Geschäftsbericht 2005
Geschäftsbericht 2005
Geschäftsbericht 2005
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
Kantonsspital<br />
St.Gallen
Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />
Der um das Spital Flawil erweiterte Spitalverbund heisst seit 1. Januar<br />
2006 Kantonsspital St.Gallen. Er ist der Nachfolger der Spitalregion<br />
St.Gallen Rorschach. Der nachfolgende Bericht dokumentiert die Aktivitäten<br />
und Ergebnisse des Jahres <strong>2005</strong> und damit noch der Spitalregion<br />
St.Gallen Rorschach.<br />
Das Unternehmen Kantonsspital St.Gallen ist eine starke Marke, hinter der drei<br />
leistungsfähige Spitäler stehen. Das Kantonsspital St.Gallen ist das Zentrumsspital<br />
der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach und Flawil sind in erster Linie Akutspitäler,<br />
welche die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung in den entsprechenden<br />
Regionen sicherstellen. Als sechstgrösstes Spital der Schweiz<br />
übernimmt das Kantonsspital St.Gallen zahlreiche medizinische Spezialaufgaben<br />
für die Einwohnerinnen und Einwohner von Stadt, Kanton sowie der angrenzenden<br />
Regionen. Am Kantonsspital St.Gallen werden umfangreiche Bildungsaufgaben<br />
wahrgenommen und in sämtlichen medizinischen Fachdisziplinen offiziell<br />
anerkannte Aus- und Weiterbildungen angeboten.<br />
Vier Grundbegriffe kurz erklärt<br />
Diagnosis Related Groups<br />
Diagnosis Related Groups (DRG), in Deutsch «Diagnosebezogene Fallgruppen»,<br />
bezeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, bei dem Patienten<br />
anhand ihrer Diagnosen und Behandlungen in Fallgruppen nach ökonomischem<br />
Aufwand eingestuft werden. Die Kosten für Behandlungen im Spital<br />
werden auf diese Weise vergleich- und steuerbar. DRG werden in verschiedenen<br />
Ländern zur Finanzierung von Spitalbehandlungen verwendet. Für die Schweiz<br />
ist eine landesweite Spitalfinanzierung nach DRG geplant.<br />
sanaCERT suisse<br />
sanaCERT suisse ist eine schweizerische Stiftung mit dem Zweck, als Zertifizierungsstelle<br />
Leistungserbringer im Gesundheitswesen auf die Erfüllung von Qualitätsstandards<br />
zu überprüfen und bei Erreichen der Anforderungen anerkannte<br />
Atteste (Zertifikate) auszustellen. SanaCERT-Zertifizierungen sind der schweizerisch<br />
anerkannte Standard für Qualitätsatteste im Gesundheitswesen.<br />
Das Kantonsspital St.Gallen und das Spital Rorschach haben Ende 2004 als erstes<br />
Unternehmen in der Schweiz mit einem Zentrumsspital eine sanaCERT suisse-Zertifizierung<br />
erhalten. Das Spital Flawil, das seit 1. Januar 2006 zusammen mit dem<br />
Kantonsspital St.Gallen und dem Spital Rorschach das Unternehmen Kantonsspital<br />
St.Gallen bildet, hat ebenfalls 2004 die sanaCERT suisse-Zertifizierung erhalten.<br />
Das Unternehmen ist eine aktive und kooperative Partnerin aller im Gesundheitswesen<br />
beteiligten Parteien und Institutionen. Menschen werden fachkompetent<br />
und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt und beraten. An<br />
zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt. Das Kantonsspital<br />
St.Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität den Standard universitärer<br />
Einrichtungen auf. Dieses Niveau soll auch in Zukunft zu vertretbaren Kosten<br />
gehalten werden.<br />
Interdisziplinarität<br />
Unter Interdisziplinarität versteht man die Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen.<br />
In der Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den Fachgebieten zunehmend<br />
wichtiger. Denn die Weiterentwicklung und steigende Komplexität der einzelnen<br />
Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten erfordert eine offene Kommunikation<br />
zwischen den einzelnen medizinischen Bereichen. Nur so ist gewährleistet, dass<br />
Erkrankungen fachgebietsübergreifend betrachtet werden können und damit dem<br />
Patienten die grösstmögliche Sicherheit geboten wird.<br />
Hospital Information System<br />
Unter einem Hospital Information System (HIS) versteht man die Gesamtheit aller<br />
elektronischen Hilfsmittel und Anwendungen, welche die Verwaltung von Patientendaten<br />
in Medizin und Pflege unterstützen.<br />
Dabei werden spitalweit und klinikübergreifend alle wichtigen medizinischen,<br />
pflegerischen und administrativen Informationen über den Aufenthalt des Patienten<br />
– von der Anmeldung bis zum Austritt – erfasst bzw. abgerufen, um eine<br />
optimale Planung und Durchführung der medizinischen Behandlung und Pflege<br />
zu ermöglichen.<br />
Dies umfasst im Wesentlichen folgende Dokumentations-Tätigkeiten: Medizinische<br />
Berichtsschreibung (Abklärung, Diagnose, Intervention, Therapie), Pflegedokumentation<br />
(Pflegediagnose, Pflegeplanung, Verordnung, Verlauf), Ressourcen- und<br />
Terminplanung (Sprechstunden, Untersuchungen, Operationen, Bettendisposition),<br />
Leistungserfassung (für Kostenrechnung und Rechnungsstellung), medizinische<br />
Bilddaten-Bewirtschaftung (Radiologie, Endoskopie, Ultraschall, Digital-<br />
Fotografie).
Medizinische Departemente Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />
Allgemeine<br />
Innere Medizin<br />
Angiologie<br />
Endokrinologie/<br />
Diabetologie<br />
Gastroenterologie/<br />
Hepatologie<br />
Infektiologie/<br />
Spitalhygiene<br />
Kardiologie/<br />
Med. Intensivstation<br />
Nephrologie<br />
Onkologie/<br />
Hämatologie<br />
Pneumologie/<br />
Schlafmedizin<br />
Psychosomatik<br />
Rheumatologie/<br />
Rehabilitation<br />
Stabsdienste<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgische<br />
Intensivstation<br />
Chirurgie<br />
Frauenklinik<br />
Hand-, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Urologie<br />
Augenklinik<br />
HNO-Klinik, Hals-<br />
und Gesichtschirurgie<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Pathologie<br />
Radiologie<br />
Radio-Onkologie<br />
Rechtsmedizin<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Belegärzte: HNO<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Belegärzte: HNO,<br />
Orthopädie, Urologie<br />
Medizinisches<br />
Departement I<br />
Medizinisches<br />
Departement II<br />
Medizinisches<br />
Departement III<br />
Medizinisches<br />
Departement IV<br />
Medizinisches<br />
Departement Rorschach<br />
Medizinisches<br />
Departement Flawil<br />
Direktion<br />
Stabsdienste<br />
Koordinator<br />
Geschäftsführung<br />
Medienbeauftragte<br />
Rechtsdienst<br />
Personaldienst<br />
Qualitätsmanagement<br />
Betriebs- und Supportorganisation<br />
SAP<br />
Seelsorge<br />
Departement<br />
Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste<br />
Departement<br />
Pflege<br />
Departement<br />
Betrieb & Infrastruktur<br />
Departement<br />
Finanzen<br />
Zentrale<br />
Notfallaufnahme<br />
Dermatologie/<br />
Allergologie<br />
Senologie-Zentrum<br />
Ostschweiz<br />
Palliativzentrum<br />
Muskelzentrum<br />
ALS clinic<br />
Spitalapotheke<br />
Beratungs- und<br />
Sozialdienst<br />
Laborforschungsabteilung<br />
Stabsdienste<br />
Rettungsdienst<br />
St.Gallen<br />
Kliniken/Fachbereiche<br />
OPS/Anästhesiologie<br />
Rorschach<br />
Flawil<br />
Hotellerie<br />
Informatik<br />
Kommunikationsdienst<br />
Logistik<br />
Organisation<br />
Technischer Dienst<br />
Stabsdienste/Honorare<br />
Rechnungswesen<br />
Tarife + Leistungen<br />
Controlling<br />
Das Spital Flawil gehört seit 1.1.2006 zur Spitalregion 1, die neu unter<br />
dem Namen «Kantonsspital St.Gallen» auftritt. Im vorliegenden Bericht,<br />
der das Jahr <strong>2005</strong> betrifft, sind keine Informationen zur Entwicklung<br />
des Spitals Flawil in <strong>2005</strong> enthalten.<br />
Projekte + Entwicklung
Zahlen Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
Anzahl Patienten (stationär ohne Säuglinge) 28 475<br />
Herkunft der Patienten<br />
Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 9.0 Tage<br />
