04.06.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2005

Geschäftsbericht 2005

Geschäftsbericht 2005

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

Kantonsspital<br />

St.Gallen


Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />

Der um das Spital Flawil erweiterte Spitalverbund heisst seit 1. Januar<br />

2006 Kantonsspital St.Gallen. Er ist der Nachfolger der Spitalregion<br />

St.Gallen Rorschach. Der nachfolgende Bericht dokumentiert die Aktivitäten<br />

und Ergebnisse des Jahres <strong>2005</strong> und damit noch der Spitalregion<br />

St.Gallen Rorschach.<br />

Das Unternehmen Kantonsspital St.Gallen ist eine starke Marke, hinter der drei<br />

leistungsfähige Spitäler stehen. Das Kantonsspital St.Gallen ist das Zentrumsspital<br />

der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach und Flawil sind in erster Linie Akutspitäler,<br />

welche die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung in den entsprechenden<br />

Regionen sicherstellen. Als sechstgrösstes Spital der Schweiz<br />

übernimmt das Kantonsspital St.Gallen zahlreiche medizinische Spezialaufgaben<br />

für die Einwohnerinnen und Einwohner von Stadt, Kanton sowie der angrenzenden<br />

Regionen. Am Kantonsspital St.Gallen werden umfangreiche Bildungsaufgaben<br />

wahrgenommen und in sämtlichen medizinischen Fachdisziplinen offiziell<br />

anerkannte Aus- und Weiterbildungen angeboten.<br />

Vier Grundbegriffe kurz erklärt<br />

Diagnosis Related Groups<br />

Diagnosis Related Groups (DRG), in Deutsch «Diagnosebezogene Fallgruppen»,<br />

bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />

anhand ihrer Diagnosen und Behandlungen in Fallgruppen nach ökonomischem<br />

Aufwand eingestuft werden. Die Kosten für Behandlungen im Spital<br />

werden auf diese Weise vergleich- und steuerbar. DRG werden in verschiedenen<br />

Ländern zur Finanzierung von Spitalbehandlungen verwendet. Für die Schweiz<br />

ist eine landesweite Spitalfinanzierung nach DRG geplant.<br />

sanaCERT suisse<br />

sanaCERT suisse ist eine schweizerische Stiftung mit dem Zweck, als Zertifizierungsstelle<br />

Leistungserbringer im Gesundheitswesen auf die Erfüllung von Qualitätsstandards<br />

zu überprüfen und bei Erreichen der Anforderungen anerkannte<br />

Atteste (Zertifikate) auszustellen. SanaCERT-Zertifizierungen sind der schweizerisch<br />

anerkannte Standard für Qualitätsatteste im Gesundheitswesen.<br />

Das Kantonsspital St.Gallen und das Spital Rorschach haben Ende 2004 als erstes<br />

Unternehmen in der Schweiz mit einem Zentrumsspital eine sanaCERT suisse-Zertifizierung<br />

erhalten. Das Spital Flawil, das seit 1. Januar 2006 zusammen mit dem<br />

Kantonsspital St.Gallen und dem Spital Rorschach das Unternehmen Kantonsspital<br />

St.Gallen bildet, hat ebenfalls 2004 die sanaCERT suisse-Zertifizierung erhalten.<br />

Das Unternehmen ist eine aktive und kooperative Partnerin aller im Gesundheitswesen<br />

beteiligten Parteien und Institutionen. Menschen werden fachkompetent<br />

und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt und beraten. An<br />

zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt. Das Kantonsspital<br />

St.Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität den Standard universitärer<br />

Einrichtungen auf. Dieses Niveau soll auch in Zukunft zu vertretbaren Kosten<br />

gehalten werden.<br />

Interdisziplinarität<br />

Unter Interdisziplinarität versteht man die Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen.<br />

In der Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den Fachgebieten zunehmend<br />

wichtiger. Denn die Weiterentwicklung und steigende Komplexität der einzelnen<br />

Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erfordert eine offene Kommunikation<br />

zwischen den einzelnen medizinischen Bereichen. Nur so ist gewährleistet, dass<br />

Erkrankungen fachgebietsübergreifend betrachtet werden können und damit dem<br />

Patienten die grösstmögliche Sicherheit geboten wird.<br />

Hospital Information System<br />

Unter einem Hospital Information System (HIS) versteht man die Gesamtheit aller<br />

elektronischen Hilfsmittel und Anwendungen, welche die Verwaltung von Patientendaten<br />

in Medizin und Pflege unterstützen.<br />

Dabei werden spitalweit und klinikübergreifend alle wichtigen medizinischen,<br />

pflegerischen und administrativen Informationen über den Aufenthalt des Patienten<br />

– von der Anmeldung bis zum Austritt – erfasst bzw. abgerufen, um eine<br />

optimale Planung und Durchführung der medizinischen Behandlung und Pflege<br />

zu ermöglichen.<br />

Dies umfasst im Wesentlichen folgende Dokumentations-Tätigkeiten: Medizinische<br />

Berichtsschreibung (Abklärung, Diagnose, Intervention, Therapie), Pflegedokumentation<br />

(Pflegediagnose, Pflegeplanung, Verordnung, Verlauf), Ressourcen- und<br />

Terminplanung (Sprechstunden, Untersuchungen, Operationen, Bettendisposition),<br />

Leistungserfassung (für Kostenrechnung und Rechnungsstellung), medizinische<br />

Bilddaten-Bewirtschaftung (Radiologie, Endoskopie, Ultraschall, Digital-<br />

Fotografie).


Medizinische Departemente Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />

Allgemeine<br />

Innere Medizin<br />

Angiologie<br />

Endokrinologie/<br />

Diabetologie<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

Infektiologie/<br />

Spitalhygiene<br />

Kardiologie/<br />

Med. Intensivstation<br />

Nephrologie<br />

Onkologie/<br />

Hämatologie<br />

Pneumologie/<br />

Schlafmedizin<br />

Psychosomatik<br />

Rheumatologie/<br />

Rehabilitation<br />

Stabsdienste<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgische<br />

Intensivstation<br />

Chirurgie<br />

Frauenklinik<br />

Hand-, Plastische und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Urologie<br />

Augenklinik<br />

HNO-Klinik, Hals-<br />

und Gesichtschirurgie<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Pathologie<br />

Radiologie<br />

Radio-Onkologie<br />

Rechtsmedizin<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Belegärzte: HNO<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Belegärzte: HNO,<br />

Orthopädie, Urologie<br />

Medizinisches<br />

Departement I<br />

Medizinisches<br />

Departement II<br />

Medizinisches<br />

Departement III<br />

Medizinisches<br />

Departement IV<br />

Medizinisches<br />

Departement Rorschach<br />

Medizinisches<br />

Departement Flawil<br />

Direktion<br />

Stabsdienste<br />

Koordinator<br />

Geschäftsführung<br />

Medienbeauftragte<br />

Rechtsdienst<br />

Personaldienst<br />

Qualitätsmanagement<br />

Betriebs- und Supportorganisation<br />

SAP<br />

Seelsorge<br />

Departement<br />

Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste<br />

Departement<br />

Pflege<br />

Departement<br />

Betrieb & Infrastruktur<br />

Departement<br />

Finanzen<br />

Zentrale<br />

Notfallaufnahme<br />

Dermatologie/<br />

Allergologie<br />

Senologie-Zentrum<br />

Ostschweiz<br />

Palliativzentrum<br />

Muskelzentrum<br />

ALS clinic<br />

Spitalapotheke<br />

Beratungs- und<br />

Sozialdienst<br />

Laborforschungsabteilung<br />

Stabsdienste<br />

Rettungsdienst<br />

St.Gallen<br />

Kliniken/Fachbereiche<br />

OPS/Anästhesiologie<br />

Rorschach<br />

Flawil<br />

Hotellerie<br />

Informatik<br />

Kommunikationsdienst<br />

Logistik<br />

Organisation<br />

Technischer Dienst<br />

Stabsdienste/Honorare<br />

Rechnungswesen<br />

Tarife + Leistungen<br />

Controlling<br />

Das Spital Flawil gehört seit 1.1.2006 zur Spitalregion 1, die neu unter<br />

dem Namen «Kantonsspital St.Gallen» auftritt. Im vorliegenden Bericht,<br />

der das Jahr <strong>2005</strong> betrifft, sind keine Informationen zur Entwicklung<br />

des Spitals Flawil in <strong>2005</strong> enthalten.<br />

Projekte + Entwicklung


Zahlen Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

Anzahl Patienten (stationär ohne Säuglinge) 28 475<br />

Herkunft der Patienten<br />

Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 9.0 Tage<br />

Durchschnittlich betriebene Betten ohne Säuglingsbetten 753<br />

Bettenbelegung ohne Säuglingsbetten 89.8 %<br />

Personal<br />

Grundversicherte 190 356<br />

St.Gallen 7 589<br />

übrige Wahlkreise Kanton SG 15 892<br />

Privat 15 034<br />

FL 515<br />

Ausland (ohne FL) 185<br />

Kanton TG 1 744<br />

Kantone AR/AI 1 800<br />

übrige Kantone 750<br />

Halbprivat 51 920<br />

Ärzte und andere Akademiker in med. Fachbereichen 445<br />

Pflegepersonal im Pflegebereich 964<br />

Personal anderer medizinischer Fachbereiche 577<br />

Verwaltungspersonal 198<br />

Ökonomie/Transport/Hausdienst 263<br />

Personal technische Betriebe 46<br />

Personaleinheiten ohne Auszubildende 2 493<br />

Total Auszubildende 217


Inhaltsverzeichnis<br />

Unternehmen Kantonsspital St.Gallen 4<br />

Editorial Verwaltungsratspräsident 6<br />

Editorial Direktor 8<br />

Managementdiskussion 10<br />

Reportage 18<br />

Medizinisches Departement I 27<br />

Allgemeine Innere Medizin 28<br />

Angiologie 28<br />

Endokrinologie / Diabetologie 28<br />

Gastroenterologie / Hepatologie 29<br />

Infektiologie / Spitalhygiene 29<br />

Kardiologie / Medizinische Intensivstation 29<br />

Nephrologie 0<br />

Onkologie / Hämatologie 0<br />

Pneumologie /<br />

Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin 0<br />

Psychosomatik 1<br />

Rheumatologie / Rehabilitation 1<br />

Medizinisches Departement II<br />

Anästhesiologie 4<br />

Chirurgische Intensivstation 4<br />

Chirurgie 4<br />

Frauenklinik 5<br />

Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie 5<br />

Orthopädische Chirurgie 6<br />

Urologie 6<br />

Medizinisches Departement III 8<br />

Augenklinik 9<br />

HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie 9<br />

Neurochirurgie 9<br />

Neurologie 40<br />

Medizinisches Departement IV 42<br />

Nuklearmedizin 4<br />

Pathologie 4<br />

Radiologie 4<br />

Radio-Onkologie 44<br />

Rechtsmedizin 44<br />

Medizinisches Departement Rorschach 47<br />

Anästhesiologie 48<br />

Chirurgie 48<br />

Innere Medizin 49<br />

Orthopädie 49<br />

Ohren-, Nasen- und Halsheilkunde 49<br />

Bilder:<br />

Erfahrungen und Meinungen – Menschen zum Kantonsspital St.Gallen.<br />

Fotografische Begegnungen von Daniel Ammann, St.Gallen.<br />

Statistischer Teil:<br />

Der gedruckte Statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> kann bezogen werden:<br />

Sekretariat Leitung Betrieb & Infrastruktur<br />

erika.pitsch@kssg.ch<br />

Tel. 071 494 24 95<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste 51<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) 52<br />

Dermatologie/Allergologie 52<br />

Senologie-Zentrum Ostschweiz 52<br />

Spitalapotheke 52<br />

Beratungs- und Sozialdienst 5<br />

Laborforschungsabteilung (LFA) 5<br />

REA 2000 5<br />

Departement Pflege 55<br />

Innere Medizin 56<br />

Haus 0 und CHIPS 56<br />

Haus 04 56<br />

Haus 06 56<br />

Rorschach 57<br />

Anästhesiologie 57<br />

OPS Haus 0 57<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) /<br />

Zentraler Transportdienst Pflege (ZTP) /<br />

Dermatologie / Allergologie 57<br />

Rettungsdienst 57<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung 58<br />

Entwicklung Pflege 58<br />

Informatik Departement Pflege 58<br />

Freiwilligendienst IDEM 58<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur 60<br />

Hotellerie 61<br />

Informatik 61<br />

Kommunikationsdienst 61<br />

Logistik 62<br />

Organisation 62<br />

Technischer Dienst 62<br />

Bereichs- und Stabsdienste der Direktion 64<br />

Medienbeauftragte 65<br />

Rechtsdienst 65<br />

Personaldienst 65<br />

Qualitätsmanagement 66<br />

Betriebs- und Supportorganisation SAP 66<br />

Seelsorge 66<br />

Departement Finanzen 68<br />

Inhaltsverzeichnis Dep. Finanzen 67


4<br />

Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />

Kantonsspital St.Gallen: Ein neuer Name für ein neues Unternehmen<br />

Im September 2004 fassten die St.Galler Behörden im Rahmen<br />

der Weiterführung der Spitalreform Quadriga mehrere<br />

Beschlüsse, die auch für die Spitalregion 1 wesentliche<br />

Veränderungen nach sich zogen. So wurde festgelegt, per<br />

1. Januar 2006 auch das Spital Flawil als Akutspital mit<br />

medizinischer Grundversorgung in die Spitalregion 1 zu<br />

integrieren.<br />

Ein neuer Unternehmensname<br />

Aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen drängte<br />

sich eine Neubeurteilung der Bezeichnung «Spitalregion<br />

St.Gallen Rorschach» auf. Der einfache Ausbau des Unternehmensnamens<br />

auf «Spitalregion St.Gallen Rorschach Flawil»<br />

wäre zu lang und schwerfällig gewesen. So entschlossen<br />

sich Geschäftsleitung und Verwaltungsrat, nach einer<br />

anderen Variante zu suchen.<br />

Kompetenzen im Mittelpunkt<br />

Die Verantwortlichen kamen zum Schluss, dass längerfristig<br />

nur eine Namensgebung sinnvoll ist, bei der die Fachkompetenz<br />

im Mittelpunkt steht. Nach eingehender Prüfung<br />

fiel die Wahl auf den Unternehmensnamen<br />

«Kantonsspital St.Gallen».<br />

Zahlreiche weitere Gründe sprechen für die gewählte<br />

Lösung: Kantonsspital St.Gallen ist ein eingeführter, starker<br />

und bekannter Name, der die Positionierung des Unternehmens<br />

im schweizerischen Gesundheitsmarkt wahrt. Er steht<br />

für hohe Qualität und höchste Standards in der Leistungserbringung.<br />

Auch die angegliederten Standorte profitieren<br />

von dieser Wahrnehmung. Ausserdem wird ein Kantonsspital<br />

von Aussenstehenden am ehesten auf ähnlicher Ebene<br />

wie ein Universitätsspital wahrgenommen. Und: Die Bezeichnung<br />

Kantonsspital St.Gallen ist ein Bekenntnis der Politik<br />

zu ihrem Zentrumsspital, das auch gesamtschweizerisch zu<br />

den Besten gehört und weiter gehören soll.<br />

Die Vertreter der Spitäler Flawil und Rorschach waren im<br />

gesamten Entscheidungsprozess aktiv beteiligt und stehen<br />

hinter der Entscheidung für den Namen Kantonsspital St.<br />

Gallen. Auch das Gesundheitsdepartement und die Kantonsregierung<br />

befürworteten die Umbenennung. Dennoch<br />

werden die lokalen Identitäten berücksichtigt – dies wird<br />

über grafische Elemente sichergestellt.<br />

Gemeinsam für die Region<br />

Das Unternehmen Kantonsspital St.Gallen vereint seit dem<br />

1. Januar 2006 die Standorte St.Gallen, Rorschach und Flawil<br />

unter einem Dach. Ein einheitliches Wortbildlogo – die<br />

Unternehmensbezeichnung, das für ein Spital stehende «H»<br />

und das aus dem St.Gallischen Kantonswappen entliehene<br />

Liktorenbündel – macht dies sichtbar. Der neue Name gibt<br />

auch der Schaffung einer gemeinsamen Unternehmenskultur<br />

neue Impulse. Darüber hinaus werden die einheitliche<br />

Organisation und Kultur auch nach aussen transportiert.<br />

Synergienutzungen im Sinne der Quadriga-Ziele sind in dieser<br />

Form am effizientesten zu realisieren.<br />

Interdisziplinär ans Ziel<br />

Insgesamt erhöht die Integration des Spitals Flawil die Kapazitäten<br />

des Unternehmens Kantonsspital St.Gallen und verbessert<br />

die Flexibilität. Gemäss dem Leistungsauftrag der<br />

Regierung wird das Spital Flawil als Akutspital der Grundversorgung<br />

mit einer Ausnahme weiter betrieben: Die Abteilung<br />

für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde Ende <strong>2005</strong><br />

geschlossen. Dafür wird das Spital im Lauf des Jahres neue<br />

Aufgaben in anderen medizinischen Bereichen wahrnehmen.<br />

Über das ganze Unternehmen gilt der Grundsatz, dass<br />

die Leistungen der Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />

– Interdisziplinäre medizinische Dienste, Pflege, Betrieb<br />

& Infrastruktur, Finanzen – von den dafür Verantwortlichen<br />

in St.Gallen koordiniert und gesteuert werden. Ziel des<br />

Unternehmens ist der weitere Ausbau der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit unter den Fachkliniken und Fachbereichen.<br />

Indem alle Bereiche bewusst und planmässig zusammenarbeiten,<br />

wird den Patientinnen und Patienten eine grösstmögliche<br />

Sicherheit geboten.


Antonietta Maciariello<br />

Dauergast, der immer wieder auf die Beine kommt!<br />

Editorial<br />

5


6<br />

Editorial<br />

Erfolgreiche Arbeit des Verwaltungsrates geht zu Ende<br />

Mit Ablauf des Geschäftsjahres <strong>2005</strong> hat sich der Verwaltungsrat der Spitalregion St.Gallen<br />

Rorschach verabschiedet. Er hat dies nicht ohne Stolz getan, gewiss aber auch mit einer<br />

gehörigen Portion Wehmut. Mit Wehmut deshalb, weil ihm das Spital in den letzten drei<br />

Jahren ans Herz gewachsen ist und er die damit verbundenen Aufgaben mit viel Freude,<br />

Engagement und auch Herzblut wahrgenommen hat. Das Spital hat allen VR-Mitgliedern<br />

viel gegeben – sie hoffen aber auch, der Institution etwas zurückerstattet zu haben.<br />

Die Ziele von Quadriga I waren nicht nur vernünftig, sondern in sich auch nachvollziehbar.<br />

Es galt, die strategische und die operative Ebene zu trennen. Die zukünftigen gesundheitspolitischen<br />

Herausforderungen sollten bestmöglich bewältigt, sowie die Produktivität und<br />

Effizienz unter Wahrung der Qualität verbessert werden. Die Entscheide sollten unter<br />

unternehmerischen Gesichtspunkten und unabhängig von der Politik gefällt werden. Auch<br />

wenn die Trennung der strategischen von der operativen Ebene in der Anfangsphase<br />

etwas zähflüssig war, gab es zu keiner Zeit zielkritische Momente. Im Gegenteil darf rückblickend<br />

mit Befriedigung festgestellt werden, dass sich die Aufgabenteilung für beide<br />

Seiten als richtig erwies und die Zusammenarbeit auf allen Stufen ergebnisorientiert,<br />

konstruktiv und stets freundschaftlich war.<br />

Optimierungen verbessern Ergebnis<br />

Die gesundheitspolitischen Herausforderungen wurden gründlich untersucht und in<br />

unserem Strategiepapier niedergeschrieben. Bei der Analyse der Ausgangslage konnte<br />

festgestellt werden, dass sich das Leistungsangebot bereits damals in fast allen Disziplinen<br />

auf dem Niveau eines Universitätsspitals bewegte. Dies bewusst und strategisch zu ändern,<br />

erachteten die Verantwortlichen der Spitalregion weder als angebracht noch im Sinne der<br />

Vorgaben. Als einzig gangbare und vertretbare Handlungsalternative betrachteten die<br />

Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat die Optimierung der bisherigen Ausrichtung als<br />

konsensfähig und konsensverträglich. Dank Kostenoptimierungsprogrammen wurde in<br />

den letzten drei Jahren das Ergebnis um rund 15 Millionen Franken verbessert. Mit dieser<br />

Parforceleistung hat das Unternehmen für die Aufrechterhaltung der so bitter notwendigen<br />

Solidargemeinschaft zweifelsohne mehr als nur einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />

Guido Sutter<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Spitalregion St.Gallen Rorschach


Die zukunftsgerichtete Vision<br />

«Die Spitalregion St.Gallen Rorschach differenziert sich in der Ostschweiz über ein gut<br />

vernetztes, breites und interdisziplinäres Versorgungsangebot auf universitärem Niveau<br />

mit einem klaren Profil. Im Konkurrenzvergleich haben wir eine günstige Kostenstruktur».<br />

Der Verwaltungsrat steht voll und ganz hinter dieser Vision.<br />

Meinen scheidenden Verwaltungsratskolleginnen und -kollegen danke ich für die partnerschaftliche,<br />

entscheidungs- und ergebnisorientierte Zusammenarbeit ganz herzlich.<br />

Auch im Namen des Verwaltungsrates möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des Spitals – allen voran Direktor Hans Leuenberger – für ihre hervorragende Arbeit noch<br />

einmal meinen Dank aussprechen. Sie haben nicht nur enorm viel geleistet, sie haben uns<br />

auch das Spital in den letzten drei Jahren um Meilen näher gebracht.<br />

Guido Sutter<br />

Verwaltungsratspräsident Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

Mitglieder des Verwaltungsrates Guido Sutter, lic. oec. HSG et lic. iur., St.Gallen (Präsident)<br />

Hans Kubat, Dipl. Ing. ETH, Rorschacherberg (Vizepräsident)<br />

Barbara Fäh Vlajkovic, Prof. lic. phil I, Sursee<br />

Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />

Rinaldo Zollet, Andwil<br />

Editorial<br />

7


8<br />

Editorial<br />

Schritt halten – zum Wohl aller<br />

Konsolidierung Quadriga I nach drei Jahren abgeschlossen<br />

Per Ende <strong>2005</strong> wurde die erste Phase der Spitalreform Quadriga des Kantons St.Gallen<br />

abgeschlossen. In den zurückliegenden drei Jahren ist eine erfolgreiche Führungsorganisation<br />

etabliert worden, die zum Zeitpunkt ihrer Konstruktion doch einige Risiken beinhaltete.<br />

Die Besetzung der Verwaltungsratsmandate widerspiegelte die Absicht der Regierung,<br />

die Spitalverbünde verstärkt unternehmerisch auszurichten und damit die positiven Erfahrungen<br />

mit dem Globalkreditsystem zu verstärken.<br />

Nicht in allen Regionen wurde dabei das Gleichgewicht zwischen politischen Vorstellungen<br />

und den unternehmerischen Absichten gefunden. Dies führte denn auch dazu, dass das<br />

Parlament per 1.Januar 2006 einige Anpassungen in der Führungsorganisation vornahm.<br />

Danach will die Politik wieder vermehrt Einfluss auf das Gebaren der Spitäler nehmen. Dies<br />

bedeutet aber keinesfalls, dass die unternehmerische Ausrichtung der einzelnen Spitalregionen<br />

abgeschwächt oder gar rückgängig gemacht wird. Die Beibehaltung der öffentlich-<br />

rechtlich selbständigen Spitalverbünde ist ein sichtbares politisches Zeichen dieser Führungsorganisation.<br />

Insofern hat der bisherige Verwaltungsrat eine vorzügliche Vorarbeit<br />

für die Tätigkeit des neuen Verwaltungsrates geleistet.<br />

Gleichzeitig wurde beschlossen, das Spital Flawil per 1. Januar 2006 aus der Spitalregion<br />

Fürstenland Toggenburg herauszulösen, und in die Spitalregion St.Gallen Rorschach zu<br />

integrieren. Im Rahmen einer sehr effizienten Projektorganisation konnten die Vorbereitungsarbeiten<br />

für dieses anspruchsvolle Unterfangen rechtzeitig abgeschlossen werden.<br />

Technisch ist die Integration zwar vollzogen, der gegenseitige weitere Abstimmungsprozess,<br />

vor allem im Bereich des medizinischen Leistungsangebotes, wird mit Beginn des<br />

neuen Jahres aber erst angestossen.<br />

Geschäftsmodell für Rorschach und Flawil<br />

Mit der Bildung von Spitalregionen wurde die politische Erwartung verbunden, die Effizienz<br />

der St.Gallischen Spitalversorgung zu verbessern. Gleichzeitig war auch der deutliche politische<br />

Wille spürbar, keine Regionalspitäler im Kanton schliessen zu müssen. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Ausgangslage startete ein Prozess für eine neue strategische Ausrichtung<br />

des Spitals Rorschach. Damit tatsächlich Synergien erzielt werden können, sind drei wichtige<br />

Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört eine integrale Führung des Gesamtunternehmens<br />

als Grundvoraussetzung. Daneben sollen die Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />

(Betrieb & Infrastruktur, Finanzen und Pflege) ihre Funktionen im Spital<br />

Rorschach in genau gleicher Weise erfüllen, wie sie dies für die medizinischen Departemente<br />

am Kantonsspital St.Gallen tun. Als dritte Voraussetzung galt es, das medizinische<br />

Dienstleistungsangebot abzustimmen. Fachbezogene Verknüpfungen nach dem Motto<br />

«eine Klinik, zwei Standorte» sind stufenweise umgesetzt worden. Bereits zu Beginn des<br />

Integrationsprozesses wurde dies für den Fachbereich der Chirurgie realisiert. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr erfolgte ein analoger Schritt für die Klinik für Orthopädische Chirurgie.<br />

Hans Leuenberger<br />

Direktor<br />

Spitalregion St.Gallen Rorschach


Weitere gleich lautende Massnahmen sollen in nächster Zeit auch für alle übrigen medizinischen<br />

Disziplinen umgesetzt werden. Mit der Etablierung verschiedener zusätzlicher<br />

medizinischer Dienstleistungen am Spital Rorschach wurde erreicht, dass der Charakter<br />

eines Akutspitals der Grundversorgung beibehalten wurde, und innovative Ideen dergestalt<br />

verwirklicht wurden, dass ein voller Spitalbetrieb gewährleistet ist.<br />

Das Modell Rorschach muss für das Spital Flawil nicht zwangsläufig gleichartig aufgebaut<br />

sein. Zwecks Erzielung von Synergien ist es sicher unerlässlich, dass die Querschnittsdepartemente<br />

ihre volle Wirkung auch im Spital Flawil entfalten. Was das medizinische<br />

Dienstleistungsangebot betrifft, so muss eine differenzierte Beurteilung vorgenommen<br />

werden, und es kann durchaus sein, dass ein anderes Organisationskonzept zum Tragen<br />

kommt.<br />

Hans Leuenberger<br />

Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Editorial<br />

9


10<br />

Managementdiskussion<br />

Investitionen und Leistungsbereitschaft<br />

zum Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

Die Spitalregion St.Gallen Rorschach hat ihr letztes<br />

Jahr in der alten Konstellation beendet und tritt seit<br />

dem 1. Januar 2006 unter dem Namen Kantonsspital<br />

St.Gallen auf. Die Integration des Spitals Flawil<br />

bedeutete für die Spitalregion nach der Zusammenlegung<br />

des Kantonsspitals St.Gallen mit dem Spital<br />

Rorschach wieder einen Kraftakt. Wie die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter diese Umstellung bewältigt<br />

haben, wie die politischen Sparziele erreicht und<br />

trotzdem wichtige Investitionen zur Wahrung sowie<br />

zum Ausbau der Leistungsfähigkeit und der Positionierung<br />

des Unternehmens realisiert werden konnten,<br />

erläutern Hans Leuenberger, Direktor und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung, Prof. Dr. med. Ulrico<br />

Schmid, Präsident der Chefärztekonferenz und stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

sowie Nicole Mösli, Leiterin Departement Pflege<br />

Kantonsspital St.Gallen im Gespräch.<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> war für die Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

wiederum durch vielfältige Veränderungen gekennzeichnet.<br />

Die Vorbereitungen für die Integration des Spitals Flawil<br />

mussten vorangetrieben, sowie das Spar- und Effizienzsteigerungsprogramm<br />

fortgeführt werden. Anfang des letzten<br />

Jahres hatten Sie bereits geäussert, dass Sie die Produktivität<br />

markant steigern und die Effizienz verbessern konnten. Das<br />

Gesamtergebnis hatte sich seit 2002 um rund 15 Millionen<br />

Franken verbessert. Bis Mitte <strong>2005</strong> hatten Sie sich zudem<br />

zum Ziel gesetzt, 10 Millionen Franken einzusparen. Konnten<br />

Sie das erreichen?<br />

Leuenberger: Ja. Wir konnten im vergangenen Jahr massiv<br />

von den Massnahmen profitieren, die wir mit der Task<br />

Force 200 und 2004 initiiert hatten. Mit diesen haben wir<br />

die Grundlage für ein erfolgreiches Jahr <strong>2005</strong> geschaffen.<br />

Im Berichtsjahr haben wir somit ein noch besseres Ergebnis<br />

erreicht. So unterschreiten wir den Globalkredit um rund<br />

9,4 Millionen Franken.<br />

Die Tendenz zur Ausweitung der ambulanten und tagesstationären<br />

Leistungen setzte sich im vergangenen Jahr weiter<br />

fort: Bei der Anzahl der behandelten Fälle konnten wir <strong>2005</strong><br />

im tagesstationären und ambulanten Bereich eine Steigerung<br />

im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen, im stationären<br />

Bereich haben wir die Zahlen des Rekordjahres 2004<br />

wieder erreicht. Somit konnte die Gesamteffizienz markant<br />

verbessert werden.<br />

Hans Leuenberger Nicole Mösli<br />

Ulrico Schmid


Durch den Regierungsentscheid gehört seit dem 1. Januar<br />

2006 auch das Spital Flawil zur Spitalregion 1, die neu «Kantonsspital<br />

St.Gallen» heisst. Sind Sie mit den Integrationsarbeiten<br />

so vorwärts gekommen, wie Sie sich das gewünscht<br />

hatten?<br />

Leuenberger: Die Regierung hatte uns einen ehrgeizigen<br />

Zeitplan vorgegeben: Innerhalb eines Jahres musste das<br />

Spital Flawil aus der Spitalregion 4 herausgelöst und in die<br />

Spitalregion 1 integriert werden. Dafür mussten innerhalb<br />

der Spitalregion 4 verschiedene operative Verbindungen<br />

aufgelöst und hier in der Spitalregion 1 neu gebildet werden.<br />

Wir stellten dafür eine Projektorganisation mit acht<br />

Subprojekten auf die Beine. Die hervorragende Arbeit, die<br />

dort geleistet wurde, ermöglichte die termingerechte Integration<br />

des Spitals Flawil per 1. Januar 2006. Der Prozess,<br />

der sehr einvernehmlich über die Bühne gegangen ist und<br />

geht, wurde uns durch die konstruktive Mitwirkung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Spitals Flawil sowie der<br />

