br />
Tropfen» an Heinz Wendel,<br />
Geschäftsführer <strong>Thurgau</strong>er<br />
Gewerbeverband und Initiant der<br />
<strong>Thurgau</strong>er Berufsmesse.<br />
Wir freuen uns, dass die Berufsmesse<br />
im Jahr 2012 vom<br />
20. bis 22. September zum<br />
zweiten Mal stattfindet.<br />
Jasna Burtin, Beraterin basis-job,<br />
und René Bommeli, Leiter<br />
Berufs- und Studienberatung
8<br />
Arbeitgeberbericht basis-job<br />
Migros Weinfelden<br />
Bereits seit einigen Jahren arbeite ich mit der Stif-<br />
tung <strong>Zukunft</strong> zusammen und habe dabei nur positive<br />
Erfahrungen gemacht. In einem Praktikum habe ich<br />
die Möglichkeit, junge Menschen über einen längeren<br />
Zeitraum kennenzulernen. Oft sind so bereits Lehrverträge<br />
entstanden. Als Arbeitgeberin habe ich nur Vorteile<br />
– bei Schwierigkeiten kann ich auf kompetente<br />
Unterstützung durch die Coachs der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
bauen.<br />
Heidi Wirz, Filialleiterin Migros Weinfelden<br />
Dank meiner Beraterin und dem Motivationssemester<br />
habe ich zuerst mein Praktikum und dadurch<br />
eine Lehrstelle gefunden. Lernen konnte ich wirklich<br />
sehr viel – im Praktikum wie auch im Bildungsteil, z.B.<br />
Mathematik und Deutsch. Ich empfehle wirklich allen<br />
Jugendlichen, die nach der Schule keine Lehrstelle<br />
gefunden haben, das Motivationssemester zu besuchen<br />
und die Chance zu nutzen.<br />
Jehona Asipi, ehemalige Teilnehmerin basis-job<br />
Praktikantenbericht basis-job<br />
Yannik Semira Rechsteiner<br />
Als erste Fachmaturapraktikantin im Motivationssemester<br />
durfte ich einen umfassenden Einblick in<br />
die verschiedenen Bereiche Beratung, Bildung und<br />
Administration geniessen. Ich half auch an unterschiedlichen<br />
Projekten mit, unter anderem an der<br />
1. <strong>Thurgau</strong>er Berufsmesse. Meine Fachmatura schrieb<br />
ich über die positive Einflussnahme auf das Selbstwertgefühl<br />
und die Lernmotivation von leistungsschwachen<br />
Schülern. Durch die Wahl dieses Themas<br />
war ich häufig in den Bildungsmodulen tätig. Dabei<br />
entdeckte ich, welchen Spass ich am Unterrichten und<br />
an der Zusammenarbeit mit Jugendlichen hatte. So,<br />
wie teils Jugendliche im Motivationssemester in die<br />
Berufswelt einsteigen, so wurde auch ich durch dieses<br />
Praktikum, nach meiner 12-jährigen Schulzeit, in die<br />
Arbeitswelt eingeführt. Es war interessant, Jugendliche<br />
ein weiteres Stück auf ihrem Weg zu begleiten.<br />
Während meiner Praktikumszeit konnte ich wertvolle<br />
Erfahrungen sammeln, die ich für meine berufliche<br />
<strong>Zukunft</strong> mitnehmen kann. Ich danke allen <strong>Stiftung</strong>smitarbeitenden<br />
für die tolle Unterstützung während<br />
meines Praktikums und hoffe, dass weitere Fachmittelschulabsolvierende<br />
die Chance bekommen, ein solch<br />
lehrreiches Praktikum bei basis-job absolvieren zu<br />
dürfen.
opdi-werk<br />
Mit Vollgas startete das opdi-werk ins Jahr <strong>2011</strong>. Für das<br />
opdi-Team folgte eine Zeit mit diversen grösseren Herausforderungen.<br />
War das opdi-werk vor Jahresfrist noch mit ca.<br />
20% Programmteilnehmenden überbelegt, erlebten wir im<br />
1. Quartal einen massiven Teilnehmerrückgang. Im gleichen<br />
Zeitraum lancierten wir das Projekt «Externer Einsatz Biro»;<br />
unter der Leitung einer Vorarbeiterin des opdi-werks erledigte<br />
eine Gruppe von ca. 20 Personen einen Auftrag vor Ort<br />
in der Firma Biro AG in Romanshorn. Dieser Einsatz wurde<br />
via Personalverleih der STZ abgerechnet. Für die Teilnehmenden<br />
sicher eine sehr gute Erfahrung, fühlten sie wieder<br />
einmal den Puls der Wirtschaft und konnten sich ein Bild<br />
machen, was von ihnen auf dem 1. Arbeitsmarkt abverlangt<br />
wird. Erfreulicherweise wurden einerseits einige Personen<br />
durch die Firma Biro AG definitiv mit einem unbefristeten<br />
Vertrag übernommen, andererseits mussten leider auch<br />
Einzelne die ernüchternde Erfahrung machen, dass sie zur<br />
Zeit noch nicht genügend vorbereitet sind für den 1. Arbeitsmarkt.<br />
So erfreulich dieser Einsatz auch war, für das opdi-<br />
werk ergaben sich daraus diverse Konsequenzen. Einerseits<br />
fehlte uns eine Vorarbeiterin, andererseits mussten die Aufträge<br />
im Hause auch noch erledigt werden. Die Herausforderung,<br />
mit wenigen Teilnehmenden, die vielfach auch noch<br />
aus gesundheitlichen Gründen ein vermindertes Leistungspotenzial<br />
besitzen, die Aufträge in der geforderten Zeit und<br />
Qualität auszuführen, brachte uns Mitarbeitende teilweise<br />
an die Grenzen.<br />
Ein weiteres spannendes Projekt führten wir zusammen<br />
mit dem Kanton <strong>Thurgau</strong> durch. Unter dem Patronat «Auenschutz<br />
des Kantons <strong>Thurgau</strong>» erstellten wir mit einer Aussengruppe<br />
entlang des Thurufers sogenannte Eisvogelwohnungen.<br />
Mit der Anstellung eines Sozialpädagogen am Standort<br />
Kreuzlingen wurde die Ausrichtung der Unterstützung und<br />
persönlichen Entwicklung der Teilnehmenden weiter aus-<br />
gebaut. Nebst der täglichen Arbeit wurden 3 neue Förderstufen<br />
(Arbeitsvorbereitung, Produktekontrolle, Qualitätsverantwortung)<br />
entwickelt, als Pilotversuch getestet und<br />
schlussendlich definitiv eingeführt. Zudem konnten weitere<br />
«Blöcke» Kompetenzenbilanzierung durchgeführt werden,<br />
was zur Ausstellung mehrerer Anerkennungs-Bestätigungen<br />
durch das ABB führte. Als Erfolg konnte auch die<br />
Einführung des Angebotes «Deichselstaplerkurs» gewertet<br />
werden. Nebst diesen Schwerpunkten arbeiteten wir auch<br />
an den Vorbereitungen zur Umsetzung der AVIG-Revision<br />
sowie der damit verbundenen Änderungen im Bereich ausgesteuerte<br />
Personen. Eine weitere grössere Aufgabe konnte<br />
abgeschlossen werden. Beschäftigte uns die Vorbereitung,<br />
insbesondere die Neugestaltung unserer Arbeitsordner auf<br />
das Audit hin, doch über mehrere Monate. Der enorme Aufwand<br />
hat sich jedoch gelohnt, was auch durch das Feedback<br />
der Auditorien der SQS bestätigt wurde.<br />
Einen schönen Moment anderer Art erlebten wir Mitarbeiter<br />
an unserem Teamausflug ins Appenzellerland. Mit viel<br />
Freude und einem hohem Spassfaktor wurden wir in die<br />
Geschichte und die Geheimnisse der traditionellen Biber-<br />
Backkunst eingeweiht.<br />
Nicht erholen konnten wir uns von der angespannten Personalsituation.<br />