Durchschnittlich betriebene Betten ohne Säuglingsbetten 753<br />
Bettenbelegung ohne Säuglingsbetten 89.8 %<br />
Personal<br />
Grundversicherte 190 356<br />
St.Gallen 7 589<br />
übrige Wahlkreise Kanton SG 15 892<br />
Privat 15 034<br />
FL 515<br />
Ausland (ohne FL) 185<br />
Kanton TG 1 744<br />
Kantone AR/AI 1 800<br />
übrige Kantone 750<br />
Halbprivat 51 920<br />
Ärzte und andere Akademiker in med. Fachbereichen 445<br />
Pflegepersonal im Pflegebereich 964<br />
Personal anderer medizinischer Fachbereiche 577<br />
Verwaltungspersonal 198<br />
Ökonomie/Transport/Hausdienst 263<br />
Personal technische Betriebe 46<br />
Personaleinheiten ohne Auszubildende 2 493<br />
Total Auszubildende 217
Inhaltsverzeichnis<br />
Unternehmen Kantonsspital St.Gallen 4<br />
Editorial Verwaltungsratspräsident 6<br />
Editorial Direktor 8<br />
Managementdiskussion 10<br />
Reportage 18<br />
Medizinisches Departement I 27<br />
Allgemeine Innere Medizin 28<br />
Angiologie 28<br />
Endokrinologie / Diabetologie 28<br />
Gastroenterologie / Hepatologie 29<br />
Infektiologie / Spitalhygiene 29<br />
Kardiologie / Medizinische Intensivstation 29<br />
Nephrologie 0<br />
Onkologie / Hämatologie 0<br />
Pneumologie /<br />
Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin 0<br />
Psychosomatik 1<br />
Rheumatologie / Rehabilitation 1<br />
Medizinisches Departement II<br />
Anästhesiologie 4<br />
Chirurgische Intensivstation 4<br />
Chirurgie 4<br />
Frauenklinik 5<br />
Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie 5<br />
Orthopädische Chirurgie 6<br />
Urologie 6<br />
Medizinisches Departement III 8<br />
Augenklinik 9<br />
HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie 9<br />
Neurochirurgie 9<br />
Neurologie 40<br />
Medizinisches Departement IV 42<br />
Nuklearmedizin 4<br />
Pathologie 4<br />
Radiologie 4<br />
Radio-Onkologie 44<br />
Rechtsmedizin 44<br />
Medizinisches Departement Rorschach 47<br />
Anästhesiologie 48<br />
Chirurgie 48<br />
Innere Medizin 49<br />
Orthopädie 49<br />
Ohren-, Nasen- und Halsheilkunde 49<br />
Bilder:<br />
Erfahrungen und Meinungen – Menschen zum Kantonsspital St.Gallen.<br />
Fotografische Begegnungen von Daniel Ammann, St.Gallen.<br />
Statistischer Teil:<br />
Der gedruckte Statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> kann bezogen werden:<br />
Sekretariat Leitung Betrieb & Infrastruktur<br />
erika.pitsch@kssg.ch<br />
Tel. 071 494 24 95<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste 51<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) 52<br />
Dermatologie/Allergologie 52<br />
Senologie-Zentrum Ostschweiz 52<br />
Spitalapotheke 52<br />
Beratungs- und Sozialdienst 5<br />
Laborforschungsabteilung (LFA) 5<br />
REA 2000 5<br />
Departement Pflege 55<br />
Innere Medizin 56<br />
Haus 0 und CHIPS 56<br />
Haus 04 56<br />
Haus 06 56<br />
Rorschach 57<br />
Anästhesiologie 57<br />
OPS Haus 0 57<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) /<br />
Zentraler Transportdienst Pflege (ZTP) /<br />
Dermatologie / Allergologie 57<br />
Rettungsdienst 57<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung 58<br />
Entwicklung Pflege 58<br />
Informatik Departement Pflege 58<br />
Freiwilligendienst IDEM 58<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur 60<br />
Hotellerie 61<br />
Informatik 61<br />
Kommunikationsdienst 61<br />
Logistik 62<br />
Organisation 62<br />
Technischer Dienst 62<br />
Bereichs- und Stabsdienste der Direktion 64<br />
Medienbeauftragte 65<br />
Rechtsdienst 65<br />
Personaldienst 65<br />
Qualitätsmanagement 66<br />
Betriebs- und Supportorganisation SAP 66<br />
Seelsorge 66<br />
Departement Finanzen 68<br />
Inhaltsverzeichnis Dep. Finanzen 67
4<br />
Unternehmen Kantonsspital St.Gallen<br />
Kantonsspital St.Gallen: Ein neuer Name für ein neues Unternehmen<br />
Im September 2004 fassten die St.Galler Behörden im Rahmen<br />
der Weiterführung der Spitalreform Quadriga mehrere<br />
Beschlüsse, die auch für die Spitalregion 1 wesentliche<br />
Veränderungen nach sich zogen. So wurde festgelegt, per<br />
1. Januar 2006 auch das Spital Flawil als Akutspital mit<br />
medizinischer Grundversorgung in die Spitalregion 1 zu<br />
integrieren.<br />
Ein neuer Unternehmensname<br />
Aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen drängte<br />
sich eine Neubeurteilung der Bezeichnung «Spitalregion<br />
St.Gallen Rorschach» auf. Der einfache Ausbau des Unternehmensnamens<br />
auf «Spitalregion St.Gallen Rorschach Flawil»<br />
wäre zu lang und schwerfällig gewesen. So entschlossen<br />
sich Geschäftsleitung und Verwaltungsrat, nach einer<br />
anderen Variante zu suchen.<br />
Kompetenzen im Mittelpunkt<br />
Die Verantwortlichen kamen zum Schluss, dass längerfristig<br />
nur eine Namensgebung sinnvoll ist, bei der die Fachkompetenz<br />
im Mittelpunkt steht. Nach eingehender Prüfung<br />
fiel die Wahl auf den Unternehmensnamen<br />
«Kantonsspital St.Gallen».<br />
Zahlreiche weitere Gründe sprechen für die gewählte<br />
Lösung: Kantonsspital St.Gallen ist ein eingeführter, starker<br />
und bekannter Name, der die Positionierung des Unternehmens<br />
im schweizerischen Gesundheitsmarkt wahrt. Er steht<br />
für hohe Qualität und höchste Standards in der Leistungserbringung.<br />
Auch die angegliederten Standorte profitieren<br />
von dieser Wahrnehmung. Ausserdem wird ein Kantonsspital<br />
von Aussenstehenden am ehesten auf ähnlicher Ebene<br />
wie ein Universitätsspital wahrgenommen. Und: Die Bezeichnung<br />
Kantonsspital St.Gallen ist ein Bekenntnis der Politik<br />
zu ihrem Zentrumsspital, das auch gesamtschweizerisch zu<br />
den Besten gehört und weiter gehören soll.<br />
Die Vertreter der Spitäler Flawil und Rorschach waren im<br />
gesamten Entscheidungsprozess aktiv beteiligt und stehen<br />
hinter der Entscheidung für den Namen Kantonsspital St.<br />
Gallen. Auch das Gesundheitsdepartement und die Kantonsregierung<br />
befürworteten die Umbenennung. Dennoch<br />
werden die lokalen Identitäten berücksichtigt – dies wird<br />
über grafische Elemente sichergestellt.<br />
Gemeinsam für die Region<br />
Das Unternehmen Kantonsspital St.Gallen vereint seit dem<br />
1. Januar 2006 die Standorte St.Gallen, Rorschach und Flawil<br />
unter einem Dach. Ein einheitliches Wortbildlogo – die<br />
Unternehmensbezeichnung, das für ein Spital stehende «H»<br />
und das aus dem St.Gallischen Kantonswappen entliehene<br />
Liktorenbündel – macht dies sichtbar. Der neue Name gibt<br />
auch der Schaffung einer gemeinsamen Unternehmenskultur<br />
neue Impulse. Darüber hinaus werden die einheitliche<br />
Organisation und Kultur auch nach aussen transportiert.<br />
Synergienutzungen im Sinne der Quadriga-Ziele sind in dieser<br />
Form am effizientesten zu realisieren.<br />
Interdisziplinär ans Ziel<br />
Insgesamt erhöht die Integration des Spitals Flawil die Kapazitäten<br />
des Unternehmens Kantonsspital St.Gallen und verbessert<br />
die Flexibilität. Gemäss dem Leistungsauftrag der<br />
Regierung wird das Spital Flawil als Akutspital der Grundversorgung<br />
mit einer Ausnahme weiter betrieben: Die Abteilung<br />
für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde Ende <strong>2005</strong><br />
geschlossen. Dafür wird das Spital im Lauf des Jahres neue<br />
Aufgaben in anderen medizinischen Bereichen wahrnehmen.<br />
Über das ganze Unternehmen gilt der Grundsatz, dass<br />
die Leistungen der Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />
– Interdisziplinäre medizinische Dienste, Pflege, Betrieb<br />
& Infrastruktur, Finanzen – von den dafür Verantwortlichen<br />
in St.Gallen koordiniert und gesteuert werden. Ziel des<br />
Unternehmens ist der weitere Ausbau der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit unter den Fachkliniken und Fachbereichen.<br />
Indem alle Bereiche bewusst und planmässig zusammenarbeiten,<br />
wird den Patientinnen und Patienten eine grösstmögliche<br />
Sicherheit geboten.