Leitung der Spitalregion 4 erleichtert.<br />

Auf der einen Seite steht die administrative Integration, auf<br />

der anderen Seite der medizinische Zusammenschluss. Wo<br />

stehen Sie hier und welche Ziele werden medizinisch künftig<br />

am Spital Flawil verfolgt?<br />

Leuenberger: Unsere Philosophie war es von Anfang an,<br />

die technischen Voraussetzungen für die Integration zu<br />

schaffen. Wir haben den Fokus dabei ganz klar auf die<br />

Zukunft gelegt, und die Departemente mit Querschnittsfunktionen,<br />

wie z.B. die Pflege oder die Finanzabteilung,<br />

vollständig in die Departemente der Spitalregion 1 integriert,<br />

und damit der einheitlichen Führungsorganisation<br />

unseres Unternehmens unterstellt.<br />

Im medizinischen Bereich werden aktuell die Verknüpfungen<br />

mit den Mutterdisziplinen am Kantonsspital<br />

St.Gallen gesucht, und das medizinische Leistungsspektrum<br />

am Spital Flawil neu definiert. Wir haben von der Regierung<br />

die Auflage, das Spital Flawil als Spital der Grundversorgung<br />

weiterzuführen. Da ist der Handlungsspielraum relativ eng.<br />

Und mit der Schliessung der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

stellt sich die Frage, wie wir die frei werdenden Kapazitäten<br />

nutzen wollen. Hier arbeiten wir intensiv an einer zielführenden<br />

Lösung.<br />

Managementdiskussion<br />

Schmid: Zum Beispiel werden wir im Bereich Radiologie<br />

eine sehr intensive Zusammenarbeit etablieren. Dieses Vorgehen<br />

hat Modellcharakter für die Zukunft. Und natürlich<br />

weitet sich für uns der Leistungsauftrag in der Grundversorgung<br />

mit dem Spital Flawil quantitativ aus. Es müssen entsprechende<br />

Angleichungen stattfinden, damit wir fachlich<br />

und qualitativ überall auf gleichem Niveau arbeiten.<br />

Frau Mösli, Sie müssen diese Entschlüsse im Bereich Pflege<br />

umsetzen und sind direkt dem Druck ausgesetzt, die definierten<br />

Ziele zu erreichen. Hat sich der Spitalalltag im Vergleich<br />

zur Situation vor drei, vier Jahren sehr verändert? Wie<br />

werden die neuen Rahmenbedingungen von den Angestellten<br />

getragen?<br />

Mösli: Es war uns sehr wichtig, dass die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter die Gelegenheit erhielten, die Umstrukturierungen<br />

selbst mit zu gestalten. In den Abteilungen, in<br />

denen Stellen abgebaut wurden, haben wir entsprechend<br />

organisatorische Veränderungen durchgeführt. Diese sind<br />

mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam entwickelt<br />

worden und werden von diesen auch getragen. Sie<br />

haben damit die Verantwortung für das Ergebnis der Veränderungen<br />

selbst übernommen. Und dabei haben sich die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grossartig verhalten –<br />

angesichts der massiven Veränderungen für den Pflegedienst.<br />

So wurden aus vollstationären Bereichen Wochenstationen,<br />

eine ganze Station wurde im Rahmen der Umstrukturierungen<br />

geschlossen, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

einer anderen Aufgabe zugeführt. Die Mitglieder<br />

des Kaders mussten sich auf schwierige Diskussionen einlassen<br />

und haben dabei Grossartiges für den Veränderungs-<br />

und Integrationsprozess geleistet. Wegen dieser hohen Leistungsbereitschaft<br />

konnte dieser auch termingerecht abgeschlossen<br />

werden.<br />

11


12<br />

Managementdiskussion<br />

Die Schaffung nur noch einer strategischen Leitung für die<br />

vier Spitalregionen im Kanton verstärkt die Einflussnahme<br />

der Politik deutlich, zumal dieses neu geschaffene Gremium<br />

von Regierungsrätin Heidi Hanselmann als Vorsteherin<br />

des Gesundheitsdepartements präsidiert wird. Wie macht<br />

sich das für Sie im Alltag bemerkbar?<br />

Leuenberger: Mit der Neuorganisation greift die Politik<br />

wieder stärker in das Spitalgeschehen ein, doch haben wir<br />

nach wie vor vier selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalten<br />

im Kanton. Davon leite ich ab, dass die unternehmerische<br />

Ausrichtung der einzelnen Spitalregionen auch in dieser<br />

Organisationsform gewährt ist. Das ist aus unserer Sicht<br />

von vitaler Bedeutung. Die Aufgaben des Verwaltungsrates<br />

beziehungsweise das Pflichtenheft der Geschäftsleitung<br />

haben sich nicht geändert. Insofern gab es keine inhaltlichen<br />

Änderungen. Es ist jedoch zu erwarten, dass der neue<br />

Verwaltungsrat aufgrund seiner Ausrichtung stärker politisch<br />

entscheiden wird. Aber damit müssen wir erst Erfahrungen<br />

sammeln. Wir bleiben eine selbstbewusste, eigenständige<br />

Unternehmung.<br />

Schmid: Mir ist es ein grosses Anliegen, dass wir als das<br />

Unternehmen mit dem Zentrumsspital anerkannt werden.<br />

Wir sind nicht einfach vergleichbar mit den anderen drei Spitalregionen.<br />

Das ist in diesem Beschluss nicht expressis verbis<br />

deponiert, aber wir hoffen natürlich, dass dem entsprechend<br />

Rechnung getragen wird.<br />

Wenn die Politik wieder einen grösseren Einfluss hat, stellt<br />

sich auch die Frage nach dem Einfluss auf das Investitionsverhalten.<br />

Von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin<br />

spannt sich der Bogen der zu erbringenden Leistungen. Der<br />

«Wir bleiben eine selbstbewusste,<br />

eigenständige<br />

Unternehmung.»<br />

Kostendruck, die politischen Rahmenbedingungen, sowie<br />

die Erwartungen der Ärzte und Patienten bilden den Rahmen,<br />

in dem die Spitalregion ihre Investitionen fokussiert<br />

planen muss. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />

ist von Ihnen ein stark zukunftsgerichtetes Denken gefordert.<br />

Auf welcher Basis treffen Sie die Investitionsentscheidungen?<br />

Leuenberger: Regierung und Parlament definieren unseren<br />

Leistungsauftrag und jährlich neu den Globalkredit. An diesen<br />

beiden Grössen orientieren wir unsere Investitionsplanung.<br />

Die Investitionen haben grundsätzlich zum Ziel, die<br />

Vorgaben des Leistungsauftrages innerhalb der vom Globalkredit<br />

gesetzten Grenzen zu erfüllen. Unsere Strategie ist<br />

es, möglichst viele Kliniken, Institute und Fachbereiche auf<br />

dem höchstmöglichen FMH-Weiterbildungsanerkennungsstand<br />

zu halten. Die Entwicklung der letzten Jahre bestätigt,<br />

dass uns das eigentlich sehr gut gelungen ist. Wir<br />

betreiben unseres Erachtens eine sinnvolle, flexible und auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtete Investitionspolitik.<br />

Mösli: Natürlich investieren wir mit Blick auf die im Leistungsauftrag<br />

enthaltenen Ausbildungsbestimmungen auch<br />

in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in die Entwicklung,<br />

Bildung und Qualität in der Pflege. Wir haben gerade<br />

erst in diesem Jahr einen neuen Lehrgang gestartet, damit<br />

wir der Entwicklung und dem Qualitätsanspruch standhalten<br />

können. Im Moment verändert sich die Bildungssystematik<br />

im Kanton stark. Hier befinden wir uns aktuell in<br />

einem Prozess, der sich noch über Jahre erstrecken wird.<br />

Darin investieren wir intensiv und mit Überzeugung.


Und inwieweit spielt dabei der Vergleich mit der Entwicklung<br />

in anderen Spitälern, die Diskussion rund um die Zentren<br />

von Spitzenmedizin eine Rolle?<br />

Leuenberger: Es gibt natürlich einige medizinische Bereiche,<br />

die politisch zur Diskussion stehen könnten. Aber dabei geht<br />

es nur um einen kleinen Teil unseres Leistungsspektrums.<br />

Ein Beispiel im Rahmen der Zentralisierung von Spitzenmedizin<br />

ist die Transplantationschirurgie. Wir sind hierfür mit<br />

der Nierentransplantation seit Jahrzehnten ein wichtiger<br />

Eckpfeiler. Nun wird aktuell schweizweit diskutiert, ob man<br />

diesen medizinischen Bereich zentralisieren soll oder nicht.<br />

Da sind wir klar und dezidiert der Auffassung, dass wir diesen<br />

Bereich behalten wollen. Hier könnte uns ein politischer<br />

Entscheid zugunsten des Zentralisierungsgedankens bedrängen.<br />

Umgekehrt könnte die Politik unseren Einsatzbereich<br />

durch ihre Entscheide auch vergrössern, so zum Beispiel in<br />

der Herzchirurgie. Aktuell zahlen wir sechs Millionen Franken<br />

jährlich an Zürich für die Behandlung der grundversicherten<br />

St.Galler Patienten. Mit dem Geld könnten wir<br />

eigentlich auch eine eigene Herzchirurgie betreiben. Aus<br />

unserer Sicht ist kein akuter Bedarf dafür vorhanden, aber<br />

wenn die Politik das anstreben würde, wären wir sehr gerne<br />

bereit, die Planung für eine eigene Herzchirurgie in die Hand<br />

zu nehmen.<br />

Managementdiskussion<br />

Sie haben den Leistungsauftrag als Orientierungsgrösse für<br />

die Unternehmensentwicklung genannt. Wird dieser stetig<br />

weiterentwickelt und den sich ändernden Markterfordernissen<br />

angepasst? Ist das eine Arbeit, die Sie zusammen mit<br />

den politischen Behörden machen?<br />

Leuenberger: Der Leistungsauftrag wird gemeinsam abgestimmt,<br />

ist aber letztlich von den politischen Behörden vorgegeben.<br />

Die Regierung respektive das Parlament segnet<br />

den Leistungsauftrag ab. Der Leistungsauftrag ist ja Gegenstand<br />

des kantonalen Budgets. Früher hatten wir ein Defizit<br />

in mehreren medizinischen Bereichen. So fehlten uns eine<br />

Rheumatologie, eine Dermatologie, eine Angiologie sowie<br />

eine spezialisierte Endokrinologie. Nach Aufnahme im Leistungsauftrag<br />

konnten wir diese Defizite in den letzten Jahren<br />

sukzessive wettmachen. Dies als ein Beispiel für die Weiterentwicklung<br />

der strategischen Vorgaben.<br />

Schmid: Wesentlich ist, wie ausgeführt, dass der Leistungsauftrag<br />

der medizinischen Entwicklung laufend angepasst<br />

wird. Die Bedürfnisse der Patienten ändern sich ebenso wie<br />

die medizinischen Möglichkeiten, und damit ist der Leistungsauftrag<br />

ständig in Anpassung. Bisher wurden unsere<br />

Vorschläge, die wir auf Basis der Patientenbedürfnisse und<br />

der medizinischen Möglichkeiten gemacht haben, auch<br />

immer von der Politik akzeptiert.<br />

1<br />

«Es war uns sehr wichtig,<br />

dass die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter die Gelegenheit<br />

erhielten, die Umstrukturierungen<br />

selbst mit zu<br />

gestalten.»


14<br />

Managementdiskussion<br />

Sie sprechen in der Unternehmenskommunikation von Spitzenmedizin<br />

und einem universitären Anspruch des Unternehmens.<br />

Was tun Sie, damit sich das Unternehmen Kantonsspital<br />

St.Gallen in diese Richtung weiterentwickeln kann<br />

und auch entsprechend dieser Positionierung wahrgenommen<br />

wird?<br />

Schmid: Wichtig ist – und das ist vielleicht der Vorteil der<br />

Neuorganisation – dass die Vernetzung im Kanton besser<br />

wird, dass man miteinander redet, und dass man versuchen<br />

wird, die Zentrumsleistungen unseres Unternehmens allen<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern des Kantons zugänglich<br />

zu machen. Wir wollen in verschiedenen Disziplinen die<br />

Fachführerschaft im Kanton und in der Grossregion<br />

Ostschweiz erreichen – und ich denke, das wird sich auch<br />

verwirklichen lassen. Beispielsweise baut unsere Klinik für<br />

Kardiologie mit den anderen Spitälern aktuell ein Dienstleistungsnetz<br />

auf. Dabei liegt die Fachführerschaft bei uns, da<br />

sich auch der Grossteil des Wissens und der medizinischen<br />

Möglichkeiten bei uns konzentriert. Dass sich dies gemeinsam<br />

mit einem lebendigen Austausch realisieren lässt, ist ein<br />

Wunsch von uns.<br />

Wenn Sie sagen «die anderen Spitäler», welches Einzugsgebiet<br />

sprechen Sie an?<br />

Schmid: Es sind dies Thurgau, Appenzell, Glarus, das Fürstentum<br />

Liechtenstein, und in einigen medizinischen Bereichen<br />

sind wir auch für Graubünden das Zentrum. Wichtig<br />

ist, dass sich die Planung der Entwicklung im Gesundheitswesen<br />

nicht nach der politischen Opportunität richtet, sondern<br />

nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten.<br />

«Mir ist es ein grosses Anliegen,<br />

dass wir als das Unternehmen<br />

mit dem Zentrumsspital anerkannt<br />

werden. Wir sind nicht<br />

einfach vergleichbar mit den<br />

anderen drei Spitalregionen.»<br />

Einerseits sollen Investitionen die Effizienz steigern und so<br />

bei Einsparungen im teuren Gesundheitswesen helfen, auf<br />

der anderen Seite muss über diese auch die medizinische<br />

Qualität gesichert werden. Wie gelingt es, diesen Spagat<br />

zu vollbringen? Kommt man da an eine Grenze des Machbaren?<br />

Leuenberger: Wenn wir uns schon als Unternehmen<br />

bezeichnen, dann sind wir auch entsprechend in der Pflicht,<br />

dafür zu sorgen, dass wir als Unternehmen effizient sind,<br />

das kontinuierlich zu überprüfen und auch Massnahmen<br />

zur Effizienzverbesserung durchzuführen. Und es darf nicht<br />

bei den bereits durchgeführten Veränderungen bleiben,<br />

sondern es muss weitergehen. Aktuell stehen wir beispielsweise<br />

in der Diskussion um ein neues Entschädigungssystem<br />

auf der Basis von Fallpauschalen, das den Druck auf<br />

die Aufenthaltsdauer nochmals deutlich verstärken wird.<br />

Wir haben in der Schweiz jetzt durchschnittlich unter neun<br />

Tagen Aufenthaltsdauer im Spital. Das ist, wie ausländische<br />

Vergleiche zeigen, immer noch hoch. Aber es ist letztendlich<br />

von der Gesellschaft auch so verlangt: Eine Frau, die<br />

zum Gebären kommt, will nicht am zweiten Tag nach der<br />

Entbindung wieder heimgehen, sondern sie ist es gewohnt,<br />

dass sie im Spital noch diverse Dienstleistungen, wie zum<br />

Beispiel die Stillberatung, angeboten bekommt. Aber wir<br />

müssen uns Gedanken darüber machen, wo wir noch<br />

Potenzial haben, die Aufenthaltsdauer zu senken.


Dies bringt dann aber auch strukturelle Änderungen mit<br />

sich?<br />

Leuenberger: Die Aufenthaltsdauer senken bedeutet, dass<br />

der stationäre Bereich kleiner wird und wir noch mehr<br />

Wochenstationen haben werden. Wir werden damit sicher<br />

auch die Bettenanzahl reduzieren. Wir müssen uns zudem<br />

überlegen, ob wir für die subakute Behandlungsphase einen<br />

Hotelleriebetrieb mit etwas reduzierten Pflegedienstleistungen<br />

anbieten, der nicht mehr die teure Infrastruktur eines<br />

Zentrumsspitals beansprucht. Hier sind wir gefordert – und<br />

es gibt bereits konkrete Überlegungen, wie man das in<br />

Zukunft meistern könnte. Damit schaffen wir uns den Freiraum,<br />

medizinische Entwicklungen nachvollziehen zu können,<br />

was letztendlich dem Patienten am meisten zugute<br />

kommt. Unsere primäre Aufgabe ist es, unseren Patienten<br />

eine möglichst hohe Qualität an Medizin, Pflege und anderen<br />

Dienstleistungen anzubieten. Das ist unser Credo.<br />

Mösli: Und das Angebot verändert sich ständig – fast jedes<br />

Jahr. Wichtig ist, dass man die Veränderungen aufnimmt<br />

und die Strategie entsprechend ausrichtet, dabei in die<br />

Zukunft schaut, und visionär ist. Das Angebot der Pflege<br />

wird sich massiv wandeln, wird immer stärker auf Wochenstationen<br />

und ambulante kurzstationäre Versorgung fokussiert<br />

sein.<br />

«Wir wollen in verschiedenen Disziplinen<br />

die Fachführerschaft im Kanton und in der<br />

Grossregion Ostschweiz erreichen –<br />

und ich denke, das wird sich auch verwirklichen<br />

lassen.»<br />

Managementdiskussion<br />

Leuenberger: Am stärksten spüren dies die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Pflege. Wir stellen jetzt schon<br />

fest, dass wir fast so viele Patienten im tagesstationären wie<br />

im stationären Bereich haben. Diese Verlagerung wird sich<br />

fortsetzen, und das hat primär Auswirkungen auf die Pflege,<br />

das ist klar.<br />

Die organisatorischen und auch technischen Weiterentwicklungen<br />

stellen hohe Anforderungen an den Ausbildungsstand<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Mösli: Wir aktualisieren den Bildungsstand unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter fortlaufend. Wir haben ein sehr<br />

interessantes Aus-, Weiter- und Fortbildungskonzept. Wir<br />

begleiten unser Personal und bereiten es umfassend auf<br />

Neuerungen jeder Art vor. Und man spürt, dass dies der<br />

Geschäftsleitung auch wichtig ist. Nur wenn wir gut ausgebildete<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die ihre<br />

Arbeit qualitativ hoch stehend ausführen, können wir die<br />

Fachführerschaft beanspruchen und wahrnehmen.<br />

Vor einiger Zeit stand die Diskussion um die Arbeitszeit der<br />

Assistenzärzte im Fokus. Wir haben über Effizienzsteigerungen<br />

und die Anpassung des Personalbestandes geredet<br />

sowie über die kontinuierliche Verbesserung des Ausbildungsstandes.<br />

Wird diese Diskussion mit vermehrten<br />

unternehmerischen Ansprüchen wieder angeheizt?<br />

Schmid: Wir haben in Absprache mit der VSAO (Vereinigung<br />

der Schweizerischen Assistenz- und Oberärzte)<br />

beschlossen, die Situation erst einmal in Ruhe zu analysieren,<br />

und dabei auch die Arbeitsprozesse im Ganzen unter<br />

die Lupe zu nehmen. Dafür wurde ein Board gegründet,<br />

15


16<br />

Managementdiskussion<br />

welches von PD Dr. Thomas Schnider, Chefarzt Anästhesiologie<br />

am Kantonsspital St.Gallen, geleitet wird. Dort wurde<br />

analysiert, diskutiert – und daraus resultierten schlussendlich<br />

einige Stellenanträge. Dadurch wurde eine sehr positive<br />

Entwicklung im Sinn der Prozessoptimierung herbeigeführt.<br />

Das Board wird auch künftig weiterarbeiten. Die Zusammenarbeit<br />

verlief und verläuft hier sehr positiv, da alle Seiten<br />

bereit waren und sind, die bestehenden Prozesse zu hinterfragen.<br />

Die Zufriedenheit bei den Assistenz- und<br />

Oberärzten ist seit dem Inkrafttreten dieses Prozesses deutlich<br />

gestiegen, wie uns aktuelle Umfrageergebnisse zeigen.<br />

Das macht sich ja auch wieder bei der Leistung, die erbracht<br />

wird, bemerkbar und kommt damit schlussendlich dem Patienten<br />

zugute.<br />

Schmid: Ja. Und in Analogie zur Pflege und allen anderen<br />

Bereichen ist natürlich auch bei den Ärzten die kontinuierliche<br />

Fortbildung ein Thema, das wir aktiv unterstützen. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch die Möglichkeit<br />

haben, Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen zu<br />

besuchen, das ist wichtig. Ein weiterer Punkt, der mit der<br />

Weiterbildung fest verknüpft ist, ist die Forschung. Wenn<br />

man wissenschaftlich tätig ist, bildet man sich gleichzeitig<br />

auch weiter, und das Resultat ist eine Qualitätsverbesserung<br />

in der täglichen Arbeit. Ein Grossteil der Forschung, die wir<br />

betreiben, ist eigentlich Qualitätssicherung und hilft, die<br />

Wirksamkeit von gewissen Behandlungen zu überprüfen.<br />

Innerhalb des Unternehmens wird ja die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit gross geschrieben. Gilt dies auch für die<br />

Zusammenarbeit gesamtschweizerisch, im medizinischen<br />

wie pflegerischen Bereich? Obwohl man auf politischer<br />

Ebene eher hört, dass man sich gegenseitig abgrenzt und<br />

versucht, sich seine Felder zu sichern.<br />

Mösli: Bei der Einführung der Bezugspflege arbeiten wir<br />

mit den Erfahrungen des Universitätsspitals Zürich. Die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Zürich verfügen in diesem Bereich<br />

schon über ein grosses Erfahrungs- und Umsetzungspotenzial.<br />

In pflegerischen Fragen tauschen wir uns mit unseren<br />

Partnerspitälern Aarau und Luzern aus. Dieser Transfer muss<br />

interdisziplinär auch gesamtschweizerisch erfolgen. Im Kanton<br />

tauschen wir uns im Rahmen der Pflegedienstleiterkonferenz<br />

aus.<br />

Schmid: Die Situation im medizinischen Bereich ist ähnlich.<br />

Hier findet der Austausch vor allem im wissenschaftlichen<br />

Bereich, in der Forschung statt. Bei sehr vielen Studien sind<br />

verschiedene Zentren beteiligt. Diese arbeiten dann alle mit<br />

derselben Methodik, die von der Studie verlangt wird, und<br />

dadurch ist ein intensiver Austausch absolut gewährleistet.<br />

Ausserdem ist die Schweiz ein kleines Land, jeder kennt<br />

jeden, und jeder weiss, was der andere macht. Eine adäquate<br />

Zusammenarbeit ist selbstverständlich und gehört<br />

zum Selbstverständnis der Branche.<br />

«Unsere primäre Aufgabe<br />

ist es, unseren Patienten<br />

eine möglichst hohe Qualität<br />

an Medizin, Pflege und<br />

anderen Dienstleistungen<br />

anzubieten.»


Noch eine Frage zu den Investitionen, vielleicht können wir<br />

hier noch konkretisieren: Was wurde realisiert?<br />

Leuenberger: Wir haben <strong>2005</strong> wieder viel neu investiert –<br />

in Gerätschaften, in die Informatik, aber auch in unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. So passten wir den Personalbestand<br />

wieder stärker an den Leistungsumfang an.<br />

Insgesamt fast 10 Millionen Franken wurden für die apparative<br />

Erneuerung der Radioonkologie verwendet. Das ist<br />

eine grosse Investition, und damit sieht man auch die Bedeutung<br />

der Strahlentherapie. Diese spielt im Rahmen des<br />

Gesamttherapiekonzepts von krebskranken Patienten eine<br />

ganz entscheidende Rolle. Das ist beispielsweise eine<br />

bewusste Positionierung des Unternehmens als Zentrumsspital.<br />

In der Inneren Medizin nahmen wir eine zweite Kardio-<br />

Angiographieanlage in Betrieb. In Folge bauten wir die<br />

gesamte Kardiologie aus und entwickelten zudem ein neues<br />

Konzept für Schlaganfallpatienten. Die medizinische Intensivstation<br />

wurde um vier Betten erweitert, hier konnten wir<br />

insgesamt zwölf Betten in Betrieb nehmen. In der Radiologie<br />

schafften wir für rund 1, Millionen Franken zwei hochmoderne<br />

Gerätschaften an und die urologische Abteilung<br />

brachten wir mit dem Kauf eines Uroskop-Geräts auf den<br />

aktuellsten Stand. Im Spital Rorschach wurde die Hämodialyse<br />

aufgebaut, eine grosse Investition, sowohl baulich als<br />

auch was die medizinischen Apparate angeht. Die Aufzählung<br />

liesse sich noch fortsetzen. Insgesamt investierten wir<br />

<strong>2005</strong> in Medizin und Informatik über 18 Millionen Franken.<br />

Managementdiskussion<br />

Und welche Investitionen planen Sie 2006 – können Sie hier<br />

einen Ausblick geben?<br />

Leuenberger: Wir haben für 2006 bereits erste Akzente<br />

gesetzt. Zum 1. Januar 2006 wurde das Muskelzentrum<br />

eröffnet. Dort behandeln wir Patienten aus der ganzen<br />

Deutschschweiz. St.Gallen verfügt in diesem Bereich über<br />

eine starke Anziehungskraft. Es ist zwar ein relativ kleines<br />

Gebiet, aber genau solche Bereiche wollen wir pflegen, um<br />

uns in spezifischen medizinischen Dienstleistungsangeboten<br />

zu profilieren, auch über die Kantonsgrenze hinaus.<br />

Zudem beschlossen wir, ein Palliativzentrum zu schaffen.<br />

Wir bauen dafür die bestehende Palliativstation aus und<br />

emanzipieren den Bereich von der Onkologie. Dafür wurde<br />

in der Geschäftsleitung das Konzept verabschiedet, das seit<br />

dem 1. Januar sukzessive unter Einbezug des Spitals Flawil<br />

eingeführt wird. Dort wird entsprechend eine Palliative Care<br />

Einheit aufgebaut, die am 1. Juli mit fünf Betten startet. Bis<br />

zu Beginn des nächsten Jahres wollen wir den Bereich auf<br />

zehn bis zwölf Betten ausbauen. Parallel werden wir auch<br />

das interdisziplinäre Konzept der Schmerztherapie mit Anästhesie,<br />

Onkologie sowie weiteren Partnern auf- und ausbauen.<br />

17<br />

«Das Angebot der Pflege<br />

wird sich massiv wandeln,<br />

wird immer stärker auf<br />

Wochenstationen und<br />

ambulante kurzstationäre<br />

Versorgung fokussiert sein.»


18<br />

Reportage<br />

Die Reportage<br />

Investition in den Ausbau der Medizinischen Intensivstation und in ein zweites<br />

Herzkatheterlabor erweitert das medizinische Behandlungsspektrum und steigert<br />

das Patientenwohl<br />

Auch in Zeiten knapper Budgets wird im Kantonsspital St.Gallen in den Ausbau des medizinischen Leistungsspektrums<br />

investiert. In der Inneren Medizin wurde im vergangenen Jahr eine zweite Kardio-Angiographieanlage angeschafft, die<br />

die Behandlung von Notfallpatienten sicherstellt und neue Behandlungsmöglichkeiten bietet. So ist damit im Fachbereich<br />

Angiologie neu die Dilatation der peripheren Blutgefässe, wie beispielsweise der Beinarterien, möglich. In der Rhythmologie,<br />

einem Teilbereich der Kardiologie, der sich mit Herzrhythmusstörungen beschäftigt, können mit dem Gerät seit Januar<br />

Rhythmusstörungen kathetertechnisch abgeklärt und behandelt werden. Das erspart den Patienten lange Reisewege in<br />

andere Spitäler und stärkt die Position des Kantonsspitals im schweizerischen Gesundheitsmarkt. Zudem konnten durch<br />

die mit der Anschaffung einhergehende Bildung von Schwerpunktstationen die Effizienz der Abläufe erhöht und somit<br />

Kosten gesenkt werden. Welche Folgen eine solche Investition nach sich zieht – von Schulungen über zusätzlichen Personalbedarf<br />

und Neustrukturierungen bis hin zu baulichen Massnahmen – zeigt die nachfolgende Reportage ebenso wie die<br />

Vorteile, die sich daraus für den Patienten ergeben.<br />

Voruntersuchung


Dienstag, 8.00 Uhr: Urs Egger (Name geändert) sitzt vor<br />

dem Stationszimmer der Kardiologie und wartet. Er ist gerade<br />

erst im Kantonsspital St.Gallen angekommen. Ein wenig<br />

ängstlich wandert sein Blick von den Patienten, die im Flur<br />

spazieren gehen, zu den vorbeieilenden Pflegefachfrauen. Er<br />

wird morgen am Herzen untersucht und schwankt nun zwischen<br />

Angst und Hoffnung, was die bevorstehende Diagnose<br />

und ihre Folgen angeht. Und ein bisschen Nervosität vor<br />

der Untersuchung selbst ist auch noch dabei. Eine freundliche<br />

Stimme holt ihn aus seinen Überlegungen: «So, Herr<br />

Egger, ich bringe Sie jetzt zu Ihrem Zimmer», sagt Schwester<br />

Monika und nimmt Urs Egger tatkräftig die Reisetasche<br />

ab. Im Krankenzimmer, das von der Morgensonne in ein<br />

freundliches, helles Licht getaucht wird, wartet ein frisch<br />

bezogenes Bett auf den neuen Patienten.<br />

Urs Egger leidet seit einigen Monaten unter Schmerzen in<br />

der Brust und kommt selbst bei kurzen Wegstrecken schnell<br />

ausser Puste. Sein Hausarzt hat ihn nach einer gründlichen<br />

Voruntersuchung mit Verdacht auf Angina pectoris zur<br />

Fachuntersuchung in das Kantonsspital St.Gallen eingewie-<br />

sen. Dort wurden im Herzkatheterlabor der Kardiologie<br />

<strong>2005</strong> rund 1 800 Patienten untersucht, die mit Verdacht auf<br />

eine koronare Herzkrankheit eingeliefert worden waren.<br />

Diese Patientenzahl war mit der vorhandenen Kardio-Angiographieanlage<br />

kaum mehr zu bewältigen und die Behandlung<br />

von Notfallpatienten nicht mehr sichergestellt. Denn<br />

allein für die geplanten Eingriffe war das Gerät schon zwölf<br />

Stunden täglich in Betrieb, verursacht durch seit Jahren steigende<br />

Patientenzahlen. Zudem bot die alte Kardio-Angiographieanlage<br />

nicht die notwendigen Funktionalitäten, um<br />

auch in den Bereichen Angiologie und Rhythmologie<br />

Behandlungen gemäss dem aktuellen Stand der Medizin<br />

anbieten zu können.<br />

Reportage<br />

Investition mit Konsequenzen<br />

Gemeinsam mit den Kollegen der anderen Departemente<br />

wurde in der Geschäftsleitungssitzung nach Antragstellung<br />

durch das Departement Innere Medizin über die Anschaffung<br />

einer zweiten Kardio-Angiographieanlage diskutiert.<br />

Die Zustimmung der Geschäftsleitung hatte weit reichende<br />

Konsequenzen für das Departement. So erhöhte sich mit<br />

Inbetriebnahme der zweiten Anlage und der dadurch neu<br />

möglichen Behandlungsmethoden der Personalbedarf, und<br />

die ohnehin schon knappen Bettenkapazitäten in der Kardiologie<br />

und Angiologie mussten ausgebaut werden. Sinnvoll<br />

war in diesem Zusammenhang auch die Bildung von<br />

Schwerpunktstationen nach fachlichen Gesichtspunkten. So<br />

sollten Patienten, deren Krankheitsbilder ähnlich sind, künftig<br />

auch auf derselben Station versorgt werden. Die Situation<br />

zum damaligen Zeitpunkt war allerdings eine andere:<br />

Patienten der Kardiologie wie auch Patienten der Gastroenterologie/Hepatologie<br />