Unfall- und krankheitsbedingte längere Abwesenheiten<br />
unserer Mitarbeitende erforderte hohe Flexibi-<br />
lität und einen enormen Einsatz. Das Team nahm jedoch die<br />
diversen Herausforderungen an und meisterte diese schwierige<br />
Zeit mit enormem Einsatz und hohem Engagement.<br />
Diese teils belastenden Situationen schweissten jedoch auch<br />
unser Team eng zusammen, und es entstand ein toller Teamgeist.<br />
Der Funke der guten Teamstimmung ist auch auf die<br />
Teilnehmenden übergesprungen, was im Alltag merklich<br />
spürbar wurde. Dafür bedanke ich mich recht herzlich.<br />
Hugo Weyermann, Bereichsleiter opdi-werk
10<br />
Highlight opdi-werk ...<br />
Realisierung von «Eisvogelwohnungen»<br />
Ein geeigneter Standort (Kriterien: Morgensonne, direkte<br />
Angrenzung an ein Gewässer, freier Anflug im Umkreis<br />
von 3 Metern) wurde gefunden. Die Aushubarbeiten können<br />
beginnen. Mit der Rückverankerung durch Stahlseile<br />
(«Todermann») wird eine hohe Stabilität erreicht. In einem<br />
weiteren Schritt wird das Aushubmaterial aufgefüllt und<br />
verdichtet. Die Verwendung von wasserdurchlässigem<br />
Material unterhalb der eigentlichen Eisvogelwohnungen<br />
ist von grosser Wichtigkeit.<br />
Als Zugang zur Wohnung dient eine Öffnung in der Bretterwand.<br />
Durch ein Tonrohr (ca. 50 bis 100 cm) gelangt man<br />
in die eigentliche Wohnung. Damit entstehende Sekrete<br />
der späteren Bewohner bei einem allfälligen Wassereinbruch<br />
abfliessen, achtet man beim Verlegen, dass ein Gefälle<br />
Richtung Ausgang entsteht. Als Seitenbegrenzung<br />
der Wohnung dienen zwei Totholzwippen, die mit Totweiden<br />
überdacht werden. Ein Vlies dient zur Abdichtung gegenüber<br />
feinem Erdmaterial.<br />
Zum Schluss werden die Eisvogelwohnungen mit Erdmaterial<br />
überschüttet. Als Schutz vor grabenden Tieren<br />
kann ein Drahtnetz über die Humusabdeckung verlegt<br />
werden.<br />
Damit keine Feinde des Eisvogels an der Bretterwand<br />
hochklettern oder sich auf die Lauer legen können, muss<br />
die Stirnseite der Bretterwand möglichst glatt sein und<br />
ohne Absätze erstellt werden.<br />
Das Ausflugloch soll über der Wasserlinie eines mittleren<br />
Hochwassers liegen. Die Aufzucht der Jungvögel<br />
erfolgt durch ein Elternteil. Gleichzeitig zieht die Partnerin<br />
an einem möglichst nahen Standort eine zweite Brut<br />
auf. Deshalb werden bei einem Bau immer mindestens 2<br />
Wohnungen erstellt (Minimalabstand >70 cm). Dies steigert<br />
die Effizienz der Vermehrung und dient dem Fortbestand<br />
der Vogelart.<br />
Ein vorgelagerter Stamm dient als erster «Anflughock».<br />
Fertig ist das neue Zuhause. Die Wohnungen können bezogen<br />
werden.
Teilnehmerstimmen opdi-werk<br />
Barbara M., Anduena A., Fleur P., Michi G. und Luljeta S.<br />
«Als mir im vergangenen Jahr gesagt wurde, dass ich an einem Beschäftigungsprogramm teilnehmen muss, war es<br />
im ersten Moment doch ein ziemlicher Schock für mich. Aber jetzt, nach fast zwei Monaten Arbeiten im opdi-werk,<br />
denke ich ganz anders als damals. Ich bin sehr froh, dass ich hier arbeiten darf und somit wieder einen geregelten<br />
Tagesablauf und feste Strukturen habe. Ich habe mich sehr schnell und auch gut eingelebt, da wir ein cooles Team<br />
sind mit wirklich lieben Menschen! Am liebsten erledige ich Arbeiten, die zum Beispiel mit Einpacken, Etikettieren oder<br />
mit Bostitchen zu tun haben. Was ich ändern würde, ist, dass man mehr dann und wann etwas mehr Abwechslung mit<br />
gewissen Tätigkeiten hat.»<br />
«Ich bin jetzt seit dem 16. Oktober <strong>2011</strong> hier im opdi-werk tätig. Da ich bis jetzt in der Gastronomie gearbeitet habe,<br />
war meine Erfahrung in der Produktion noch nicht sehr gross. Ich muss aber sagen, dass ich eine neue Seite an mir<br />
entdeckt habe. Die Arbeit hier macht mir sehr viel Spass. Ich kann jeden Tag etwas Neues dazulernen. Gleichzeitig<br />
lernt man im opdi-werk aber auch, mit verschiedenen Charakteren umgehen zu können. Es ist nicht immer einfach,<br />
mit Personen zu arbeiten, die es nicht schätzen, dass sie hier arbeiten dürfen. Ich persönlich kann es jedem<br />
empfehlen, der wie ich schon längere Zeit zu Hause war, an diesem Programm teilzunehmen. Ich muss jetzt auch<br />
meinen Alltag ganz anders gestalten, und der Kontakt mit anderen Leuten tut mir persönlich auch sehr gut.»<br />
«Man hat eine Tagesstruktur und eine positive Beschäftigung. Es gibt immer wieder neue Leute, die man kennenlernt<br />
und ihre Kultur. Man kann ihnen mit der bereits erlernten Routine unter die Arme greifen. Es ist eine abwechslungsreiche<br />
Arbeit, die mir persönlich Freude bereitet. Die Förderstufe gibt einem die Möglichkeit, sich beruflich zu entwickeln.<br />
Bei den Bewerbungen bekommt man kompetente Unterstützung, und für andere Probleme, egal welcher Art,<br />
ist immer jemand da, und es wird einem auch wirklich geholfen. Es ist sehr gut, dass einem das PC-Zimmer jederzeit<br />
zur Verfügung steht.»<br />
«Ich bin froh, dass ich im opdi-werk arbeiten kann. Ohne Arbeit fällt es mir schwer, meine Tagesstruktur aufrechtzuerhalten.<br />
Die Arbeit könnte meiner Meinung nach manchmal auch etwas anspruchsvoller und abwechslungsreicher<br />
sein. Das Arbeitsklima und die Betreuung finde ich aber sehr gut. Zudem zeigen die Vorarbeiter auch sehr viel Verständnis<br />
für persönliche Probleme. Dank dem opdi-werk wurde es mir im letzten Jahr ermöglicht, die Staplerprüfung<br />
zu machen, welche mich sicher ein Stück näher ans Ziel bringt.»<br />
«Seit dem 24. August <strong>2011</strong> bin ich hier im opdi-werk Kreuzlingen zu 40 Prozent angestellt. Ich arbeite zwei Tage<br />
pro Woche. Bis jetzt habe ich vor allem im Reinigungsbereich gearbeitet. Durch das Programm hier im opdi-werk<br />
habe ich gemerkt, dass ich zukünftig an und für sich lieber im Industriebereich arbeiten würde. Hier im opdiwerk<br />
gibt es verschiedene Arbeiten zu erledigen. Hier habe ich auch die Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln,<br />
die man bei der Arbeit in der Industrie braucht. Hier hat es viele verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Ein paar arbeiten gerne, ein paar arbeiten weniger gerne. Ein paar arbeiten viel, andere weniger. Ich persönlich<br />
arbeite hier gerne und auch viel. Hier komme ich gerne hin, weil ich Kontakt mit anderen Menschen habe. Deshalb<br />
empfehle ich den anderen Arbeitslosen, ein Programm hier zu machen, weil das hilft einem Erfahrungen zu<br />
sammeln.»