Antonietta Maciariello<br />
Dauergast, der immer wieder auf die Beine kommt!<br />
Editorial<br />
5
6<br />
Editorial<br />
Erfolgreiche Arbeit des Verwaltungsrates geht zu Ende<br />
Mit Ablauf des Geschäftsjahres <strong>2005</strong> hat sich der Verwaltungsrat der Spitalregion St.Gallen<br />
Rorschach verabschiedet. Er hat dies nicht ohne Stolz getan, gewiss aber auch mit einer<br />
gehörigen Portion Wehmut. Mit Wehmut deshalb, weil ihm das Spital in den letzten drei<br />
Jahren ans Herz gewachsen ist und er die damit verbundenen Aufgaben mit viel Freude,<br />
Engagement und auch Herzblut wahrgenommen hat. Das Spital hat allen VR-Mitgliedern<br />
viel gegeben – sie hoffen aber auch, der Institution etwas zurückerstattet zu haben.<br />
Die Ziele von Quadriga I waren nicht nur vernünftig, sondern in sich auch nachvollziehbar.<br />
Es galt, die strategische und die operative Ebene zu trennen. Die zukünftigen gesundheitspolitischen<br />
Herausforderungen sollten bestmöglich bewältigt, sowie die Produktivität und<br />
Effizienz unter Wahrung der Qualität verbessert werden. Die Entscheide sollten unter<br />
unternehmerischen Gesichtspunkten und unabhängig von der Politik gefällt werden. Auch<br />
wenn die Trennung der strategischen von der operativen Ebene in der Anfangsphase<br />
etwas zähflüssig war, gab es zu keiner Zeit zielkritische Momente. Im Gegenteil darf rückblickend<br />
mit Befriedigung festgestellt werden, dass sich die Aufgabenteilung für beide<br />
Seiten als richtig erwies und die Zusammenarbeit auf allen Stufen ergebnisorientiert,<br />
konstruktiv und stets freundschaftlich war.<br />
Optimierungen verbessern Ergebnis<br />
Die gesundheitspolitischen Herausforderungen wurden gründlich untersucht und in<br />
unserem Strategiepapier niedergeschrieben. Bei der Analyse der Ausgangslage konnte<br />
festgestellt werden, dass sich das Leistungsangebot bereits damals in fast allen Disziplinen<br />
auf dem Niveau eines Universitätsspitals bewegte. Dies bewusst und strategisch zu ändern,<br />
erachteten die Verantwortlichen der Spitalregion weder als angebracht noch im Sinne der<br />
Vorgaben. Als einzig gangbare und vertretbare Handlungsalternative betrachteten die<br />
Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat die Optimierung der bisherigen Ausrichtung als<br />
konsensfähig und konsensverträglich. Dank Kostenoptimierungsprogrammen wurde in<br />
den letzten drei Jahren das Ergebnis um rund 15 Millionen Franken verbessert. Mit dieser<br />
Parforceleistung hat das Unternehmen für die Aufrechterhaltung der so bitter notwendigen<br />
Solidargemeinschaft zweifelsohne mehr als nur einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />
Guido Sutter<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
Spitalregion St.Gallen Rorschach
Die zukunftsgerichtete Vision<br />
«Die Spitalregion St.Gallen Rorschach differenziert sich in der Ostschweiz über ein gut<br />
vernetztes, breites und interdisziplinäres Versorgungsangebot auf universitärem Niveau<br />
mit einem klaren Profil. Im Konkurrenzvergleich haben wir eine günstige Kostenstruktur».<br />
Der Verwaltungsrat steht voll und ganz hinter dieser Vision.<br />
Meinen scheidenden Verwaltungsratskolleginnen und -kollegen danke ich für die partnerschaftliche,<br />
entscheidungs- und ergebnisorientierte Zusammenarbeit ganz herzlich.<br />
Auch im Namen des Verwaltungsrates möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des Spitals – allen voran Direktor Hans Leuenberger – für ihre hervorragende Arbeit noch<br />
einmal meinen Dank aussprechen. Sie haben nicht nur enorm viel geleistet, sie haben uns<br />
auch das Spital in den letzten drei Jahren um Meilen näher gebracht.<br />
Guido Sutter<br />
Verwaltungsratspräsident Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates Guido Sutter, lic. oec. HSG et lic. iur., St.Gallen (Präsident)<br />
Hans Kubat, Dipl. Ing. ETH, Rorschacherberg (Vizepräsident)<br />
Barbara Fäh Vlajkovic, Prof. lic. phil I, Sursee<br />
Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />
Rinaldo Zollet, Andwil<br />
Editorial<br />
7
8<br />
Editorial<br />
Schritt halten – zum Wohl aller<br />
Konsolidierung Quadriga I nach drei Jahren abgeschlossen<br />
Per Ende <strong>2005</strong> wurde die erste Phase der Spitalreform Quadriga des Kantons St.Gallen<br />
abgeschlossen. In den zurückliegenden drei Jahren ist eine erfolgreiche Führungsorganisation<br />
etabliert worden, die zum Zeitpunkt ihrer Konstruktion doch einige Risiken beinhaltete.<br />
Die Besetzung der Verwaltungsratsmandate widerspiegelte die Absicht der Regierung,<br />
die Spitalverbünde verstärkt unternehmerisch auszurichten und damit die positiven Erfahrungen<br />
mit dem Globalkreditsystem zu verstärken.<br />
Nicht in allen Regionen wurde dabei das Gleichgewicht zwischen politischen Vorstellungen<br />
und den unternehmerischen Absichten gefunden. Dies führte denn auch dazu, dass das<br />
Parlament per 1.Januar 2006 einige Anpassungen in der Führungsorganisation vornahm.<br />
Danach will die Politik wieder vermehrt Einfluss auf das Gebaren der Spitäler nehmen. Dies<br />
bedeutet aber keinesfalls, dass die unternehmerische Ausrichtung der einzelnen Spitalregionen<br />
abgeschwächt oder gar rückgängig gemacht wird. Die Beibehaltung der öffentlich-<br />
rechtlich selbständigen Spitalverbünde ist ein sichtbares politisches Zeichen dieser Führungsorganisation.<br />
Insofern hat der bisherige Verwaltungsrat eine vorzügliche Vorarbeit<br />
für die Tätigkeit des neuen Verwaltungsrates geleistet.<br />
Gleichzeitig wurde beschlossen, das Spital Flawil per 1. Januar 2006 aus der Spitalregion<br />
Fürstenland Toggenburg herauszulösen, und in die Spitalregion St.Gallen Rorschach zu<br />
integrieren. Im Rahmen einer sehr effizienten Projektorganisation konnten die Vorbereitungsarbeiten<br />
für dieses anspruchsvolle Unterfangen rechtzeitig abgeschlossen werden.<br />
Technisch ist die Integration zwar vollzogen, der gegenseitige weitere Abstimmungsprozess,<br />
vor allem im Bereich des medizinischen Leistungsangebotes, wird mit Beginn des<br />
neuen Jahres aber erst angestossen.<br />
Geschäftsmodell für Rorschach und Flawil<br />
Mit der Bildung von Spitalregionen wurde die politische Erwartung verbunden, die Effizienz<br />
der St.Gallischen Spitalversorgung zu verbessern. Gleichzeitig war auch der deutliche politische<br />
Wille spürbar, keine Regionalspitäler im Kanton schliessen zu müssen. Vor dem Hintergrund<br />
dieser Ausgangslage startete ein Prozess für eine neue strategische Ausrichtung<br />
des Spitals Rorschach. Damit tatsächlich Synergien erzielt werden können, sind drei wichtige<br />
Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört eine integrale Führung des Gesamtunternehmens<br />
als Grundvoraussetzung. Daneben sollen die Departemente mit Querschnittsfunktionen<br />
(Betrieb & Infrastruktur, Finanzen und Pflege) ihre Funktionen im Spital<br />
Rorschach in genau gleicher Weise erfüllen, wie sie dies für die medizinischen Departemente<br />
am Kantonsspital St.Gallen tun. Als dritte Voraussetzung galt es, das medizinische<br />
Dienstleistungsangebot abzustimmen. Fachbezogene Verknüpfungen nach dem Motto<br />
«eine Klinik, zwei Standorte» sind stufenweise umgesetzt worden. Bereits zu Beginn des<br />
Integrationsprozesses wurde dies für den Fachbereich der Chirurgie realisiert. Im vergangenen<br />
Geschäftsjahr erfolgte ein analoger Schritt für die Klinik für Orthopädische Chirurgie.<br />
Hans Leuenberger<br />
Direktor<br />
Spitalregion St.Gallen Rorschach
Weitere gleich lautende Massnahmen sollen in nächster Zeit auch für alle übrigen medizinischen<br />
Disziplinen umgesetzt werden. Mit der Etablierung verschiedener zusätzlicher<br />
medizinischer Dienstleistungen am Spital Rorschach wurde erreicht, dass der Charakter<br />
eines Akutspitals der Grundversorgung beibehalten wurde, und innovative Ideen dergestalt<br />
verwirklicht wurden, dass ein voller Spitalbetrieb gewährleistet ist.<br />
Das Modell Rorschach muss für das Spital Flawil nicht zwangsläufig gleichartig aufgebaut<br />
sein. Zwecks Erzielung von Synergien ist es sicher unerlässlich, dass die Querschnittsdepartemente<br />
ihre volle Wirkung auch im Spital Flawil entfalten. Was das medizinische<br />
Dienstleistungsangebot betrifft, so muss eine differenzierte Beurteilung vorgenommen<br />
werden, und es kann durchaus sein, dass ein anderes Organisationskonzept zum Tragen<br />
kommt.<br />
Hans Leuenberger<br />
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Editorial<br />
9
10<br />
Managementdiskussion<br />
Investitionen und Leistungsbereitschaft<br />
zum Wohle der Patientinnen und Patienten<br />