wurden auf einer Bettenstation<br />

behandelt. Dies führte bei Notfällen mitunter dazu, dass in<br />

der Kardiologie kein Bett mehr für Patienten mit Herzerkrankung<br />

frei war und die Ärzte zwischen verschiedenen Stati-<br />

onen pendeln mussten – und damit auch das spezifische<br />

Pflege-Know-how nicht allen Patienten gleichermassen zur<br />

Verfügung stand. Noch schlimmer war die Situation in der<br />

Gastroenterologie/Hepatologie, deren Patienten aufgrund<br />

der Bettenknappheit über drei Stationen verteilt waren.<br />

Neben den fachlichen und praktischen Aspekten sprachen<br />

hier auch finanzielle Aspekte deutlich für eine andere<br />

Lösung.<br />

19


20<br />

Reportage<br />

Erweiterung der medizinischen Intensivstation<br />

Zusätzlich zur Schaffung des zweiten Herzkatheterlabors wurde<br />

auch die medizinische Intensivstation ausgebaut: Die medizinische<br />

Intensivstation war in den letzten Jahren immer überdurchnittlich<br />

ausgelastet, und der Trend für die Zukunft ist, wie<br />

nationale und internationale Zahlen zeigen, ständig steigend.<br />

«Ein Grund dafür ist zum einen die demografische Entwicklung,<br />

wir haben immer mehr ältere Menschen innerhalb<br />

der Bevölkerung», sagt Dr. Gian-Reto Kleger, Leiter der medizinischen<br />

Intensivstation. «Ein weiterer Aspekt ist der medizinische<br />

Fortschritt, z.B. auch die Entwicklung immer aggressiverer<br />

Therapien in Kardiologie und Onkologie. Dies bringt ein<br />

grösseres Erfolgs-, aber auch ein steigendes Komplikationspotenzial<br />

mit sich und erfordert daher eine Nachbehandlung,<br />

die oft nur auf einer Intensivstation erfolgen kann», führt Kleger<br />

weiter aus. Die Umstrukturierung und der Ausbau der<br />

medizinischen Intensivstation war zum einen notwendig, um<br />

die steigende Zahl intensivbehandlungsbedürftiger Patienten<br />

aufnehmen zu können. Zum anderen musste die notwendige<br />

Vorhalteleistung, d.h. die Reservekapazität, einen Patienten<br />

jederzeit aufnehmen zu können, sichergestellt werden.<br />

Und nicht zuletzt kamen natürlich Umbaukosten in erheblicher<br />

Höhe auf das Unternehmen zu. Denn um die neue<br />

Anlage vor allem aus Mitarbeitersicht effizient betreiben zu<br />

können, war ein relativ aufwändiger Durchbruch zum bestehenden<br />

Herzkatheterlabor notwendig, um die Kardiologie<br />

mit der Angiologie zu verbinden.<br />

Dienstag, 14.00 Uhr: Zwischen zwei Eingriffen besucht PD<br />

Dr. Hans Rickli, Chefarzt Kardiologie/Medizinische Intensivstation,<br />

seinen Patienten, um mit ihm die Ergebnisse der Voruntersuchungen,<br />

den Ablauf der Untersuchung am Folgetag<br />

im Herzkatheterlabor und daraus resultierende Behandlungsmöglichkeiten<br />

zu besprechen. Ruhig und freundlich<br />

begrüsst der Arzt den Patienten, setzt sich mit ihm an den<br />

Tisch – er nimmt sich Zeit. Er bespricht den Ablauf der Untersuchung,<br />

weist noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass<br />

Urs Egger keine Schmerzen zu befürchten hat. «Sie spüren<br />

allenfalls einen kurzen Stich bei der Lokalanästhesie –<br />

und später ein Wärmegefühl, wenn wir das Kontrastmittel<br />

durch den Katheter, einen feinen Kunststoffschlauch, in die<br />

Kranzarterien spritzen», so Dr. Rickli. Das ruhige, freundliche<br />

Auftreten, die zuversichtliche Ausstrahlung des Arztes<br />

beruhigen den Patienten sichtbar. Gelöst sitzt er dem Arzt<br />

gegenüber – er hat Vertrauen gefasst.<br />

Arterian am Bildschirm Gefässdilatation im Bein durch Angiologie<br />

«Wir nehmen uns Zeit für die Patienten, was angesichts der<br />

immer kürzer werdenden Aufenthaltszeiten nicht immer<br />

einfach ist», sagt PD Dr. Hans Rickli später. Er hat sich für<br />

die Anschaffung der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />

stark engagiert – gemeinsam mit Dr. Daniel Holtz, dem<br />

Fachbereichsleiter Angiologie. «Wenn wir dem universitären<br />

Anspruch des Kantonsspitals St.Gallen weiterhin gerecht<br />

werden wollen, müssen wir beim medizinischen Behandlungsspektrum<br />

auf dem neuesten Stand sein», erläutert<br />

Rickli einen weiteren wichtigen Aspekt für die Investition.<br />

«Dies ist zum einen wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben,<br />

aber auch, um als Arbeitgeber interessant für qualifizierte<br />

Kollegen zu sein.» «Und auch der Informationsaustausch<br />

mit anderen Ärzten ist mit der neuen Anlage


erheblich einfacher», ergänzt Dr. Daniel Holtz seinen Kollegen.<br />

«Die Untersuchungsergebnisse lassen sich direkt elektronisch<br />

weiter verarbeiten und weiteren involvierten Ärzten<br />

zur Verfügung stellen.» Muss der Patient sich beispielsweise<br />

einer Bypassoperation unterziehen, erhalten die Ärzte am<br />

Universitätsspital Zürich umgehend alle Untersuchungsergebnisse.<br />

So können Doppeluntersuchungen vermieden<br />

und Kosten gesenkt werden. Die Koronardilatation, die<br />

1977 in der Schweiz erfunden wurde, erspart Patienten mit<br />

Erkrankungen der Herzkranzgefässe aber oft eine solche<br />

Operation. Bei der Koronardilatation werden die verengten<br />

Koronararterien mit Hilfe eines Katheters, der mit einem<br />

kleinen Ballon versehen ist, erweitert. Häufig wird auch eine<br />

Metallstütze, ein Stent, eingelegt, um wieder einen freien<br />

Blutdurchfluss zu ermöglichen. Eingeführt wird der Katheter<br />

von der Leiste her, seltener vom Arm aus.<br />

Mittwoch, 8.00 Uhr, Behandlung im Herzkatheterlabor:<br />

Urs Egger liegt auf dem Behandlungstisch – und trotz eines<br />

leichten Beruhigungsmittels, das er bekommen hat, spürt<br />

man deutlich seine nervöse Anspannung. «Guten Morgen<br />

Herr Egger, wie geht es Ihnen», begrüsst PD Dr. Rickli<br />

seinen Patienten. «So, jetzt wird es zuerst kalt, dann spüren<br />

Sie einen kleinen Stich und dann haben Sie schon das<br />

Schlimmste hinter sich», lenkt Rickli ihn von weiteren Überlegungen<br />

ab. Nach einer Minute ist der Patient vorbereitet<br />

und die Untersuchung kann beginnen. Er liegt ruhig auf dem<br />

Rücken, die Anspannung weicht aus Gesicht und Armen –<br />

ganz offensichtlich spürt er keine Schmerzen.<br />

Während der nächsten 15 bis 20 Minuten werden die<br />

Kranzarterien durch das Einspritzen des Kontrastmittels auf<br />

dem Bildschirm sichtbar. Verengte Stellen, an denen das Blut<br />

nicht mehr fliessen kann, bleiben auf dem Bildschirm hell,<br />

der Unterbruch des Blutflusses ist selbst für den Laien deutlich<br />

erkennbar. Nachdem der Arzt die Untersuchung abgeschlossen<br />

hat, bespricht er die Ergebnisse im Sinne einer<br />

ergänzenden Meinung mit Dr. Daniel Weilenmann, dem<br />

Katheter und Draht für Dilatation<br />

Reportage<br />

21


22<br />

Reportage<br />

ärztlichen Leiter des Herzkatheterlabors – und im Anschluss<br />

mit dem Patienten. «Jeder von uns sechs invasiv tätigen<br />

Ärzten bespricht den Befund unmittelbar nach der Untersuchung<br />

mit einem zweiten erfahrenen Kollegen und holt<br />

damit direkt vor Ort eine Zweitmeinung ein. Unsere hohe<br />

Behandlungsqualität ist keine Einzelleistung, sondern nur<br />

durch das gut funktionierende Team möglich», sagt Hans<br />

Rickli.<br />

Urs Egger hat Glück: Die verengten Stellen seiner Kranzarterien<br />

können mit Hilfe der Koronardilatation frei gemacht<br />

werden. Dies geschieht nach der Einwilligung des Patienten<br />

direkt im Anschluss an die Untersuchung. Auch dabei reicht<br />

die Lokalanästhesie aus, der Patient ist während der gesamten<br />

Behandlung wach und ansprechbar.<br />

Nach dem Eingriff wird Urs Egger zurück auf die Bettenstation<br />

gebracht. Ihm geht es gut, seine Werte sind stabil, und<br />

nachdem Dr. Rickli beim Kontrollbesuch grünes Licht gegeben<br />

hat, steht Urs Egger bereits fünf Stunden nach dem Eingriff<br />

wieder auf den Beinen.<br />

Behandlung im Herzkatheterlabor<br />

«Man kann diese Untersuchung und den Eingriff auch direkt<br />

am Anreisetag im Spital durchführen – so extern bereits alle<br />

notwendigen Voruntersuchungen durchgeführt worden<br />

sind», sagt Dr. Rickli. Mit Blick auf den Sparzwang im<br />

Gesundheitswesen, wird diese Variante sicher noch zunehmen.<br />

Urs Egger bleibt zur Beobachtung noch eine Nacht im<br />

Spital.<br />

Bauarbeiten im Spital – nicht ohne Probleme<br />

Die Bauarbeiten zur Schaffung des zweiten Herzkatheterlabors<br />

sowie zur Erweiterung der medizinischen Intensivstation<br />

brachten auch Probleme mit sich. Einen medizinischen<br />

Betrieb am Laufen zu halten, wenn nur zwei Meter entfernt<br />

gebohrt wird, Staub durch die Luft fliegt und Bauarbeiter<br />

ein und aus gehen, ist eine grosse Herausforderung – für<br />

Patienten, Pflegepersonal und Ärzte. «Aber die Mühe hat<br />

sich gelohnt», sagt Hans Rickli. «Dadurch, dass wir nun zwei<br />

Geräte zur Verfügung haben, können wir die Patienten wieder<br />

im Rahmen der üblichen Zeiten behandeln – davor<br />

waren planmässige Eingriffe bis nach 20.00 Uhr keine Seltenheit.<br />

So konnten wir auch die Überstunden der Mitar-


eitenden reduzieren. Und – was das Wichtigste ist: Wir<br />

können nun jederzeit Notfallpatienten behandeln, auch<br />

wenn ein Gerät in Revision ist. Das erspart den Patienten<br />

lange Reisewege zu anderen Zentrumsspitälern und stärkt<br />

unsere Position im Gesundheitswesen», schliesst Rickli seine<br />

Ausführungen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist neben der neu geschaffenen Möglichkeit<br />

zur Intervention in der Angiologie die Ausweitung der<br />

Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Rhythmologie.<br />

Dieser Teilbereich der Kardiologie beschäftigt sich mit Herzrhythmusstörungen.<br />

Im Kantonsspital St.Gallen werden schon<br />

seit bald 0 Jahren Herzschrittmacher zur Behandlung von<br />

langsamen Herzrhythmusstörungen implantiert. Nachdem<br />

vor knapp zwei Jahren mit der Implantation von so genannten<br />

internen Defibrillatoren zur Behandlung von schnellen<br />

Rhythmusstörungen begonnen wurde, können durch die<br />

Inbetriebnahme der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />

unter der fachlichen Leitung von PD Dr. Peter Ammann spezifische<br />

Herzrhythmusstörungen kathetertechnisch abgeklärt<br />

und behandelt werden. Diese Untersuchungen werden in<br />

Kooperation mit dem Universitätsspital Basel durchgeführt.<br />

Donnerstag, 10.00 Uhr: : Urs Egger sitzt angezogen auf<br />

dem Bett, die Reisetasche liegt griffbereit auf dem Stuhl –<br />

und der 65-Jährige strahlt über das ganze Gesicht. Die Tür<br />

geht auf, Dr. Rickli betritt gemeinsam mit einer Assistenzärztin<br />

den Raum. «So, wie Sie aussehen, geht es Ihnen gut»,<br />

begrüsst Dr. Rickli seinen Patienten. Und es stimmt: Urs<br />

Egger hat bereits am Abend zuvor keinen Druck mehr auf<br />

der Brust verspürt, ihm ist, als sei eine grosse Last von ihm<br />

genommen worden. Und das gibt er dem Arzt auch deutlich<br />

zu verstehen: «Herzlichen Dank, es ist alles tiptop!»<br />

Dr. Rickli schmunzelt – und geht mit Urs Egger noch einmal<br />

den Befund sowie die weiteren Massnahmen durch und<br />

unterschreibt zum Abschluss die Entlassungspapiere. «Das<br />

ist das Schöne an dieser Methode – der Patient spürt den<br />

Reportage<br />

Erfolg sofort», erläutert Rickli. «Nach einigen Tagen Schonung,<br />

in der keine schweren Sachen getragen werden dürfen,<br />

können die Patienten sich im Alltag wieder uneingeschränkt<br />

bewegen – und das besser als zuvor», so Rickli<br />

weiter.<br />

Nach der Entlassung des Patienten wird umgehend das<br />

Stationspersonal aktiv. Denn ein zweites Herzkatheterlabor<br />

bedeutet auch, dass die Patienten schneller behandelt werden<br />

können, und sich der Ablauf und damit auch der Eintritt<br />

der neuen Patienten beschleunigt. In der Verwaltung nennt<br />

man das Doppelbelegung: Der eine Patient wird am Morgen<br />

entlassen und nur wenige Stunden später wird dasselbe Bett<br />

mit einem neuen Patienten belegt. Durch Ablaufoptimierung<br />

kommen die Bettenstationen bislang ohne zusätzliches<br />

Personal aus – abhängig von der weiteren Entwicklung muss<br />

hier im ersten Betriebsjahr der zweiten Anlage beobachtet<br />

werden, ob sich eventuell Engpässe entwickeln.<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Medizinisch und wirtschaftlich top<br />

Dass sich die umfangreichen Investitionen, die sich insgesamt<br />

auf rund fünf Millionen Franken belaufen, aus medizinischer<br />

Sicht gelohnt haben, ist deutlich zu spüren. Im<br />

Gespräch mit Prof. Dr. Christa Meyenberger, Delegierte und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung sowie Chefärztin des Fachbereichs<br />

Gastroenterologie/Hepatologie wird deutlich, dass bei<br />

der Anschaffungsplanung auch die wirtschaftlichen Überlegungen<br />

nicht zu kurz gekommen sind. So wurde durch<br />

die Mitnutzung der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />

durch Angiologie und Rhythmologie von Anfang an eine<br />

gute Auslastung des Gerätes sichergestellt. Für die Geschäftsleitung<br />

muss bei Investitionsanträgen in einem Businessplan<br />

anhand konkreter Zahlen dokumentiert werden, ob Neuan-<br />

2


24<br />

Reportage<br />

schaffungen zumindest kostendeckend im Einsatz sein werden.<br />

Eine Anschaffung ist aber auch aus Sicherheits- oder<br />

Qualitätsgründen zu rechtfertigen. Denn auch für die<br />

Geschäftsleitung ist das Gesamtwohl des Patienten immer<br />

eines der wichtigsten Argumente. «Und wenn man das<br />

Wohl der Patienten im Blick hat, ist man ja verpflichtet, diesen<br />

nach dem heutigen Stand des Wissens zu behandeln»,<br />

erklärt Chefärztin Meyenberger einen der Gründe für die<br />

sorgfältige und über Jahre kontinuierliche Planung und<br />

Investitionspolitik am Kantonsspital St.Gallen. Und diese<br />

schliesst kurzfristig notwendige Anschaffungen durch Geräteausfall<br />

oder medizinischen Fortschritt mit ein. «Als Zentrumsspital<br />

von universitärem Niveau sind wir auch verpflichtet,<br />

unsere Ressourcen dem aktuellen Stand der<br />

Medizin anzupassen – um konkurrenzfähig zu bleiben, aber<br />

auch, um den Patienten lange Wege – womöglich ins Ausland<br />

– zu ersparen», führt Prof. Dr. Christa Meyenberger<br />

weiter aus.<br />

Neues Herzkatheterlabor<br />

Durch die genannten Neuinvestitionen konnten auch einige<br />

Abläufe optimiert werden. Die Bildung der Schwerpunktstationen<br />

Kardiologie/Angiologie und Gastroenterologie/<br />

Hepatologie bringt effizientere Prozesse und eine nachhaltige<br />

Ressourcennutzung mit sich – sowie die Akkumulation<br />

und bessere Verfügbarkeit des jeweiligen Fachwissens. Eine<br />

einheitliche Fachführerschaft ist so gewährleistet, und durch<br />

den regen Austausch aller Beteiligten bewegt sich auch die<br />

Qualität – im medizinischen wie im pflegerischen Bereich –<br />

auf einem hohen Niveau.<br />

Generell werden für jedes Jahr im Voraus bestimmte Schwerpunkte<br />

definiert. «Die Unterstützung der Kollegen für eigene<br />

Investitionsvorhaben beruht auf gegenseitiger Rücksichtnahme»,<br />

sagt Dr. Meyenberger. «Schlussendlich ziehen wir<br />

alle am selben Strang und arbeiten als ein Betrieb zusammen,<br />

und dabei hat jeder Kollege das Wohl des Patienten<br />

mit allen Körperfunktionen im Auge – und das ist nicht fachspezifisch»,<br />

schliesst Meyenberger.


Auch in Zeiten knapper Budgets und grossen Spardrucks<br />

kann das Kantonsspital St.Gallen also weit mehr, als die<br />

bestehenden Versorgungsangebote nur zu sichern. Bestehende<br />

Schwerpunktgebiete werden ausgebaut, am Aufbau<br />

neuer gearbeitet. So bleibt das Kantonsspital St.Gallen auch<br />

über das direkte Einzugsgebiet hinaus attraktiv für Patienten<br />

– und für gut qualifiziertes Fachpersonal, das das Spital auch<br />

künftig in eine erfolgreiche Zukunft führen wird.<br />

Reportage<br />

Die Fakten<br />

Innerhalb von sechs Monaten wurden mit Investitionen<br />

(Bau/Medizintechnik/Mobiliar) in Höhe von fünf Millionen<br />

Franken sowie mit 7 neu geschaffenen Stellen<br />

folgende Verbesserungen erreicht:<br />

– Sicherstellung der jederzeit möglichen Behandlung<br />

von Notfallpatienten in der Kardiologie<br />

– In der Angiologie können neu Dilatationen durchgeführt<br />

werden<br />

– Einführung der Behandlung von Herzrhythmusstörungen<br />

mit der invasiven Elektrophysiologie in<br />

der Rhythmologie<br />

– Ausbau der medizinischen Intensivstation von acht<br />

auf zwölf Betten<br />

– Bildung der beiden Schwerpunktstationen Kardiologie/Angiologie<br />

sowie Gastroenterologie/Hepatologie<br />

Kardiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der<br />

Funktion und den Erkrankungen des Herzens befasst<br />

Angiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit den<br />

Blutgefässen und ihren Erkrankungen beschäftigt<br />

PD Dr. med. Hans Rickli Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />

Dr. med. Daniel Holtz<br />

25


26<br />

Jocelyne Cavelti-Gross<br />

Dank handchirurgischem Eingriff schmerzfreies Arbeiten im Atelier wieder möglich.


Sicherung der qualitativ hochwertigen Patientenversorgung<br />

Das Departement Innere Medizin (DIM) hat im Berichtsjahr grosse Aufgaben für die Zukunft<br />

angepackt. Mit DIM-weiten strategischen Überlegungen wurden Freiräume geschaffen, damit<br />

der neue Fachbereich Angiologie und die im Vorjahr neu besetzten Bereichsleitungen Kardiologie<br />

und Allgemeine Innere Medizin ihr Entwicklungspotenzial definieren und mit Unterstützung<br />

der Geschäftsleitung die Grundvoraussetzungen für die anvisierte Entwicklung schaffen<br />

konnten. Auch in Zeiten knapper Ressourcen mussten DIM- und Geschäftsleitung einen<br />

mutigen Entscheid zur Investition in die Zukunft fassen.<br />

Die Fortschritte der Medizin und die demografische Entwicklung der Bevölkerung zwingen<br />

uns, heute schon Vorkehrungen zu treffen, um auch in der Zukunft die qualitativ hochstehende<br />

Zentrumsfunktion des Kantonsspitals St.Gallen zu erfüllen. Dieses Jahr konnte das DIM<br />

grosse Investitionen im Haus 01 tätigen. Vom Aufbau einer zweiten Kardio-Angiographie-<br />

Anlage profitieren nicht nur Herzpatienten. Die Anlage kann auch für die Untersuchung von<br />

angiologischen Patienten genutzt werden. Die Investitionen auf der Bettenstation haben insbesondere<br />

die Situation für Privatpatienten und -patientinnen verbessert und die Voraussetzungen<br />

für die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation von acht auf zwölf Betten<br />

geschaffen. Die Spitalhygiene hat die technischen Einrichtungen zum Schutz der Leukämiepatienten<br />

überwacht. Die Büros des Stabs und der Pflegeleitung wurden ins Haus 57 verlegt.<br />

Die Bauprojekte im Haus 01 waren nur dank dem konstruktiven Einsatz aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter möglich. Sie alle haben dazu beigetragen, dass die medizinischen und<br />

pflegerischen Dienstleistungen trotz zeitweiliger Umbauphasen wieder auf hohem Qualitätsniveau<br />

und zur Zufriedenheit vieler Patientinnen und Patienten erbracht wurden.<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />

Delegierte und Mitglied der Geschäftsleitung Vorsitzender Medizinisches Departement I<br />

Chefärztin Gastroenterologie / Hepatologie Leitender Arzt Infektiologie / Spitalhygiene<br />

Medizinisches Departement I<br />

Allgemeine Innere Medizin Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />

Angiologie Dr. Daniel Holtz<br />

Endokrinologie/Diabetologie PD Dr. med. Michael Brändle<br />

Gastroenterologie/Hepatologie Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Infektiologie/Spitalhygiene Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />

Kardiologie/Medizinische Intensivstation PD Dr. med. Hans Rickli<br />

Nephrologie Dr. med. Francoise-Isabelle Binet<br />

Onkologie/Hämatologie Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />

Pneumologie/Schlafmedizin Dr. med. Dr. h.c. Andreas Knoblauch<br />

Psychosomatik Dr. med. Urs Stillhard<br />

Rheumatologie/Rehabilitation Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />

Medizinisches Departement I<br />

27


28<br />

Medizinisches Departement I<br />

Allgemeine Innere Medizin –<br />

Standardisierung durch neue Fallpauschalensysteme<br />

Im vergangenen Jahr war der Begriff «DRG» (Diagnosis<br />

Related Groups) an Sitzungen verschiedenster Arbeitsgruppen<br />

und Kommissionen ein immer wiederkehrendes Thema.<br />

Dieses leistungsorientierte Fallpauschalensystem soll in der<br />

Schweiz ab 2008 als Kosten- und Tarifsystem zum Einsatz<br />

gelangen. Hauptziel der Anpassung ist es, Patienten in<br />

Gruppen mit ähnlichen Kosten zusammenzufassen, die<br />

Abrechnung im stationären Spitalbereich nach einheitlichen<br />

Prinzipien zu gestalten und so die Leistungen von verschiedenen<br />

Kliniken und Spitälern besser vergleichbar und transparenter<br />

zu gestalten.<br />

Diese Standardisierung bereitet der Allgemeinen Inneren<br />

Medizin, in der keine «Durchschnittspatienten», sondern<br />

Menschen mit verschiedensten physischen, psychischen<br />

und sozialen Problemen umfassend betreut<br />

werden, grosse Sorgen. In den kommenden Jahren wird es<br />

deshalb für alle involvierten Dienste – Ärzteschaft, Pflege,<br />

Sozialdienst, aber auch Finanzabteilung – eine grosse Herausforderung<br />

sein, das Gleichgewicht zwischen der bisher<br />

praktizierten hochstehenden und ganzheitlichen medizinischen<br />

Betreuung und dem durch das neue Finanzierungsmodell<br />

zweifellos entstehenden hohen Kostendruck zu finden.<br />

Angiologie – steigende Patientenzahlen veranlassen<br />

Ausbau des Fachbereichs<br />

Erwartungsgemäss sind die Patientenzahlen im ambulanten<br />

und stationären Bereich stark gestiegen. Dies hat den noch<br />

jungen Fachbereich personell und apparativ schnell an seine<br />

Grenzen gebracht. Dank dynamischer Anpassung des Personal-Etats<br />

und Aufstockung der apparativen Infrastruktur<br />

konnte die wachsende Nachfrage jedoch ohne unzumutbare<br />

Wartezeiten aufgefangen werden. Speziell erwähnt sei<br />

der apparative Ausbau im Bereich Gefäss-Ultraschall. Durch<br />

Anschaffung von zwei weiteren Farbduplex-Ultraschall-<br />

Geräten wurde der Grundstein zur maximalen Verfügbarkeit<br />

dieser modernen und kosteneffizienten Abklärungsmethode<br />

gelegt. Ein besonderes Highlight bedeutete die<br />

Installation der zweiten Kardio-Angiographie-Anlage auf<br />

der Kardiologie. Damit konnte die Angiologie auch ihre<br />

kathetertechnische Tätigkeit (Gefäss-Aufdehnung mit Ballonen,<br />

Stent-Einpflanzungen etc.) aufnehmen, dies im Anla-<br />

ge-Sharing mit der Kardiologie. Mit diesem Betriebskonzept<br />

konnte ab Start auch eine gute Auslastung dieser kostspieligen<br />

Geräte-Investition gewährleistet werden. Nicht unerwähnt<br />

sei die wiederum gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit den anderen in die Gefässmedizin involvierten<br />

Partnern auf dem Campus, insbesondere mit der Gefässchirurgie<br />

und Radiologie. Nach aussen gipfelte diese in einem<br />

interdisziplinär angelegten, sehr gut besuchten Fortbildungsnachmittag<br />

für Hausärzte.<br />

Endokrinologie/Diabetologie –<br />

Fokus auf interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

In der Endokrinologie/Diabetologie stand <strong>2005</strong> der Ausbau<br />

des interdisziplinären Netzwerks mit verschiedensten Disziplinen<br />

in der Spitalregion im Vordergrund. Die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit den Chirurgen, Neurochirurgen,<br />

HNO-Spezialisten, Nuklearmedizinern und Geburtshelfern<br />

hat sich auf hohem Niveau konsolidiert. Sowohl die interdisziplinäre<br />

Fuss-Sprechstunde zusammen mit Angiologie,<br />

Gefässchirurgie, Hand-, Plastischer und Wiederherstellungschirurgie,<br />

Dermatologie/Allergologie und Infektiologie, als<br />

auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Augenklinik<br />

zur optimalen Betreuung der Patienten mit Augenveränderungen<br />

bei Schilddrüsenüberfunktion hat sich sehr gut<br />

etabliert. Im Herbst <strong>2005</strong> wurde das interdisziplinäre Adipositaszentrum<br />

am Spital Rorschach geschaffen. Damit die<br />

Betreuung von komplexen endokrinologischen Erkrankungen<br />

in der Übergangsphase vom Jugendlichen zum<br />

Erwachsenen problemlos weitergeführt wird, wurde eine<br />

Übergangssprechstunde mit den Kinder-Endokrinologen am<br />

Kinderspital ins Leben gerufen. Positive Resonanz fanden<br />

auch die vielen Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für<br />

die Hausärzte in der Ostschweiz. Im Jahr 2006 will die Endokrinologie<br />

die internen Arbeitsprozesse verbessern und die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen<br />

weiter ausbauen.


Gastroenterologie/Hepatologie –<br />

effiziente Betreuung unter einheitlicher Führung<br />

Die Bildung einer Schwerpunktstation Gastroenterologie/<br />

Hepatologie konnte dank der Neukonzeption einer Schwerpunktstation<br />

Kardiologie/Angiologie als wichtigster Meilenstein<br />

realisiert werden. Das langjährige Ziel einer effizienten<br />

Patientenbetreuung, einheitlichen Fachführung und Optimierung<br />

des ärztlichen Einsatzes wurde somit erreicht. Dank<br />

einer langjährigen, umsichtigen und gezielten Investitionspolitik<br />

stehen für die endoskopische und sonographische<br />

Diagnostik und Therapie die modernsten Geräte zur Verfügung,<br />

um den Auftrag der Zentrumsmedizin optimal zu<br />

erfüllen. Als erstes Zentrumsspital in der Schweiz können<br />

wir mit der Doppelballonendoskopie Krankheiten des Dünndarms<br />

in Ergänzung zur Kapselendoskopie endoskopisch<br />

abklären und behandeln. Die Impedanzmessung ist als neueste<br />

Entwicklung zur Abklärung von Säure bedingten<br />

Erkrankungen der Speiseröhre (Refluxkrankheit) etabliert.<br />

Die Höhereinstufung der Weiterbildungsstätte in die Kategorie<br />

A – als einziges nicht-universitäres Zentrum in der<br />

Schweiz – war ein weiterer Höhepunkt. Interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit ist ein prioritäres Ziel. Das Projekt zur Bildung<br />

eines Beckenbodenzentrums zusammen mit unseren<br />

wichtigsten Partnern aus Chirurgie, Gynäkologie und Urologie<br />

wurde eingereicht und soll im kommenden Jahr umgesetzt<br />

werden. Weitere Kooperationen mit der Klinik für Chirurgie<br />

im Rahmen des Zertifizierungs-Standards «Abklärung<br />

und Behandlung» sind in Vorbereitung. Den Schwerpunkt<br />

Hepatologie personell optimal zu besetzen steht für das<br />

kommende Jahr auf dem Plan.<br />

Infektiologie/Spitalhygiene –<br />

Ausbau der Kompetenz<br />

Die Spitalhygiene hat eine Studie zur Händehygiene und<br />

drei grosse Wundinfektions- und Katheterinfektionsstudien<br />

durchgeführt. Solche Studien werden als fester Bestandteil<br />

des Qualitätsmanagements im Kantonsspital weitergeführt.<br />

Die Anfragen von externen Spitälern und Pflegeheimen der<br />

Ostschweiz für die Übernahme von spitalhygienischen Aufgaben<br />

nahmen sprunghaft zu. Damit kommt der Fachbereich<br />

seinem Ziel näher, die spitalhygienische und später<br />

auch die infektiologische Kompetenz im Raum Ostschweiz<br />

zu optimieren.<br />

Medizinisches Departement I<br />

Der Personalärztliche Dienst hat der Geschäftsleitung<br />

sein neues Konzept zur Sicherstellung der Arbeitsmedizinischen<br />

Aufgaben am Kantonsspital St.Gallen vorgelegt. Ein<br />

neu aufgebautes Dokumentationssystem erleichtert diese<br />

Arbeiten enorm. Die neu strukturierte Arbeitsorganisation<br />

und das Dokumentationssystem können nun mit der Integration<br />

von Flawil und Rorschach auch für die Partnerspitäler<br />

adaptiert werden.<br />

Als besonderes Thema hat die Grippe beschäftigt. Das<br />

Kantonsspital St.Gallen wurde vom Kanton als Zentrumsspital<br />

für Patienten mit Vogelgrippe-Verdacht designiert. Die<br />

Bereiche Infektiologie, Spitalhygiene und Personalärztlicher<br />

Dienst arbeiteten eng mit dem Kantonsarzt zusammen und<br />

entwickelten das Konzept für den Umgang mit der Vogelgrippe.<br />

Zahlreiche Informationen für die Gesamtbevölkerung<br />

ergänzten diese wichtige Arbeit für die Allgemeinheit.<br />

Eine weitere Herausforderung für den ganzen Bereich ist<br />

zudem die Mitarbeit bei der kantonsweiten Vorbereitung<br />

auf eine allfällige Grippe-Pandemie.<br />

Kardiologie/MIPS – Investitionen ermöglichen<br />

Behandlung auf hohem Niveau<br />

Anfang April <strong>2005</strong> hat Dr. Gian-Reto Kleger, Leitender Arzt,<br />

mit hohem Engagement die fachliche Leitung der Medizinischen<br />

Intensivstation übernommen.<br />

Die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation von<br />

acht auf zwölf Betten sowie der Bau des zweiten Herzkatheterlabors<br />

konnten dank umsichtiger Planung aller Beteiligten<br />

termingerecht umgesetzt und abgeschlossen werden.<br />

Die Investitionen in die zwei erwähnten Projekte ermöglichen<br />

dem Kantonsspital St.Gallen, die Aufgaben als Zentrumsspital<br />

bei der Behandlung von Patienten mit drohendem<br />

oder akut auftretendem Herzinfarkt und mit<br />

kathetertechnisch behandelbaren Herzrhythmusstörungen<br />

auf einem fachlich und technisch qualitativ hohen Niveau<br />

sicherzustellen. Die Behandlung der Patientinnen und Patienten<br />

erfolgt in einem Netzwerk mit Regionalspitälern, Kardiologen<br />

und Hausärzten.<br />

29


0<br />

Medizinisches Departement I<br />

Im unvermindert anhaltenden Trend zu mehr ambulanten<br />

und stationären Leistungen sind wir stolz auf die ausserordentlich<br />

positiven Rückmeldungen der Patienten. Sie<br />

sind Ausdruck eines konstant hohen Einsatzes aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, andererseits aber auch nur<br />

möglich aufgrund der zur Verfügung gestellten betrieblichen<br />

Ressourcen. Wie im statistischen Teil erwähnt, konnten<br />

im Betriebsjahr viele klinisch orientierte wissenschaftliche<br />

Projekte erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Nephrologie –<br />

erfolgreiche Dialyse in Rorschach<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> war die Erweiterung der Dialysestation des<br />

Kantonsspitals St.Gallen in Rorschach ein Höhepunkt. Im<br />

neu eingerichteten Hämodialysezentrum in Rorschach<br />

wurde nebst der Beschaffung modernster Dialysemaschinen<br />

dem Patientenkomfort mit der Behandlung nach neuesten<br />

Erkenntnissen auch spezielle Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