12<br />
Arbeitgeberbericht opdi-werk<br />
ESGE AG bamix, Mettlen<br />
«Aus Sicht der ESGE AG bamix of Switzerland Mettlen<br />
ist uns die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> und im Speziellen<br />
das Projekt opdi-werk Kreuzlingen ein guter und zuverlässiger<br />
Partner in vielerlei Hinsicht.<br />
Die Termine werden zuverlässig eingehalten und die<br />
vorab vereinbarten Mengen in der richtigen Stückzahl<br />
geliefert.<br />
Wenn Teile oder Baugruppen bei uns abgeholt oder zu<br />
uns gebracht werden, geschieht dies stets mit grosser<br />
Zuverlässigkeit.<br />
Der Umgang mit kleinen und grossen Teilen – ob bei<br />
leichten oder komplizierteren Arbeiten, bei einfachen<br />
oder komplexen Baugruppen – geschieht stets zu unserer<br />
Zufriedenheit.<br />
Die Mitarbeiter arbeiten in den Gruppen nach kurzer<br />
Einweisung in ihre Arbeit selbstständig. Wenn Mengen<br />
innerhalb von kürzester Zeit hoch- oder runtergefahren<br />
werden müssen, sind wir froh um die Flexibilität<br />
von opdi-werk. Und wenn dann doch einmal<br />
kleine Unregelmässigkeiten am bearbeiteten Material<br />
auftreten sollten, dann erfolgen die Rückmeldungen<br />
jeweils umgehend – was für das Qualitätsbewusstsein<br />
spricht.<br />
Sogar auf die Mithilfe beim Suchen und Finden von<br />
cleveren Montagelösungen, die auf die Mitarbeitenden<br />
zugeschnitten sind, kann man zählen. Und: Die Qualität<br />
der Arbeit der opdi-werk-Teilnehmerinnen und<br />
-Teilnehmer wird von den Mitarbeitenden zuverlässig<br />
überwacht.<br />
Wir wissen um die Schwierigkeiten, mit denen Ihre Organisation<br />
täglich zu kämpfen hat – wie mit beispielsweise<br />
wechselnden Teilnehmern und Teilnehmerzahlen,<br />
mit Absenzen und ähnlichen Herausforderungen.<br />
Auch darum zollen wir Ihren Begleit- und Führungskräften<br />
unseren grössten Respekt und Dank.»<br />
Hungerbühler Leo<br />
Betriebsleiter ESGE AG bamix<br />
passe-par-tout<br />
Weiterhin hohe Teilnehmerzahlen im passe-par-tout prägten<br />
das Jahr <strong>2011</strong>. Dies ist sicherlich ein Resultat der qualitativ<br />
hochstehenden Arbeit der Berater und Beraterinnen. Mit<br />
dem ziel- und lösungsorientierten Ansatz der Beratungen<br />
lernten die Teilnehmenden, sich auf ein Ziel zu fokussieren,<br />
und wurden befähigt, ihre Ressourcen gewinnbringend für<br />
die Stellensuche einzusetzen. Gleichzeitig werden die Bewerbungsunterlagen<br />
optimiert und mit den Teilnehmenden<br />
teilweise Vorstellungsgespräche trainiert.<br />
Der Fachbereich Bildung konzipierte <strong>2011</strong> ein neues Seminar.<br />
Mit «Spannungen und Belastungen im Alltag» vermitteln<br />
wir den Teilnehmenden Instrumente zum Erkennen von<br />
belastenden Situationen und zeigen ihnen Möglichkeiten auf,<br />
wie sie damit umgehen können.<br />
Teilnehmerstimmen passe-par-tout<br />
D. Auer, A. Kuc und U. Ruckstuhl<br />
«Meine bisherigen Erfahrungen mit passe-partout<br />
sind durchwegs positiv. Freundliche Berater<br />
in einem angenehmen Umfeld haben mir geholfen,<br />
meine Arbeitssuche aus einem anderen Blickwinkel<br />
zu betrachten. Dabei konnten wir schnell in ruhigen<br />
Einzelgesprächen vorhandene Schwächen in den<br />
Bewerbungen herausarbeiten und korrigieren. Besonders<br />
angenehm empfand ich die respektvolle und<br />
wertungsfreie Zusammenarbeit mit meiner Beraterin.»<br />
«Für die Stellensuchenden ist das passe-par-tout<br />
eine Supermöglichkeit, gute Tipps zum Bewerbungsschreiben<br />
oder zum Vorstellungsgespräch zu holen,<br />
man wird noch zudem motiviert, weiterzumachen.»<br />
«Ich erlebe das passe-par-tout als einen Ort, wo ich<br />
als Mensch wahrgenommen werde, wie ich bin. Ich<br />
habe einen guten Überblick erhalten, z.B. Stellenbewerbung,<br />
Inserate studieren, Anforderungen erkennen.<br />
Durch die freundliche, hilfsbereite, kompetente<br />
Beratung wurden mein Selbstvertrauen und meine<br />
Motivation wieder gestärkt. Es ist Zeit vorhanden, um<br />
Sorgen, Bedenken zu besprechen und konkrete Hilfe<br />
für die Stellensuche zu erhalten.»