Die Spitalregion St.Gallen Rorschach hat ihr letztes<br />
Jahr in der alten Konstellation beendet und tritt seit<br />
dem 1. Januar 2006 unter dem Namen Kantonsspital<br />
St.Gallen auf. Die Integration des Spitals Flawil<br />
bedeutete für die Spitalregion nach der Zusammenlegung<br />
des Kantonsspitals St.Gallen mit dem Spital<br />
Rorschach wieder einen Kraftakt. Wie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter diese Umstellung bewältigt<br />
haben, wie die politischen Sparziele erreicht und<br />
trotzdem wichtige Investitionen zur Wahrung sowie<br />
zum Ausbau der Leistungsfähigkeit und der Positionierung<br />
des Unternehmens realisiert werden konnten,<br />
erläutern Hans Leuenberger, Direktor und Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung, Prof. Dr. med. Ulrico<br />
Schmid, Präsident der Chefärztekonferenz und stellvertretender<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />
sowie Nicole Mösli, Leiterin Departement Pflege<br />
Kantonsspital St.Gallen im Gespräch.<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> war für die Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
wiederum durch vielfältige Veränderungen gekennzeichnet.<br />
Die Vorbereitungen für die Integration des Spitals Flawil<br />
mussten vorangetrieben, sowie das Spar- und Effizienzsteigerungsprogramm<br />
fortgeführt werden. Anfang des letzten<br />
Jahres hatten Sie bereits geäussert, dass Sie die Produktivität<br />
markant steigern und die Effizienz verbessern konnten. Das<br />
Gesamtergebnis hatte sich seit 2002 um rund 15 Millionen<br />
Franken verbessert. Bis Mitte <strong>2005</strong> hatten Sie sich zudem<br />
zum Ziel gesetzt, 10 Millionen Franken einzusparen. Konnten<br />
Sie das erreichen?<br />
Leuenberger: Ja. Wir konnten im vergangenen Jahr massiv<br />
von den Massnahmen profitieren, die wir mit der Task<br />
Force 200 und 2004 initiiert hatten. Mit diesen haben wir<br />
die Grundlage für ein erfolgreiches Jahr <strong>2005</strong> geschaffen.<br />
Im Berichtsjahr haben wir somit ein noch besseres Ergebnis<br />
erreicht. So unterschreiten wir den Globalkredit um rund<br />
9,4 Millionen Franken.<br />
Die Tendenz zur Ausweitung der ambulanten und tagesstationären<br />
Leistungen setzte sich im vergangenen Jahr weiter<br />
fort: Bei der Anzahl der behandelten Fälle konnten wir <strong>2005</strong><br />
im tagesstationären und ambulanten Bereich eine Steigerung<br />
im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen, im stationären<br />
Bereich haben wir die Zahlen des Rekordjahres 2004<br />
wieder erreicht. Somit konnte die Gesamteffizienz markant<br />
verbessert werden.<br />
Hans Leuenberger Nicole Mösli<br />
Ulrico Schmid
Durch den Regierungsentscheid gehört seit dem 1. Januar<br />
2006 auch das Spital Flawil zur Spitalregion 1, die neu «Kantonsspital<br />
St.Gallen» heisst. Sind Sie mit den Integrationsarbeiten<br />
so vorwärts gekommen, wie Sie sich das gewünscht<br />
hatten?<br />
Leuenberger: Die Regierung hatte uns einen ehrgeizigen<br />
Zeitplan vorgegeben: Innerhalb eines Jahres musste das<br />
Spital Flawil aus der Spitalregion 4 herausgelöst und in die<br />
Spitalregion 1 integriert werden. Dafür mussten innerhalb<br />
der Spitalregion 4 verschiedene operative Verbindungen<br />
aufgelöst und hier in der Spitalregion 1 neu gebildet werden.<br />
Wir stellten dafür eine Projektorganisation mit acht<br />
Subprojekten auf die Beine. Die hervorragende Arbeit, die<br />
dort geleistet wurde, ermöglichte die termingerechte Integration<br />
des Spitals Flawil per 1. Januar 2006. Der Prozess,<br />
der sehr einvernehmlich über die Bühne gegangen ist und<br />
geht, wurde uns durch die konstruktive Mitwirkung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Spitals Flawil sowie der<br />
Leitung der Spitalregion 4 erleichtert.<br />
Auf der einen Seite steht die administrative Integration, auf<br />
der anderen Seite der medizinische Zusammenschluss. Wo<br />
stehen Sie hier und welche Ziele werden medizinisch künftig<br />
am Spital Flawil verfolgt?<br />
Leuenberger: Unsere Philosophie war es von Anfang an,<br />
die technischen Voraussetzungen für die Integration zu<br />
schaffen. Wir haben den Fokus dabei ganz klar auf die<br />
Zukunft gelegt, und die Departemente mit Querschnittsfunktionen,<br />
wie z.B. die Pflege oder die Finanzabteilung,<br />
vollständig in die Departemente der Spitalregion 1 integriert,<br />
und damit der einheitlichen Führungsorganisation<br />
unseres Unternehmens unterstellt.<br />
Im medizinischen Bereich werden aktuell die Verknüpfungen<br />
mit den Mutterdisziplinen am Kantonsspital<br />
St.Gallen gesucht, und das medizinische Leistungsspektrum<br />
am Spital Flawil neu definiert. Wir haben von der Regierung<br />
die Auflage, das Spital Flawil als Spital der Grundversorgung<br />
weiterzuführen. Da ist der Handlungsspielraum relativ eng.<br />
Und mit der Schliessung der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
stellt sich die Frage, wie wir die frei werdenden Kapazitäten<br />
nutzen wollen. Hier arbeiten wir intensiv an einer zielführenden<br />
Lösung.<br />
Managementdiskussion<br />
Schmid: Zum Beispiel werden wir im Bereich Radiologie<br />
eine sehr intensive Zusammenarbeit etablieren. Dieses Vorgehen<br />
hat Modellcharakter für die Zukunft. Und natürlich<br />
weitet sich für uns der Leistungsauftrag in der Grundversorgung<br />
mit dem Spital Flawil quantitativ aus. Es müssen entsprechende<br />
Angleichungen stattfinden, damit wir fachlich<br />
und qualitativ überall auf gleichem Niveau arbeiten.<br />
Frau Mösli, Sie müssen diese Entschlüsse im Bereich Pflege<br />
umsetzen und sind direkt dem Druck ausgesetzt, die definierten<br />
Ziele zu erreichen. Hat sich der Spitalalltag im Vergleich<br />
zur Situation vor drei, vier Jahren sehr verändert? Wie<br />
werden die neuen Rahmenbedingungen von den Angestellten<br />
getragen?<br />
Mösli: Es war uns sehr wichtig, dass die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter die Gelegenheit erhielten, die Umstrukturierungen<br />
selbst mit zu gestalten. In den Abteilungen, in<br />
denen Stellen abgebaut wurden, haben wir entsprechend<br />
organisatorische Veränderungen durchgeführt. Diese sind<br />
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam entwickelt<br />
worden und werden von diesen auch getragen. Sie<br />
haben damit die Verantwortung für das Ergebnis der Veränderungen<br />
selbst übernommen. Und dabei haben sich die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grossartig verhalten –<br />
angesichts der massiven Veränderungen für den Pflegedienst.<br />
So wurden aus vollstationären Bereichen Wochenstationen,<br />
eine ganze Station wurde im Rahmen der Umstrukturierungen<br />
geschlossen, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
einer anderen Aufgabe zugeführt. Die Mitglieder<br />
des Kaders mussten sich auf schwierige Diskussionen einlassen<br />
und haben dabei Grossartiges für den Veränderungs-<br />
und Integrationsprozess geleistet. Wegen dieser hohen Leistungsbereitschaft<br />
konnte dieser auch termingerecht abgeschlossen<br />
werden.<br />
11
12<br />
Managementdiskussion<br />
Die Schaffung nur noch einer strategischen Leitung für die<br />
vier Spitalregionen im Kanton verstärkt die Einflussnahme<br />
der Politik deutlich, zumal dieses neu geschaffene Gremium<br />
von Regierungsrätin Heidi Hanselmann als Vorsteherin<br />
des Gesundheitsdepartements präsidiert wird. Wie macht<br />
sich das für Sie im Alltag bemerkbar?<br />
Leuenberger: Mit der Neuorganisation greift die Politik<br />
wieder stärker in das Spitalgeschehen ein, doch haben wir<br />
nach wie vor vier selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalten<br />
im Kanton. Davon leite ich ab, dass die unternehmerische<br />
Ausrichtung der einzelnen Spitalregionen auch in dieser<br />
Organisationsform gewährt ist. Das ist aus unserer Sicht<br />
von vitaler Bedeutung. Die Aufgaben des Verwaltungsrates<br />
beziehungsweise das Pflichtenheft der Geschäftsleitung<br />
haben sich nicht geändert. Insofern gab es keine inhaltlichen<br />
Änderungen. Es ist jedoch zu erwarten, dass der neue<br />
Verwaltungsrat aufgrund seiner Ausrichtung stärker politisch<br />
entscheiden wird. Aber damit müssen wir erst Erfahrungen<br />
sammeln. Wir bleiben eine selbstbewusste, eigenständige<br />
Unternehmung.<br />
Schmid: Mir ist es ein grosses Anliegen, dass wir als das<br />
Unternehmen mit dem Zentrumsspital anerkannt werden.<br />
Wir sind nicht einfach vergleichbar mit den anderen drei Spitalregionen.<br />
Das ist in diesem Beschluss nicht expressis verbis<br />
deponiert, aber wir hoffen natürlich, dass dem entsprechend<br />