So sind nur wenige Patienten pro Zimmer an der Dialyse,<br />

alle Dialyseplätze haben Ausblick in den Garten. Besonders<br />

auffallend ist die Ruhe im neu eingerichteten Dialysezentrum<br />

in Rorschach, müssen dank modernster Dialysetechnik<br />

während der Dialyse kaum noch Manipulationen an der<br />

Maschine selbst vorgenommen werden. Die Arbeit in Rorschach<br />

wurde Anfang September aufgenommen und die<br />

Bilanz der ersten vier Monate zeigt eine Zufriedenheit der<br />

dort betreuten Patienten. Geplant wird, die Möglichkeit der<br />

Nachtdialyse anzubieten.<br />

Dank interdisziplinärer Zusammenarbeit und viel Engagement<br />

von allen Beteiligten wurde das Palliativkonzept<br />

Nephrologie verabschiedet – eine Arbeit, die im Jahr 2004<br />

begonnen hatte und 2006 von der Bär-Stiftung unterstützt<br />

wird. Im Gebiet Transplantation war die Nephrologie stark<br />

beteiligt an der Vorbereitung und Einreichung einer gesamtschweizerischen<br />

Kohorten-Studie in der Transplantation<br />

sowie an der Erarbeitung des anfangs 2007 in Kraft tretenden<br />

Transplantationsgesetzes und der damit verbundenen<br />

Verordnungen.<br />

Onkologie –<br />

Quantensprung im Palliativkonzept<br />

Das vergangene Jahr war geprägt durch die Breite der neuen<br />

Entwicklungen in der Therapie onkologischer Erkrankungen.<br />

Dabei erschliessen sich zunehmend ganze neue Indikationsfelder,<br />

indem die sogenannten adjuvanten Behandlungskonzepte,<br />

d.h. die meist medikamentöse Nachbehandlung<br />

nach erfolgter Tumoroperation, sich als neue Standardtherapie<br />

z.B. auch bei Lungen-, verschiedenen Darm- und Urogenitaltumoren<br />

durchsetzen. Die klinische Forschungsabteilung<br />

hat sich national und international sowohl für die<br />

Patienten weit über die Ostschweiz hinaus wie auch für die<br />

forschende Industrie zu einer Topadresse entwickelt. Im stationären<br />

Bereich hat sich innert Jahresfrist die Zunahme der<br />

Hochdosistherapien mit Stammzellsupport erneut mehr als<br />

verdoppelt und im ambulanten Bereich wurde versucht, die<br />

Zunahme abzufangen durch den beschleunigten Ausbau<br />

der regionalen Konsilien-Dienste. Ein Quantensprung konnte<br />

im Palliativkonzept für die Ostschweiz erreicht werden,<br />

indem zusätzlich zur bestens etablierten Palliativonkologie<br />

am Kantonsspital St.Gallen zusätzlich in Flawil ein umfassendes<br />

palliativmedizinisches Konzept realisiert werden<br />

wird, welches insbesondere auch nicht-onkologische Patienten<br />

aufnehmen wird. Der bisherige medizinische Leiter<br />

der onkologischen Palliativstation, Dr. Steffen Eychmüller,<br />

wurde zum Leitenden Arzt des Palliativzentrums Ostschweiz<br />

befördert.<br />

Pneumologie und Interdisziplinäres Zentrum<br />

für Schlafmedizin – neue Geräte erweitern den<br />

Behandlungsspielraum<br />

Die Beatmungseinheit auf der Bettenstation, die 2004 in<br />

Planung war, konnte realisiert werden. Ein Team motivierter<br />

Pflegefachleute wurde durch interne Kurse auf ihre Aufgabe<br />

vorbereitet, um besonders auch in der Nacht selbständig<br />

die Betreuung von nicht-invasiv beatmeten Patienten zu<br />

übernehmen. Es können jetzt Polygraphien zur Therapieoptimierung<br />

durchgeführt werden. Dieser neue Service wurde<br />

auch von den beiden Intensivstationen zur frühzeitigen Verlegung<br />

ateminsuffizienter Patienten genutzt. Der endobronchiale<br />

Ultraschall als neue Diagnostikhilfe wurde eingeführt.<br />

Für den transthorakalen Ultraschall konnte das 15 Jahre alte<br />

Gerät durch ein neues ersetzt werden. Mitglieder des pneumologischen<br />

Kaders waren an der Durchführung von Fort-


ildungen über Thorax-Ultraschall beteiligt. Dr. Otto Schoch<br />

nahm an der wissenschaftlichen Expedition zur Erforschung<br />

der Höhenkrankheit auf dem Muztag Ata teil. Im November<br />

wurde das erste zweitägige St.Galler Symposium über nichtinvasive<br />

Beatmung für Ärzte, Pflegefachleute und Mitarbeiter<br />

der Lungenligen abgehalten. Dieses Symposium war das<br />

erste seiner Art in der Schweiz. Erneut wurden im Rahmen<br />

der Zusammenarbeit mit zwei Partnerspitälern in Bulgarien<br />

(Universitätsklinik Varna und Lungenklinik Burgas) vier Ärztinnen<br />

und zwei Pflegefachfrauen in moderner Pneumologie<br />

und nicht-invasiver Beatmung geschult.<br />

Psychosomatik –<br />

Investition in die Weiterbildung der Mitarbeitenden<br />

Komplexe Krankheitsbilder und hohe Erwartungen der Patientinnen<br />

und Patienten – angereichert durch hintergründige<br />

psychosoziale Schwierigkeiten und Anpassungsprozesse<br />

bei lang dauernden Krankheiten – können vielfach<br />

nur mit verstärkter interdisziplinärer Zusammenarbeit angegangen<br />

werden. Psychosomatik bedeutet auch eine Investition<br />

in die Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte sowie<br />

des Pflegepersonals im Umgang mit komplexen Krankheitsbildern.<br />

Dazu gehören Schulung in Diagnose, Behandlung<br />

und Betreuung von Angstkrankheiten, Depressionen, Suchtverhalten<br />

und anderen Verhaltensstörungen. Fallbesprechungen<br />

zusammen mit dem verantwortlichen Arztdienst<br />

und dem Pflegepersonal sind hilfreich. Zielsetzung ist eine<br />

Änderung des Blickwinkels, weg von einer defizitorientierten<br />

Medizin hin zu einer Medizin, die Ressourcenaktivierung<br />

und Prozesse der Gesundwerdung miteinbezieht. Das<br />

entspricht auch den Erwartungen der Patientinnen und Patienten,<br />

die mehrheitlich als Menschen mit Leib und Seele<br />

wahrgenommen werden möchten. Zunehmend wichtig sind<br />

auch Aspekte des Verhaltens (Beispiele dazu sind Essverhalten,<br />

Bewegungsmangel, Suchtverhalten). Sie führen bei<br />

günstiger Verhaltensveränderung zu einem wesentlich besseren<br />

Gesundheitszustand und sollen unabdingbar die<br />

somatische Behandlung begleiten. Im Zusammenhang mit<br />

interdisziplinären Projekten wird der Fachbereich Psychosomatik<br />

diese Verhaltensmedizin auch im kommenden Jahr<br />

weiter entwickeln.<br />

Medizinisches Departement I<br />

Rheumatologie –<br />

starker Anstieg der Konsultationen<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> war ganz von der Bewältigung einer deutlichen<br />

Zunahme ambulanter Leistungen im rheumatologischen<br />

Ambulatorium geprägt. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

betrug die Zunahme bei den Konsultationen 45 Prozent, bei<br />

den durchgeführten Infusionstherapien sogar 80 Prozent.<br />

Zurückzuführen ist dies vermutlich auf verschiedene Faktoren,<br />

vor allem auf die steigende Zahl der Patienten, die<br />

wegen chronischer Erkrankungen – in Zusammenarbeit mit<br />

den Hausärzten – regelmässig kontrolliert werden müssen,<br />

aber auch auf die konsequent verbesserte interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen bzw. Kliniken<br />

und die daraus folgende Patientenrekrutierung. Trotz grosser<br />

Auslastung bereits im Vorjahr wurde diese Entwicklung<br />

<strong>2005</strong> mit unverändertem Personalbestand verwirklicht.<br />

Unvermeidbare Folge war dabei eine Überschreitung der personellen<br />

Kapazitätsgrenzen, so dass 2006 eine entsprechende<br />

Anpassung erfolgen muss. Dadurch soll auch in<br />

Zukunft eine hohe Betreuungsqualität garantiert werden.<br />

Im stationären Bereich wurde eine weitere Zunahme von<br />

multimorbiden Patientinnen und Patienten mit entzündlichen<br />

Systemerkrankungen beobachtet, die sowohl an das<br />

ärztliche wie auch das Pflege-Personal grosse Anforderungen<br />

stellt. Insgesamt weist die Entwicklung sowohl im ambulanten<br />

wie auch im stationären Bereich auf eine zunehmende<br />

Akzeptanz des Fachbereichs als regionales Zentrum hin.<br />

1


2<br />

Werner Sprenger<br />

Mit künstlichem Hüftgelenk wieder schmerzfrei im Alltag.


Klinik für Hand-, Plastische und<br />

Wiederherstellungschirurgie gegründet<br />

Durch die Neubildung der Klinik für Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie (früher Teil<br />

der Klinik für orthopädische Chirurgie) wurde das Medizinische Departement II im vergangenen Jahr<br />

um eine Klinik erweitert. Diese organisatorische Änderung, verbunden mit der Wahl von Prof. Dr. Dr.<br />

Jörg Grünert zum Chefarzt, wurde zeitgleich mit dem Chefarztwechsel in der Klinik für Orthopädische<br />

Chirurgie vollzogen. Mit grossem Elan übernahm Prof. Dr. Markus Kuster Anfang <strong>2005</strong> die<br />

Klinik für Orthopädische Chirurgie. Es gelang ihm – wie nicht nur die Zahlen zeigen – das Vertrauen<br />

der Patientinnen und Patienten in die neu geführte Orthopädie des Kantonsspitals zu gewinnen und<br />

an den Erfolg seiner Vorgänger anzuknüpfen. Herzliche Gratulation beiden Chefärzten für das sehr<br />

erfolgreiche erste Jahr als Klinikleiter!<br />

Im Rahmen der Überarbeitung der Satzung, welche die Organisation, Aufgaben und Kompetenzen<br />

des Departements regelt, haben wir uns auch überlegt, welches die eigentliche organisatorische<br />

Bedeutung des Departements ist. Obwohl sich die einzelnen Bereiche als relativ selbständige<br />

Einheiten verstehen, wissen alle Verantwortlichen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken<br />

und Instituten in der modernen Medizin zunehmend wichtiger wird. Die Zusammenarbeit, welche<br />

für die optimale medizinische Betreuung der Patientinnen und Patienten entscheidend ist, betrifft<br />

aber das ganze Spital. So gesehen ist es richtig, dass sich die Einheiten unseres Departements in erster<br />

Linie mit dem Gesamtspital identifizieren. Für ein funktionierendes Miteinander sind aber weniger<br />

die Strukturen, sondern in erster Linie die beteiligten Personen verantwortlich. Gerade bei der<br />

perioperativen Betreuung unserer Patienten ist bereichsübergreifendes Denken und Handeln unabdingbar.<br />

Die Kultur des Zusammenarbeitens, wie sie im Operationssaal gelebt wird, ist vorbildlich<br />

und wird auch von unseren Patienten als sehr positiv wahrgenommen. Ich danke allen Mitarbeiteden<br />

für das tägliche Bemühen um eine optimale Zusammenarbeit ganz herzlich.<br />

PD Dr. med. Thomas Schnider<br />

Chairman Medizinisches Departement II<br />

Chefarzt Institut für Anästhesiologie<br />

Medizinisches Departement II<br />

Anästhesiologie PD Dr. med. Thomas Schnider<br />

Chirurgie Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />

Chirurgische Intensivstation Dr. med. Roger Lussmann<br />

Frauenklinik Prof. Dr. med. Uwe Lorenz<br />

Hand-, Plastische und<br />

Wiederherstellungschirurgie Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />

Orthopädische Chirurgie Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />

Urologie Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />

Corina Fässler, Funktion. Ein wenig Blindtext als Platzhalter für den Text der da stehen soll. Etwas Kurzes zur Pesönlichkeit,<br />

Tätigkeit der Person soll da noch geschrieben sein.<br />

Medizinisches Departement II


4<br />

Medizinisches Departement II<br />

Institut für Anästhesiologie – erfolgreiche<br />

Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt<br />

Im Herbst <strong>2005</strong> führte das Institut für Anästhesiologie das<br />

erste St.Galler Anästhesiesymposium durch. Diese Fortbildungsveranstaltung<br />

soll in Zukunft die bisherige Montagsfortbildung<br />

ersetzen. Die Beteiligung war sehr erfreulich und<br />

gab den Mitarbeitenden Gelegenheit, sich mit den Anästhesisten<br />

der anderen Ostschweizer Spitäler zu treffen und<br />

auszutauschen.<br />

Zwei wichtige Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen<br />

mit Tradition wurden wieder durchgeführt. Das Toggenburger<br />

Anästhesie-Repetitorium war auch in seiner 1 . Ausgabe<br />

vollständig ausgebucht. Obwohl dieses einwöchige Repetitorium<br />

ursprünglich für die Vorbereitung der Facharztprüfung<br />

konzipiert wurde, nehmen jedes Jahr auch mehrere Fachärzte<br />

teil. Auch das 4. St.Galler Airway Management Symposium,<br />

welches im November durchgeführt wurde, war ein<br />

so grosser Erfolg, dass einmal mehr nicht alle Anmeldungen<br />

berücksichtigt werden konnten.<br />

Trotz des grossen Aufwands sind diese Veranstaltungen<br />

für das Institut sehr wichtig. Das Institut dokumentiert<br />

damit, dass es sich der Weiter- und Fortbildung verpflichtet<br />

und positioniert sich fachlich entsprechend. Zudem gibt es<br />

den Mitarbeitenden aller Berufsgruppen Gelegenheit, auch<br />

ausserhalb des klinischen Alltags zusammenzuarbeiten. Die<br />

gute Stimmung und das grosse Engagement jedes Einzelnen<br />

haben die Teilnehmenden mit Sicherheit gespürt.<br />

Chirurgische Intensivstation –<br />

Sicherung der Spitzenleistungen<br />

Die Chirurgische Intensivstation ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

um am Zentrumsspital operative Spitzenleistungen zu<br />

erbringen. Keine grosse elektive oder notfallmässige Operation<br />

kann durchgeführt werden, wenn die Patienten postoperativ<br />

nicht entsprechend betreut werden können. Um<br />

kontinuierlich solche Spitzenleistungen zu vollbringen,<br />

braucht es alljährliche Investitionen in neue Geräte und in<br />

die Aus- und Weiterbildung des Personals. Im vergangenen<br />

Jahr wurde schwerpunktmässig in die Herzkreislauf-Überwachung<br />

sowie in ein neues Behandlungskonzept beim<br />

schweren Schädel-Hirn-Trauma investiert.<br />

Das Schulungsprinzip basierte auf dem «peer teaching».<br />

Wenige Mitglieder des Teams wurden intensiv<br />

geschult. Diese geschulten Personen trainierten dann in der<br />

Folge wiederum die anderen Mitarbeitenden. Durch diese<br />

kontinuierliche Schulung wurde ein sehr guter Wissensstand<br />

bei allen Pflegenden und Ärzten erreicht. Bei den knappen<br />

finanziellen und personellen Ressourcen müssen bezüglich<br />

Investitionen jährlich Prioritäten gesetzt werden. In diesem<br />

Prozess stehen oft Wünsche und Notwendigkeiten diametral.<br />

Dies fordert das Überdenken der Zielwerte bezüglich der<br />

Therapie-, Diagnostik- und Pflegequalität. Die rechtlichen<br />

und die standespolitischen Vorgaben, gepaart mit der Evidenz<br />

aus der Fachliteratur, helfen beim Entscheiden.<br />

Chirurgie – Optimierung der Behandlungsabläufe<br />

Nachdem im Jahr 2004 auf einer Pilotstation die Fast-Track-<br />

Surgery eingeführt wurde, folgte im Jahr <strong>2005</strong> die klinikweite<br />

Umsetzung. Durch diese Änderung im Behandlungsprozess<br />

konnte die Effizienz der Patientenpfade deutlich<br />

gesteigert werden, was sich in einer Abnahme der stationären<br />

präoperativen Abklärungen sowie in einer Reduktion<br />

der Aufenthaltstage niederschlug. Um die räumlichen Voraussetzungen<br />

für die präoperativen Abklärungen zu schaffen,<br />

musste das allgemeinchirurgische Ambulatorium erweitert<br />

werden. Dazu musste die Station 0 02 umgebaut<br />

werden, womit gleichzeitig die Gefäss-, Thorax- und Transplantationschirurgie<br />

einen eigenen Bereich erhielt.<br />

Im medizinischen Bereich wurden die Hauptakzente in<br />

der Qualitätssicherung gesetzt. Die Qualitätsanalyse erfolgte<br />

in den monatlichen Morbiditäts-, Mortalitäts- und CIRS-<br />

Konferenzen sowie in Qualitätsberichten der chirurgischen<br />

Schwerpunktgebiete. Die sich daraus ergebenden Massnahmen<br />

wurden konsequent umgesetzt und im Sinne des Qualitätskreislaufes<br />

überprüft.<br />

Die Interdisziplinarität wurde auf dem Gebiet der Endokrinologie,<br />

im Bereich des Viszeralen und Thorax-Tumorboards,<br />

der Refluxkrankheiten und der vaskulären Pathologien<br />

weiter ausgebaut. Im Dezember wurde ein<br />

internationales Symposium über endokrine Chirurgie durchgeführt.<br />

Mit dem Einrichten eines Beckenbodenzentrums<br />

ist ein neuer Meilenstein für das Jahr 2006 geplant.


Frauenklinik – Zunahme komplexer Eingriffe<br />

Die Abteilung für Geburtshilfe zeigt eine erfreuliche Steigerung<br />

der Geburtenzahl um 4 auf 1 254 Kinder. Es wäre<br />

allerdings einseitig, die Leistung der Abteilung einzig an der<br />

Geburtenzahl zu messen. Veränderungen der Arbeit sind<br />

vor allem inhaltlicher Art. Das liegt weitgehend in der Entwicklung<br />

diverser sozialer Faktoren und der Ansprüche der<br />

zu betreuenden Familien. Mit besonderer Genugtuung<br />

nimmt das Geburtshilfeteam den Erfolg der Pflegenden der<br />

Wochenbettstation wahr, der ihnen durch die Erlaubnis zur<br />

Einrichtung einer lange ersehnten ambulanten Stillberatung<br />

verdientermassen zuteil geworden ist.<br />

Im gynäkologischen Bereich ist gegenüber dem Vorjahr<br />

ein leichter Rückgang der stationären Behandlungen und<br />

Operationszahlen zu verzeichnen. Diese entsprechen ziemlich<br />

genau den Zahlen von 200 , wobei eine Verschiebung<br />

zu vermehrter ambulanter operativer Versorgung zu verzeichnen<br />

ist. Innerhalb des Operationsgutes der Frauenklinik<br />

kommt es aufgrund stark vermehrter Zuweisungen zum<br />

präinterventionellen interdisziplinären Tumorboard zu einer<br />

deutlichen Zunahme komplexerer gynäkologisch-onkochirurgischer<br />

Eingriffe. Für das Erreichen der gesteckten Ziele<br />

gilt der Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

Frauenklinik. Auch die sich in den Patientenumfragen manifestierende<br />

hohe Zufriedenheit unserer Patientinnen hätte<br />

ohne das harmonische Zusammenwirken aller Kräfte nicht<br />

erreicht werden können.<br />

Medizinisches Departement II<br />

Hand­, Plastische und Wiederherstellungschirurgie –<br />

Aufbau der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

Die Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />

besteht nun nominell als selbständige Klinik ein Jahr. Die<br />

Aufgaben in der Handchirurgie haben sich durch die<br />

Kooperation mit dem Ostschweizerischen Kinderspital seit<br />

April <strong>2005</strong> ausgedehnt. Zur Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

ist Dr. Timm nun im Kantonsspital St.Gallen tätig.<br />

Viele hand- und plastisch-chirurgische Operationen werden<br />

gemeinsam ausgeführt. Im Juni <strong>2005</strong> begann auch die Ausweitung<br />

der Tätigkeit im Spital Rorschach. Hier werden<br />

montags am Vormittag Operationen vorgenommen, die<br />

Sprechstunde am Nachmittag hat sich etabliert. Die Kooperation<br />

mit dem Senologie-Zentrum Ostschweiz wurde ausgebaut,<br />

und gemeinsam mit den Gynäkologen erfolgen<br />

Tumoroperationen und Brustwiederherstellungsoperationen,<br />

ebenso Mammareduktionsplastiken. Weitere interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeiten haben sich mit verschiedenen<br />

Fachgebieten ergeben , besonders bei grossen Tumoren im<br />

Kopf- und Halsbereich als auch bei Verbrennungen, peripheren<br />

Nervenlähmungen und angeborenen Fehlbildungen.<br />

Die Handchirurgie wurde durch die FMH (Verbindung der<br />

Schweizer Ärztinnen und Ärzte) als vollwertige Ausbildungsklinik<br />

bestätigt, und auch die neu formierte Plastische Chirurgie<br />

erhielt eine Anerkennung als Ausbildungsklinik. Durch<br />

die IBRA (International Bone Research Association) wurde<br />

die Klinik als internationales Trainingscenter nominiert.<br />

5


6<br />

Medizinisches Departement II<br />

Klinik für Orthopädische Chirurgie –<br />

Integration der Orthopädie Rorschach abgeschlossen<br />

Die moderne Orthopädie mobilisiert die Patientinnen und<br />

Patienten über Jahrzehnte hinaus und gibt ihnen Lebensqualität<br />

zurück. Diagnostik und Therapie stellen immer<br />

höhere Anforderungen an die Mitarbeitenden. Aus- und<br />

Weiterbildungen, klinische Forschungen und wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten, Prozessanalysen und Innovationen sind<br />

deshalb unabdingbar und absolut notwendig. Der Informationsaustausch<br />

über die neuesten Technologien und Behandlungsmethoden<br />

wird immer wichtiger. Das Jahr <strong>2005</strong> stand<br />

ganz im Zeichen der Weiterbildung, Forschung, Entwicklung<br />

und Wissenschaft. Es wurde ein neues Ausbildungskonzept<br />

für Assistenzärzte ausgearbeitet, wobei die vertiefte und<br />

intensivierte Betreuung im Vordergrund steht. Eine neu konzipierte<br />

Datenbank sichert Qualitätskontrollen bei Prothesepatienten.<br />

Das neu angelaufene Projekt «Prozessoptimierung»<br />

überprüft interne Strukturen und relevante Prozesse.<br />

Von den Austauschprogrammen, z.B. mit der University of<br />

Western Australia, den Spitälern Münsterlingen, Baden und<br />

Chur, versprechen wir uns nicht nur einen Einblick in andere<br />

Arbeitsstrukturen, sondern auch einen vermehrten Einsatz<br />

im operativen Bereich. Eine Weiterbildung eines leitenden<br />

Arztes in Los Angeles in der minimal invasiven<br />

Chirurgie (Schlüsselloch-Chirurgie) sowie in der Hüft- und<br />

Beckenchirurgie garantiert unseren neuen Patienten ein<br />

grösseres Angebot an Therapiemassnahmen. Am Ende des<br />

Jahres konnte die Orthopädie am Spital Rorschach in die<br />

Organisation des Kantonsspitals St.Gallen eingegliedert<br />

werden – nach dem Motto: eine Klinik, zwei Standorte.<br />

Urologie –<br />

Trend zu schonenden Operationsverfahren<br />

Bei der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms<br />

führt die Klinik seit 2001 erfolgreich die interstitielle Brachytherapie<br />

mit Jod 125 durch und ist seit dem 1. Mai <strong>2005</strong><br />

vom Bundesamt für Gesundheit als schweizerisches Referenzzentrum<br />

bezeichnet. Die Therapie von Nierentumoren<br />

kann durch eine Schnittoperation oder auch laparoskopisch<br />

erfolgen. Zusätzlich sind nun die Planungen vorangetrieben<br />

worden, um die perkutane Radiofrequenz interstitielle<br />

Tumorablation (RITA) bei kleinen Tumoren anzuwenden.<br />

Die Neuro-Urologie wird immer wichtiger. Das Einrichten<br />

eines Urodynamik-Raums ist eine sinnvolle Investition in<br />

die Zukunft. Dieser Umbau wurde ermöglicht durch die<br />

Anschaffung eines Uroskop Access FL-Compact. Damit kann<br />

die Klinik eine führende Rolle im Rahmen des neu geschaffenen<br />

Beckenbodenzentrums einnehmen. Medizinischer<br />

Fortschritt und Profilierung einer Klinik erfolgen auch über<br />

Forschung und Lehre. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit der Laborforschungsabteilung wurde weitergeführt<br />

und spiegelt sich in Publikationen und Vorträgen. Die Klinik<br />

organisierte mehrere Symposien und Fortbildungsveranstaltungen<br />

sowie das Examen des European Board of Urology<br />

für die Ostschweiz. Solche Aktivitäten bewirken auch, dass<br />

sich gut qualifizierte Kader- und Assistenzärzte für die Mitarbeit<br />

in St.Gallen bewerben.


Andrea Bachmann<br />

Schnell wieder im Einsatz.<br />

7


8<br />

Medizinisches Departement III<br />

Wechsel an der Departementsspitze<br />

Die schon länger bestehende, zum Teil prekäre Raumsituation der Kliniken im Haus 04<br />

konnte durch partielle Verlagerung gewisser «Fachspezialitäten» etwas gemildert werden.<br />

Andererseits hat die Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes für Assistenz- und Oberärzte<br />

eine Stellenaufstockung zur Folge, weshalb im kommenden Jahr wiederum ein<br />

erhöhter Raumbedarf resultieren wird. Den zusätzlichen Kosten, die durch die Erhöhung<br />

im Assistenz- respektive Oberarztstellenplan anfallen, steht eigentlich kaum ein direkter<br />

Nutzen gegenüber, da das schon früher eingeführte St.Galler Modell mit der flexiblen 50-<br />

Stunden-Woche den Bedürfnissen der Ärztinnen und Ärzte bestens entsprach.<br />

Nach dreijähriger Amtszeit als Chairman des Departements III darf ich nun den Vorsitz<br />

an meinen Nachfolger, Prof. Dr. Peter Bischoff, Chefarzt Augenklinik, mit den besten Wünschen<br />

für die kommenden Jahre übergeben. Ich möchte mich bei sämtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Hauses 04 für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, mit den zur<br />

Verfügung stehenden Gegebenheiten das Optimum herauszuholen, herzlich bedanken.<br />

Prof. Dr. med. Rudolf Grossenbacher<br />

Chairman Medizinisches Departement III<br />

Chefarzt HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie<br />

Medizinisches Departement III<br />

Augenklinik Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />

HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie Prof. Dr. med. Rudolf Grossenbacher<br />

Neurochirurgie Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />

Neurologie PD Dr. med. Barbara Tettenborn


Augenklinik –<br />

personeller Ausbau stärkt Zentrumsfunktion<br />

Die Augenklinik hat ein intensives Jahr hinter sich, die Patientenzahlen<br />

sind steigend. Die Mitarbeiterfluktuation ist<br />

gering. Als Investition in die Mitarbeitenden kann die zum<br />

Teil vom Kantonsspital St.Gallen und zum Teil extern finanzierte<br />

Weiterbildung von Oberärztinnen und Oberärzten in<br />

ihrem Spezialgebiet gelten. So ist etwa Dr. Corina Lang,<br />

Oberärztin der Netzhautabteilung, nach einem Jahr operativer<br />

Ausbildung in Amsterdam an die Augenklinik zurückgekommen.<br />

Neu konnte mit Dr. Niccolo Pellanda eine extern<br />

finanzierte Oberarztstelle in der Abteilung für Schielbehandlung<br />

und Neuroophthalmologie geschaffen werden, zu 50<br />

Prozent für Weiter- und Fortbildung und 50 Prozent für Forschung.<br />

Das Ziel muss darin liegen, in jeder Subspezialität<br />

neben einem Leitenden Arzt auch einen Oberarzt mit guter<br />

Ausbildung als Vertretung zur Verfügung zu haben, um der<br />

Zentrumsfunktion der Augenklinik jederzeit gerecht zu werden.<br />

Dies ist derzeit im Bereich der Netzhautabteilung mit<br />

PD Dr. Christophe Valmaggia und Dr. Corina Lang, der Lidabteilung<br />

mit Dr. Dagmar Ammann und Dr. Elena Catalano<br />

und in der Abteilung für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie<br />

mit PD Dr. Daniel Mojon und Dr. Niccolo Pellanda<br />

gegeben. Die Glaukomabteilung mit Dr. Barbara<br />

Wagels muss derzeit noch ohne entsprechend spezialisierten<br />

Oberarzt als Vertretung auskommen. Das wichtigste<br />

Kapital der Augenklinik ist die Qualität aller Mitarbeitenden.<br />

HNO­Klinik, Hals­ und Gesichtschirurgie –<br />

Facharztprüfung erstmals in St.Gallen<br />

Im Berichtsjahr <strong>2005</strong> konnte sowohl im ambulanten, im stationären,<br />

wie auch im operativen Bereich gegenüber dem<br />

Vorjahr eine weitgehend stabile Situation festgestellt werden.<br />

Um die Vorgaben des neuen Arbeitszeitgesetzes für<br />

Assistenzärzte erfüllen zu können, musste eine zusätzliche<br />

Assistenzarztstelle geschaffen werden, was dann wohl eher<br />

zu einer Verlängerung der Weiterbildungszeit führen dürfte<br />

(Erfüllung des Operationskataloges). Als Novum führte<br />

der Klinikchefarzt neben der bisherigen Facharztprüfung in<br />

Otorhinolaryngologie erstmals die Facharztprüfung für den<br />

Schwerpunkt Hals- und Gesichtschirurgie hier in St.Gallen<br />

durch.<br />

Medizinisches Departement III<br />

Im personellen Bereich kam es zu einer signifikanten<br />

Veränderung, indem die langjährige Oberärztin mbF Dr. Barbara<br />

Peter, Ende November <strong>2005</strong> die Klinik verliess, um sich<br />

neuen Herausforderungen zu stellen. Für ihr Engagement<br />

und ihren Enthusiasmus während all der Jahre sei ihr an dieser<br />

Stelle herzlich gedankt, verbunden mit den besten Wünschen<br />

für die Zukunft. Ihre frei gewordene Oberarztstelle<br />

konnte mit dem bisherigen Oberassistenzarzt, Dr. Rolf Studer,<br />

besetzt werden. Erstmals erfolgte dieses Jahr auch ein<br />

Assistenzarztaustausch mit der HNO-Klinik der Universität<br />

Heidelberg.<br />

Klinik für Neurochirurgie –<br />

zum schweizweiten Ausbildungszentrum gewählt<br />

Die neurochirurgische Klinik blickt auf ein intensives Jahr<br />

<strong>2005</strong> zurück, in dem die gesteckten Ziele unter grossem Einsatz<br />

aller Mitarbeitenden erreicht werden konnten. Es wurde<br />

viel investiert in die erfolgreiche Einführung der Bandscheibenprothesen<br />

für Patientinnen und Patienten mit degenerativen<br />

Hals- und Lendenwirbelsäulen-Erkrankungen. Die<br />

umfänglichen Vorarbeiten im Netzwerk-Projekt «Ostschweizer<br />

Zentrum zur Behandlung von Bewegungsstörungen»<br />

erlauben den Startschuss für die Tiefen-Hirnstimulation,<br />

z.B. bei Parkinson-Patienten ab März 2006. Vorbereitungen<br />

wurden auch getroffen, um die Methode der fluoreszenzgestützten<br />

Hirntumoroperationen einzuführen. Hierfür<br />

wurde die Neurochirurgie St.Gallen zum schweizweiten<br />

Ausbildungszentrum von der European Association of<br />

Neurosurgical Societies ausgewählt. Im Moment haben die<br />

Vorbereitungen für eine internationale Akkreditierung der<br />

Klinik in diesem Zusammenhang begonnen. Die neurochirurgische<br />

Klinik hat die Bestimmungen des Arbeitsgesetzes<br />

umgesetzt und ein arbeitspsychologisches Projekt begonnen,<br />

die Auswirkungen auf die Ausbildung der Assistenzärzte<br />

und -ärztinnen zu evaluieren.<br />

Der neu zum Leitenden Arzt ernannte Oberarzt Dr.<br />

Jean-Yves Fournier hat die Technik der endoskopischen<br />

Hypophysenchirurgie einführen können. Die Klinikleitung<br />

hat dem Projekt der integrierten Schmerzambulanz unter<br />

Mitwirkung einer Neurochirurgin zugestimmt. Im Jahr <strong>2005</strong><br />

wurde das Projekt «Reanimationsentscheid» umgesetzt.<br />

9


40<br />

Medizinisches Departement III<br />

Klinik für Neurologie –<br />

Stroke Unit in Betrieb genommen<br />

Die Sprechstundentätigkeit wurde weiter strukturiert: Neben<br />

den klassischen Sprechstunden für Zerebrovaskuläre Krankheiten,<br />

inkl. Dopplerlabor, der Abklärung peripher-neurologischer<br />

Krankheiten und Muskelleiden im Elektroneuromyographie-Labor<br />

und der Epilepsiesprechstunde, inkl.<br />

EEG-Labor, wurden regelmässige Sprechstunden für Multiple<br />

Sklerose, Bewegungsstörungen und Kopfschmerzen<br />

etabliert. Ferner haben die Aktivitäten der Neurologie im<br />

interdisziplinären Zentrum für Schlafmedizin zugenommen.<br />

Im Bereich der stationären Dienstleistungen hat die offizielle<br />

Inbetriebnahme der Stroke Unit Anfang April stattgefunden.<br />

Die Klinik war im vergangenen Jahr gefordert durch<br />

die Organisation von Kongressen Schweizerischer Gesellschaften:<br />

der Jahrestagung der Zerebrovaskulären Arbeitsgruppe<br />

der Schweiz und der Herbsttagung der Schweizerischen<br />

Neurologischen Gesellschaft. Zusätzlich hat sie die<br />

Prüfungen der Schweizerischen Gesellschaft für klinische<br />

Neurophysiologie durchgeführt. Die erfolgreiche Abwicklung<br />

dieser Prüfung hat Anerkennung gefunden und die Klinik<br />

als Ausbildungsstätte in allen drei klassischen Sparten<br />

Elektroenzephalographie, Elektroneuromyographie und<br />

Zerebrovaskuläre Krankheiten gestärkt. Insgesamt ist eine<br />

ausgeprägte Dynamik festzustellen, ausgelöst durch Fortschritte<br />

in Diagnostik und Therapie. Investition in die Neurofächer<br />

bedeutet effektivere und spezifischere Dienstleistungen<br />

und damit Stärkung unseres Zentrumsspitals.