epro-job<br />
Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt machte sich<br />
im epro-job durch sinkende Teilnehmerzahlen bemerkbar.<br />
Dazu kam das Inkrafttreten des neuen AVIG (Arbeitslosenversicherungsgesetz),<br />
was eine weitere Reduktion von Teilnehmenden<br />
zur Folge hatte. Weniger Teilnehmende heisst<br />
aber nicht weniger Arbeit. Im Gegenteil, die Anforderungen<br />
an die Beratenden steigen mit sinkenden Arbeitslosenzahlen<br />
durch die Zunahme von komplexen Problemstellungen der<br />
weiterhin stellenlosen Personen auf dem Weg zur beruflichen<br />
Integration. Dank einer soliden und fachkundigen Arbeit<br />
der Berater und Beraterinnen vom epro-job erzielten wir<br />
trotz diesen schwierigen Bedingungen ein Glanzresultat bei<br />
der Zufriedenheitsstatistik sowohl von den Teilnehmenden<br />
wie auch von den Einsatzplätzen.<br />
Teilnehmerstimmen epro-job<br />
Mignone Nadia und James Hunt<br />
«Eigentlich möchte ich einen Roman schreiben, weil<br />
ich sehr glücklich bin, dass ich in meiner Laufbahn die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> kennengelernt habe und durch diese<br />
Institution arbeiten konnte. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> hat<br />
mir einige Türen aufgemacht, ohne ihre Unterstützung<br />
hätte ich es nicht geschafft, mir meinen Traumberuf<br />
zu ermöglichen. Was kann ich noch sagen? Daaaaaaaaaankeeeee!!!»<br />
«Ich habe die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> und die damit verbundene<br />
Beratung und Hilfe als sehr positiv empfunden.<br />
Das Personal ist sehr professionell und kompetent.<br />
Als ich ratlos war und in der Luft hing, habe ich dank<br />
der Hilfe der <strong>Stiftung</strong> einen Weg gefunden, und ich<br />
bin mir sicher, dass ich in nächster Zeit eine passende<br />
Arbeitsstelle finden werde. Danke!»<br />
Arbeitgeberbericht epro-job<br />
APH Aaheim und Brocki Frauenfeld<br />
«Wir arbeiten seit einigen Jahren mit der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> zusammen. Die Kontaktaufnahme<br />
geschieht durch Herrn Glass. Diese gestaltet sich immer<br />
sehr freundlich und wertschätzend. Es werden<br />
uns Personen aus anderen Berufsbereichen vermittelt,<br />
die gerne Erfahrungen im Pflegebereich machen<br />
wollen. Bei einer Zusage unsererseits stellt uns Herr<br />
Glass die Unterlagen der betreffenden Person sofort<br />
zu. Die Anwärter melden sich in der Regel sehr<br />
schnell telefonisch an. Daraufhin vereinbaren wir einen<br />
Termin, damit wir uns gegenseitig kennenlernen<br />
können. Bei gegenseitigem positivem Eindruck wird<br />
ein Schnuppertag vereinbart. Verläuft dieser gut, wird<br />
im anschliessenden Gespräch das weitere Vorgehen<br />
abgemacht. Das Alterszentrum Aaheim konnte in der<br />
Vergangenheit auch des Öfteren Praktikanten der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> weiter beschäftigen. Ich<br />
arbeite seit 2 Jahren im Alterszentrum Aaheim und<br />
somit mit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> zusammen. Meine Erfahrungen<br />
waren bis anhin vorwiegend sehr positiv,<br />
und ich freue mich, weiterhin mit Herrn Glass und<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> zusammenarbeiten zu<br />
dürfen.»<br />
Monika Mordasini, Pflegedienstleiterin APH Aaheim<br />
«Die Zusammenarbeit vom Heilsarmee Brocki Frauenfeld<br />
mit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> ist wertvoll<br />
in vielerlei Hinsicht: Immer wieder erleben wir, dass<br />
Menschen, welche aus irgendwelchen Gründen keine<br />
Anstellung mehr finden, neuen Mut und Freude bei<br />
der Brockiarbeit erleben. Manchmal ist es die Tagesstruktur,<br />
welche den Programmteilnehmern hilft,<br />
etwas Ordnung in ihren Alltag zu bekommen. Andere<br />
haben durch die Arbeitslosigkeit kaum mehr ein Beziehungsnetz<br />
und freuen sich, dass sie wieder Kontakte<br />
in einem Arbeitsumfeld haben. Wieder andere<br />
entdecken ungeahnte Fähigkeiten bei den vielseitigen<br />
Brockiarbeiten.»<br />
Martin Hess, Heilsarmee Brocki Frauenfeld
14<br />
office-job<br />
<strong>2011</strong> war geprägt von einer unruhigen Zeit im Umfeld. AVIG-<br />
Revision und sinkende Anmeldungszahlen sorgten für eine<br />
grosse Herausforderung. Die Antwort von office-job war<br />
Kontinuität und Transparenz der Abläufe. Im Gegensatz zum<br />
Umfeld konnten wir <strong>2011</strong> die Teilnehmnden im Programm<br />
sogar steigern.<br />
Damit wir uns ein genaues Bild machen können und der Teilnehmer<br />
möglichst individuell gefördert werden kann, haben<br />
wir einen Abklärungsmonat eingeführt. Dieser beinhaltet<br />
den Orientierungstag, eine kaufmännische Standortbestimmung,<br />
einen Bewerbungsworkshop und das Aufstellen von<br />
individuellen Zielen und Massnahmen nach einem Monat.<br />
Der Teilnehmer stellt nach einem Monat seinem Berater seine<br />
Ziele vor. Diese werden mit den Zielen des Auftraggebers<br />
und des Programms abgestimmt. Der Teilnehmer weiss also,<br />
was seine nächsten Schritte sind, und kennt auch im Bereich<br />
Bildung und Bewerbung seinen Fahrplan und beurteilt seinen<br />
Fortschritt. Er übernimmt also auch hier Verantwortung<br />
für seine Entwicklung. Individualität ist gewährleistet durch<br />
Aufstellen des Bildungsprogramms und der Arbeitsinhalte<br />
sowie der Förderung und Abstimmung von Massnahmen im<br />
Bewerbungsbereich.<br />
Für die Sichtbarkeit der kaufmännischen Ziele in der Praxisfirma<br />
sorgen Kennzahlen. Diese sind Leitplanken, die der<br />
Leitung zur Steuerung dienen und den jeweiligen Fachabteilungen<br />
ermöglichen, Massnahmen zur Zielerreichung<br />