Rechnung getragen wird.<br />
Wenn die Politik wieder einen grösseren Einfluss hat, stellt<br />
sich auch die Frage nach dem Einfluss auf das Investitionsverhalten.<br />
Von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin<br />
spannt sich der Bogen der zu erbringenden Leistungen. Der<br />
«Wir bleiben eine selbstbewusste,<br />
eigenständige<br />
Unternehmung.»<br />
Kostendruck, die politischen Rahmenbedingungen, sowie<br />
die Erwartungen der Ärzte und Patienten bilden den Rahmen,<br />
in dem die Spitalregion ihre Investitionen fokussiert<br />
planen muss. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />
ist von Ihnen ein stark zukunftsgerichtetes Denken gefordert.<br />
Auf welcher Basis treffen Sie die Investitionsentscheidungen?<br />
Leuenberger: Regierung und Parlament definieren unseren<br />
Leistungsauftrag und jährlich neu den Globalkredit. An diesen<br />
beiden Grössen orientieren wir unsere Investitionsplanung.<br />
Die Investitionen haben grundsätzlich zum Ziel, die<br />
Vorgaben des Leistungsauftrages innerhalb der vom Globalkredit<br />
gesetzten Grenzen zu erfüllen. Unsere Strategie ist<br />
es, möglichst viele Kliniken, Institute und Fachbereiche auf<br />
dem höchstmöglichen FMH-Weiterbildungsanerkennungsstand<br />
zu halten. Die Entwicklung der letzten Jahre bestätigt,<br />
dass uns das eigentlich sehr gut gelungen ist. Wir<br />
betreiben unseres Erachtens eine sinnvolle, flexible und auf<br />
Nachhaltigkeit ausgerichtete Investitionspolitik.<br />
Mösli: Natürlich investieren wir mit Blick auf die im Leistungsauftrag<br />
enthaltenen Ausbildungsbestimmungen auch<br />
in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in die Entwicklung,<br />
Bildung und Qualität in der Pflege. Wir haben gerade<br />
erst in diesem Jahr einen neuen Lehrgang gestartet, damit<br />
wir der Entwicklung und dem Qualitätsanspruch standhalten<br />
können. Im Moment verändert sich die Bildungssystematik<br />
im Kanton stark. Hier befinden wir uns aktuell in<br />
einem Prozess, der sich noch über Jahre erstrecken wird.<br />
Darin investieren wir intensiv und mit Überzeugung.
Und inwieweit spielt dabei der Vergleich mit der Entwicklung<br />
in anderen Spitälern, die Diskussion rund um die Zentren<br />
von Spitzenmedizin eine Rolle?<br />
Leuenberger: Es gibt natürlich einige medizinische Bereiche,<br />
die politisch zur Diskussion stehen könnten. Aber dabei geht<br />
es nur um einen kleinen Teil unseres Leistungsspektrums.<br />
Ein Beispiel im Rahmen der Zentralisierung von Spitzenmedizin<br />
ist die Transplantationschirurgie. Wir sind hierfür mit<br />
der Nierentransplantation seit Jahrzehnten ein wichtiger<br />
Eckpfeiler. Nun wird aktuell schweizweit diskutiert, ob man<br />
diesen medizinischen Bereich zentralisieren soll oder nicht.<br />
Da sind wir klar und dezidiert der Auffassung, dass wir diesen<br />
Bereich behalten wollen. Hier könnte uns ein politischer<br />
Entscheid zugunsten des Zentralisierungsgedankens bedrängen.<br />
Umgekehrt könnte die Politik unseren Einsatzbereich<br />
durch ihre Entscheide auch vergrössern, so zum Beispiel in<br />
der Herzchirurgie. Aktuell zahlen wir sechs Millionen Franken<br />
jährlich an Zürich für die Behandlung der grundversicherten<br />
St.Galler Patienten. Mit dem Geld könnten wir<br />
eigentlich auch eine eigene Herzchirurgie betreiben. Aus<br />
unserer Sicht ist kein akuter Bedarf dafür vorhanden, aber<br />
wenn die Politik das anstreben würde, wären wir sehr gerne<br />
bereit, die Planung für eine eigene Herzchirurgie in die Hand<br />
zu nehmen.<br />
Managementdiskussion<br />
Sie haben den Leistungsauftrag als Orientierungsgrösse für<br />
die Unternehmensentwicklung genannt. Wird dieser stetig<br />
weiterentwickelt und den sich ändernden Markterfordernissen<br />
angepasst? Ist das eine Arbeit, die Sie zusammen mit<br />
den politischen Behörden machen?<br />
Leuenberger: Der Leistungsauftrag wird gemeinsam abgestimmt,<br />
ist aber letztlich von den politischen Behörden vorgegeben.<br />
Die Regierung respektive das Parlament segnet<br />
den Leistungsauftrag ab. Der Leistungsauftrag ist ja Gegenstand<br />
des kantonalen Budgets. Früher hatten wir ein Defizit<br />
in mehreren medizinischen Bereichen. So fehlten uns eine<br />
Rheumatologie, eine Dermatologie, eine Angiologie sowie<br />
eine spezialisierte Endokrinologie. Nach Aufnahme im Leistungsauftrag<br />
konnten wir diese Defizite in den letzten Jahren<br />
sukzessive wettmachen. Dies als ein Beispiel für die Weiterentwicklung<br />
der strategischen Vorgaben.<br />
Schmid: Wesentlich ist, wie ausgeführt, dass der Leistungsauftrag<br />
der medizinischen Entwicklung laufend angepasst<br />
wird. Die Bedürfnisse der Patienten ändern sich ebenso wie<br />
die medizinischen Möglichkeiten, und damit ist der Leistungsauftrag<br />
ständig in Anpassung. Bisher wurden unsere<br />
Vorschläge, die wir auf Basis der Patientenbedürfnisse und<br />
der medizinischen Möglichkeiten gemacht haben, auch<br />
immer von der Politik akzeptiert.<br />
1<br />
«Es war uns sehr wichtig,<br />
dass die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter die Gelegenheit<br />
erhielten, die Umstrukturierungen<br />
selbst mit zu<br />
gestalten.»
14<br />
Managementdiskussion<br />
Sie sprechen in der Unternehmenskommunikation von Spitzenmedizin<br />
und einem universitären Anspruch des Unternehmens.<br />
Was tun Sie, damit sich das Unternehmen Kantonsspital<br />
St.Gallen in diese Richtung weiterentwickeln kann<br />
und auch entsprechend dieser Positionierung wahrgenommen<br />
wird?<br />
Schmid: Wichtig ist – und das ist vielleicht der Vorteil der<br />
Neuorganisation – dass die Vernetzung im Kanton besser<br />
wird, dass man miteinander redet, und dass man versuchen<br />
wird, die Zentrumsleistungen unseres Unternehmens allen<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern des Kantons zugänglich<br />
zu machen. Wir wollen in verschiedenen Disziplinen die<br />
Fachführerschaft im Kanton und in der Grossregion<br />
Ostschweiz erreichen – und ich denke, das wird sich auch<br />
verwirklichen lassen. Beispielsweise baut unsere Klinik für<br />
Kardiologie mit den anderen Spitälern aktuell ein Dienstleistungsnetz<br />
auf. Dabei liegt die Fachführerschaft bei uns, da<br />
sich auch der Grossteil des Wissens und der medizinischen<br />
Möglichkeiten bei uns konzentriert. Dass sich dies gemeinsam<br />
mit einem lebendigen Austausch realisieren lässt, ist ein<br />
Wunsch von uns.<br />
Wenn Sie sagen «die anderen Spitäler», welches Einzugsgebiet<br />
sprechen Sie an?<br />
Schmid: Es sind dies Thurgau, Appenzell, Glarus, das Fürstentum<br />
Liechtenstein, und in einigen medizinischen Bereichen<br />
sind wir auch für Graubünden das Zentrum. Wichtig<br />
ist, dass sich die Planung der Entwicklung im Gesundheitswesen<br />
nicht nach der politischen Opportunität richtet, sondern<br />
nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten.<br />
«Mir ist es ein grosses Anliegen,<br />
dass wir als das Unternehmen<br />
mit dem Zentrumsspital anerkannt<br />
werden. Wir sind nicht<br />
einfach vergleichbar mit den<br />
anderen drei Spitalregionen.»<br />
Einerseits sollen Investitionen die Effizienz steigern und so<br />
bei Einsparungen im teuren Gesundheitswesen helfen, auf<br />
der anderen Seite muss über diese auch die medizinische<br />
Qualität gesichert werden. Wie gelingt es, diesen Spagat<br />
zu vollbringen? Kommt man da an eine Grenze des Machbaren?<br />
Leuenberger: Wenn wir uns schon als Unternehmen<br />
bezeichnen, dann sind wir auch entsprechend in der Pflicht,<br />
dafür zu sorgen, dass wir als Unternehmen effizient sind,<br />
das kontinuierlich zu überprüfen und auch Massnahmen<br />
zur Effizienzverbesserung durchzuführen. Und es darf nicht<br />
bei den bereits durchgeführten Veränderungen bleiben,<br />
sondern es muss weitergehen. Aktuell stehen wir beispielsweise<br />
in der Diskussion um ein neues Entschädigungssystem<br />
auf der Basis von Fallpauschalen, das den Druck auf<br />
die Aufenthaltsdauer nochmals deutlich verstärken wird.<br />
Wir haben in der Schweiz jetzt durchschnittlich unter neun<br />
Tagen Aufenthaltsdauer im Spital. Das ist, wie ausländische<br />
Vergleiche zeigen, immer noch hoch. Aber es ist letztendlich<br />
von der Gesellschaft auch so verlangt: Eine Frau, die<br />
zum Gebären kommt, will nicht am zweiten Tag nach der<br />
Entbindung wieder heimgehen, sondern sie ist es gewohnt,<br />
dass sie im Spital noch diverse Dienstleistungen, wie zum<br />
Beispiel die Stillberatung, angeboten bekommt. Aber wir<br />
müssen uns Gedanken darüber machen, wo wir noch<br />
Potenzial haben, die Aufenthaltsdauer zu senken.