Christine Kasap<br />

Vertraut auf die Spezialisten am Kantonsspital St.Gallen.<br />

41


42<br />

Medizinisches Departement IV<br />

Neues Geschäftsmodell etabliert<br />

Angesichts der hohen Erwartungen, welche von der Öffentlichkeit und der Politik an das Zentrumsspital<br />

gestellt werden, sind wir zunehmend gefordert, hoch stehende fachliche Qualität und verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit den knappen Ressourcen in Einklang zu bringen. Von zentraler Bedeutung ist<br />

dabei die Schaffung eines optimalen Betriebsklimas, um eine möglichst hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu ermöglichen. Eine tragende Rolle kommt dabei den Führungspersonen zu.<br />

Nach einem sehr stürmischen Vorjahr konnte die Situation am Institut für Radiologie dank der<br />

umsichtigen und einfühlsamen interimistischen Leitung durch Prof. Dr. Gerhard Ries, Chefarzt Klinik für<br />

Radio-Onkologie, wesentlich beruhigt werden. Ihm sei für seinen ausserordentlichen Einsatz herzlich<br />

gedankt. Zum neuen Chefarzt wurde vom Verwaltungsrat PD Dr. Simon Wildermuth gewählt, der sein<br />

Amt am 1. Oktober <strong>2005</strong> angetreten hat. Wir heissen ihn herzlich willkommen und wünschen ihm viel<br />

Kraft und Erfolg bei der Erfüllung der hohen an ihn gestellten Anforderungen, sowohl institutsintern als<br />

auch in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Institutionen unseres Spitals.<br />

Eine wesentliche Grundlage für die zukünftige Leistungserbringung ist die genaue Kenntnis der<br />

Betriebsabläufe. So wurde am Institut für Rechtsmedizin im Berichtsjahr angesichts von stets steigenden<br />

Auftragszahlen und zunehmendem Arbeitsaufwand eine umfassende Betriebsanalyse mit einer detaillierten<br />

Erhebung der Leistungserbringungsprozesse durchgeführt. Daraus resultierte ein Geschäftsmodell,<br />

welches durchaus als Schulbeispiel für weitere Bereiche herangezogen werden kann.<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten der Patientinnen<br />

und Patienten herzlich gedankt. Sie haben es verstanden, die Erwartungen unserer Patienten trotz<br />

stets wechselnder Rahmenbedingungen und des zunehmenden Kostendrucks zur vollen Zufriedenheit zu<br />

erfüllen.<br />

Prof. Dr. med. Ulrico Schmid, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Chairman Medizinisches Departement IV, Chefarzt Institut für Pathologie<br />

Medizinisches Departement IV<br />

Nuklearmedizin Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />

Pathologie Prof. Dr. med. Ulrico Schmid<br />

Radiologie Prof. Dr. med. Gerhard Ries (ab Oktober 2004 ad interim)<br />

PD Dr. med. Simon Wildermuth (seit Oktober <strong>2005</strong>)<br />

Radio-Onkologie Prof. Dr. med. Gerhard Ries<br />

Rechtsmedizin Prof. Dr. med. Thomas Sigrist


Nuklearmedizin –<br />

kontinuierliche Aufwertung der Diagnose<br />

Im Rahmen einer Ersatzbeschaffung wurde im Herbst <strong>2005</strong><br />

eine weitere (dritte) Doppelkopf-Gammakamera der neuesten<br />

Generation installiert. In diesem Zusammenhang wurden<br />

auch alle Auswerterechner durch ein einheitliches System<br />

ersetzt, wodurch jetzt eine noch zuweiserfreundlichere,<br />

einheitlichere Befunddokumentation möglich ist.<br />

Die im Jahr 2001 am Kantonsspital St.Gallen eingeführte<br />

Positronen-Emissions-Tomographie hat in der Zwischenzeit<br />

allgemein hohe Akzeptanz gefunden und vor allem als<br />

fester Bestandteil bei der diagnostischen Abklärung vieler<br />

Tumorerkrankungen zu einer Optimierung der Behandlungsstrategie<br />

beitragen können. Um auch in Zukunft den<br />

hohen Erwartungen an ein Zentrumsspital und der rasanten<br />

technischen Entwicklung gerecht zu werden, wird im kommenden<br />

Jahr ein technologisch hochaktuelles integriertes<br />

PET/CT-System die bisherige PET-Kamera ersetzen. Dadurch<br />

wird eine zeitgemässe diagnostische Evaluation auf hohem<br />

Niveau sichergestellt.<br />

Ausserdem besteht seit November <strong>2005</strong> eine Kooperation<br />

mit RODIAG DIAGNOSTIC CENTERS (ehem. Röntgeninstitut<br />

Dr. Alder), im Rahmen derer alle dort durchgeführten<br />

Szintigraphien von den Fachärzten der Klinik für<br />

Nuklearmedizin beurteilt werden.<br />

Institut für Pathologie –<br />

rasante Entwicklung in der Molekulargenetik<br />

Während sich im Berichtsjahr die Anzahl der histo- und zytopathologischen<br />

Untersuchungen stabilisierte, setzte sich der<br />

Trend zu immer aufwändigeren Analysen, welche Zusatzuntersuchungen<br />

wie Immunologie und Molekulargenetik<br />

erfordern, ungebrochen fort. Hinzu kam eine markante<br />

Zunahme der nephropathologischen Spezialuntersuchungen.<br />

Mit Unterstützung des Instituts für Pathologie der<br />

Universität Ulm konnte die FISH Methode (Fluoreszenz in<br />

situ Hybridisierung), eine molekulargenetische Untersuchung<br />

zum Nachweis von Veränderungen der Erbsubstanz,<br />

ausgebaut werden. Diese Methode kommt unter anderem<br />

in der hämatopathologischen Diagnostik zur Anwendung<br />

und spielt eine wichtige Rolle in der Tätigkeit des Referenzzentrums<br />

für maligne Lymphome. Im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />

Projektes konnte mit Unterstützung der Institute<br />

für Pathologie der Universitäten Basel und Zürich die<br />

sogenannte Tissue Micro Array Methode eingeführt werden,<br />

welche die gleichzeitige Untersuchung von mehreren<br />

hundert Tumorproben ermöglicht. Dieser Methode kommt<br />

bei der Evaluation neuer immunhistologischer und molekularpathologischer<br />

Tests eine zentrale Bedeutung zu. Nur mit<br />

Medizinisches Departement IV<br />

der konsequenten Einführung von neuen und der regelmässigen<br />

Anpassung von bestehenden Methoden, verbunden<br />

mit einer kontinuierlichen Weiter- und Fortbildung von<br />

Ärzten und biomedizinischen Analytikerinnen, wird es möglich<br />

sein, mit der stürmischen Entwicklung auf molekulargenetischem<br />

Gebiet Schritt halten zu können.<br />

Radiologie –<br />

Digitalisierung verringert Strahlenbelastung<br />

Im letzten Quartal wurden nach über zwanzigjährigem<br />

Betrieb die Anlagen im Thoraxröntgen und in der Durchleuchtung<br />

ersetzt. Bei beiden neuen digitalen Systemen wird<br />

anstelle des Röntgenfilmes oder der Phosphorspeicherplatte<br />

ein hochauflösender digitaler Flachdetektor eingesetzt.<br />

Die Bildqualität wird gesteigert bei einer gleichzeitig verringerten<br />

Strahlenbelastung für den Patienten.<br />

Diese neuen Geräte sind auch der Start in die zukünftige<br />

voll digitalisierte Bildgebung. Bereits im Jahr 2006 wird<br />

die Digitalisierung an den verschiedenen Arbeitsplätzen weiter<br />

vorangetrieben. Damit wird auch die Voraussetzung für<br />

einen zufrieden stellenden spitalweiten Austausch von<br />

Daten und Bildern geschaffen. Die Anschaffung eines neuen<br />

Radiologie-Informationssystems (RIS) und eines digitalen<br />

Bildarchivs (PACS) soll die heutigen medizinischen und wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen meistern. Eine professionelle<br />

Investitionsplanung ist diesbezüglich gefordert und soll<br />

nicht nur der Radiologie, sondern auch allen Kliniken, die<br />

an eine Bildverteilung angeschlossen sind, zugute kommen.<br />

Die Abläufe in der Radiologie sind naturgemäss sehr apparatebezogen.<br />

Mit Investitionen in die Digitalisierung und<br />

deren Kommunikationsmöglichkeiten soll der Mediziner sich<br />

wieder voll auf den Patienten konzentrieren können, während<br />

verbesserte Arbeitsprozesse und Reduzierung von<br />

Mehrarbeit sowie verbesserte Controlling-Unterstützung<br />

von RIS-/PACS-Systemen auch wirtschaftlich umgesetzt werden<br />

können.<br />

4


44<br />

Medizinisches Departement IV<br />

Radio­Onkologie –<br />

High Tech fürs nächste Jahrzehnt<br />

Organisatorisches Highlight des Jahres war die elektronische<br />

Erfassung aller Tarmed-Leistungen mit täglicher Weitergabe<br />

an das SAP durch das Informationssystem der Klinik ab<br />

1. Februar.<br />

Mit Inbetriebnahme des zweiten Linearbeschleunigers<br />

am 1 . Juni <strong>2005</strong> war die technische Erneuerung bzw.<br />

Ergänzung der Grossgeräte weitgehend abgeschlossen. Die<br />

Klinik befindet sich seither auf dem neuesten Stand der<br />

gerätetechnischen Entwicklung. Die in den Linearbeschleunigern<br />

integrierten «Multi-Leaf-Collimatoren» (MLC) erlauben<br />

eine automatische Formung der Bestrahlungsfelder<br />

durch elektronische Steuerung von 80 Wolfram-Lamellen.<br />

Die «Electronic Portal Imaging Devices» liefern in nur wenigen<br />

Sekunden digitale Feldkontrollaufnahmen, was die<br />

Anfertigung konventioneller Röntgenaufnahmen überflüssig<br />

macht. Zusammen mit dem bereits im Jahre 2004 installierten<br />

eigenen Computertomographen ist nun die virtuelle<br />

Simulation möglich geworden, durch die sowohl Dokumentation<br />

als auch die Einstellung von Bestrahlungsfeldern am<br />

Therapiesimulator in geeigneten Fällen unterbleiben kann.<br />

Die genannten Neuerungen führten zur Verbesserung der<br />

Qualitätskontrolle und Vereinfachung von Arbeitsabläufen,<br />

was von den Mitarbeitenden sehr geschätzt wird. Hiervon<br />

profitieren auch die Patienten.<br />

Im Jahr 2006 soll auf der Basis der MLC die «Intensity<br />

Modulated Radiation Therapy» (IMRT) eingeführt werden.<br />

Durch die Installation eines Cone-Beam-CT am Beschleuniger<br />

(Computertomograph mit Röntgenstrahlenqualität) soll<br />

die Präzision der Behandlung weiter erhöht werden.<br />

Institut für Rechtsmedizin IRM –<br />

Optimierungen dank Analyse<br />

Die Verkehrsmedizin hat auftragsmässig erneut stark zugelegt,<br />

wogegen das Auftragsvolumen in den übrigen Arbeitsbereichen<br />

nicht oder nur leicht zugenommen hat.<br />

Zwei Investitionen haben das vergangene Geschäftsjahr<br />

geprägt – die eine galt dem weiteren Ausbau des Qualitätsmanagement-Systems,<br />

die andere einer Betriebsanalyse.<br />

Nachdem im Vorjahr die Abteilung Forensische Genetik<br />

die Auszeichnung für die erfolgreiche Akkreditierung (nach<br />

ISO/IEC 17025) erhalten hatte, folgte nun auch die Abteilung<br />

Forensische Chemie und Toxikologie nach. Sie konnte<br />

– nach eingehender Prüfung durch Fachexperten vor Ort –<br />

das entsprechende Zertifikat der Schweizerischen Akkreditierungsstelle<br />

(SAS) beim Bundesamt für Metrologie und<br />

Akkreditierung (METAS) entgegennehmen. Damit ist die<br />

ausgewiesene Fachkompetenz für die Durchführung von<br />

toxikologischen Analysen vor allem für straf- und strassenverkehrsrechtliche<br />

Belange formell anerkannt. Angesichts<br />

der Jahr für Jahr zunehmenden Komplexität der Anforderungen<br />

an die Leistungserbringung wurde eine umfassende<br />

Betriebs- und Organisationsanalyse durchgeführt. Die<br />

Erkenntnisse aus der Prozesskostenanalyse haben schon und<br />

werden weitere Konsequenzen nach sich ziehen, u.a. eine<br />

Vereinfachung von Abläufen, bereichsweise eine Kosteneinsparung,<br />

eine Bereinigung der Personalsituation und<br />

nicht zuletzt einen neuen Tarif.


Alois Kretz<br />

Kommt entspannt zur Kontrolluntersuchung – er vertraut den Ärzten.<br />

45


46<br />

Silvan Beer<br />

Immer wieder fit auf dem Eis – auch nach grösseren Blessuren.


Neue und bestehende Leistungsangebote<br />

werden rege genutzt<br />

Bauliche Anpassungen für bestehende und zukunftsgerichtete Leistungsangebote, die Neubesetzung<br />

wichtiger Kaderarztstellen und ein Tag der offenen Tür waren wichtige Meilensteine für das<br />

Departement Rorschach im Jahr <strong>2005</strong>. Termingerecht konnten in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Zentrumsspital die Hämodialysestation und das Adipositaszentrum eröffnet werden. Rasch<br />

wachsende Patientenzahlen bestätigen die Notwendigkeit und die Bedeutung dieser Bereiche.<br />

Die Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie ist neu auch in Rorschach tätig. Die<br />

Gesamtzahl der stationären und ambulanten Patienten hat weiter zugenommen. Die Verweildauer<br />

und Pflegetage gingen weiter zurück. Die Gebärsäle wurden zum onkologischen Ambulatorium<br />

umgebaut und entlasten so die Tagesklinik. Viele Neuerungen in der Pflege, wie die Einführung<br />

der Bezugspflege, erforderten grossen Einsatz und Vorarbeit der Pflegeleitung durch<br />

Anpassen der Arbeitsabläufe und der Arbeitszeit. Nach fast 15-jähriger erfolgreicher Tätigkeit<br />

und Aufbau einer eigenständigen Klinik für Orthopädie verlässt uns Dr. Walter Grädel auf eigenen<br />

Wunsch. Ihm sei für seinen unermüdlichen Einsatz und die gute, kollegiale Zusammenarbeit<br />

herzlich gedankt. Als Nachfolger wurde Dr. Karl Grob gewählt, und auf Anfang Dezember wurden<br />

die beiden orthopädischen Kliniken von Rorschach und St.Gallen zusammengeführt. Dr.<br />

Manoutch Nakhostin hat seine langjährige Teilzeit- und Notfalldiensttätigkeit als Orthopäde am<br />

Spital beendet, ebenso die Leiterin Physiotherapie, Verena Kubat. Dr. Andreas Zerz trat Anfang<br />

Dezember erneut die Leitung der Chirurgie in Rorschach an – als Nachfolger von Dr. Patrick<br />

Mäder, neu gewählter Chefarzt am Spital Ilanz. Ein grosser Dank geht an die Weggezogenen<br />

und an alle Mitarbeitenden. Eine besondere Leistung verlangte der «Tag der offenen Tür», war<br />

doch die Vorbereitungszeit relativ knapp bemessen und das Spital voll belegt. Dank Sondereinsatz<br />

und engagierter Teamarbeit konnte der Tag erfolgreich durchgeführt werden. Die positive<br />

Resonanz seitens der Besucherinnen und Besucher honorierte diesen Aufwand.<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Chairman Medizinisches Departement Rorschach, Stv. Chefarzt Innere Medizin<br />

Medizinisches Departement Rorschach<br />

Anästhesiologie Dr. med. Michael Kathrein<br />

Chirurgie Dr. med. Patrick Mäder (bis November <strong>2005</strong>)<br />

Dr. med. Andreas Zerz (seit Dezember <strong>2005</strong>)<br />

Innere Medizin Dr. med. Pius Bischof<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Orthopädie Dr. med. Walter Grädel (bis November <strong>2005</strong>)<br />

Dr. med. Karl Grob (seit Dezember <strong>2005</strong>)<br />

HNO Dr. med. Jan Krkoska<br />

Dr. med. Andreas Moser<br />

Medizinisches Departement Rorschach<br />

47


48<br />

Medizinisches Departement Rorschach<br />

Anästhesie Rorschach –<br />

Anpassung des Schmerzkonzepts<br />

Die Gesamtzahl der Anästhesien war gegenüber 2004 leicht<br />

rückläufig. Die Ursache hierfür ist sicherlich im Wechsel von<br />

Leitenden Ärzten in den operativen Disziplinen im Jahr <strong>2005</strong><br />

zu suchen. Regionalanästhesien machen weiterhin etwa die<br />

Hälfte der Gesamtanästhesien aus. Bei den Vollnarkosen hat<br />

sich der Anteil an Inhalationsanästhesien leicht zugunsten<br />

von intravenösen Anästhesien verschoben.<br />

Das postoperative Schmerzkonzept am Spital Rorschach<br />

wurde an das neu ausgearbeitete Schmerzkonzept des<br />

Kantonsspitals St.Gallen angepasst, sodass jetzt an beiden<br />

Spitälern dieselben Schemen gelten. Die Vorbereitungen für<br />

die prästationäre Anästhesiesprechstunde (PAS) konnten<br />

abgeschlossen werden. Einem Beginn der PAS im Jahr 2006<br />

steht nichts mehr im Wege. Dadurch kann eine frühzeitige<br />

und vollumfängliche präoperative Aufklärung und Vorbereitung<br />

der Patientinnen und Patienten, und damit auch eine<br />

höhere Patientenzufriedenheit erreicht werden. Dank einem<br />

neuen Anästhesiegerät erfüllt die Abteilung nun auch<br />

gerätemässig weiterhin die heutigen Anforderungen in<br />

Bezug auf Qualität und Sicherheit. Das gute Arbeitsklima im<br />

Operationssaal und die Teamarbeit geniessen weiterhin<br />

einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Chirurgie –<br />

deutliche Senkung der Aufenthaltsdauern<br />

Im laufenden Jahr hat sich die durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer<br />

von 6, auf 5,1 Tage reduziert. Diese Reduktion<br />

ist eine Folge der konsequenten Umsetzung der «Fast<br />

Track Surgery»-Philosophie. Unnötige präoperative Hospitalisationstage<br />

wurden verhindert und die postoperative<br />

Rehabilitation optimiert. Als Folge der Kürzung der Aufenthaltstage<br />

sind 1 6 Pflegetage weniger zu verzeichnen, die<br />

Anzahl der chirurgischen Patienten sowie der chirurgischen<br />

Interventionen blieb im Vergleich zum Jahr 2004 etwa<br />

gleich.<br />

Im Oktober konnte unter der Leitung von PD Dr. Bernd<br />

Schultes und Dr. Martin Thurnheer das Adipositaszentrum<br />

eingeweiht werden. In diesem Zentrum werden morbid-adipöse<br />

Patientinnen und Patienten für eine chirurgische<br />

Behandlung selektioniert und postoperativ betreut. Zusätzlich<br />

werden neu auch konservative Therapiemassnahmen<br />

für Übergewichtige angeboten. Das Zentrum verfügt nebst<br />

der ärztlichen Kompetenz auch über eine Ernährungs- und<br />

Diabetesberatung sowie eine eigene Physiotherapie mit<br />

einem Trainingsraum. Nach kurzer Zeit zeigt sich bereits eine<br />

sehr grosse Nachfrage für dieses medizinische Segment.<br />

Dr. Patrick Mäder ist auf Januar 2006 zum Chefarzt im<br />

Spital Ilanz gewählt worden. Neu, respektiv wieder, hat seit<br />

dem 1. Dezember <strong>2005</strong> Dr. Andreas Zerz die Leitung der<br />

Chirurgie vor Ort übernommen.


Innere Medizin –<br />

neues Arbeitsgesetz als Herausforderung<br />

Die Ziele der Quadriga sind Strukturanpassungen, um Effizienz<br />

und Qualität zu verbessern. Die Zahlen von stationären<br />

und ambulanten Patienten in der Klinik für Innere Medizin<br />

sind wiederholt deutlich gestiegen – parallel mit der Belebung<br />

der Viszeralchirurgie, der Erweiterung der Onkologie,<br />

dem Enddarmzentrum, der Gefässchirurgie und dem Aufbau<br />

neuer Leistungen wie dem Adipositaszentrum und der<br />

Hämodialyse. Entsprechend stark gewachsen sind die Anforderungen<br />

an das seit 2001 unveränderte ärztliche Team, vier<br />

Kaderärzte und sechs Assistenzärzte. Das Ansteigen der<br />

ärztlichen Leistungen und die Arbeitszeitreduktion auf 50<br />

Stunden pro Woche, entsprechend dem neuen Arbeitsgesetz,<br />

stellen eine grosse Herausforderung dar. Organisatorische<br />

Massnahmen allein haben sich als ungenügend erwiesen,<br />

das Leistungswachstum und die Reduktion der<br />

Arbeitszeit zu vereinbaren.<br />

Orthopädie Rorschach –<br />

Kontinuität im fachärztlichen Kader<br />

Zum Jahresende zeigte sich bei den Patienten ein Frequenzrückgang<br />

im stationären Bereich bei gleichzeitigem Anstieg<br />

im ambulanten Bereich. Verweildauer und Pflegetage konnten<br />

weiter reduziert werden. Die Wahl des fachlich bestausgewiesenen<br />

Oberarztes Dr. Michael Badulescu zum Oberarzt<br />

mbF ab April <strong>2005</strong> war ein wichtiger Meilenstein für<br />

die Kontinuität im fachärztlichen Kader. Dank einer zusätzlichen<br />

Assistenzarztstelle für die Orthopädie konnte die<br />

Betreuung der Patienten und die Abdeckung des Notfalldienstes<br />

weiter verbessert werden. Nach fast 15-jähriger<br />

erfolgreicher Tätigkeit mit Aufbau der Klinik für Orthopädie<br />

am Spital Rorschach zog sich Dr. Walter Grädel Ende November<br />

auf eigenen Wunsch aus dem Akutspital zurück. Mit Dr.<br />

Grädel verlassen Dr. Manoutch Nakhostin und Verena Kubat,<br />

Leiterin der Physiotherapie das Spital. Zum neuen Klinikleiter<br />

Orthopädie Rorschach wurde aus dem Team am Kantonsspital<br />

St.Gallen auf Anfang Dezember Dr. Karl Grob<br />

gewählt. Damit steht wieder ein erfahrener Fachmann an<br />

der Spitze. Gleichzeitig wurden die beiden orthopädischen<br />

Kliniken organisatorisch zusammengeführt unter der<br />

Gesamtleitung von Chefarzt Prof. Dr. Markus Kuster, Kantonsspital<br />

St.Gallen.<br />

Medizinisches Departement Rorschach<br />

Hals­ und Gesichtschirurgie –<br />

weitere Verbesserungen bei Pflege und Ausrüstung<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> war aus der Sicht der HNO-Ärzte (Hals- und<br />

Gesichtschirurgie) am Spital Rorschach sehr erfolgreich. Dies<br />

bestätigt insbesondere die hohe Zufriedenheit der Patientinnen<br />

und Patienten mit den erbrachten Leistungen. Durch<br />

Anschaffung von neuem Instrumentarium, die Freigabe von<br />

neuen Operationskapazitäten und die Schaffung von Personalressourcen<br />

in der Pflege konnte die erhöhte Nachfrage<br />

nach Behandlungen in Rorschach befriedigt werden.<br />

Damit auch das Jahr 2006 erfolgreich bleibt, haben wir uns<br />

weitere Verbesserungen im Pflegesektor und auf der Ausrüstungsebene<br />

vorgenommen. Dazu gehört die Planung von<br />

Abteilungen, auf denen die postoperative Betreuung der<br />

HNO-Patientinnen und -Patienten optimiert werden kann.<br />

Zur Verbesserung der technischen Ausstattung im Operationssaal<br />

wird die Anschaffung eines Navigationsgerätes anvisiert.<br />

49


50<br />

Celin Dincer<br />

Nach zwei gut überstandenen Operationen zuversichtlich, wieder gesund zu werden.


Weiterentwicklung der Zentralen Notfallaufnahme<br />

Unsere hauptsächlichen Investitionen bestehen in der sorgfältigen und kontinuierlichen<br />

Entwicklung der Dienstleistungen unserer Fachbereiche. Nur durch zielgerichtete Projektarbeiten<br />

lassen sich Entwicklungsschritte vorbereiten – die wichtigsten Investitionen dabei<br />

sind das Wissen und der Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Ein zentrales Projekt unter der Leitung von Dr. med. Susanne Diener war die Entwicklung<br />

der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA). Die Ergebnisse dieser umfassenden Aufgabe<br />

wurden von der Geschäftsleitung in drei Lesungen behandelt und wichtige Entscheide für<br />

die Zukunft gefällt: Die neue ZNA soll in drei ineinander greifende Funktionseinheiten<br />

gegliedert werden: ZNA I (Grundversorgernotfall), ZNA II (Spitalnotfall mit den Spezialisten<br />

der Kliniken, Institute und Fachbereiche) und ZNA III (Aufnahme- und Kurzabklärungsstation).<br />

Mit einer Verstärkung des ärztlichen Teams soll dazu sichergestellt werden, dass für<br />

externe und interne Notfälle immer eine Kaderärztin oder ein Kaderarzt anwesend ist.<br />

Ein ähnliches Reorganisationsprojekt wartet im Jahre 2006 auf das Team des Senologie-Zentrums<br />

Ostschweiz. Die Abläufe dieses Fachbereiches, dessen Dienstleistungen auch<br />

im Hinblick auf die Präventionsanstrengungen gegen Brustkrebserkrankungen zunehmend<br />

gefragt sind, und seine Kooperationen mit allen verschiedenen internen und externen<br />

Partnern sollen analysiert und wo nötig angepasst und verbessert werden.<br />

Im Jahr 2006 wird unser Departement neu um die beiden Fachbereiche Muskelzentrum<br />

/ ALS clinic und Palliativzentrum erweitert. Wir heissen die beiden Teams unter<br />

der Leitung von PD Dr. med. Markus Weber und Dr. med. Steffen Eychmüller herzlich<br />

willkommen und werden sie bei der Entwicklung ihrer wichtigen Aufgaben nach Kräften<br />

unterstützen.<br />

Dr. med. Daniel Germann, MHA<br />

Leiter Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Zentrale Notfallaufnahme PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />

Dermatologie/Allergologie Dr. med. Mark Anliker<br />

Senologie-Zentrum Ostschweiz Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />

Palliativzentrum (seit 1.1.2006) Dr. med. Steffen Eychmüller<br />

Muskelzentrum/ALS clinic (seit 1.1.2006) PD Dr. med. Markus Weber<br />

Spitalapotheke Dr. phil. II Dieter Schilling<br />

Beratungs- und Sozialdienst Irma Graf<br />

Laborforschungsabteilung PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />

REA 2000 Wolfram Schuhwerk<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

51


52<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) –<br />

Grünes Licht für das neue Betriebskonzept<br />

Die Patientenfrequenzen in der ZNA stiegen auch <strong>2005</strong> weiter<br />

an. Die Genehmigung des neuen Betriebskonzeptes ist<br />

daher ein wichtiger Schritt in Richtung Bewältigung der<br />

anstehenden Herausforderungen. Personen aus allen Schlüsselbereichen<br />

des Spitals haben an diesem wegweisenden<br />

Konzept mitgearbeitet. Wesentlich sind die Aufstockung<br />

des ärztlichen ZNA-Personals mit dem Ziel einer professionellen<br />

notfallmedizinischen Führung rund um die Uhr und<br />

die Schaffung eines Grundversorger-Notfalls. Allgemeinmediziner<br />

werden einfachere Notfälle in zwei Sprechzimmern<br />

versorgen. Weiter soll in einem Pilotprojekt die gemeinsame<br />

Notfallbetreuung mit den Hausärzten überprüft werden.<br />

Zudem sind die räumlichen Erweiterungen der ZNA mit<br />

zusätzlichem Schockraum, konventionellem Röntgen, grösserem<br />

CT-Trakt sowie Büros projektiert. In Arbeit ist die Planung<br />

einer Interdisziplinären Notfallaufnahme- und Abklärungsstation.<br />

Damit sollen unnötige stationäre Aufnahmen<br />

und interne Umplatzierungen vermieden sowie die Möglichkeit<br />

der engen interdisziplinären Zusammenarbeit gefördert<br />

werden.<br />

Dermatologie/Allergologie –<br />

stark gestiegene Patientenzahlen<br />

Die Konsultationszahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr<br />

mehr als verdoppelt. Aufgrund der Bewilligung zur Aufstockung<br />

des ärztlichen Personals mit einer neuen Assistenzarztstelle<br />

ab Sommer konnte auch der veränderten Situation<br />

Rechnung getragen werden, was den zuweisenden<br />

Ärztinnen und Ärzten und vor allem den Patientinnen und<br />

Patienten zugute kommt. Dank der Ausstattung mit einem<br />

neuen Gerät für die photodynamische Therapie kann zusammen<br />

mit den HNO-Spezialisten (Hals- und Gesichtschirurgie),<br />

Spezialisten der Radio-Onkologie und Plastischen Chirurgie<br />

das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten von Hauttumoren<br />

ausgeweitet und jeweils die optimale Therapie angeboten<br />

werden. Durch die Zusammenarbeit mit Onkologie,<br />

Chirurgie, HNO, Nuklearmedizin und Pathologie ist auch<br />

beim zunehmend häufigen Malignom der Haut eine Plattform<br />

entstanden, welche interaktiv eine beachtliche Zentrumsfunktion<br />

und Zuweisungen von Fachspezialisten<br />

erreicht hat. Das Investieren in die prospektive Erfassung und<br />

Statistik sowie in die gemeinsame Fortbildungstätigkeit trägt<br />

zur starken Basis bei, was höhere Professionalität für die<br />

erfolgreiche Betreuung und Behandlung bedeutet.<br />

Senologie­Zentrum Ostschweiz –<br />

internationale Konferenz als Höhepunkt<br />

Die Zunahme der Betreuung ist durch mehr Therapien und<br />

Zweitmeinungen bei annähernd unveränderter Patientenzahl<br />

bedingt. Die Tumornachsorge ist unverändert geblieben,<br />

die Zahl der Besprechungen an den Tumorboards hat<br />

leicht zugenommen.<br />

Im November <strong>2005</strong> wurde die Mammographie ins<br />

Senologie-Zentrum verlegt und damit ein erster Schritt zur<br />

Integration der Diagnostik in die bestehenden Prozessabläufe<br />

gemacht.<br />

Ein Highlight im Jahr <strong>2005</strong> war die massgebliche Mitarbeit<br />

bei der Durchführung der St.Gallen Consensus Conference,<br />

an der über 4 000 Brustkrebs-Expertinnen und<br />

-Experten aus 75 Ländern teilgenommen haben. Dabei wurden<br />

von Prof. Thürlimann als Studienleiter die Resultate der<br />

weltweit grössten und in der Schweiz koordinierten laufenden<br />

Brustkrebsstudie vorgestellt, in deren Rahmen auch<br />

über 100 Patientinnen im Senologie-Zentrum ihre Behandlung<br />

erhalten haben.<br />

Die Zunahme der Leistungen führt das Senologie-Zentrum<br />

an die räumlichen, personellen und strukturellen Kapazitätsgrenzen.<br />

Die Einführung eines Terminplanungs-Systems,<br />

das die komplexen administrativen, medizinischen<br />

und pflegerischen Leistungen abbildet und damit bei der<br />

Planung mithilft, wurde im Verlauf des Jahres erarbeitet, mit<br />

der Frauenklinik verbunden und eingeführt.<br />

Spitalapotheke –<br />

Vereinheitlichung der Informatik­Systeme<br />

Die aufwändige Bearbeitung und Herausgabe der Arzneimittelliste<br />

<strong>2005</strong> wurde abgeschlossen. Die Zahl der Mutationen<br />

war gross. Die Liste enthält 40 medizinisch unverzichtbare<br />

Präparate, die aus dem Ausland beschafft werden<br />

müssen, da sie in der Schweiz nicht mehr auf dem Markt<br />

sind.<br />

Der Wechsel der EDV-Systeme für die Arzneimittel- und<br />

Materialbewirtschaftung in den Spitälern Rorschach und<br />

Flawil auf das System EMMA des Kantonsspitals St.Gallen<br />

wurde im August ausgeführt. Die Vorbereitungen und die<br />

Schulung des betroffenen Personals wurden in Zusammenarbeit<br />

von Spitalapotheke und Chef Materialdienst vorgenommen.<br />

Die Vorbereitungen für die Direktbelieferung der<br />

Stationen des Spitals Rorschach über die Kantonsspital-<br />

St.Gallen-Apotheke ab Januar 2006 benötigte viele Absprachen,<br />

Klärungen und organisatorische Massnahmen. Die<br />

Lagerhaltung und Bestellung von Dialyse-Lösungen und<br />

-Zubehör wurden zur Vereinfachung der Abläufe von der<br />

Nephrologie übernommen.