aufzustellen. Überprüft werden sie jeweils in zweimonatigen<br />
Betriebsversammlungen, wo die Fachabteilungen der Praxisfirmenleitung<br />
rapportieren. Nachfolgend ein Auszug und<br />
eine Gegenüberstellung von 2010 und <strong>2011</strong> mit dem Ausblick<br />
auf 2012.<br />
office-job Praxisfirma 2010 IST <strong>2011</strong> IST 2012 SOLL<br />
Umsatz Mio. CHF 4,26 8,75 7<br />
Anzahl Bestellungen 4807 5193 5600<br />
Reklamationen % 3,2 1,3 1,5<br />
MA-Bestellungen TN/Tag 1,63 1,64 2<br />
Bestellungen Ausland % 6,5 17 15<br />
Kreditoren Tage 50 42 30<br />
Debitoren Tage 99 25 25<br />
Absenzen % Sollarbeitszeit 21,5 20,9 15,5<br />
Wie zu Anfang des Berichts erwähnt, haben wir <strong>2011</strong> mehr<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Programm gehabt als<br />
2010. Wenn wir die Entwicklung der Anmeldungen im office-<br />
job ansehen, dann ergibt sich daraus über die Jahre hinweg<br />
folgendes Bild:<br />
Kennzahlen 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Anmeldungen 103 119 125<br />
Annullationen 26 41 19<br />
Im Programm 71 100 81<br />
Austritte 45 77 61<br />
Stelle/ZV Effizienz 18 (40 %) 31 (51 %) 43 (56 %)<br />
TN unter Programmdauer – – 19<br />
Die Entwicklung im office-job ist sehr positiv. Wir konnten<br />
die Teilnehmerzahl steigern und auch die Effizienz. Dies war<br />
gerade deshalb eine Herausforderung, weil insgesamt die<br />
Teilnehmerzahlen rückläufig waren und durch die AVIG-Revision<br />
knapp ein Fünftel der Teilnehmenden eine geringere<br />
Programmdauer hatte als die sechs Monate.<br />
Im Mai stand die Swissmeet in Delémont auf dem Programm.<br />
Hier unser erfolgreiches Messeteam:<br />
Ein weiteres Highlight von <strong>2011</strong> war der Katalog, der im August<br />
vorgestellt wurde. Namhafte Partner aus dem <strong>Thurgau</strong><br />
konnten gewonnen werden. Mit seiner ansprechenden professionellen<br />
Aufmachung hatten wir ein durchweg positives<br />
Feedback. Das musste auch gefeiert werden.<br />
Das Team im office-job hat sich bewährt und <strong>2011</strong> eine tolle<br />
Leistung hingelegt. Dies belegen auch die positiven Rückmeldungen<br />
der Teilnehmenden. An der Stelle vielen Dank<br />
für den Einsatz.<br />
Danke an alle, die mitmachen – mithelfen – mittragen – mitgestalten<br />
– durch Miteinander den Einzelnen fordern und<br />
fördern.<br />
Yakirim Dolak, Bereichsleiter office-job
Teilnehmerstimmen office-job<br />
«Meine Zeit im office-job Weinfelden»<br />
«Beim Eintritt in das Abenteuer office-job war ich sehr skeptisch dem Programm gegenüber. Gleichzeitig wurde ich<br />
aber neugierig, wie das Ganze betriebswirtschaftlich und kaufmännisch aufgebaut war, sodass imaginär gearbeitet<br />
werden kann und der office-job wie eine richtige Firma funktioniert. Ich habe sehr schnell herausgefunden, dass es<br />
sehr wichtig ist, als Teilnehmer den office-job als richtige ‹reale› Firma anzunehmen. Wenn man sich zu diesem Schritt<br />
kompromisslos entschliessen kann, hat man richtig Spass und Freude, im office-job zu arbeiten. Die Arbeitsabläufe<br />
in den verschiedenen Abteilungen fühlen sich echt an und man wird richtig gefordert – wie im richtigen Arbeitsleben.<br />
Ich hatte eine ganz tolle Zeit im office-job: Meine kaufmännischen Kenntnisse konnte ich vertiefen und professionell<br />
anwenden. Ich lernte neue Menschen mit ähnlichen Problemen und Hoffnungen kennen. Arbeitsbegleitend wurden<br />
auch sehr wertvolle Kurse zur persönlichen Weiterbildung angeboten. Die gesamte Bereichsleitung schenkte mir ihr<br />
Vertrauen und ich durfte sehr verantwortungsvolle Aufgaben selbstständig übernehmen. Das regelmässige, tägliche<br />
Mitarbeiten verschafft einem eine extrem wichtige Routine, die, wie in meinem Fall, einen Wiedereinstieg ins Berufsleben<br />
ungemein erleichtern kann. Die Einarbeitungszeit bei einem neuen Job verlangt einem sehr viel ab, da ist es schon<br />
sehr hilfreich, wenn man mit beruflicher Routine durchstarten kann und sich voll auf den neuen Job konzentrieren<br />
kann. Der office-job war eine sehr gute Erfahrung in meinem Leben – menschlich wie fachlich.<br />
Fabian Eberli, Leitung Einkauf<br />
Für mich sind die Monate hier im office-job Weinfelden äusserst interessant und lehrreich. Ich kann unheimlich viel<br />
für mich mitnehmen und mein Wissen sowie meine Praxiserfahrungen erweitern. Dies ist nicht nur für mich selbst,<br />
sondern besonders für den Bewerbungsprozess sehr wichtig und hilfreich. Zudem entdecke ich neue Fähigkeiten bei<br />
mir, und habe hier Raum, mich weiterzuentwickeln, im fachlichen wie auch im persönlichen Bereich. Verschiedene<br />
interne Kurs- und Seminarangebote sowie spannende Projekte bringen viel Abwechslung in den Arbeitsalltag. Eine<br />
besondere Erfahrung, die ich hier machen darf, ist, dass Arbeit echt Spass machen kann! Dieses Programm ist das<br />
Beste, was mir mein RAV- Berater bisher vermittelt hat.<br />
Carmen Ritter, Sachbearbeiterin Einkauf<br />
Wegen Krankheit war ich längere Zeit nicht mehr im offenen Arbeitsmarkt tätig. Nach mehreren gescheiterten Versuchen,<br />
wieder meinen Platz im Berufsleben zu finden, war ich sehr froh, dass mir die <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> die Möglichkeit<br />
gegeben hat, im office-job zu arbeiten, um nach so langer Zeit wieder Tagesstruktur in meinen Alltag zu bekommen.<br />
Das Gefühl, Verantwortung zu übernehmen und tagtäglich meine Arbeiten zu erledigen, half mir sehr dabei, mein nach<br />
langer Arbeitslosigkeit verloren geglaubtes Selbstwertgefühl wiederzufinden. Und obwohl ich ursprünglich gelernter<br />