Dies bringt dann aber auch strukturelle Änderungen mit<br />
sich?<br />
Leuenberger: Die Aufenthaltsdauer senken bedeutet, dass<br />
der stationäre Bereich kleiner wird und wir noch mehr<br />
Wochenstationen haben werden. Wir werden damit sicher<br />
auch die Bettenanzahl reduzieren. Wir müssen uns zudem<br />
überlegen, ob wir für die subakute Behandlungsphase einen<br />
Hotelleriebetrieb mit etwas reduzierten Pflegedienstleistungen<br />
anbieten, der nicht mehr die teure Infrastruktur eines<br />
Zentrumsspitals beansprucht. Hier sind wir gefordert – und<br />
es gibt bereits konkrete Überlegungen, wie man das in<br />
Zukunft meistern könnte. Damit schaffen wir uns den Freiraum,<br />
medizinische Entwicklungen nachvollziehen zu können,<br />
was letztendlich dem Patienten am meisten zugute<br />
kommt. Unsere primäre Aufgabe ist es, unseren Patienten<br />
eine möglichst hohe Qualität an Medizin, Pflege und anderen<br />
Dienstleistungen anzubieten. Das ist unser Credo.<br />
Mösli: Und das Angebot verändert sich ständig – fast jedes<br />
Jahr. Wichtig ist, dass man die Veränderungen aufnimmt<br />
und die Strategie entsprechend ausrichtet, dabei in die<br />
Zukunft schaut, und visionär ist. Das Angebot der Pflege<br />
wird sich massiv wandeln, wird immer stärker auf Wochenstationen<br />
und ambulante kurzstationäre Versorgung fokussiert<br />
sein.<br />
«Wir wollen in verschiedenen Disziplinen<br />
die Fachführerschaft im Kanton und in der<br />
Grossregion Ostschweiz erreichen –<br />
und ich denke, das wird sich auch verwirklichen<br />
lassen.»<br />
Managementdiskussion<br />
Leuenberger: Am stärksten spüren dies die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in der Pflege. Wir stellen jetzt schon<br />
fest, dass wir fast so viele Patienten im tagesstationären wie<br />
im stationären Bereich haben. Diese Verlagerung wird sich<br />
fortsetzen, und das hat primär Auswirkungen auf die Pflege,<br />
das ist klar.<br />
Die organisatorischen und auch technischen Weiterentwicklungen<br />
stellen hohe Anforderungen an den Ausbildungsstand<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Mösli: Wir aktualisieren den Bildungsstand unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter fortlaufend. Wir haben ein sehr<br />
interessantes Aus-, Weiter- und Fortbildungskonzept. Wir<br />
begleiten unser Personal und bereiten es umfassend auf<br />
Neuerungen jeder Art vor. Und man spürt, dass dies der<br />
Geschäftsleitung auch wichtig ist. Nur wenn wir gut ausgebildete<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die ihre<br />
Arbeit qualitativ hoch stehend ausführen, können wir die<br />
Fachführerschaft beanspruchen und wahrnehmen.<br />
Vor einiger Zeit stand die Diskussion um die Arbeitszeit der<br />
Assistenzärzte im Fokus. Wir haben über Effizienzsteigerungen<br />
und die Anpassung des Personalbestandes geredet<br />
sowie über die kontinuierliche Verbesserung des Ausbildungsstandes.<br />
Wird diese Diskussion mit vermehrten<br />
unternehmerischen Ansprüchen wieder angeheizt?<br />
Schmid: Wir haben in Absprache mit der VSAO (Vereinigung<br />
der Schweizerischen Assistenz- und Oberärzte)<br />
beschlossen, die Situation erst einmal in Ruhe zu analysieren,<br />
und dabei auch die Arbeitsprozesse im Ganzen unter<br />
die Lupe zu nehmen. Dafür wurde ein Board gegründet,<br />
15
16<br />
Managementdiskussion<br />
welches von PD Dr. Thomas Schnider, Chefarzt Anästhesiologie<br />
am Kantonsspital St.Gallen, geleitet wird. Dort wurde<br />
analysiert, diskutiert – und daraus resultierten schlussendlich<br />
einige Stellenanträge. Dadurch wurde eine sehr positive<br />
Entwicklung im Sinn der Prozessoptimierung herbeigeführt.<br />
Das Board wird auch künftig weiterarbeiten. Die Zusammenarbeit<br />
verlief und verläuft hier sehr positiv, da alle Seiten<br />
bereit waren und sind, die bestehenden Prozesse zu hinterfragen.<br />
Die Zufriedenheit bei den Assistenz- und<br />
Oberärzten ist seit dem Inkrafttreten dieses Prozesses deutlich<br />
gestiegen, wie uns aktuelle Umfrageergebnisse zeigen.<br />
Das macht sich ja auch wieder bei der Leistung, die erbracht<br />
wird, bemerkbar und kommt damit schlussendlich dem Patienten<br />
zugute.<br />
Schmid: Ja. Und in Analogie zur Pflege und allen anderen<br />
Bereichen ist natürlich auch bei den Ärzten die kontinuierliche<br />
Fortbildung ein Thema, das wir aktiv unterstützen. Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auch die Möglichkeit<br />
haben, Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen zu<br />
besuchen, das ist wichtig. Ein weiterer Punkt, der mit der<br />
Weiterbildung fest verknüpft ist, ist die Forschung. Wenn<br />
man wissenschaftlich tätig ist, bildet man sich gleichzeitig<br />
auch weiter, und das Resultat ist eine Qualitätsverbesserung<br />
in der täglichen Arbeit. Ein Grossteil der Forschung, die wir<br />
betreiben, ist eigentlich Qualitätssicherung und hilft, die<br />
Wirksamkeit von gewissen Behandlungen zu überprüfen.<br />
Innerhalb des Unternehmens wird ja die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit gross geschrieben. Gilt dies auch für die<br />
Zusammenarbeit gesamtschweizerisch, im medizinischen<br />
wie pflegerischen Bereich? Obwohl man auf politischer<br />
Ebene eher hört, dass man sich gegenseitig abgrenzt und<br />
versucht, sich seine Felder zu sichern.<br />
Mösli: Bei der Einführung der Bezugspflege arbeiten wir<br />
mit den Erfahrungen des Universitätsspitals Zürich. Die Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Zürich verfügen in diesem Bereich<br />
schon über ein grosses Erfahrungs- und Umsetzungspotenzial.<br />
In pflegerischen Fragen tauschen wir uns mit unseren<br />
Partnerspitälern Aarau und Luzern aus. Dieser Transfer muss<br />
interdisziplinär auch gesamtschweizerisch erfolgen. Im Kanton<br />
tauschen wir uns im Rahmen der Pflegedienstleiterkonferenz<br />
aus.<br />
Schmid: Die Situation im medizinischen Bereich ist ähnlich.<br />
Hier findet der Austausch vor allem im wissenschaftlichen<br />
Bereich, in der Forschung statt. Bei sehr vielen Studien sind<br />
verschiedene Zentren beteiligt. Diese arbeiten dann alle mit<br />
derselben Methodik, die von der Studie verlangt wird, und<br />
dadurch ist ein intensiver Austausch absolut gewährleistet.<br />
Ausserdem ist die Schweiz ein kleines Land, jeder kennt<br />
jeden, und jeder weiss, was der andere macht. Eine adäquate<br />
Zusammenarbeit ist selbstverständlich und gehört<br />
zum Selbstverständnis der Branche.<br />
«Unsere primäre Aufgabe<br />
ist es, unseren Patienten<br />
eine möglichst hohe Qualität<br />
an Medizin, Pflege und<br />
anderen Dienstleistungen<br />
anzubieten.»