Eine Vorstudie zum «Neubau Spitalapotheke» wurde abgeschlossen.<br />

Die Pläne für den Neubau und dessen Bezug im<br />

Jahr 2009 verheissen viele spannende Herausforderungen.<br />

Beratungs­ und Sozialdienst –<br />

50 Jahre Unterstützung<br />

Im Sommer 1955 begann die erste Fürsorgerin die Probleme<br />

rund um die Krankheit zu lösen. Oft war es eine Frage des<br />

Geldes. Nicht alle Patientinnen und Patienten waren bei<br />

einer Krankenkasse versichert. Heute nimmt sich der Sozialarbeiter<br />

oder die Sozialarbeiterin der Probleme an und<br />

immer noch ist es eine Frage des Geldes, obwohl alle bei<br />

einer Krankenkasse grundversichert sein müssen. Das Kantonsspital<br />

St.Gallen hat richtig investiert und die Probleme<br />

erkannt. Der Beratungs- und Sozialdienst durfte mit vielen<br />

Gästen im grossen Rahmen das Symposium zur 50-Jahr-<br />

Feier geniessen, interne und externe Kontakte knüpfen und<br />

stärken. Im kleinen Rahmen wurde in die Zusammenarbeit<br />

mit den Krankenkassen investiert, sodass diese Probleme<br />

ganz leicht abnehmen. Die Komplexität der Fallarbeit jedoch<br />

nimmt gesamthaft zu. Oft geraten ganze Familiensysteme<br />

in eine Krise, wenn ein Mitglied ins Spital eintreten muss.<br />

Wer macht nun den Haushalt? Wie lange zahlt die Versicherung<br />

Taggeld? Wie sieht es aus bezüglich Kündigungsschutz?<br />

Das Vorgehen bei häuslicher Gewalt ist gesetzlich geregelt,<br />

die Wegweisung wird polizeilich durchgesetzt. Im Alltag<br />

suchen dann Frauen nicht selten die Notfallaufnahme<br />

auf, und die Kinder müssen versorgt werden. Zur Betreuung<br />

in dieser oft von Angst geprägten Situation kann der<br />

24-stündige Bereitschaftsdienst des Beratungs- und Sozialdienstes<br />

beigezogen werden.<br />

Laborforschungsabteilung –<br />

intensiver Austausch und Kooperationen<br />

Die Laborforschungsabteilung des Kantonsspitals St.Gallen<br />

stellt den klinisch tätigen Ärzten eine moderne Forschungsinfrastruktur<br />

zur Verfügung und nimmt damit eine<br />

wichtige Querschnittsfunktion wahr. In der Laborforschungsabteilung<br />

können so klinische Fragestellungen in Laborexperimenten<br />

tiefgehend untersucht werden. Im Jahr <strong>2005</strong><br />

wurden von Ärzten verschiedener Kliniken sechs interdisziplinäre<br />

Projekte bearbeitet.<br />

In der über Drittmittel finanzierten Grundlagenforschung<br />

der Laborforschungsabteilung werden Fragen zu<br />

immunpathologischen Prozessen bei kardiovaskulären<br />

Erkrankungen, der Immunbiologie von dendritischen Zellen<br />

und der Molekularbiologie der Coronaviren bearbeitet. Die<br />

im Jahr <strong>2005</strong> erbrachte Forschungsleistung in diesen unter-<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

schiedlichen Gebieten ist durch eine Vielzahl von Originalarbeiten<br />

und Übersichtsarbeiten dokumentiert. Ein intensiver<br />

Austausch und Kooperationen mit nationalen und<br />

internationalen Forschungsinstitutionen ist durch zahlreiche<br />

Vorträge und Kongressbeiträge gewährleistet. Auch im Jahr<br />

<strong>2005</strong> konnte die Laborforschungsabteilung mehr als eine<br />

Million Schweizer Franken an Drittmitteln einwerben. Herauszustellen<br />

ist hier ein Beitrag der National Institutes of<br />

Health, Bethesda, USA, durch den die Entwicklung eines<br />

innovativen Impfstoffs gegen das Humane Immundefizienzvirus<br />

(HIV) gefördert wird.<br />

REA 2000, Reanimationstrainingszentrum –<br />

Aktualisierung der Trainingsmaterialien<br />

<strong>2005</strong> wurden 2064 Personen in verschiedenen Reanimationskursen<br />

ausgebildet. Dazu kamen wieder diverse interne<br />

Schulungen in der Handhabung des Oxylators und verschiedene<br />

Übungen auf den Stationen. Alle Teilnehmenden der<br />

neuen Ausbildung «Fachangestellte Gesundheit» haben<br />

einen Grundkurs besucht.<br />

Die externen Stammkunden – Klinik im Park, Klinik<br />

Gais, Rheinburg Klinik Walzenhausen, Schulthess Klinik,<br />

Berit Klinik, Kantonspolizei St.Gallen, Hof Weissbad, Ambulanz<br />

Arbon, Heilpädagogische Schule St.Gallen und andere<br />

– haben wieder viele Kurse belegt.<br />

In der REA 2000 wird kontinuierlich investiert in die<br />

Aktualisierung und Verbesserung der Trainingsmedien. Die<br />

Technik konnte aus eigenen Mitteln auf den modernsten<br />

Stand gebracht werden. Durch internationale Auftritte mit<br />

dem Oxylator werden zunehmend weltweite Kontakte zu<br />

renommierten Kunden geknüpft. Dieses Jahr liess sich das<br />

Führungskader des Flughafens Quito, Ecuador, durch die<br />

REA 2000 schulen. Ebenso ist die REA 2000 in der Ausbildung<br />

in Ungarn in Zusammenarbeit mit einer grossen Ölgesellschaft<br />

tätig.<br />

5


54<br />

Klara Huser<br />

Freut sich über die wieder gewonnene Selbstständigkeit nach dem Spitalaufenthalt.


Departement Pflege – Investitionen nicht nur finanzieller Art<br />

Die Investitionen in Denkprozesse, Personalressourcen, Zeitmanagement, Integrationsarbeit,<br />

Projektinitiierungen und -vollendung sowie Bildungsum- und -aufbau wurden von<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tatkräftig, effizient und konstruktiv mitgetragen,<br />

mitgestaltet und mit hoher Qualität zu einem positiven Ergebnis gebracht.<br />

Im Netzwerk Kantonsspital St.Gallen über Investitionen zu sprechen, fordert von der<br />

Anspruchsgruppe Pflege grosse Transparenz, das Sichtbarmachen ihrer Tätigkeiten und<br />

ihrer Kultur in der Zusammenarbeit. Diesen Spagat zu vollbringen, ist eine sich täglich lohnende<br />

Herausforderung, die uns nicht nur in der unternehmensübergreifenden Kommunikation<br />

stärkt. Das Querschnittsdepartement Pflege ist mittlerweile weit verzweigt. Die<br />

Interdisziplinarität erfordert ein durchdachtes Investitionsverhalten, damit die Erwartungen<br />

der unterschiedlichen Anspruchsgruppen erfüllt werden können. Es ist äusserst wichtig,<br />

sich im interdisziplinären Dialog den Herausforderungen zu stellen, dabei aber nicht den<br />

Blick für das Wesentliche zu verlieren.<br />

Das Berichtsjahr erlebten wir im Departement Pflege als das Jahr der Konsolidierungen<br />

der Ausbildungsveränderungen, der Task-Force-Massnahmen, der Integration der Pflege<br />

des Spitals Rorschach und der verschiedenen Projektimplementierungen, wie auch als Jahr<br />

von Neu- und Weiterentwicklung. Die Erprobung der Pflegefachsprache ENP® (European<br />

nursing care pathways), die Entwicklung des Konzepts der Pflegeorganisationsform<br />

Bezugspflege und die Mitarbeit bei der Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie (GMS) sind nur<br />

einzelne Themenschwerpunkte, die mit einem vortrefflichen Investitionsverhalten von den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angegangen wurden.<br />

Nicole Mösli, ex. MHSA<br />

Leiterin Departement Pflege<br />

Departement Pflege<br />

Innere Medizin Heidi Elsener<br />

Haus 0 , CHIPS und Zentralsterilisation Margrit Khan<br />

Haus 04 Greti Reissig<br />

Haus 06, Senologie-Zentrum,<br />

Springerteam Elfie Cendic<br />

Rorschach Rita Arndt<br />

OPS Haus 0 Else Eger<br />

Anästhesiologie Peter Siegfried<br />

Zentrale Notfallaufnahme,<br />

Zentraler Transportdienst Pflege,<br />

Dermatologie/Allergologie Elisabeth Heeb<br />

Rettungsdienst Günter Bildstein<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung Denise Eigenmann<br />

Entwicklung Pflege Monika Roth<br />

Informatik Departement Pflege Gabriela Kühne (bis Oktober <strong>2005</strong>)<br />

Hanspeter Zähner (ab Dezember <strong>2005</strong>)<br />

Freiwilligendienst IDEM Maria Knecht-Fatzer<br />

Departement Pflege<br />

55


56<br />

Departement Pflege<br />

Innere Medizin –<br />

Erweiterung des Kompetenzbereiches<br />

Die Patientenfrequenzen im stationären Bereich gestalten sich<br />

wie die Jahre zuvor. Eine Steigerung der Leistungen ist in den<br />

ambulanten Bereichen zu beobachten. Die dauernde Prozessoptimierung<br />

und -anpassung stellt hohe Anforderungen an<br />

die Pflegenden sowie an deren Vorgesetzte. Als Highlights zu<br />

betrachten sind die drei grossen Bauprojekte. Mit der zweiten<br />

Kardio-Angiographieanlage, der Erweiterung der Schwerpunktstation<br />

Gastroenterologie/Hepatologie und dem Ausbau<br />

der medizinischen Intensivpflegestation auf zwölf Betten<br />

können die Patientinnen und Patienten gemäss ihren individuellen<br />

Bedürfnissen und fachgerecht gepflegt sowie disponiert<br />

werden. Dank geeigneter Raum- und Personalressourcen<br />

sowie adaptierter Sachmittel ist für die Pflege ein<br />

erfolgreiches Arbeiten an einem attraktiven Arbeitsplatz<br />

gewährleistet. Die Erweiterungen machten sich nicht nur für<br />

die Patientinnen und Patienten, sondern auch bei den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern im Haus 01 positiv bemerkbar.<br />

Durch das Mehrangebot an stationären Betten für die neuen<br />

Fachbereiche wird eine noch klarere Patientendisposition<br />

erwartet.<br />

Haus 03, CHIPS und Zentralsterilisation –<br />

Konsolidierung der Effizienzmassnahmen<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt durch die Konsolidierung der<br />

getroffenen Task Force II Massnahmen des Jahres 2004. Das<br />

Projekt Fast Track Surgery der Klinik für Chirurgie erforderte<br />

eine laufende interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema und konnte basierend auf dem Wissen der Pilotstation<br />

und deren erfolgreichen Resultaten per Ende Jahr klinikweit<br />

erweitert und ausgebaut werden. Zur Nutzung gegenseitiger<br />

Ressourcen und Synergien wurde im Oktober <strong>2005</strong><br />

die Übergangspflege des Departements Innere Medizin und<br />

des Hauses 0 zu einem Team zusammengeführt. Das Team<br />

der Übergangspflege wird neu zentral unter der Leitung Pflege<br />

des Hauses 0 geführt. Aufgrund des Umbaus der Medizinischen<br />

Intensivstation im Haus 0 wurde im Juli <strong>2005</strong> die<br />

Bettenanzahl der Chirurgischen Intensivstation befristet bis<br />

Ende Januar 2006 von 18 auf 20 Betten erhöht. Die Erweiterung<br />

der Anzahl der Betten und die damit verbundenen notwendigen<br />

Aufgaben wurden von allen betroffenen und beteiligten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit grossem<br />

Engagement erfolgreich gelöst. Der Pflegeaufwand der Patientinnen<br />

und Patienten war auf allen Stationen hoch und forderte<br />

einen flexiblen und engagierten Einsatz aller Pflegenden<br />

im Haus 0 . Die Zentralsterilisation wies sich erneut mit einem<br />

weiteren Anstieg ihrer Leistungen aus.<br />

Haus 04 – Im Zeichen der Veränderung<br />

Im Haus 04 war das Jahr <strong>2005</strong> im Bereich der Pflege ein Jahr<br />

des Wandels. Der Wandel zeichnete sich aus mit Neubesetzungen<br />

in den Führungsfunktionen, der Eröffnung einer zweiten<br />

Wochenstation sowie der Inbetriebnahme des Überwachungszimmers<br />

auf der Station 0409. Der inhaltlich<br />

anspruchsvolle Schwerpunkt in der Pflegeentwicklung lag im<br />

Bereich der Dienstplangestaltung auf allen Bettenstationen als<br />

Vorbereitung zur kontinuierlichen Umsetzung der Bezugspflege.<br />

Die Bettenstation 0405 ist eine der drei Pilotstationen im<br />

Kantonsspital St.Gallen. Im Frühjahr führten wir eine intensive<br />

Weiterbildung mit allen Pflegenden auf 0409 durch, dies als<br />

Voraussetzung für eine kompetente Betreuung der Schlaganfallpatienten<br />

im Überwachungszimmer. Der Start kann als<br />

erfolgreich gewertet werden, zumal alles ohne Einschränkung<br />

im normalen Stationsalltag umgesetzt werden konnte. Nach<br />

dem Erscheinen des neuen Leitbildes der Spitalregion und des<br />

Departements Pflege setzten sich alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der verschiedenen Stationen aktiv damit auseinander.<br />

Jede Station formulierte für sich individuelle Stationsgrundsätze,<br />

welche basierend auf dem Inhalt des Leitbildes<br />

der Pflege zu einem stationseigenen Leitbild führten. Dieser<br />

Prozess und die Auseinadersetzung mit Haltung, Wissen und<br />

Handeln erlebten wir alle als positiv und konstruktiv.<br />

Haus 06, Senologie­Zentrum/Springerteam –<br />

Investitionen in bewährte Konzepte<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> waren Innovation und Konsolidierung die<br />

Schwerpunkte, die die Arbeit bestimmten. In der geburtshilflichen<br />

Abteilung 061 /14 wurde die ambulante Stillberatung<br />

eingerichtet und Anfang Oktober in Betrieb genommen. Das<br />

Pflegeteam der gynäkologisch-onkologischen Station 0611<br />

beteiligte sich am kantonalen Pilotprojekt für die Pflegefachsprache<br />

ENP® (European nursing care pathways). Dafür wurden<br />

die Mitarbeiterinnen in der neuen Software geschult, die<br />

sie nun seit Anfang Dezember <strong>2005</strong> nutzen. Im Senologie-<br />

Zentrum Ostschweiz gab es wieder eine beträchtliche Steigerung<br />

der Patientinnenkontakte. Nach grossem Aufwand<br />

wurde hier der neue Phönix-Terminplaner in Betrieb genommen.<br />

Diese komplexe Software läuft noch holprig, alle sind<br />

jedoch zuversichtlich, dass der Terminplaner bald die Arbeit<br />

erleichtern wird. Dass die vielen Ups and Downs im Pflegebereich,<br />

begründet durch Krankheitsausfälle, sporadisch sehr<br />

starke Arbeitsbelastung, unbesetzte Stellen und vieles mehr,<br />

bewältigt werden konnten, ist dem flexiblen Einsatz aller und<br />

insbesondere des Springerteams zu verdanken.


Rorschach – Integrationsprozess läuft weiter<br />

Durch den Führungswechsel in der Leitung Pflege veränderte<br />

sich das Haltungs-, Handlungs- und Orientierungswissen bei<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege sehr positiv.<br />

Die im Kantonsspital St.Gallen vorhandenen Richtlinien,<br />

Standards und Konzepte wurden in den Pflegealltag integriert.<br />

Gleichzeitig wurde bei den übergeordneten Konzepten wie<br />

Bezugspflege und Umgang mit Suchtpatienten aktiv mitgearbeitet.<br />

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Pflegeentwicklung<br />

wurde das Pflegefachgespräch, die Pflegebesprechung<br />

bei Dienstübergabe gemeinsam mit dem Patienten und die<br />

einheitliche Pflegedokumentation in den Pflegealltag integriert.<br />

All diese Neuerungen erforderten im Vorfeld eine<br />

Anpassung der Arbeitsabläufe und der Arbeitszeit. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

Qualitätsgruppe Pflege Chirurgie in St.Gallen wurde erfolgreich<br />

aufgenommen. Eine intensive und synergiereiche Zusammenarbeit<br />

ergab sich mit dem onkologischen Ambulatorium<br />

und der Hämodialyse des Kantonsspitals St.Gallen. Am Tag<br />

der offenen Tür stellte sich die Pflege der Bevölkerung in Rorschach<br />

professionell und sichtbar dar.<br />

Anästhesiologie –<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus<br />

Am Beispiel von durchdachtem Investitionsverhalten wurde<br />

ein medizinisches Instrument von der Mehrfachnutzung zur<br />

Einmalnutzung hingeführt. Die Mitarbeitenden beteiligten<br />

sich verantwortungsvoll am Erarbeitungsprozess. Dieser kann<br />

auf Grund der heutigen Praxis als begründete und nachweisbare<br />

Erfolgsgeschichte genannt werden. Mit gezielten Erfassungsinstrumenten<br />

konnten nachweislich verschiedene Prozesse,<br />

wie der Patientenfluss für einen zeitlich reibungsarmen<br />

Operationsablauf, optimiert werden. Das Institut für Anästhesiologie<br />

lebt von einer ausgeprägten interdisziplinären pflegerischen<br />

und ärztlichen Zusammenarbeit. Investitionen jeglicher<br />

Art haben immer einen hohen Anspruch an gemeinsame Strategiefindung<br />

und interdisziplinäre Kommunikation. Die Veränderungen<br />

der neuen Ausbildungsbestimmungen bezüglich<br />

der Anästhesiologieweiterbildung werden uns in den kommenden<br />

Jahren weiter herausfordern. Die Weiterbildung wird<br />

sich verändern und die Bedeutung des praktischen und steten<br />

Lernens wird weiterhin von grosser Wichtigkeit sein.<br />

OPS Haus 03 – neue Ausbildungsbestimmungen<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> wurde vom Pflegefachpersonal der Operationsabteilung<br />

genutzt, um sich auf die ersten Auszubildenden<br />

der Höheren Fachschule Technische Operationsfachfrauen/<br />

-männer (HF OT) vorzubereiten. Dazu wurde das Stellenprofil<br />

der Ausbildungsverantwortlichen neu konzipiert. Gleichzeitig<br />

Departement Pflege<br />

wurden verschiedene erforderliche Weiterbildungen von den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besucht, so dass eine adäquate<br />

Betreuung der Auszubildenden der HF OT für die<br />

Zukunft gewährleistet ist. Im Laufe des Jahres <strong>2005</strong> hat sich<br />

das Langzeitpraktikum der Fachangestellten Gesundheit<br />

(FaGe) standardisiert. Mittlerweile absolvieren gleichzeitig<br />

sechs FaGe im OP 0 ihr Praktikum. Für die Zukunft erhofft<br />

sich das OP-Pflegefachpersonal natürlich, einige dieser Fachangestellten<br />

Gesundheit später als Auszubildende in der HF<br />

OT wieder betreuen zu dürfen.<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)/Zentraler Transportdienst<br />

Pflege (ZTP)/Dermatologie/Allergologie –<br />

Neugliederung des Betriebskonzeptes<br />

In das Projekt «Entwicklung ZNA» wurde viel Zeit und Energie<br />

investiert. Bedeutend ist das neue Betriebskonzept, welches<br />

die ZNA in drei unterschiedliche Funktionseinheiten gliedert.<br />

Es wird nach der Erarbeitung etappenweise eingeführt.<br />

Das Grossprojekt Entwicklung ZNA entspricht den Anforderungen<br />

und gewährleistet die Bewältigung der stetig<br />

steigenden Patientenfrequenzen. Die ausgewiesenen Mehrleistungen<br />

spiegeln sich unter anderem in der Pflegeaufwanderfassung<br />

pro Patient. Die beachtenswerte Flexibilität und das<br />

hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

erfüllten alle Voraussetzungen zur Bewältigung der Arbeitsintensität,<br />

welche eine Notfallaufnahme charakterisiert. Im zentralen<br />

Patiententransportdienst Pflege blieb die Arbeitsbelastung<br />

auf hohem Niveau. Die im Beschwerdemanagement<br />

aufgedeckten inakzeptablen Wartezeiten beim Personentransport<br />

konnten durch eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit<br />

dem IDEM Dienst (Freiwilligendienst) grösstenteils aufgefangen<br />

werden. Die Attraktivität des Fachbereiches Dermatologie/Allergologie<br />

steigt weiter. So sind die prognostizierten Patientenzahlen<br />

und Interventionen markant übertroffen worden,<br />

was eine Überprüfung der personellen Ressourcen erfordert.<br />

Rettungsdienst – Wachstum durch Integration<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt von den Vorbereitungsarbeiten<br />

zur Integration des Rettungsdienstes der Region Flawil. Im<br />

Rahmen eines Teilprojektes wurde gemeinsam mit Vertretern<br />

des Spitals Flawil und des Rettungsdienstes der Spitalregion<br />

Fürstenland Toggenburg die Lösung nach den Vorgaben und<br />

analog der Integration des Spital Rorschach erarbeitet. Die<br />

Aufnahme von persönlichen Kontakten und die Information<br />

unserer neuen Partner über die geplanten Neuerungen sowie<br />

die Reorganisation der betrieblichen Abläufe waren die entscheidenden<br />

Punkte in der Umsetzung. Bei den Notarztkursen<br />

und dem Transporthelferkurs, in Zusammenarbeit mit dem<br />

Institut für Anästhesiologie, sowie bei der Zusammenarbeit<br />

57


58<br />

Departement Pflege<br />

mit dem Amt für Feuerschutz anlässlich des Kurses «Sanitätsdienstliche<br />

Führung im Grossereignis» konnten erfolgreiche<br />

Massstäbe gesetzt werden. Im Dezember fanden zwei<br />

Übungen in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei statt, die<br />

Thematik diente der Erprobung eines neu entwickelten Einsatzkonzeptes<br />

bei Amokläufen. Es wurden zwei Befragungen<br />

bei den Patientinnen und Patienten sowie bei den Zuweiserinnen<br />

und Zuweisern durchgeführt. Die Resultate ergaben<br />

für unseren Rettungsdienst gute bis sehr gute Resultate.<br />

Aus­, Fort­ und Weiterbildung –<br />

Reformen erfordern Investitionen<br />

Die Reformen in den verschiedenen Aus- und Weiterbildungen<br />

haben die verantwortlichen Mitarbeitenden auch in diesem<br />

Jahr stark gefordert. Die Vorbereitungen für die Lehrabschlussprüfungen<br />

der Fachangestellten Gesundheit sind in vollem<br />

Gange. Die Ausbildungsbeauftragten und die Ausbildnerinnen<br />

und Ausbildner wurden in Fortbildungen auf die Rolle<br />

als Expertinnen und Experten vorbereitet. Der 2. Kurs der Auszubildenden<br />

Höhere Fachschule (HF) Pflege hat im Oktober<br />

begonnen. Neu dazu gekommen sind die Technischen Operationsfachfrauen<br />

und -männer, welche ihre Ausbildung nach<br />

dem gleichen Prinzip wie die HF Pflege absolvieren. Bedingt<br />

durch das Lehrortsprinzip wurden verschiedene Informationsveranstaltungen<br />

für Berufsinteressierte und Elternabende<br />

organisiert. Was die Zukunft aller Weiterbildungen anbelangt,<br />

fand im Mai eine wegweisende Sitzung zwischen Vertretern<br />

aus dem Gesundheitsdepartement, dem Erziehungsdepartement<br />

und dem Kantonsspital St.Gallen statt. Daraus resultierte<br />

die Gründung einer Projektgruppe, die sich mit dem «Konzept<br />

für die Zukunft der Weiterbildungen für Gesundheitsberufe<br />

des Kantons St.Gallen» auseinandersetzt. Der grosse<br />

Umbruch bei den Weiterbildungen erfolgt in der Bearbeitung<br />

im gesamtschweizerischen Kontext.<br />

Entwicklung Pflege –<br />

Qualität für Menschen im Spital<br />

Das Leitbild Pflege wurde ausserordentlich positiv aufgenommen.<br />

Es veranlasste viele Pflegeteams innezuhalten, und die<br />

eigenen Werte und Ziele zu reflektieren und neu zu verankern.<br />

Aktuelles Wissen und validierte Forschungsergebnisse<br />

wurden von den Pflegeberaterinnen in die Praxis überführt.<br />

Im Projekt Bezugspflege wurde das erarbeitete Konzept von<br />

drei Stationsteams pilotiert. Die Pflegeorganisationsform<br />

Bezugspflege wirkte sich positiv auf die Patientenzufriedenheit,<br />

die Qualität der Pflege und die Arbeitszufriedenheit aus.<br />

Als Knackpunkt hat sich die Dienstplanung herausgestellt. Die<br />

Erfahrungen dieser Teams tragen zu einer praxisorientierten<br />

Ausrichtung des Konzeptes bei der spitalweiten Umsetzung<br />

der Bezugspflege bei. Die Pflegestandards und interdisziplinären<br />

Standards stehen in den aktuellen Versionen im Intra-<br />

net zur Verfügung. Die geplanten Selbst- und Fremdüberprüfungen<br />

von Standards wurden durchgeführt und die sich<br />

daraus ergebenden Hinweise zur Verbesserung der Pflegequalität<br />

umgesetzt. Zur Verbesserung der transkulturellen Kompetenz<br />

und Zusammenarbeit wurden die Ärztinnen und Ärzte<br />

systematisch über den Dolmetscherdienst und das Spitalwörterbuch<br />

informiert.<br />

Informatik Departement Pflege – unternehmensweite<br />

Systemänderungen wirken sich aus<br />

Mit Projektstart im Sommer <strong>2005</strong> läuft seit Dezember eine<br />

Datenerhebung auf drei pflegerischen Stationen, um die Pflegefachsprache<br />

ENP ® (European nursing care pathways) zu<br />

erproben. ENP ® liefert die Inhalte des Pflegeprozesses als<br />

untereinander vernetzte Kataloge zu Pflegediagnosen, Zielen<br />

und Massnahmen in einer elektronischen Dokumentation. Das<br />

kantonale Projekt soll bis Mitte 2006 genügend Daten liefern,<br />

damit weitere Umsetzungsentscheide gefällt werden können.<br />

Auch die Arbeiten rund um die elektronische Patientendokumentation<br />

(KIS/HIS) wirken sich direkt auf die Pflege aus. Im<br />

Rahmen der Neuorientierung des Projekts HIS ist die Informatik<br />

Departement Pflege im Kernteam HIS vertreten. Die Leistungserfassung<br />

in der Pflege (LEP ® ) hat durch aktuelle Themen<br />

wie Kostenträger-Rechnung und DRG deutlich an<br />

Bedeutung gewonnen. Mit dem neu entwickelten LEP ® -Controlling-Konzept<br />

ist ein Hilfsmittel für den korrekten Umgang<br />

mit LEP ® -Daten geschaffen. Die interne Verrechnung der Pflegeleistungen<br />

in der Betriebsbuchhaltung basiert auf den mit<br />

LEP ® erfassten Leistungen. Schwerpunkte der zweiten Jahreshälfte<br />

waren die Integration der Informatik Pflege am Spital<br />

Flawil und die Umstellung auf eine neue Software-Generation<br />

zur Erfassung von LEP ® .<br />

Freiwilligendienst IDEM –<br />

25 Jahre – eine nicht wegzudenkende Investition<br />

Der Freiwilligendienst IDEM feierte <strong>2005</strong> sein 25-jähriges<br />

Bestehen. Dieses Jubiläum wurde mit einer gehaltvollen und<br />

festlichen Feier gewürdigt. Regierungsrätin Heidi Hanselmann<br />

und weitere Rednerinnen und Redner dankten den freiwilligen<br />

Helferinnen und Helfern und würdigten deren unermüdlichen<br />

Einsätze im Dienste der Menschen im Spital. St.Galler<br />

Radio und Fernsehen strahlten Berichte über den Einsatz der<br />

Freiwilligen am Kantonsspital St.Gallen aus.<br />

Die rund 200 freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten<br />

im Berichtsjahr 6 512 Einsätze, insgesamt 1 068 unentgeltliche<br />

Arbeitstunden. Diese Zahl entspricht der Leistung von<br />

rund sieben bezahlten Vollzeitstellen. Es ist erfreulich, dass<br />

immer wieder Frauen und Männer bereit sind, unbezahlte<br />

Arbeit für die Gesellschaft zu leisten.