Maler bin und damals über keinerlei Büroerfahrung verfügte, konnte ich mich mit der Hilfe von Mitarbeitern und der<br />
Unterstützung von den Beratern schnell in den Bereich Einkauf einarbeiten. In kurzer Zeit bin ich zum Teamleiter<br />
aufgestiegen, was für mich persönlich eine sehr positive Erfahrung war, weil ich auch stark an meinen eigenen Kompetenzen<br />
zweifelte. Nach diversen Erfahrungen und Rückmeldungen kann ich mich selber mit meinen Stärken und<br />
Schwächen besser einschätzen. Eine weitere für mich sehr gute Erfahrung, die ich im office-job gemacht habe, war<br />
das Bewerbungsseminar. Die Strategie, sich als ein wertvoller, für den Betrieb wichtigen Arbeitnehmer zu präsentieren,<br />
und nicht wie früher fast schon um eine Anstellung zu betteln, war für mich eine ganz neue Vorgehensweise.<br />
Damit konnte ich erst gerade vor einigen Wochen einen Personalchef sehr positiv beeindrucken.<br />
Abdullah Musa, Teamleiter Einkauf
16<br />
Arbeitsintegration<br />
«Jeder Tag ist ein neuer Anfang» – T.S. Elliot<br />
<strong>2011</strong> startete das Team Arbeitsintegration erstmals als separat<br />
geführter Bereich. Neu fungiert die Abteilung in der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong> unter anderem als Stabsstelle.<br />
Die Dienstleistung der Stellenvermittlung/Arbeitsintegration<br />
kann von den anderen Bereichen der <strong>Stiftung</strong> separat<br />
angefordert werden. Damit spielt die <strong>Stiftung</strong> ihre Stärken<br />
und Aufgaben noch konsequenter aus, und unsere Klienten<br />
profitieren von zusätzlichen Angeboten.<br />
Die neu zugemieteten, hellen Räumlichkeiten an der Pestalozzistrasse<br />
18 in Weinfelden können für die Beratung der<br />
Klienten ideal genutzt werden. Meist finden die Gespräche<br />
direkt in den Büros der Integrationsberatenden statt.<br />
Im Juli <strong>2011</strong> konnte die ausgeschriebene Stelle des Bereichsleiters<br />
Arbeitsintegration mit dem Verfasser dieser<br />
Zeilen besetzt werden. Mit einem gut gefüllten Rucksack<br />
voller Erfahrung und Wissen aus der Welt der Wirtschaft, sozialen<br />
Arbeit und Coaching ist die Gruppe ideal positioniert,<br />
um die herausfordernden Aufgaben in Angriff zu nehmen.<br />
Und deren gab und gibt es viele …<br />
Das Projekt Stellennetz <strong>Thurgau</strong> startete bereits im April<br />
<strong>2011</strong>. Mit dieser Dienstleistung sprechen wir Sozialhilfeempfänger<br />
und Flüchtlinge an, welche den Weg zurück in die<br />
Arbeitswelt suchen. Die Nachfrage der Gemeinden war von<br />
Anfang an deutlich zu spüren, und so starteten wir mit viel<br />
Elan und Pionierleistung. Schnell merkten wir, dass die Klienten<br />
sehr unterschiedlich Zeit in Anspruch nahmen. Meist<br />
war der Prozess bis zur angepeilten Integration langwierig,<br />
manchmal auch in jener Situation noch gar nicht möglich.<br />
Für viele führte der Weg über intensive Gespräche, Praktikumseinsätze<br />
im opdi-werk, office-job oder über externe<br />
Arbeitsplätze sowie über die gründliche Unterstützung in<br />
der Bewerbung oder Stellensuche. Dabei erwies sich der<br />
neu aufgebaute Personalverleih als wichtiges Sprungbrett<br />
für den Übertritt in den 1. Arbeitsmarkt. Rund 30 000 bezahlte<br />
Stunden mit einer Lohnsumme von über CHF 700 000<br />
wurden via Personalverleih der <strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> in verschiedenen<br />
Unternehmungen des <strong>Thurgau</strong>s geleistet. Dafür<br />
danken wir den Arbeitgebern, welche hier oder via andere<br />
Möglichkeiten (Wirtschaftspraktikum, Probeeinsatz) dem einen<br />
oder anderen Stellensuchenden eine wichtige Türe aufgestossen<br />
haben. Im letzten Jahr fanden letztendlich mehr<br />
als ein Drittel unserer Klienten eine Anstellung im 1. Ar-<br />
beitsmarkt. Auch wenn nicht alle die Integration auf Anhieb<br />
schaffen, so ist es doch unser Credo, die Stellensuchenden<br />
in der Zeit, wo wir sie begleiten, gut für den Stellenmarkt zu<br />
qualifizieren. Auch grosse, weit entfernte Ziele beginnen mit<br />
einem ersten Schritt.<br />
Für die IV-Stelle durften wir im letzten Jahr ebenfalls einige<br />
Mandate für ein Aufbautraining oder die wirtschaftsnahe<br />
Integration und Support am Arbeitsplatz (WISA) übernehmen.<br />
Diese Begleitungen sind anspruchsvoller und bedürfen<br />
sorgfältiger Planung und besonderer Rücksicht. In unseren<br />
Reihen haben wir ausgewiesene Fachleute, welche auf diese<br />
erweiterten Ansprüche gut eingehen können.<br />
Das zweite Halbjahr stand im Zeichen einer Stabilisierung.<br />
Das Angebot wurde nochmals überdacht, Prozesse wurden<br />
angepasst und verfeinert. Die Qualität unserer Dienstleistungen<br />
soll laufend hochgehalten werden, weshalb wir<br />
auch den Kontakt mit den Zuweisern als äusserst wichtig<br />
schätzen. Gleichzeitig waren diese Monate auch für das junge<br />
Team anspruchsvoll. Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
wurden überprüft und wo nötig neu verteilt. Intern musste<br />
Position bezogen und Brücken zu den Schnittstellen geschlagen<br />
werden.<br />
Nachdem diese Schritte nun gut eingeleitet wurden, sehen<br />
wir uns nun in einer gesunden Ausgangslage, weitere Herausforderungen<br />
offen anzunehmen. Unser Fokus für 2012<br />
wird vermehrt wieder in der Handlung nach aussen liegen.<br />
Das heisst Netzwerkarbeit, die Pflege unserer vielfältigen<br />
Kundschaft, Vermitteln der Klienten und und und …<br />
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.<br />
Achim Jungclaus, Leiter Arbeitsintegration
Zentrale Dienste<br />
Wir standen <strong>2011</strong> wiederum für unsere Kolleginnen und Kol-<br />
legen unterstützend zur Seite. Nebst all den vielen üblichen<br />