Noch eine Frage zu den Investitionen, vielleicht können wir<br />
hier noch konkretisieren: Was wurde realisiert?<br />
Leuenberger: Wir haben <strong>2005</strong> wieder viel neu investiert –<br />
in Gerätschaften, in die Informatik, aber auch in unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. So passten wir den Personalbestand<br />
wieder stärker an den Leistungsumfang an.<br />
Insgesamt fast 10 Millionen Franken wurden für die apparative<br />
Erneuerung der Radioonkologie verwendet. Das ist<br />
eine grosse Investition, und damit sieht man auch die Bedeutung<br />
der Strahlentherapie. Diese spielt im Rahmen des<br />
Gesamttherapiekonzepts von krebskranken Patienten eine<br />
ganz entscheidende Rolle. Das ist beispielsweise eine<br />
bewusste Positionierung des Unternehmens als Zentrumsspital.<br />
In der Inneren Medizin nahmen wir eine zweite Kardio-<br />
Angiographieanlage in Betrieb. In Folge bauten wir die<br />
gesamte Kardiologie aus und entwickelten zudem ein neues<br />
Konzept für Schlaganfallpatienten. Die medizinische Intensivstation<br />
wurde um vier Betten erweitert, hier konnten wir<br />
insgesamt zwölf Betten in Betrieb nehmen. In der Radiologie<br />
schafften wir für rund 1, Millionen Franken zwei hochmoderne<br />
Gerätschaften an und die urologische Abteilung<br />
brachten wir mit dem Kauf eines Uroskop-Geräts auf den<br />
aktuellsten Stand. Im Spital Rorschach wurde die Hämodialyse<br />
aufgebaut, eine grosse Investition, sowohl baulich als<br />
auch was die medizinischen Apparate angeht. Die Aufzählung<br />
liesse sich noch fortsetzen. Insgesamt investierten wir<br />
<strong>2005</strong> in Medizin und Informatik über 18 Millionen Franken.<br />
Managementdiskussion<br />
Und welche Investitionen planen Sie 2006 – können Sie hier<br />
einen Ausblick geben?<br />
Leuenberger: Wir haben für 2006 bereits erste Akzente<br />
gesetzt. Zum 1. Januar 2006 wurde das Muskelzentrum<br />
eröffnet. Dort behandeln wir Patienten aus der ganzen<br />
Deutschschweiz. St.Gallen verfügt in diesem Bereich über<br />
eine starke Anziehungskraft. Es ist zwar ein relativ kleines<br />
Gebiet, aber genau solche Bereiche wollen wir pflegen, um<br />
uns in spezifischen medizinischen Dienstleistungsangeboten<br />
zu profilieren, auch über die Kantonsgrenze hinaus.<br />
Zudem beschlossen wir, ein Palliativzentrum zu schaffen.<br />
Wir bauen dafür die bestehende Palliativstation aus und<br />
emanzipieren den Bereich von der Onkologie. Dafür wurde<br />
in der Geschäftsleitung das Konzept verabschiedet, das seit<br />
dem 1. Januar sukzessive unter Einbezug des Spitals Flawil<br />
eingeführt wird. Dort wird entsprechend eine Palliative Care<br />
Einheit aufgebaut, die am 1. Juli mit fünf Betten startet. Bis<br />
zu Beginn des nächsten Jahres wollen wir den Bereich auf<br />
zehn bis zwölf Betten ausbauen. Parallel werden wir auch<br />
das interdisziplinäre Konzept der Schmerztherapie mit Anästhesie,<br />
Onkologie sowie weiteren Partnern auf- und ausbauen.<br />
17<br />
«Das Angebot der Pflege<br />
wird sich massiv wandeln,<br />
wird immer stärker auf<br />
Wochenstationen und<br />
ambulante kurzstationäre<br />
Versorgung fokussiert sein.»
18<br />
Reportage<br />
Die Reportage<br />
Investition in den Ausbau der Medizinischen Intensivstation und in ein zweites<br />
Herzkatheterlabor erweitert das medizinische Behandlungsspektrum und steigert<br />
das Patientenwohl<br />
Auch in Zeiten knapper Budgets wird im Kantonsspital St.Gallen in den Ausbau des medizinischen Leistungsspektrums<br />
investiert. In der Inneren Medizin wurde im vergangenen Jahr eine zweite Kardio-Angiographieanlage angeschafft, die<br />
die Behandlung von Notfallpatienten sicherstellt und neue Behandlungsmöglichkeiten bietet. So ist damit im Fachbereich<br />
Angiologie neu die Dilatation der peripheren Blutgefässe, wie beispielsweise der Beinarterien, möglich. In der Rhythmologie,<br />
einem Teilbereich der Kardiologie, der sich mit Herzrhythmusstörungen beschäftigt, können mit dem Gerät seit Januar<br />
Rhythmusstörungen kathetertechnisch abgeklärt und behandelt werden. Das erspart den Patienten lange Reisewege in<br />
andere Spitäler und stärkt die Position des Kantonsspitals im schweizerischen Gesundheitsmarkt. Zudem konnten durch<br />
die mit der Anschaffung einhergehende Bildung von Schwerpunktstationen die Effizienz der Abläufe erhöht und somit<br />
Kosten gesenkt werden. Welche Folgen eine solche Investition nach sich zieht – von Schulungen über zusätzlichen Personalbedarf<br />
und Neustrukturierungen bis hin zu baulichen Massnahmen – zeigt die nachfolgende Reportage ebenso wie die<br />
Vorteile, die sich daraus für den Patienten ergeben.<br />
Voruntersuchung
Dienstag, 8.00 Uhr: Urs Egger (Name geändert) sitzt vor<br />
dem Stationszimmer der Kardiologie und wartet. Er ist gerade<br />
erst im Kantonsspital St.Gallen angekommen. Ein wenig<br />
ängstlich wandert sein Blick von den Patienten, die im Flur<br />
spazieren gehen, zu den vorbeieilenden Pflegefachfrauen. Er<br />
wird morgen am Herzen untersucht und schwankt nun zwischen<br />
Angst und Hoffnung, was die bevorstehende Diagnose<br />
und ihre Folgen angeht. Und ein bisschen Nervosität vor<br />
der Untersuchung selbst ist auch noch dabei. Eine freundliche<br />
Stimme holt ihn aus seinen Überlegungen: «So, Herr<br />
Egger, ich bringe Sie jetzt zu Ihrem Zimmer», sagt Schwester<br />
Monika und nimmt Urs Egger tatkräftig die Reisetasche<br />
ab. Im Krankenzimmer, das von der Morgensonne in ein<br />
freundliches, helles Licht getaucht wird, wartet ein frisch<br />
bezogenes Bett auf den neuen Patienten.<br />
Urs Egger leidet seit einigen Monaten unter Schmerzen in<br />
der Brust und kommt selbst bei kurzen Wegstrecken schnell<br />
ausser Puste. Sein Hausarzt hat ihn nach einer gründlichen<br />
Voruntersuchung mit Verdacht auf Angina pectoris zur<br />
Fachuntersuchung in das Kantonsspital St.Gallen eingewie-<br />
sen. Dort wurden im Herzkatheterlabor der Kardiologie<br />
<strong>2005</strong> rund 1 800 Patienten untersucht, die mit Verdacht auf<br />
eine koronare Herzkrankheit eingeliefert worden waren.<br />
Diese Patientenzahl war mit der vorhandenen Kardio-Angiographieanlage<br />
kaum mehr zu bewältigen und die Behandlung<br />
von Notfallpatienten nicht mehr sichergestellt. Denn<br />
allein für die geplanten Eingriffe war das Gerät schon zwölf<br />
Stunden täglich in Betrieb, verursacht durch seit Jahren steigende<br />
Patientenzahlen. Zudem bot die alte Kardio-Angiographieanlage<br />
nicht die notwendigen Funktionalitäten, um<br />
auch in den Bereichen Angiologie und Rhythmologie<br />
Behandlungen gemäss dem aktuellen Stand der Medizin<br />
anbieten zu können.<br />
Reportage<br />
Investition mit Konsequenzen<br />
Gemeinsam mit den Kollegen der anderen Departemente<br />
wurde in der Geschäftsleitungssitzung nach Antragstellung<br />
durch das Departement Innere Medizin über die Anschaffung<br />
einer zweiten Kardio-Angiographieanlage diskutiert.<br />
Die Zustimmung der Geschäftsleitung hatte weit reichende<br />
Konsequenzen für das Departement. So erhöhte sich mit<br />
Inbetriebnahme der zweiten Anlage und der dadurch neu<br />
möglichen Behandlungsmethoden der Personalbedarf, und<br />
die ohnehin schon knappen Bettenkapazitäten in der Kardiologie<br />
und Angiologie mussten ausgebaut werden. Sinnvoll<br />
war in diesem Zusammenhang auch die Bildung von<br />
Schwerpunktstationen nach fachlichen Gesichtspunkten. So<br />
sollten Patienten, deren Krankheitsbilder ähnlich sind, künftig<br />
auch auf derselben Station versorgt werden. Die Situation<br />
zum damaligen Zeitpunkt war allerdings eine andere:<br />