Thomas Steccanella<br />

Fliegender Im Kantonsspital Kurier zwischen Stadt St.Gallen und Spital immer – Ernst bestens Schädler betreut in Montur. – bei kleineren wie grösseren Eingriffen.<br />

59


60<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Infrastruktur als Rückgrat des Unternehmens<br />

Unser Unternehmen will die Leistungen auf universitärem Niveau erbringen, so steht es in der<br />

Strategie geschrieben. Somit ist definiert, WAS das Unternehmen will. Betrieb & Infrastruktur<br />

nimmt seine unterstützende Rolle beim «WIE und mit welchen Mitteln umsetzen?» wahr. So<br />

müssen etwa sämtliche infrastrukturellen Planungs- und Umsetzungsaktivitäten ausgelöst,<br />

koordiniert und abgestimmt werden. Bei Vorhaben wie der Beschaffung der zweiten Kardioangiographieanlage<br />

ist das eine umfassende Angelegenheit. Die Planung begann mit der Budgetierung<br />

des Gerätes, seiner erforderlichen Zusätze sowie mit dem Abschätzen baulicher<br />

Anpassungen. Letzteres in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt als Beauftragte für die spätere<br />

Ausführung.<br />

In der Umsetzung musste der Kauf des Gerätes zuerst mit einem aufwändigen Verfahren<br />

nach den Richtlinien des öffentlichen Beschaffungswesens vorbereitet werden. In der Folge galt<br />

es, die Bautätigkeiten zu begleiten sowie die termingerechte Übergabe von Gerät und Bau an<br />

den Nutzer sicherzustellen. Es erfüllt uns mit Stolz, wenn Vorhaben wie das erwähnte rasch, in<br />

der abgemachten Qualität und zur Zufriedenheit unserer Kunden abgewickelt werden können.<br />

In diesem Fall vergingen zwischen dem Entscheid der Geschäftsleitung und der Betriebsaufnahme<br />

gerade einmal zehn Monate.<br />

Im Mittelpunkt des Arbeitens stehen bei der Medizin die Abklärung und Behandlung sowie<br />

bei der Pflege die Betreuung von Patientinnen und Patienten. Das Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die medizinischen und pflegerischen<br />

Leistungen auf dem geforderten hohen Niveau erbracht werden können. Aus diesem Selbstverständnis<br />

heraus hat das oberste Kader die Mission und damit den Anspruch an unser Tun formuliert:<br />

Mit unseren Services bilden wir das infrastrukturelle Rückgrat des Unternehmens und<br />

weiterer Partner. Wir tragen entscheidend zum Erfolg des Unternehmens bei. Mit der Namensänderung<br />

von Betrieb & Organisation auf Betrieb & «Infrastruktur» wird die Ausrichtung auf<br />

diese Kernfunktion zusätzlich verdeutlicht.<br />

Guido Bucher, ex. MHSA<br />

Leiter Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Hotellerie Thomas Sojak<br />

Informatik Jürg Lindenmann<br />

Kommunikationsdienst Hermann Fuhrimann<br />

Logistik ab Mai 2006: Jürg Schiesser<br />

– Materialdienst Reinhard Kuster<br />

Marketing Guido Bucher / Angelika Heuberger<br />

Organisation (bis Ende Dezember <strong>2005</strong>) Alma Mähr<br />

Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie Christof Stäheli<br />

Technischer Dienst Eduard Rüdlinger


Hotellerie –<br />

für das Wohlbefinden von Patientinnen, Patienten,<br />

Besuchern und Mitarbeitenden<br />

Das Wohl der Patienten und Patientinnen steht klar im Zentrum<br />

der Dienstleistungen der Hotellerie. Von der täglichen<br />

Zimmerreinigung über die Wäschelogistik bis hin zu einer<br />

genussvollen Ernährung trägt die Hotellerie dazu bei, dass<br />

in der Pflege und der Medizin die geforderten Spitzenleistungen<br />

erbracht werden können. Neben diesen Aufgaben<br />

gilt es aber auch, die Wünsche und Bedürfnisse der Besuchenden<br />

und der Mitarbeitenden zu erfüllen.<br />

Das Logierwesen als temporäres Daheim für rund 200<br />

Mitarbeitende spielt dabei eine besondere Rolle. In diesem<br />

Bereich konnten wiederum einige Zimmer renoviert werden,<br />

um so ein behaglicheres Wohnen zu ermöglichen. Zudem<br />

wurde durch den Erwerb einer neuen Administrationssoftware<br />

ein wichtiger Schritt für eine kundenfreundliche Verwaltung<br />

der rund 00 Personalzimmer getätigt.<br />

Mit der Umgestaltung und Neumöblierung der Kaffeebar<br />

im Haus 0 wurde ein Ort des Wohlbefindens und der<br />

Entspannung auf dem Gelände des Kantonsspitals geschaffen.<br />

Im neu gestalteten «al terzo» können sowohl Besuchende<br />

wie auch Mitarbeitende eine authentische italienische<br />

Kaffeekultur geniessen und eine kurze Pause vom Spitalalltag<br />

machen. Der Erfolg des neu gestalteten «al terzo» zeigt,<br />

dass auch kleine Investitionen in die öffentlichen Räume des<br />

Spitals eine grosse Wirkung bringen können.<br />

Informatik –<br />

fit für den Wandel<br />

Stetig ist nur der Wandel, was gerade an die Informatik-Systeme<br />

als das elektronische Abbild des Unternehmens Spital<br />

besondere Ansprüche hinsichtlich Flexibilität und Wandelbarkeit<br />

stellt.<br />

Nach der gelungenen Investition in die Informatik-Infrastruktur<br />

kommen nun neue Aufgaben auf die Informatik zu.<br />

Bestimmend für die Investitionen in den nächsten Jahren<br />

werden vor allem die Lösungen zur Unterstützung von organisatorischen<br />

Herausforderungen wie das neue stationäre<br />

Abrechnungssystem (DRG), Radiologische Bilddatenbewirtschaftung<br />

(RIS/PACS) und Patientenmanagement (HIS)<br />

sein.<br />

Im Rahmen der schweizerischen und kantonalen<br />

E-Health-Strategie gilt es, die Anbindung der Versicherten-<br />

/Patientenkarte und den elektronischen Datenaustausch mit<br />

Hausärzten, Spitälern und Behörden sicherzustellen.<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Damit diese anspruchsvollen Arbeiten gemeistert werden<br />

können, wird gezielt investiert, nicht nur in Technologien,<br />

sondern auch in die Ausbildung der Informatik-Mitarbeitenden<br />

und in die Dienstleistungs-Kultur.<br />

Mittels Servicemanagement und der Bereitstellung von<br />

Informatik-Werkzeugen wird sichergestellt, dass die Informatik<br />

als Servicedienstleister die optimale Unterstützung im<br />

Unternehmen bietet. So konnten auch Aufgaben wie die<br />

Informatik-Integration des Spitals Flawil termingerecht und<br />

in der geforderten Qualität gelöst werden.<br />

Kommunikationsdienst –<br />

ein neuer Internetauftritt für ein neues Unternehmen<br />

Wissen hat heute in elektronischer Form verfügbar zu sein.<br />

In unserer stark digital geprägten Arbeitswelt ist dies zu<br />

einem festen Bestandteil geworden. Nicht nur die maximal<br />

wünschbare Breite der Information zählt, nein, es sind auch<br />

Aktualität und Qualität, die über die Zufriedenheit entscheiden.<br />

Die dabei angewandten Technologien jagen sich von<br />

Tag zu Tag aufs Neue. Für einen Informationsanbieter bedeutet<br />

dies den ständigen Einsatz für den Kunden, um die<br />

Ansprüche erfüllen zu können. Aktualität, umfassende<br />

Information, hohe Qualität, benutzergerechte Informationsstruktur<br />

und die Anwendung einer innovativen Technologie<br />

haben die Geschäftsleitung bewogen, die elektronischen<br />

Medien unseres Unternehmens einem grundlegenden<br />

Relaunch zu unterziehen. Auf 1. Januar 2006 sind die Vorbereitungsarbeiten<br />

abgeschlossen und die ersten Informationsbereiche<br />

aktiv ins weltweite Web gestellt worden:<br />

www.kssg.ch. Diese Arbeiten setzen sich fort und werden<br />

auf Mitte des kommenden Jahres für das gesamte Angebot<br />

des Unternehmens Kantonsspital St.Gallen abgeschlossen<br />

werden können. Damit wird das «neue Kleid» des elektronischen<br />

Wissensangebotes stehen – für eine interaktiv<br />

bewegte Zukunft.<br />

61


62<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Logistik –<br />

Effizienzsteigerung beim Warenumschlag<br />

Anfang <strong>2005</strong> wurde die bauliche Anpassung der neuen<br />

Warenannahme abgeschlossen. Bei unveränderter Bodenfläche<br />

wird nun der Raum der Warenannahme wirtschaftlicher<br />

genutzt. Zentrallager-Artikel wurden ausgelagert und<br />

werden bedarfsgerecht angeliefert. Dadurch konnte das<br />

Zentrallager im Herbst von zwei auf eine Ebene reduziert<br />

werden, was einer Lagerplatzeinsparung von ca. 0 Prozent<br />

entspricht. Der frei gewordene Raum steht dem geplanten<br />

Ausbau der zentralen Sterilgüteraufbereitung zur Verfügung.<br />

Die grössere Kapazität für die Warenannahme und<br />

die konsequente Ausrichtung der Beschaffung auf die neu<br />

definierten Logistik-Prozesse sind der Grundstock einer effizienten<br />

Materialversorgung der Stationen.<br />

Der Versorgungsanspruch ist hoch und die Ansprüche an<br />

den Materialtransportdienst in- und ausserhalb des Spitalkerngebietes<br />

steigen. Das verlangt eine konsequente Optimierung<br />

der Aufgaben. Zudem erfordern die Spezialisierung<br />

der medizinischen Versorgung und die damit verbundenen<br />

Sortimentsveränderungen eine konsequente und laufende<br />

Stammdatenanpassung. Die Integration der Beschaffung<br />

von medizinischen Verbrauchsgütern der Spitäler Rorschach<br />

und Flawil in die zentrale Beschaffung läuft seit dem Sommer<br />

und wird im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen<br />

werden können.<br />

Organisation –<br />

gut informiert: Die neuen Kollegen im Spital Flawil<br />

Eine der grössten Herausforderungen im vergangenen<br />

Geschäftsjahr war im Zusammenhang mit der Integration<br />

des Spitals Flawil die Auseinandersetzung mit der Problemstellung:<br />

Welche Informationen müssen wie und an wen<br />

transferiert werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gezielt bei den organisatorischen und technischen Veränderungsprozessen<br />

zu unterstützen und zu begleiten. Und<br />

welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten gilt es dabei<br />

zu berücksichtigen.<br />

Im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten<br />

Fachbereiche des Kantonsspitals St.Gallen und des<br />

Spitals Flawil wurden diese Fragen angegangen. Gemeinsam<br />

wurden die Schulungsmodule definiert und priorisiert,<br />

die Ressourcen- und Terminplanung gestaltet. Aus dieser<br />

Zusammenarbeit resultierte ein Schulungsangebot mit insgesamt<br />

elf Kursmodulen.<br />

Der Erfolg solcher Projekte wird getragen von der Motivation<br />

der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sowie ihrer Bereitschaft zur aktiven Umsetzung. Aus der Perspektive<br />

des Bildungs- beziehungsweise Wissensmanagements<br />

war es aber ebenso wichtig, nicht nur Informationen<br />

zu transferieren, sondern auch ein gemeinsames Verständnis<br />

für organisationale Zusammenhänge zu fördern und die<br />

Mitarbeitenden auf unternehmenskulturelle Aspekte zu sensibilisieren.<br />

Technischer Dienst –<br />

Garant für einen ausfallfreien medizinischen Betrieb<br />

Verschiedene Installationen im medizintechnischen Bereich<br />

erforderten bauliche Massnahmen. Speziell bei grossen<br />

Geräten waren Anpassungen für Klimakühlung und Bodenbelastung<br />

notwendig, was den Einsatz der Geräte optimiert.<br />

Gefragt war die Mitarbeit insbesondere beim Einbau der<br />

medizintechnischen Geräte in der Kardio-Angiographieanlage,<br />

bei der Neuinstallation einer Doppelkopfkamera in<br />

der Nuklearmedizin und beim Ersatz von zwei Röntgengeräten.<br />

Die Montage der Linearbeschleuniger in der Radio-<br />

Onkologie konnte abgeschlossen werden, nachdem aus<br />

Rücksicht auf den laufenden Betrieb etappenweise umgebaut<br />

wurde. Die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation<br />

im Haus 01 wurde Ende Januar 2006 fertig gestellt. Die<br />

Integration des Spitals Flawil in die Versorgungsregion<br />

St.Gallen erforderte im Technischen Dienst eine Neustrukturierung<br />

in der Organisation. Zur Stärkung der Medizintechnik<br />

konnten durch Umdispositionen Verbesserungen in<br />

Rorschach und Flawil erreicht werden. Die Führung des<br />

Technischen Dienstes im Spital Flawil wurde Anfang Oktober<br />

<strong>2005</strong> übernommen. Am Sicherheitstag wurden speziell<br />

die Notstromgruppen überprüft. Beim erfolgreichen Testen<br />

der drei am Kantonsspital St.Gallen zur Verfügung stehenden<br />

Notstromgruppen können immer wieder kleine, aber<br />

trotzdem wichtige Erkenntnisse gewonnen und Verbesserungen<br />

realisiert werden. Der wirklichkeitsnahe Test wird<br />

jährlich zur Überprüfung der Gesamtinstallation durchgeführt.


Nathalie Burth mit Laron<br />

Geniesst die Nähe zu ihrem zu früh geborenen Sohn – möglich durch die Betreuung in der Neonatalogie.<br />

6


64<br />

Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />

Stabsdienste – wertvolle Unterstützung der Direktion und<br />

Unternehmensbereiche<br />

Die Stabsdienste unterstützen den Direktor und die Geschäftsleitung in der Vorbereitung<br />

und zum Teil auch in der Umsetzung von Unternehmensentscheiden. Daneben übernimmt<br />

jeder Dienst eigenständige, sehr qualifizierte Aufgaben, direkt zu Gunsten der einzelnen<br />

Unternehmensbereiche.<br />

Als grösster Bereich steht der Personaldienst im Fokus mannigfacher Interessen. Nach<br />

über vier Jahren verlässt dessen Leiterin Ingrid Markart das Kantonsspital St.Gallen aus<br />

familiären Gründen. Ich danke Frau Markart für ihre wertvollen Dienste, speziell für ihre<br />

juristische Fachkompetenz in Personalangelegenheiten.<br />

Die Betriebs- und Supportorganisation SAP unter der Leitung von Kurt Och steht an<br />

wichtigen Schnittstellen von Finanzen und Informatik und ist für die Direktion Garant korrekter<br />

Umsetzungen von Systemen und Programmen.<br />

Hans Leuenberger<br />

Direktor und Vorsitzender Geschäftsleitung<br />

Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />

Direktionssekretariat Barbara Scholl<br />

Direktionsassistentin Simone Schlegel (bis Ende November <strong>2005</strong>)<br />

Koordinator Geschäftsführung Urs Buschor (ab März 2006)<br />

Medienbeauftragte Angelika Heuberger<br />

Rechtsdienst lic. iur. HSG, RA Daniela Ittensohn<br />

Personaldienst lic. iur. RA Ingrid Markart (bis Ende Dezember <strong>2005</strong>)<br />

Urs Fischer (seit Januar 2006)<br />

Qualitätsmanagement Dr. med. Norbert Rose<br />

Betriebs- und Supportorganisation Kurt Och<br />

Seelsorge Niklaus Lippuner, evangelischer Pfarrer<br />

Beat Weber, evangelischer Pfarrer<br />

Susanne Weber-Bollnow, evangelische Pfarrerin<br />

Marlis Fabienne Bucher, katholische Seelsorgerin<br />

Markus Schöbi, katholischer Pfarrer<br />

Josef Schönauer, katholischer Seelsorger<br />

Betriebswirtschaftliche Stabsstelle lic. oec. HSG Hansjörg Höchner


Medienbeauftragte –<br />

erfolgreiche Kommunikation der Neuerungen<br />

Höhepunkte aus dem Unternehmen Spitalregion St.Gallen<br />

Rorschach bis zum neuen Auftritt des Kantonsspitals St.Gallen<br />

kundzutun, gehörte zu den Kernaufgaben der Medienbeauftragten.<br />

Medienschaffenden wurde angeboten,<br />

Kontakte mit Fachspezialisten herzustellen und Aufnahmearbeiten<br />

zu organisieren und zu begleiten. Dazu gab es Einladungen<br />

zu Medienorientierungen, und mit Medienmitteilungen,<br />

farbigen Broschüren sowie Plakaten wurde direkt<br />

informiert. Publikumsnahe Themen wie die Nacht in der<br />

Schlafmedizin oder der Tag der offenen Tür im Spital Rorschach<br />

zogen Medienschaffende und viele Interessierte an.<br />

Die gut zwanzig öffentlichen Vorträge am Kantonsspital<br />

St.Gallen besuchten über tausend Personen. Ebenso wurde<br />

auf Anfragen von Medienschaffenden eingegangen. Aus<br />

dieser Zusammenarbeit und dank der aktiven Mitarbeit von<br />

Fachspezialistinnen und -spezialisten wurden Ausstrahlungen<br />

im Schweizer Fernsehen zum Beispiel zum Thema<br />

Vogelgrippe und über die Stroke Unit möglich. Die privaten<br />

Fernsehsender gingen auf regionale Themen wie das Bauprojekt<br />

Pathologie/Rechtsmedizin, Angebote aus der Palliativmedizin<br />

und die Integration des Spitals Flawil ein. Die Tendenz,<br />

den Medien Einblick und Informationen vor Ort zu<br />

geben, ist steigend und bedeutet aufwändigere Vorbereitungen<br />

und den Einsatz mehrerer Beteiligter. Es gilt dann,<br />

die betreffenden Mitarbeitenden, deren Vorgesetzte, Patientinnen<br />

und Patienten und zufällig in der Nähe Anwesende<br />

über das Vorhaben zu informieren und unter Wahrung der<br />

Privatsphäre Bild- und Tonaufnahmen zu ermöglichen.<br />

Rechtsdienst –<br />

Anpassungsbedarf beim Organisationsrecht<br />

Das vielfältige Angebot des Rechtsdienstes wurde auch im<br />

Berichtsjahr unvermindert stark nachgefragt. Das Projekt<br />

«Integration Spital Flawil» mit den Herausforderungen der<br />

Übernahme und der Anpassung der Verträge sowie dem<br />

Abschluss des Übernahmevertrages standen im Vordergrund.<br />

Das Reformprojekt QUADRIGA II, welches Anpassungsbedarf<br />

in den Grundlagen des Organisationsrechts<br />

erforderte, konnte aufgrund der definitiven Beschlussfassung<br />

des Kantonsrats erst gegen Ende des Jahres konkret<br />

angegangen werden. Mit der Neustrukturierung zu einem<br />

Verwaltungsrat, welcher durch eine geschäftsführende Stel-<br />

Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />

le beim Gesundheitsdepartement unterstützt wird, endete<br />

der Auftrag der Protokollführung durch den Rechtsdienst.<br />

Die Neuerungen zogen einen Handlungsbedarf auf Stufe<br />

der Departemente in Form von Satzungen nach sich. Die<br />

Erarbeitung dieser wurde seitens des Rechtsdienstes koordiniert<br />

und unterstützt.<br />

Nebst den organisationsrechtlichen Aufgaben verlangte<br />

das steigende Kooperationsbedürfnis in verschiedenen Bereichen<br />

die Mitwirkung des Rechtsdienstes bei der vertraglichen<br />

Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit Externen.<br />

Dem Zweck der Rechtssicherheit dienten die zahlreichen<br />

Referate, insbesondere in den CIRS-Seminaren (Critical<br />

Incident Reporting System). Als Höhepunkt dieser Tätigkeit<br />

darf der Vortrag am 2. Intensivpflege Symposium<br />

erwähnt werden.<br />

Personaldienst – Optimierung des neuen Systems<br />

zur Arbeitszeiterfassung<br />

Die Entwicklung und Optimierung der Strukturen, Prozesse<br />

und Dienstleistungen prägten das Jahr <strong>2005</strong>. Im Lohnbüro<br />

konnten dank starkem Einsatz der neuen Mitabeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und der Unterstützung aller Teammitglieder<br />

des Personaldienstes die neuen betriebsweiten und führungsorientierten<br />

Anforderungen und Bedürfnisse im<br />

Wesentlichen optimal umgesetzt, in effiziente Prozesse<br />

gekleidet und das Fachwissen neu erarbeitet werden. Mit<br />

ausserordentlichen Arbeitseinsätzen wurde das neue System<br />

zur Arbeitszeiterfassung (AZE) per 1. Jannuar <strong>2005</strong> eingeführt.<br />

Verbesserungs- und Entwicklungsarbeiten absorbierten<br />

alle Involvierten während vieler Monate. Aspekte<br />

des Arbeitsgesetzes flossen fortlaufend ein, so dass bereits<br />

heute ein schweizweit fortschrittliches System besteht.<br />

Die eingeführte AZE-Steuerungskommission, das AZE-Helpdesk<br />

sowie die zahlreichen AZE-Schulungen erwiesen sich<br />

als dringend benötigte, wertvolle Unterstützung für Betrieb<br />

und Entwicklung des Systems, insbesondere auch für<br />

die Führungs- und AZE-Verantwortlichen. Im Projekt «Integration<br />

Flawil» führte die engagierte Kooperation aller<br />

Beteiligten zu einem ausgezeichneten Abschluss. Eine breit<br />

angelegte Erhebung zu den Dienstleistungen des Personaldienstes<br />

ergab eine sehr gute persönliche Betreuung und<br />

Unterstützung der Vorgesetzten und Mitarbeitenden.<br />

Aspekte mit Handlungsbedarf wurden zur Weiterbearbeitung<br />

aufgenommen.<br />

65


66<br />

Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />

Qualitätsmanagement – ein wichtiger Teil des Spitals<br />

Wenn heute Patientinnen oder Patienten in ein Spital eintreten,<br />

erwarten sie viel. Im Zentrum stehen Anforderungen<br />

an die Leistungsqualität. Eine Behandlung soll mit bestmöglichem<br />

Erfolg bzw. Heilung der Erkrankung abgeschlossen<br />

werden. Alle im Spital tätigen Mitarbeitenden sind diesem<br />

Ziel tagtäglich verschrieben. Das Qualitätsmanagement<br />

unterstützt dies an den verschiedensten Orten im Spital.<br />

Dass das Qualitätsmanagement des Kantonsspitals<br />

St.Gallen und des Spitals Rorschach ein aussergewöhnliches<br />

Niveau erreicht hat, zeigt das im November <strong>2005</strong> verliehene<br />

Zertifikat der sanaCERT suisse (siehe Bild Seite 9). Es weist ein<br />

funktionierendes Qualitätsmanagement in den Standards<br />

Qualitätsmanagement, Spitalhygiene, Patientenzufriedenheit,<br />

Schmerzbekämpfung, Chirurgie, Pflege, Umgang mit<br />

kritischen Zwischenfällen, Geburtshilfe und Rettungsdienst<br />

aus.<br />

Die 2001 begonnenen Arbeiten zum Aufbau eines spitalweiten<br />

Fehlermeldesystems haben geholfen, das Thema<br />

Patientensicherheit für alle Mitarbeitenden präsent zu<br />

machen. Viele Mosaiksteine von Handlungen in der Diagnostik,<br />

der Therapie und der Pflege wurden bis heute verbessert.<br />

Das Kantonsspital St.Gallen und das Spital Rorschach<br />

nahmen mit dem St.Galler CIRS (Critical Incident<br />

Reporting System) am Qualitätspreis «Golden Helix Award<br />

<strong>2005</strong>» (siehe Bild Seite 9) der deutschen und österreichischen<br />

Krankenhausdirektoren teil. Unter 26 teilnehmenden<br />

Qualitätsprojekten konnte nicht der Gewinn aber<br />

ein Platz unter den besten vier Qualitätsprojekten der Finalrunde<br />

erreicht werden.<br />

Betriebs­ und Supportorganisation – Weiterentwicklung<br />

und Ausbau von SAP­Programmen<br />

Die heute bestehenden SAP-Module FI, CO und IS-H wurden<br />

im Jahr <strong>2005</strong> in Zusammenarbeit mit den betroffenen<br />

Fachabteilungen wesentlich weiterentwickelt. Nebst Anpassungen<br />

an die bestehenden Prozesse sind auch viele neue<br />

Auswertungen für die einzelnen Bereiche durch die SAP<br />

Betriebs- und Supportorganisation (B.U.S.) geschaffen worden.<br />

Dazu wurden 6 neue Programme und Reports erstellt.<br />

Da die Auswertungen bereits einen beachtlichen Anteil der<br />

Systemressourcen beanspruchen, soll das Produktivsystem<br />

durch ein neues Management-Informationssystem nachhaltig<br />

entlastet werden. Dazu wurde Ende Oktober <strong>2005</strong> das<br />

Projekt Business-Warehouse gestartet.<br />

Nebst den ständigen Anpassungen und Supportaktivi-<br />

täten haben die Projektarbeiten einen grossen Anteil an den<br />

Kapazitäten der SAP B.U.S. eingenommen. Dazu gehören<br />

das Management-Informationssystem und der elektronische<br />

Datenaustausch mit Garanten. An der Integration des Fachinstituts<br />

der Ostschweiz für Reproduktionsmedizin und<br />

gynäkologische Endokrinologie sowie der des Spitals Flawil<br />

und in der Verwaltung der Personalwohnungen wurde aktiv<br />

mitgearbeitet. Um die Dienstleistungen der SAP Betriebs-<br />

und Supportorganisation effizient und effektiv erbringen zu<br />

können, ist eine enge und gute Zusammenarbeit mit den<br />

Fachbereichen unabdingbar. Diese Zusammenarbeit konnte<br />

<strong>2005</strong> durch verschiedenste Massnahmen stark verbessert<br />

werden.<br />

Seelsorge – mit Kopf, Herz und Hand<br />

Im Zentrum der seelsorglichen Tätigkeit steht nach wie vor<br />

der persönliche Kontakt mit Patientinnen und Patienten. Die<br />

Seelsorger beider Konfessionen stehen für Gespräche und<br />

das Feiern von Ritualen, aber auch für die Betreuung der<br />

Mitarbeitenden zur Verfügung.<br />

Besondere Aufmerksamkeit kommt der Begleitung von<br />

Patienten und deren Angehörigen auf den Spezialstationen<br />

zu. Immer wieder werden wir zu Kriseninterventionen auf<br />

die Intensivstationen, die Zentrale Notfallstation und die<br />

onkologischen Stationen gerufen.<br />

Die Seelsorge engagierte sich in verschiedenen ethischen<br />

Zirkeln (Ethikforum, ethische Pflegefachgespräche) und bei<br />

Round tables auf der Palliativstation und der Nephrologie.<br />

Oft gilt es, Patienten und deren Angehörige nach Diagnose<br />

einer schweren Erkrankung oder bei Diskussionen um<br />

Therapieweiterführungen zu unterstützen.<br />

Durch die Offenhaltung der spirituellen Dimension trägt<br />

die Seelsorge zu einer ganzheitlichen Betrachtung und<br />

Lösung der Probleme bei. Dies gelingt durch eine gute interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit anderen Diensten am<br />

Spital und Seelsorgern anderer Religionen. In den Spitalkapellen<br />

werden regelmässig Gottesdienste – sonntags mit<br />

Bettenabholdienst – und ökumenische Veranstaltungen<br />

angeboten.


Inhaltsverzeichnis Departement Finanzen<br />

Editorial 68<br />

Finanzkommentar 69<br />

Jahresrechnung<br />

Bilanz 70<br />

Erfolgsrechnung 72<br />

Geldflussrechnung 72<br />

Anhang 74<br />

Erläuterungen zur Bilanz 75<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 81<br />

Erläuterungen zur Geldflussrechnung 84<br />

Sonstige Angaben 84<br />

Antrag zur Gewinnverwendung 85<br />

Revisionsbericht 87<br />

Departement Finanzen<br />

67


68<br />

Departement Finanzen<br />

Fit in die Zukunft<br />

René Thurnheer<br />

Leiter Departement Finanzen<br />

Departement Finanzen<br />

Stabsdienste/Honorare Andreas Fischer<br />

Rechnungswesen Reto Gmünder<br />

– Finanzbuchhaltung Brigitte Scheiwiller<br />

– Betriebsbuchhaltung Christoph Minder<br />

Tarife + Leistungen Monika Steinberger a.i.<br />

– Administrative Aufnahme Daniela Graf<br />

– Leistungsbearbeitung Susan Nef<br />

– Tarife Monika Steinberger a.i.<br />

Controlling Roger Weishaupt<br />

Projekte und Entwicklung Matthias Mayrhofer<br />

Das Jahr <strong>2005</strong> stand für das Departement Finanzen im Zeichen der Weiterentwicklung.<br />

Mit ausserordentlichem Engagement aller Mitarbeitenden konnten wir uns weiter positionieren,<br />

konsolidieren und haben so zukunftsweisende Akzente gesetzt. Unser Departement<br />

wird als kompetenter Dienstleister wahrgenommen.<br />

Die neu lancierte Betriebsbuchhaltung ermöglichte dem Controlling, seine Kerntätigkeiten<br />

vertieft zu betreiben. Neben den standardmässigen Controllinggesprächen<br />

wurden unter anderen knapp ein Dutzend Businesspläne für anstehende Investitionsentscheide<br />

aufbereitet. Damit konnten sowohl den Führungsgremien als auch den<br />

Führungskräften im Unternehmen wichtige betriebswirtschaftliche Grundlagen für Entscheide<br />

vermittelt werden. Mit dem im Herbst gestarteten pilotmässigen Finanzcontrolling<br />

für das Departement Pflege und die Klinik für Urologie möchten wir weitere Erfahrungen<br />

in der Dezentralisierung des finanziellen Controllings sammeln.<br />

<strong>2005</strong> haben wir den neuen Bereich Projekte und Entwicklung initiiert. Im Projektteil<br />

wird das spitalweite Projekt «Fit for DRG» geführt. Im Weiteren konnte ein Tarif- und<br />

Leistungscontrolling mit Schwerpunkt auf den Instituten gestartet werden. Im Bereich<br />

Tarif- und Leistungswesen haben wir mit zahlreichen Projekten den departementsinternen<br />

Betrieb optimiert. Als Konsequenz werden wir den Bereich künftig nicht mehr fachspezifisch<br />

nach Abteilungen, sondern prozessorientiert – ausgerichtet auf Kliniken und<br />

Institute – führen. Ein wichtiges Ziel dieser organisatorischen Weiterentwicklung haben<br />

wir bereits erreicht. Wir konnten die Durchlaufzeit vom Austritt des stationären Patienten<br />

bis zur Rechnungsstellung von über 50 Tagen im Jahr 2004 auf durchschnittlich<br />

12 Tage senken.<br />

Im kommenden Jahr werden wir uns mit der Weiterentwicklung unserer Kernprozesse<br />

beschäftigen, die wir mit der Zertifizierung nach ISO 9001:2000 dokumentieren<br />

möchten. In den Projekten «Fit for DRG» Diagnosis Related Groups und «HIS» Hospital<br />

Information System (Erklärungen siehe Umschlagklappe), werden wir 2006 einen tragfähigen<br />

Prototypen für die Zukunft bauen.