Aufgaben (Empfang, Raumreservation, Datenbankpflege,<br />
Buchhaltung, Personalwesen) erweiterten wir unsere administrativen<br />
Tätigkeiten insbesondere im Bereich Personalverleih,<br />
wo wir durch die vielen Ausleihungen stark gefordert<br />
wurden. Auch die Neuentwicklung des «Stellennetz<br />
<strong>Thurgau</strong>» brachte viele Umstellungen und Anpassungen, die<br />
wir effizient in unsere Prozesse integrieren konnten. Die IT-<br />
Probleme im Herbst <strong>2011</strong> belasteten uns auf der anderen<br />
Seite stark. Wir sind froh, dass wir das System stabilisieren<br />
konnten, werden uns aber entscheiden müssen, ob wir zukünftig<br />
mit dem gleichen Client-System fahren oder nicht.<br />
Gut, dass wir uns am Bereichsausflug einer anderen Materie<br />
widmen konnten. Wir durften in der Bildhauerschule Müllheim<br />
eine Besichtigung und Einführung in die Bildhauerei<br />
geniessen. Damit kommt auch der IT-Stein 2012 wieder gut<br />
ins Rollen.<br />
Marco Dörig, Leiter Zentrale Dienste
teilnehmerstruktur <strong>2011</strong><br />
Versicherte Teilnehmende<br />
904 (davon 53 % , 47 % )<br />
<strong>2011</strong> begleiteten wir insgesamt 1033 Menschen auf dem<br />
Weg der beruflichen Integration. Bei den Versicherten und<br />
Nicht-Versicherten war die Quote zwischen Männern und<br />
Frauen fast ausgeglichen. Bezüglich Nationalitäten wurden<br />
dieses Jahr auch wieder mehr Schweizer über die ALV, IV<br />
und die Gemeinden angemeldet als ausländische Stellensuchende.<br />
Hinsichtlich der Altersstruktur stellen wir <strong>2011</strong><br />
eine starke Zunahme der Gruppe 50+ (50 bis 65 Jahre)<br />
Nationalität<br />
63 % Schweizer/-innen 57 %<br />
37 % Ausländer/-innen 43 %<br />
Alter<br />
28 % unter 25 Jahre 17 %<br />
12 % 26 – 30 Jahre 10 %<br />
17 % 31 – 40 Jahre 19 %<br />
22 % 41 – 50 Jahre 26 %<br />
19 % 51 – 60 Jahre 26 %<br />
2 % über 60 Jahre 2 %<br />
Ausbildung<br />
1 % Hochschulabschluss 0 %<br />
54 % Berufsausbildung 38 %<br />
25 % angelernt /ungelernt 47 %<br />
15 % Schulabgänger 6 %<br />
5 % nicht definiert 9 %<br />
Nicht versicherte Teilnehmende<br />
129 (davon 44 % , 56 % )<br />
fest, während die Anzahl Jugendliche vergleichsweise abgenommen<br />
hat. Entgegen dem allgemeinen Trend hatten<br />
wir eine Zunahme bei den qualifizierten (ausgebildeten)<br />
Arbeitnehmenden. Aufgrund der AVIG-Revision (Gesetzesänderung<br />
führte zu veränderten Anmeldemodalitäten)<br />
können noch keine schlüssigen Aussagen gemacht werden.<br />
2012 werden wieder vergleichbare Werte vorhanden<br />
sein.
20<br />
erfolge 2005 – <strong>2011</strong><br />
Monate<br />
15006<br />
5<br />
1125<br />
4<br />
7503<br />
2<br />
375<br />
1<br />
0<br />
Versicherte Teilnehmende Nicht versicherte Teilnehmende<br />
1472<br />
05<br />
1446<br />
06<br />
Total Teilnehmende und — O/ Verweildauer im Programm (Monate pro Teilnehmer)<br />
1207<br />
07<br />
1099<br />
08<br />
1197<br />
150.0<br />
112.5<br />
Die gute Wirtschaftslage hielt <strong>2011</strong> trotz Hiobsbotschaften<br />
der Märkte erstaunlich lange an. Deshalb konnten wir erneut<br />
weniger Teilnehmende von der ALV aufnehmen (–16 %<br />
= 177 Versicherte). Als Ausgleich gelang es uns, durch die<br />
neue Dienstleistung «Stellennetz <strong>Thurgau</strong>» bedeutend mehr<br />
ausgesteuerte, asylsuchende Menschen etc. zu begleiten<br />
(+72 % = 54 Personen). So konnten wir unseren Kostensatz<br />
auch ausbalancieren. Hinsichtlich Verweildauer zeigt sich<br />
<strong>2011</strong> ein schwer beurteilbares Bild. Die versicherten Teil-<br />
09<br />
1081<br />
10<br />
904<br />
11<br />
75.0<br />
37.5<br />
0.0<br />
57<br />
55<br />
05 06<br />
47<br />
07<br />
30<br />
08<br />
Monate<br />
nehmenden waren 0,4 Monate länger bei uns im Programm.<br />
Dies kann einerseits auf die höheren Anforderungen der<br />
Fälle zurückzuführen sein oder auf einen leichten Lock-in.<br />
Andererseits sind die Werte der Nicht-Versicherten mit 3,0<br />
Monaten sehr tief. Darunter fallen <strong>2011</strong> auch Spezialfinanzierungen<br />
(z.B. TG Plus), die das Bild evtl. verzerren. An sich<br />
sind beide Werte sehr gut. Dies bedeutet, dass 46 % aller<br />
Klienten in der <strong>Stiftung</strong> in 3,0 – 4,3 Monaten wieder eine Anstellung<br />
im 1. Arbeitsmarkt gefunden haben.<br />
39<br />
09<br />
75<br />
10<br />
129<br />
11<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0
100% 100% 100%<br />
80% 80% 80%<br />
60% 60% 60%<br />
40% 40% 40%<br />
20% 20% 20%<br />
0% 0% 0%<br />
Integrationsquote<br />
Feststelle, Selbstständigkeit, Zwischenverdienst 2007 2008 2009 2010<br />
46%<br />
29%<br />
38%<br />
epro-job passe-par-tout opdi-werk basis-job* o ce-job ce- oce-jo ooce-job -joe<br />
o b bjob<br />
b<br />
Die durchschnittliche Integrationsquote von 46 % kann sich<br />
sehen lassen (2 % mehr als 2010). Dies trotz Zunahme von<br />
Klienten mit Mehrfachproblemen (z.B. ausgesteuerte Menschen<br />
…).<br />
Positive Entwicklungen waren <strong>2011</strong> insbesondere beim opdi-werk,<br />
Stellennetz <strong>Thurgau</strong>, den Jugendlichen vom basis-<br />
70%<br />
56%<br />
* inkl. Lehre, Anlehre, ** ab 1.4.<strong>2011</strong><br />
41%<br />
O/ 46%<br />
Stellennetz <strong>Thurgau</strong>**<br />
job und beim office-job bemerkbar. Dies freut uns, weil wir<br />
insbesondere dort auch Entwicklungsschwerpunkte definiert<br />
hatten. Natürlich werden wir 2012 an diesen Bestrebungen<br />
festhalten und noch weitere Dienstleistungen wie<br />
z.B. «sana-job» ergänzend dazu anbieten. 2012 wollen wir<br />
unsere Erfolge von <strong>2011</strong> verteidigen.