Finanzkommentar<br />

Ergebnis<br />

Durch das restriktive Kostenmanagement und den Anstieg im ambulanten Ertrag fiel das Geschäftsjahr erfreulich aus. Im<br />

Besonderen die Bereiche Angiologie, Dermatologie, Endokrinologie, Infektiologie, Nephrologie, Rheumatologie und die<br />

Augenklinik haben in ihren ambulanten Bereichen wesentlich zur Verbesserung des Ergebnisses beigetragen. Das Betriebsjahr<br />

verlief ohne grosse Sondereinflüsse und die Aufwände entwickeln sich entsprechend stabil.<br />

Geschäftsgang Spitalregion St.Gallen Rorschach <strong>2005</strong> im Vergleich zu 2004<br />

Departement Finanzen<br />

<strong>2005</strong> 2004 Abweichung<br />

Jahresergebnis in TCHF 9 410 2 7 0 244.7%<br />

Vorhandene Betten 828 829 -0.2%<br />

Durchschnittlich betriebene Betten (ohne Säuglingsbetten) 75 780 - .5%<br />

Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 89.8 % 89.0 % 0.9%<br />

Anzahl Patientenaustritte stationär 28 475 28 52 -0.2%<br />

– davon Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten 25. % 26.1% - .1%<br />

Anzahl Pflegetage stationär 257 10 264 15 -2.7%<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 9.0 9. - .2%<br />

Erträge stationär in TCHF 195 896 199 46 -1.7%<br />

Erträge ambulant in TCHF 102 285 88 806 15.2%<br />

Erträge Kanton in TCHF 1 8 011 1 6 884 0.8%<br />

Erträge netto in TCHF 458 947 4 9 750 4.4%<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF -262 27 -248 206 5.7%<br />

Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende 2 49 2 4 1 2.6%<br />

Medizinischer Bedarf in TCHF -89 797 -84 909 5.8%<br />

Der stationäre Bereich weist praktisch die gleichen Austritte wie im Vorjahr aus. Sowohl die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

der stationären Patienten als auch der Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten ist im Rahmen der Erwartung erneut<br />

gesunken. Dies bewirkt einen leichten Rückgang der stationären Erträge. Die ambulanten Mehrerträge vermögen die Einbussen<br />

im stationären Ertrag mehr als zu kompensieren.<br />

Die Zunahme des Personalbestandes ist die Folge der geleisteten Mehrarbeiten. Der Personalaufwand fällt leicht zeitverzögert<br />

im Verhältnis zu den Mehrerträgen aus. Unterproportional zum Wachstum haben sich die Betriebsaufwände entwickelt.<br />

Nebst dem verbesserten Betriebsergebnis zeigt sich im neutralen Erfolg eine starke Verbesserung. Rückstellungen konnten<br />

dank dem Wegfall von Sondereinflüssen reduziert werden.<br />

69


70<br />

Departement Finanzen<br />

Bilanz per 1. Dezember Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 1 2 425 7 2 6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 62 582 92 80<br />

– Delkredere 2 - 240 - 147<br />

Kontokorrent Kanton 3 20 812 0<br />

Übrige Forderungen 574 596<br />

Warenvorräte 4 6 557 7 78<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 5 10 210 500<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 6 8 96 8 529<br />

Umlaufvermögen 111 316 116 895<br />

Finanzanlagen 7 p.m. 100<br />

Sachanlagen 8 4 71 6 167<br />

Sachanlagen in Leasing 9 1 457 1 958<br />

Anlagevermögen 44 828 38 225<br />

Aktiven 156 144 155 120<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10 21 285 19 604<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 11 8 506 8 884<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 12 9 242 1 112<br />

Kontokorrent Kanton 3 0 4 400<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 39 033 46 000<br />

Langfristige Darlehen Kanton 13 50 000 50 000<br />

Rückstellungen 14 11 6 2 1 4 9<br />

Fonds und Stiftungskapital 15 9 079 7 566<br />

Patientenfonds 16 5 155 5 046<br />

Langfristiges Fremdkapital 75 866 76 051<br />

Fremdkapital 114 899 122 051<br />

Dotationskapital 1 120 1 120<br />

Gesetzliche Pflichtreserven 90<br />

Ergebnisvortrag 25 -781<br />

Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />

Eigenkapital 17 41 245 33 069<br />

Passiven 156 144 155 120


Erfolgsrechnung 1. Januar bis 1. Dezember Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

Departement Finanzen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />

Erträge stationär 195 896 199 46<br />

Erträge ambulant 102 285 88 806<br />

Erträge übrige 24 951 16 528<br />

Erträge Kanton 28 1 8 011 1 6 884<br />

Erträge brutto 461 143 441 564<br />

Ertragsminderungen -2 196 -1 814<br />

Erträge netto 18 458 947 439 750<br />

Besoldungsaufwand -228 549 -217 824<br />

Sozialleistungen -28 760 -26 548<br />

Personalnebenkosten -5 018 - 8 4<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare ­262 327 ­248 206<br />

Arzthonorare -24 0 5 -2 220<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren -887 -1 899<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen ­24 922 ­25 119<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 ­287 249 ­273 325<br />

Medizinischer Bedarf 20 -89 797 -84 909<br />

Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons 21, 28 -15 820 -17 509<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 22 -46 005 -46 247<br />

Übriger Aufwand ­151 622 ­148 665<br />

Aufwand ­438 871 ­421 990<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) 20 076 17 760<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 8, 9 -11 271 -10 112<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 8 805 7 648<br />

Zinsaufwand Kantonsdarlehen 28 -1 41 -656<br />

Übriger Finanzaufwand -207 -902<br />

Finanzertrag 170 45<br />

Finanzergebnis 23 ­1 450 ­1 513<br />

Betriebsergebnis 7 355 6 135<br />

Neutraler Aufwand -1 2 6 - 78<br />

Neutraler Ertrag 291 78<br />

Neutraler Erfolg 24 2 055 ­3 405<br />

Jahresergebnis 9 410 2 730<br />

71


72<br />

Departement Finanzen<br />

Geldflussrechnung Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

Fonds flüssige Mittel<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 11 271 10 112<br />

Direktabschreibungen auf Sachanlagen < CHF 000 5 261 220<br />

Rückstellungen -1 807 5 61<br />

Cash Flow brutto 24 135 21 675<br />

Forderungen 27 6 857<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten -6 710 - 500<br />

Warenvorräte 821 598<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 1 -1 850<br />

Veränderung des Umlaufvermögens 21 580 ­3 895<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 1 0 860<br />

Passive Rechnungsabgrenzung - 870 -4 227<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 25 43 148 17 413<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Investitionen in Sachanlagen -18 170 -16 558<br />

Investitionen in Sachanlagen < CHF 000 -5 261 - 220<br />

Desinvestitionen Sachanlagen 195<br />

Desinvestitionen Finanzanlagen 100 220<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit 26 ­23 136 ­19 558<br />

Free Cash Flow 20 012 ­2 145<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Veränderung Dotationskapital -5<br />

Ausschüttung Gewinnanteil Kanton -779 5<br />

Ausschüttung Gewinnanteile an Personal -455<br />

Veränderung Kontokorrent Kanton ohne Gewinnanteil -25 211 -64 089<br />

Veränderung langfristige Darlehen Kanton 50 000<br />

Veränderung Patientenfonds, Fonds-, und Stiftungskapital 1 622 2 985<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 ­24 823 ­11 104<br />

Bestandesveränderung Fonds ­4 811 ­13 249<br />

Nachweis Bestandesveränderung Fonds<br />

Flüssige Mittel am Anfang des Jahres 7 2 6 20 485<br />

Flüssige Mittel am Ende des Jahres 2 425 7 2 6<br />

Nachweis Bestandesveränderung Fonds ­4 811 ­13 249


Alexandra Casutt Zahner mit Gian und Mara<br />

Bei Schwangerschaft und Geburt leistete die Frauenklinik hervorragende Arbeit.<br />

7


74<br />

Departement Finanzen<br />

Anhang der Jahresrechnung <strong>2005</strong><br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Die Rechnungslegung der Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />

erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur<br />

Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Die Jahresrechnung<br />

basiert auf dem geprüften Abschluss per 1. Dezember und<br />

vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true<br />

and fair view). Die Jahresrechnung entspricht den Vorschriften<br />

des Kantons St.Gallen und dem schweizerischen<br />

Recht.<br />

Bewertungsgrundsätze<br />

Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Nominal- oder<br />

Anschaffungswerten. Spezielle Bewertungsmethoden sind<br />

in den entsprechenden Erläuterungen beschrieben.<br />

Immaterielles Anlagevermögen<br />

Alle Rechte aus den Drittmittel-finanzierten Forschungsbeiträgen<br />

an die Spitalregion St.Gallen Rorschach sind grundsätzlich<br />

an die Kapitalgeber abgetreten. Aufwendungen für<br />

Forschung und Entwicklung werden nicht aktiviert, sondern<br />

direkt der Erfolgsrechnung belastet. Es bestehen weder von<br />

Dritten übernommene Lizenzen, Patente oder ähnliche<br />

Rechte noch Leistungen für eigene Software-Entwicklungen<br />

oder Goodwill.<br />

Darstellung der Zahlen<br />

Im <strong>Geschäftsbericht</strong> werden die Werte in Form einer Zahl,<br />

einer Null, eines Leerzeichens oder pro memoria ausgewiesen.<br />

Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend Schweizer<br />

Franken TCHF ausgewiesen. Eine Null beschreibt, dass diese<br />

Position im Vorjahr bereits bestanden hat. Ein Leerzeichen<br />

bedeutet, dass diese Position im entsprechenden Jahr nicht<br />

existiert. Werte mit der Bezeichnung «p.m.» werden in der<br />

Bilanz mit einem Franken pro memoria geführt.<br />

Steuern<br />

Die Spitalregion St.Gallen Rorschach ist als Spitalverbund<br />

eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt. Sie ist von<br />

der Kapital- und Ertragssteuer befreit.<br />

Personalvorsorge<br />

Per Bilanzstichtag bestehen gegenüber den Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

keine Verpflichtungen. Das Personal der<br />

Spitalregion St.Gallen Rorschach ist bei der Versicherungskasse<br />

für das Staatspersonal (VKStP) versichert. Für die Assistenz-<br />

und Oberärzte wurde durch den Kanton St.Gallen mit<br />

der Vorsorgestiftung des Verbands Schweizerischer Assistenz-<br />

und Oberärztinnen und -ärzte VSAO ein Anschlussvertrag<br />

abgeschlossen.<br />

Angewandtes Verfahren der Erfolgsrechnung<br />

Die Erfolgsrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

erstellt.


Erläuterungen zur Bilanz<br />

Departement Finanzen<br />

1 Flüssige Mittel (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Kassen 1 21<br />

Post 2 06 6 728<br />

Bank 88 487<br />

Flüssige Mittel 2 425 7 236<br />

Die Kassenvorschüsse in den Kliniken sowie die Post- und Bankguthaben sind zu Nominalwerten bilanziert. Die einzelnen Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse<br />

sind in der Geldflussrechnung nachgewiesen.<br />

2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Debitoren 62 582 92 80<br />

Delkredere - 240 - 147<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 59 342 89 656<br />

Sämtliche Forderungen sind zu Nominalwerten aufgeführt. Dabei wurden die kritischen Forderungen einzeln wertberichtigt und auf den restlichen<br />

Forderungen erfolgte eine pauschale Wertberichtigung für allgemeine Bonitätsrisiken.<br />

3 Kontokorrent Kanton (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Guthaben gegenüber dem Kanton St.Gallen - Aktiven 20 812 0<br />

Schuld gegenüber dem Kanton St.Gallen - Passiven 0 -4 400<br />

Kontokorrent Kanton 20 812 ­4 400<br />

Je nach Situation wird das Kontokorrent per Stichtag als Aktiven oder Passiven bilanziert. Anders als im Vorjahr stellt das Kontokorrent per Stichtag<br />

ein Guthaben gegenüber dem Kanton St.Gallen dar.<br />

4 Warenvorräte (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Verbands- und Nahtmaterial 426 664<br />

Implantationsmaterial 1 816 1 95<br />

Instrumente und Utensilien 659 827<br />

Textilien 261 41<br />

Medikamente und Medizinalgase 2 710 2 806<br />

Verbrauchsmaterialien p.m. p.m.<br />

Übrige Warenvorräte, Heizöl 685 787<br />

Warenvorräte 6 557 7 378<br />

Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren. Die Lager sind nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Die Lager der<br />

Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Nahrungsmittel, Büromaterial, Drucksachen und Formulare, Fotokopiermaterial, Informatikmaterial,<br />

Film- und Fotomaterial, Ergotherapiematerial) sind pro memoria wie im Vorjahr mit einem Franken bilanziert. Die Warenbestände wurden durch<br />

gezielte Betriebsoptimierungen abgebaut.<br />

75


76<br />

Departement Finanzen<br />

5 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 207 0<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 10 00 500<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen übrige 0 0<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 10 210 3 500<br />

Erstmals können noch nicht fakturierte ambulante Leistungen auf Patientenbasis ausgewiesen werden. Das ermöglicht eine Bilanzierung auf der<br />

Stufe einzelner ambulanter Leistungen, sodass nicht mehr ausfakturiert werden muss. Die noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten sind zu<br />

Herstellungskosten bewertet, das Vorjahr wurde hingegen pauschal ermittelt.<br />

6 Aktive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Vorausbezahlte Aufwendungen 7 9 959<br />

Ausstehende Rückvergütungen 5 712 5 142<br />

Übrige Abgrenzungen 1 945 2 428<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 8 396 8 529<br />

In den vorausbezahlten Aufwendungen sind vor allem Unterhalts- und Reparaturarbeiten aus Serviceverträgen enthalten. Die ausstehenden Rückvergütungen<br />

stellen noch nicht erhaltene Jahresrabatte auf Laborarbeiten dar. In den übrigen Abgrenzungen sind noch nicht verrechnete Leistungen<br />

enthalten, welche vertraglich vereinbart sind.<br />

7 Finanzanlagen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE p.m. p.m.<br />

LEP AG, St.Gallen p.m. p.m.<br />

Orthoptikschule St.Gallen (Stiftung) 0 100<br />

Finanzanlagen p.m. 100<br />

Die Beteiligungen sind zum Anschaffungswert abzüglich allfällig notwendiger Abschreibungen für nachhaltige Wertverminderungen bilanziert.<br />

Die Spitalregion St.Gallen Rorschach ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE und an der LEP AG<br />

beteiligt. Die Buchwerte dieser beiden Institutionen betragen jeweils einen Franken und werden pro memoria geführt. Die für die Stiftung der<br />

Orthoptikschule St.Gallen gehaltene Obligation wurde aufgehoben und rückvergütet.


8 Sachanlagen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Technische Anlagen 98 487 96 667<br />

Informatik Anlagen 22 892 18 711<br />

Anschaffungswerte Sachanlagen 121 379 115 378<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 6 987 - 68 822<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik Anlagen - 14 021 - 10 89<br />

Wertberichtigung auf Sachanlagen ­ 78 008 ­ 79 211<br />

Bilanzwert Technische Anlagen 4 500 27 845<br />

Bilanzwert Informatik Anlagen 8 871 8 22<br />

Sachanlagen 43 371 36 167<br />

Es werden nur Sachanlagen über CHF 000 aktiviert. Kleinere Objekte unter der Aktivierungsgrenze werden nicht bilanziert, sondern direkt im<br />

sonstigen Betriebsaufwand verbucht. Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich der im «Handbuch der<br />

Anlagebuchhaltung an den st.gallischen Spitälern» festgelegten Abschreibungen linear über die Nutzungsdauer. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

umfassen beispielsweise den Einstandspreis, die Bezugskosten, Einrichtungskosten, Abnahmekosten abzüglich Rabatte. Wesentliche<br />

Investitionen wurden im Berichtsjahr in der Radio-Onkologie mit der Inbetriebnahme des zweiten der beiden Linearbeschleuniger und im Departement<br />

Innere Medizin mit der Inbetriebnahme der Kard-Angiografie-Anlage und mit dem Ausbau der Medizinischen Intensiv-Pflegestation getätigt.<br />

8a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

Anlagenteile Medizinal­<br />

Technische­<br />

Anlagen<br />

Geräte und<br />

Apparate<br />

Verbrauchsgegenstände<br />

Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre Jahre<br />

Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 2 066 24 789 943 47 27 845<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 01.01. 10 814 8 204 2 490 160 96 668<br />

Zugänge 1 288 12 45 26 9 1 989<br />

Abgänge - 22 - 12 0 1 -117 0 - 12 170<br />

Stand 1.12. 12 080 8 518 2 6 6 25 98 487<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Departement Finanzen<br />

Stand 01.01. - 8 748 - 58 415 -1 547 -11 - 68 82<br />

Zugänge - 462 - 6 427 - 218 - 2 - 7 1 9<br />

Abgänge 22 11 8 6 117 0 11 975<br />

Stand 1.12. - 9 188 - 5 006 - 1 648 - 145 - 6 987<br />

Technische Anlagen 2 892 30 512 988 108 34 500<br />

Die hohen Abgänge bei den medizinal-technischen Anlagen sind auf die Bereinigung der Anlagenbuchhaltung zurückzuführen. Der Restbuchwert<br />

dieser Sachanlagen beläuft sich auf TCHF 195.<br />

77


78<br />

Departement Finanzen<br />

8b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

EDV­Anlagen<br />

Grossrechner­<br />

Systeme<br />

EDV­Anlagen<br />

und Zubehör<br />

Abschreibungsdauer 5 Jahre Jahre<br />

Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 6 459 1 863 8 322<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 01.01. 10 720 7 991 18 711<br />

Zugänge 226 955 4 181<br />

Abgänge 0 0 0<br />

Stand 1.12. 1 946 8 946 22 892<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 01.01. - 4 261 - 6 128 - 10 89<br />

Zugänge -2 444 - 1 188 - 6 2<br />

Abgänge 0 0 0<br />

Stand 1.12. - 6 705 - 7 16 - 14 021<br />

Informatik Anlagen 7 241 1 630 8 871<br />

8c Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />

Die Immobilien gehören dem Kanton und sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert. Für die eigenen Sachanlagen wurde eine<br />

Globalversicherungspolice abgeschlossen, welche jeweils nach fünf Jahren neu überprüft wird. Der Brandversicherungswert der mobilen Sachanlagen<br />

beläuft sich auf Mio. CHF 152.1.<br />

9 Sachanlagen in Leasing (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

Leasing<br />

Verbindlichkeiten<br />

Sachanlagen<br />

in Leasing<br />

Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 1 341 1 958<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 01.01. 466 466<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

Stand 1.12. 466 466<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 01.01. -2 125 -1 508<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

-552 -501<br />

Stand 1.12. -2 677 -2 009<br />

Sachanlagen in Leasing 789 1 457<br />

Es handelt sich ausschliesslich um Finanzierungsleasing. Die Tilgungsraten (Aufwand und Zins) sind der Erfolgsrechnung angelastet. Die Leasingverbindlichkeiten<br />

sind in den anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten.


10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Kreditoren 21 285 2 152<br />

Übrige Verbindlichkeiten 0 - 548<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 285 19 604<br />

Gegenüber dem Vorjahr sind die Kontokorrente der Schulen im Gesundheitswesen und der REA 2000 nicht mehr in den übrigen Verbindlichkeiten<br />

enthalten, sondern werden als Aktivpositionen unter den übrigen Forderungen aufgeführt.<br />

11 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 181 47<br />

Leasingverbindlichkeiten 789 1 41<br />

Poolkonten 4 556 5 202<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 980 1 868<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 8 506 8 884<br />

12 Passive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Lieferungen und Leistungen 560 7 99<br />

Andere passive Rechnungsabgrenzungen 5 682 5 71<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 9 242 13 112<br />

Die Lieferantenrechnungen wurden termingerecht eingefordert und verbucht. Deshalb sind weniger passive Rechnungsabgrenzungen nötig.<br />

13 Langfristige Darlehen Kanton (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Darlehen vom 02.07.2004 bis 01.07.2012 zu .10% 25 000 25 000<br />

Darlehen vom 28.07.2004 bis 27.07.2009 zu 2.55% 25 000 25 000<br />

Langfristige Darlehen Kanton 50 000 50 000<br />

14 Rückstellungen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

Ferien­ und Überzeitguthaben/<br />

Übrige arbeitsrechtliche<br />

Belange<br />

Restrukturierung<br />

Integration Flawil<br />

Übrige<br />

Rückstellungen<br />

Departement Finanzen<br />

Buchwert am 01. 01. 8 467 1 200 772 1 4 9<br />

Bildung 9 1 7 5 0<br />

Verwendung -2 182 -1 009 -1 475 -4 666<br />

Auflösung - 671 -671<br />

Buchwert am 31.12. 9 678 191 1 763 11 632<br />

Für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen werden Rückstellungen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gebildet. Für die Integration<br />

des Spitals Flawil sind verschiedene organisatorische Anpassungen und Systemoptimierungen getätigt worden. Die Umsatzrückvergütungen werden<br />

neu unter den Passiven Rechnungsabgrenzungen geführt.<br />

79


80<br />

Departement Finanzen<br />

15 Fonds­ und Stiftungskapital (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Wissenschaftliche Fonds 7 687 6 915<br />

Andere Fonds und Stiftungskapital 1 92 651<br />

Fonds­ und Stiftungskapital 9 079 7 566<br />

Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge und Studien. Die Veränderung bei den anderen<br />

Fonds ist im Wesentlichen auf ein Legat einer Privatperson zurückzuführen.<br />

16 Patientenfonds (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />

Bestand 01.01. 5 046 4 780<br />

Überführung Fonds bedürftige Patienten 202<br />

Zuwendung 1 0<br />

Verwendung -49 -60<br />

Zinsertrag 127 124<br />

Patientenfonds 5 155 5 046<br />

Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen und ist zweckgebunden. Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige<br />

Patienten wird fallweise entschieden. Der Patientenfonds wird wie im Vorjahr mit 2.5% verzinst.<br />

17 Eigenkapital (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

Eigenkapitalnachweis<br />

vor Gewinnverwendung <strong>2005</strong><br />

Dotationskapital<br />

Gesetzliche<br />

Reserven<br />

Freie Gewinnreserven<br />

inkl.<br />

Gewinnvortrag<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital am 01.01.<strong>2005</strong> 31 120 0 1 949 33 069<br />

Gewinnverwendung 2004:<br />

– Zuweisung gesetzliche Reserven 90 - 90 0<br />

– Ausschüttung 50% Gewinnanteil Kanton - 779 - 779<br />

Ausschüttung Gewinnanteil an Personal - 455 - 455<br />

Gewinnvortrag Stand 1.12.<strong>2005</strong> 25<br />

Jahresergebnis 9 410 9 410<br />

Eigenkapital am 31.12.<strong>2005</strong> 31 120 390 9 735 41 245<br />

Das Dotationskapital wird zu 100% vom Kanton St.Gallen gehalten.


Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

Departement Finanzen<br />

18 Erträge netto (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Pflege-, Behandlungs- und Aufenthaltstaxen stationär 172 072 17 0 6<br />

Erträge aus Arzthonoraren stationär 4 018 6 067<br />

Erträge aus medizinischen Nebenleistungen stationär 10 019 10 811<br />

Erträge aus Spezialuntersuchungen und Therapien stationär 44 -101<br />

Beiträge und Subventionen / Kantonsanteile HP/P Patienten - 20 557 -20 467<br />

Erträge stationär (ohne Kantonsanteile) 195 896 199 346<br />

Tarmed ärztliche Leistung 20 8 2 17 010<br />

Tarmed technische und übrige Leistung 4 809 4 970<br />

Medikamente und Material ambulant 21 674 16 8<br />

Paramedizin ambulant 1 419 1 19<br />

Übrige Tarife ambulant 14 551 18 674<br />

Erträge ambulant 102 285 88 806<br />

Erträge aus Leistungen für Patienten / Krankentransporte 702 758<br />

Mietertrag 2 880 2 719<br />

Erträge aus Leistungen an Personal und Dritte 15 716 9 911<br />

Beiträge und Subventionen 2 65 140<br />

Erträge übrige 24 951 16 528<br />

Erträge Kanton (Globalkredit) 138 011 136 884<br />

Erträge brutto 461 143 441 564<br />

Debitorenverluste - 1 1 7 -1 0<br />

Anpassung Delkredere -9 9<br />

Umsatzrückvergütungen - 966 -1 444<br />

Ertragsminderungen ­ 2 196 ­1 814<br />

Erträge netto 458 947 439 750<br />

Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich im stationären Bereich trotz einer Tariferhöhung von 5% für allgemein versicherte kantonale Patienten eine<br />

Abnahme. Diese Senkung lässt sich durch den Rückgang der Aufenthaltsdauer erklären. Im ambulanten Bereich hat sich die positive Ertragsentwicklung<br />

trotz Senkung des Taxpunktwertes um 2 auf 76 Rappen fortgesetzt. In den übrigen Erträgen wird die Systemumstellung auf die Bruttomethode<br />

ersichtlich. Die Vermietung von Personal und die Leistungserbringung für wissenschaftliche Studien werden in diesem Jahr erstmals erfolgswirksam<br />

verbucht. Die Ertragsminderungen verlaufen proportional zu den Erträgen brutto.<br />

81


82<br />

Departement Finanzen<br />

19 Personalaufwand (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Besoldungen Ärzte und andere Akademiker in medizinischen Fachbereichen -59 087 -56 405<br />

Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich -82 845 -8 680<br />

Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche -48 04 -4 86<br />

Besoldungen Verwaltungspersonal -16 2 -16 808<br />

Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst -14 597 -15 084<br />

Besoldungen Personal technische Betriebe - 9 1 - 854<br />

Besoldungen Fremdfinanzierte - 781<br />

Besoldungen Verwaltungsrat - 180 -180<br />

Noch nicht bezogene Ferien und Mehrzeiten -1 215<br />

Besoldungsrückvergütungen 1 72 2 050<br />

Besoldungsaufwand ­228 549 ­217 824<br />

Sozialleistungen -28 760 -26 548<br />

Personalnebenkosten -5 018 - 8 4<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare ­262 327 ­248 206<br />

Arzthonorare -24 0 5 -2 220<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren -887 -1 899<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen ­24 922 ­25 119<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren ­287 249 ­273 325<br />

Der Personalaufwand entwickelt sich linear mit den Erträgen. Die Veränderung für noch nicht bezogene Ferien und Mehrzeiten wird erstmals separat<br />

ausgewiesen, nachdem diese Guthaben für die Mitarbeitenden im ordentlichen Besoldungsaufwand des Vorjahres enthalten sind. Mit den leistungsbedingten<br />

Mehrerträgen sind die Arzthonorare entsprechend angestiegen. Die fremdfinanzierten Mitarbeiter werden aufgrund der Umstellung<br />

auf das Bruttoprinzip separat aufgeführt.<br />

20 Medizinischer Bedarf (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Heilmittel und Chemikalien - 7 17 - 6 418<br />

Verbands-, Naht- und Implantationsmaterial -17 64 -16 220<br />

Einwegmaterialien und Instrumente -14 641 -1 804<br />

Film- und Fotomaterial -1 285 -1 89<br />

Medizinische Fremdleistungen -929 -587<br />

Laborarbeiten -18 126 -16 491<br />

Medizinischer Bedarf ­89 797 ­84 909<br />

Die Steigerung des medizinischen Bedarfs liegt leicht über der Entwicklung der stationären und ambulanten Erträge. Insbesondere medizinische<br />

Fremdleistungen und Laborarbeiten mussten vermehrt bezogen werden, um die ambulanten Mehrleistungen abzudecken.<br />

21 Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

St.Gallen -14 2 5 -15 909<br />

Rorschach -1 585 -1 600<br />

Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons ­15 820 ­17 509<br />

Besitzer der Grundstücke und Gebäude ist der Kanton St.Gallen. Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Eigenmiete nach vertraglich festgelegten<br />

Kriterien. Die Entschädigungen fallen tiefer aus, da in den letzten Jahren keine grösseren Investitionen getätigt wurden und sich der Zinssatz reduzierte.


22 Sonstiger Betriebsaufwand (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Lebensmittelaufwand -5 096 -5 2<br />

Haushaltaufwand -5 699 -6 566<br />

Unterhalt und Reparaturen Immobilien / Mobilien -7 678 -10 699<br />

Aufwand für Anlagennutzung, Sachanlagen < Fr. 000 -5 261 - 220<br />

Übriger Mietaufwand -2 069 -1 881<br />

Energie und Wasser -4 047 - 290<br />

Büro- und Verwaltungsaufwand -6 08 -6 248<br />

Informatikaufwand -4 1 6 - 666<br />

Sachversicherungen und übriger Sachaufwand -5 711 -5 45<br />

Sonstiger Betriebsaufwand ­46 005 ­46 247<br />

Das vor zwei Jahren gestartete Kostenoptimierungsprogramm «Task Force» wirkt sich weiterhin positiv auf die Aufwandentwicklung aus. Zusätzliche<br />

Anschaffungen von kleineren Sachanlagen haben teils aufwändige Unterhaltsarbeiten hinfällig gemacht.<br />

23 Finanzergebnis (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen -1 41 -656<br />

Zinserfolg Kontokorrent Kanton 1 7 -228<br />

Übriger Finanzaufwand -207 -674<br />

Finanzertrag 45<br />

Finanzergebnis ­1 450 ­1 513<br />

Im Vorjahr wurden die beiden langfristigen Kantonsdarlehen während fünf respektive sechs Monaten verzinst.<br />

24 Neutraler Erfolg (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Diverser neutraler Aufwand - 1 2 6 - 78<br />

Neutraler Aufwand ­1 236 ­3 783<br />

Veränderung Rückstellungen 1 011<br />

Zahlungseingänge aus Vorjahren 469 205<br />

Diverser neutraler Ertrag 1 811 17<br />

Neutraler Ertrag 3 291 378<br />

Neutraler Erfolg 2 055 ­3 405<br />

Die Abweichungen im neutralen Erfolg sind vor allem auf die Veränderungen der Rückstellungen zurückzuführen.<br />

Departement Finanzen<br />

8


84<br />

Departement Finanzen<br />

Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />

25 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />

Der Fonds «flüssige Mittel» besteht aus den Bilanzkonten Kassen, Post und Bank. Der Geldfluss zum Fonds wird mit der indirekten Methode ausgewiesen.<br />

Die Reduktion des Debitorenbestandes wirkt sich positiv aus. Die Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten ist auf die erstmals<br />

erfolgte Ermittlung nach Herstellkosten zurückzuführen.<br />

26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Der erhöhte Investitionsbedarf konnte mit den selbst erarbeiteten Mitteln aus dem Geldfluss aus Geschäftstätigkeit mehr als gedeckt werden.<br />

27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Der Free Cash Flow kommt hauptsächlich dem Kanton St.Gallen zugute. Die freien flüssigen Mittel wurden dem Kontokorrent des Kantons gutgeschrieben.<br />

Dies führt zu einer Abnahme des Fonds «flüssige Mittel».<br />

Sonstige Angaben<br />

28 Transaktionen mit nahe stehenden Personen (in TCHF)<br />

Die Spitalregion St.Gallen Rorschach unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St.Gallen.<br />

Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt.<br />

<strong>2005</strong> 2004<br />

IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie - 898 -4 067<br />

IKCH Institut für Klinische Chemie und Hämatologie -11 400 -9 975<br />

Aufträge an Laboratorien des Kantons St.Gallen ­15 298 ­14 042<br />

Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons -15 820 -17 509<br />

Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromateriallieferungen -441 -576<br />

Beiträge an die Schulen des Gesundheitswesens des Kantons -70 -120<br />

Erträge aus Dienstleistungen für die Gesundheitsschulen 1 4 156<br />

Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer ­16 197 ­18 049<br />

Zinserfolg Kontokorrent Kanton 1 7 -228<br />

Zinsaufwand langfristige Darlehen -1 41 -656<br />

Kanton St.Gallen als Kapitalgeber ­1 276 ­884<br />

Erträge Kanton (Globalkredit) 138 011 136 884<br />

Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St.Gallen an den Betrieb der Spitalregion St.Gallen Rorschach.<br />

Der nachkalkulierte Globalkredit wurde durch die Regierung des Kantons St.Gallen am 28. Februar 2006 definitiv genehmigt.


29 Ausserbilanz­Risiken<br />

Die bekannten Risiken wurden nach betriebswirtschaftlichen Kriterien identifiziert und bewertet. Es bestehen keine Bürgschaften oder Pfandbestellungen<br />

an Dritte. Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden.<br />

30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten<br />

Gemäss dem Gesetz über die Spitalverbunde vom 22. September 2002 stellt der Staat die dem Spitalverbund dienenden Immobilien zur Verfügung.<br />

Der Spitalverbund sorgt für den Unterhalt der Immobilien. Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet.<br />

Langfristige Mietverträge (in TCHF) <strong>2005</strong><br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2006 -120<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2008 -159<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2009 -206<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2010 -71<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2011 -40<br />

Verträge mit dem Kanton St.Gallen (Gesetz der Spitalverbunde vom 22.9.2002) unbefristet -15 820<br />

Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge ­16 779<br />

31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2005</strong> beeinflussen könnten.<br />

Antrag zur Gewinnverwendung<br />

Gewinnverwendung (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />

Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />

Vortrag aus dem Vorjahr -781<br />

Bilanzergebnis 9 410 1 949<br />

20% Zuweisung Pflichtreserve des Jahresergebnisses -1 882 - 90<br />

Ergebnis nach Reservenzuweisung 7 528 1 559<br />

50% Gewinnbeteiligung des Kantons - 764 -779<br />

Ordentlicher Vortrag auf neue Rechnung 3 764 780<br />

Verwendung<br />

Zuweisung Pflichtreserve 1 882<br />

Ausschüttung an den Kanton 764<br />

Zuweisung an die freien Reserven 764<br />

Bilanzergebnis 9 410<br />

Die Gewinnverwendung wurde durch die Regierung am 28. Februar 2006 genehmigt.<br />

Departement Finanzen<br />

85


86<br />

Roland Heiz<br />

Kann wieder unbeschwert joggen – durch den Einsatz der Spezialisten.


88<br />

Katja Schneider<br />

Nach einem Unfall gut versorgt – und schnell wieder entspannt zuhause.


Impressum:<br />

Herausgeber: Kantonsspital St.Gallen<br />

Konzept / Redaktion: Trimedia Communications Schweiz AG<br />

Gestaltung: Die Gestalter AG<br />

Fotografie: Daniel Ammann, St.Gallen / Jorma Müller, Rorschach<br />

Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen


Kantonsspital St.Gallen<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Tel. 071 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

Spital Rorschach<br />

Heidener Strasse 11<br />

CH-9400 Rorschach<br />

Tel. 071 858 31 11<br />

www.kssg.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!