22<br />
organisation<br />
basis-job<br />
Praktika für<br />
Jugendliche in der<br />
Wirtschaft oder in<br />
der Lernwerkstatt<br />
Tripartite Kommission<br />
Zentrale Dienste<br />
opdi-werk<br />
Werkstätte mit<br />
Lohnarbeit für<br />
Industrie und<br />
Gewerbe<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Geschäftsleitung<br />
passe-par-tout<br />
Intensives Coaching<br />
bei der Stellensuche;<br />
bei Bedarf kombiniert<br />
mit Arbeit in einem<br />
anderen Programm<br />
Arbeitsintegration<br />
Stellennetz <strong>Thurgau</strong><br />
(Vermittlung/Jobcoaching<br />
von Ausgesteuerten),<br />
Personalverleih,<br />
Stellenvermittlung<br />
office-job<br />
Kaufmännische<br />
Praxisfirma<br />
epro-job<br />
Einsatzplätze in<br />
Non-Profit-<br />
Organisationen<br />
und öffentlichen<br />
Institutionen
personen<br />
<strong>Stiftung</strong>srat<br />
Markus Thalmann, <strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />
Edgar G. Sidamgrotzki, Vizepräsident<br />
Florentina Wohnlich, Mitglied<br />
Andreas Helbling, Mitglied<br />
Markus Graf, Mitglied<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Zentrale Dienste<br />
Roman Bollmann, Sekretariat Geschäftsleitung<br />
Claudia Debrunner, Sekretariat und Disposition<br />
Susanne Keller, Sekretariat und Disposition<br />
Monika Meier, Sekretariat und Disposition<br />
Angelo Miano, Informatik<br />
Leo Rodelli, Informatik<br />
Arbeitsintegration<br />
Achim Jungclaus, Leiter Arbeitsintegration<br />
Christina Basualdo, Jobcoach<br />
Karin Hutter, Stellenvermittlung<br />
Ursina Steiner, Jobcoach/Stellenvermittlung<br />
epro-job<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter, Stv. Geschäftsleiter<br />
Rosi Bachmann, Beraterin<br />
Stefan Glass, Berater<br />
Antoinette Moser, Beraterin<br />
Andreas Weber, Berater<br />
Niklaus Zimmermann, Berater<br />
office-job<br />
Yakirim Dolak, Bereichsleiter<br />
Marion König, Beraterin<br />
Chiara Suriano, kaufm. Mitarbeiterin<br />
Urs Truninger, kaufm. Mitarbeiter<br />
passe-par-tout<br />
Thomas Plattner, Bereichsleiter, Stv. Geschäftsleiter<br />
Othmar Abegglen, Berater<br />
Vroni Anderegg, Beraterin<br />
Barbara Horn, Beraterin IIZ<br />
Rolf Jud, Seminarleiter<br />
Patrizia Wegmüller, Ausbildnerin ECDL<br />
Geschäftsleitung<br />
Marco Dörig<br />
basis-job<br />
Martin Alt, Bereichsleiter<br />
Jasna Burtin, Beraterin<br />
Yvonne Knus, Beraterin<br />
Ernst Kurzbein, Berater<br />
Claudia Spühler, Beraterin<br />
Marianne Wenger, Beraterin IIZ<br />
Rolf Buess, Lernwerkstatt<br />
Roger Eicher, Lernwerkstatt<br />
Andreas Schaaf, Leiter Lernwerkstatt<br />
Peter Alef, Lehrer<br />
Hans-Christian Dörr, Lehrer<br />
Corinna Lang, Lehrerin<br />
Brigitte Lach, Administration<br />
opdi-werk<br />
Hugo Weyermann, Bereichsleiter<br />
Arnold Geiges, Werkstattleiter<br />
Serim Berisha, Chauffeur<br />
Martin Aebischer, Vorarbeiter<br />
Erich Dudler, Chauffeur<br />
Romy Eugster, Erwachsenenbildnerin<br />
Ursula Dalla Corte, Vorarbeiterin<br />
Lilo Gasser, Vorarbeiterin<br />
Josef Hofer, Vorarbeiter<br />
José Jiménez, Vorarbeiter<br />
Peter von Arx, Vorarbeiter<br />
Karin Kolb, Administration<br />
Monica Sartori, Administration
24<br />
ausblick 2012<br />
«Integrieren – unsere Leidenschaft» wird auch 2012 unser Motto bleiben. All unsere<br />
Bemühungen richten wir darauf aus, dass wir möglichst viele Menschen in<br />
den 1. Arbeitsmarkt integrieren können.<br />
Im Speziellen werden wir die Stabsstelle «Arbeitsintegration» aufgrund der vielen<br />
Anmeldungen für ausgesteuerte Teilnehmende mit zusätzlichen personellen<br />
Ressourcen ausstatten. Damit wollen wir unser Netzwerk erweitern, den Zuweisern<br />
gerecht werden, schnellere Platzierungen im ersten Arbeitsmarkt erreichen<br />
und unsere Partnerfirmen besser unterstützen.<br />
Weiter werden wir «sana-job» – unser neustes Kind – in einem Pilotversuch starten.<br />
Mit sana-job wollen wir ein Kompetenzzentrum für die Vermittlung in Pflegeberufe<br />
schaffen. Damit decken wir schweizweit als erste Institution eine wichtige<br />
Lücke in der Gesundheitsbranche ab. Wir freuen uns, dass der Verband «CURAVI-<br />
VA <strong>Thurgau</strong>» uns als Patron unterstützend zur Seite steht. Vielen Dank an dieser<br />
Stelle an Herrn Dominique Nobel (Präsident) und die Geschäftsführerin Frau Julia<br />
Käppeler.<br />
In puncto Arbeitslosigkeit werden wir mit zwei unterschiedlichen Projekten Öffentlichkeitsarbeit<br />
betreiben. Einerseits werden wir eine Theaterproduktion mit<br />
stellensuchenden Menschen in den <strong>Thurgau</strong> holen und andererseits eine Veranstaltungsreihe<br />
(22.11.2012, 22.1.2013, 20.2.2013) zusammen mit der <strong>Stiftung</strong><br />
Lilienberg Unternehmerforum durchführen. Dort werden wir den ethischen Umgang<br />
mit Stellenabbau und Personalrekrutierung fokussieren. Sicherlich spannend<br />
im derzeitigen Umfeld.<br />
2012 wird also ein lebendiges und arbeitsreiches Jahr werden. Wir freuen uns<br />
darauf.<br />
Marco Dörig, Geschäftsführer
Konzept und Gestaltung: www.sags.ch
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
Pestalozzistrasse 18, Eingang Bahnhofstrasse 14a<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
Mail info@stiftung-zukunft.ch<br />
www.stiftung-zukunft.ch<br />
passe-par-tout<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 30 70<br />
Fax 071 626 30 79<br />
epro-job<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
office-job<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 666 87 77<br />
Fax 071 666 87 78<br />
arbeitsintegration<br />
Pestalozzistrasse 18<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 24 24<br />
Fax 071 626 24 20<br />
basis-job<br />
Bahnhofstrasse 22<br />
8570 Weinfelden<br />
Tel. 071 626 23 33<br />
Fax 071 626 23 39<br />
basis-job Lernwerkstatt<br />
Breitestrasse 16<br />
8500 Frauenfeld<br />
Tel. 052 721 03 90<br />
Fax 052 721 03 94<br />
opdi-werk<br />
St.Gallerstrasse 18<br />
8500 Frauenfeld<br />
Tel. 052 730 14 37<br />
Fax 052 730 14 39<br />
opdi-werk<br />
Hafenstrasse 50, Eingang G<br />
8280 Kreuzlingen<br />
Tel. 071 670 17 50<br />
Fax 071 670 17 58