Patienten der Kardiologie wie auch Patienten der Gastroenterologie/Hepatologie<br />
wurden auf einer Bettenstation<br />
behandelt. Dies führte bei Notfällen mitunter dazu, dass in<br />
der Kardiologie kein Bett mehr für Patienten mit Herzerkrankung<br />
frei war und die Ärzte zwischen verschiedenen Stati-<br />
onen pendeln mussten – und damit auch das spezifische<br />
Pflege-Know-how nicht allen Patienten gleichermassen zur<br />
Verfügung stand. Noch schlimmer war die Situation in der<br />
Gastroenterologie/Hepatologie, deren Patienten aufgrund<br />
der Bettenknappheit über drei Stationen verteilt waren.<br />
Neben den fachlichen und praktischen Aspekten sprachen<br />
hier auch finanzielle Aspekte deutlich für eine andere<br />
Lösung.<br />
19
20<br />
Reportage<br />
Erweiterung der medizinischen Intensivstation<br />
Zusätzlich zur Schaffung des zweiten Herzkatheterlabors wurde<br />
auch die medizinische Intensivstation ausgebaut: Die medizinische<br />
Intensivstation war in den letzten Jahren immer überdurchnittlich<br />
ausgelastet, und der Trend für die Zukunft ist, wie<br />
nationale und internationale Zahlen zeigen, ständig steigend.<br />
«Ein Grund dafür ist zum einen die demografische Entwicklung,<br />
wir haben immer mehr ältere Menschen innerhalb<br />
der Bevölkerung», sagt Dr. Gian-Reto Kleger, Leiter der medizinischen<br />
Intensivstation. «Ein weiterer Aspekt ist der medizinische<br />
Fortschritt, z.B. auch die Entwicklung immer aggressiverer<br />
Therapien in Kardiologie und Onkologie. Dies bringt ein<br />
grösseres Erfolgs-, aber auch ein steigendes Komplikationspotenzial<br />
mit sich und erfordert daher eine Nachbehandlung,<br />
die oft nur auf einer Intensivstation erfolgen kann», führt Kleger<br />
weiter aus. Die Umstrukturierung und der Ausbau der<br />
medizinischen Intensivstation war zum einen notwendig, um<br />
die steigende Zahl intensivbehandlungsbedürftiger Patienten<br />
aufnehmen zu können. Zum anderen musste die notwendige<br />
Vorhalteleistung, d.h. die Reservekapazität, einen Patienten<br />
jederzeit aufnehmen zu können, sichergestellt werden.<br />
Und nicht zuletzt kamen natürlich Umbaukosten in erheblicher<br />
Höhe auf das Unternehmen zu. Denn um die neue<br />
Anlage vor allem aus Mitarbeitersicht effizient betreiben zu<br />
können, war ein relativ aufwändiger Durchbruch zum bestehenden<br />
Herzkatheterlabor notwendig, um die Kardiologie<br />
mit der Angiologie zu verbinden.<br />
Dienstag, 14.00 Uhr: Zwischen zwei Eingriffen besucht PD<br />
Dr. Hans Rickli, Chefarzt Kardiologie/Medizinische Intensivstation,<br />
seinen Patienten, um mit ihm die Ergebnisse der Voruntersuchungen,<br />
den Ablauf der Untersuchung am Folgetag<br />
im Herzkatheterlabor und daraus resultierende Behandlungsmöglichkeiten<br />
zu besprechen. Ruhig und freundlich<br />
begrüsst der Arzt den Patienten, setzt sich mit ihm an den<br />
Tisch – er nimmt sich Zeit. Er bespricht den Ablauf der Untersuchung,<br />
weist noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass<br />
Urs Egger keine Schmerzen zu befürchten hat. «Sie spüren<br />
allenfalls einen kurzen Stich bei der Lokalanästhesie –<br />
und später ein Wärmegefühl, wenn wir das Kontrastmittel<br />
durch den Katheter, einen feinen Kunststoffschlauch, in die<br />
Kranzarterien spritzen», so Dr. Rickli. Das ruhige, freundliche<br />
Auftreten, die zuversichtliche Ausstrahlung des Arztes<br />
beruhigen den Patienten sichtbar. Gelöst sitzt er dem Arzt<br />
gegenüber – er hat Vertrauen gefasst.<br />
Arterian am Bildschirm Gefässdilatation im Bein durch Angiologie<br />
«Wir nehmen uns Zeit für die Patienten, was angesichts der<br />
immer kürzer werdenden Aufenthaltszeiten nicht immer<br />
einfach ist», sagt PD Dr. Hans Rickli später. Er hat sich für<br />
die Anschaffung der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />
stark engagiert – gemeinsam mit Dr. Daniel Holtz, dem<br />
Fachbereichsleiter Angiologie. «Wenn wir dem universitären<br />
Anspruch des Kantonsspitals St.Gallen weiterhin gerecht<br />
werden wollen, müssen wir beim medizinischen Behandlungsspektrum<br />
auf dem neuesten Stand sein», erläutert<br />
Rickli einen weiteren wichtigen Aspekt für die Investition.<br />
«Dies ist zum einen wichtig, um konkurrenzfähig zu bleiben,<br />
aber auch, um als Arbeitgeber interessant für qualifizierte<br />
Kollegen zu sein.» «Und auch der Informationsaustausch<br />
mit anderen Ärzten ist mit der neuen Anlage
erheblich einfacher», ergänzt Dr. Daniel Holtz seinen Kollegen.<br />
«Die Untersuchungsergebnisse lassen sich direkt elektronisch<br />
weiter verarbeiten und weiteren involvierten Ärzten<br />
zur Verfügung stellen.» Muss der Patient sich beispielsweise<br />
einer Bypassoperation unterziehen, erhalten die Ärzte am<br />
Universitätsspital Zürich umgehend alle Untersuchungsergebnisse.<br />
So können Doppeluntersuchungen vermieden<br />
und Kosten gesenkt werden. Die Koronardilatation, die<br />
1977 in der Schweiz erfunden wurde, erspart Patienten mit<br />
Erkrankungen der Herzkranzgefässe aber oft eine solche<br />
Operation. Bei der Koronardilatation werden die verengten<br />
Koronararterien mit Hilfe eines Katheters, der mit einem<br />
kleinen Ballon versehen ist, erweitert. Häufig wird auch eine<br />
Metallstütze, ein Stent, eingelegt, um wieder einen freien<br />
Blutdurchfluss zu ermöglichen. Eingeführt wird der Katheter<br />
von der Leiste her, seltener vom Arm aus.<br />
Mittwoch, 8.00 Uhr, Behandlung im Herzkatheterlabor:<br />
Urs Egger liegt auf dem Behandlungstisch – und trotz eines<br />
leichten Beruhigungsmittels, das er bekommen hat, spürt<br />
man deutlich seine nervöse Anspannung. «Guten Morgen<br />
Herr Egger, wie geht es Ihnen», begrüsst PD Dr. Rickli<br />
seinen Patienten. «So, jetzt wird es zuerst kalt, dann spüren<br />
Sie einen kleinen Stich und dann haben Sie schon das<br />
Schlimmste hinter sich», lenkt Rickli ihn von weiteren Überlegungen<br />
ab. Nach einer Minute ist der Patient vorbereitet<br />
und die Untersuchung kann beginnen. Er liegt ruhig auf dem<br />
Rücken, die Anspannung weicht aus Gesicht und Armen –<br />
ganz offensichtlich spürt er keine Schmerzen.<br />
Während der nächsten 15 bis 20 Minuten werden die<br />
Kranzarterien durch das Einspritzen des Kontrastmittels auf<br />
dem Bildschirm sichtbar. Verengte Stellen, an denen das Blut<br />
nicht mehr fliessen kann, bleiben auf dem Bildschirm hell,<br />
der Unterbruch des Blutflusses ist selbst für den Laien deutlich<br />
erkennbar. Nachdem der Arzt die Untersuchung abgeschlossen<br />
hat, bespricht er die Ergebnisse im Sinne einer<br />
ergänzenden Meinung mit Dr. Daniel Weilenmann, dem<br />
Katheter und Draht für Dilatation<br />
Reportage<br />
21
22<br />
Reportage<br />
ärztlichen Leiter des Herzkatheterlabors – und im Anschluss<br />
mit dem Patienten. «Jeder von uns sechs invasiv tätigen<br />
Ärzten bespricht den Befund unmittelbar nach der Untersuchung<br />
mit einem zweiten erfahrenen Kollegen und holt<br />
damit direkt vor Ort eine Zweitmeinung ein. Unsere hohe<br />
Behandlungsqualität ist keine Einzelleistung, sondern nur<br />
durch das gut funktionierende Team möglich», sagt Hans<br />
Rickli.<br />
Urs Egger hat Glück: Die verengten Stellen seiner Kranzarterien<br />
können mit Hilfe der Koronardilatation frei gemacht<br />
werden. Dies geschieht nach der Einwilligung des Patienten<br />
direkt im Anschluss an die Untersuchung. Auch dabei reicht<br />
die Lokalanästhesie aus, der Patient ist während der gesamten<br />
Behandlung wach und ansprechbar.<br />
Nach dem Eingriff wird Urs Egger zurück auf die Bettenstation<br />
gebracht. Ihm geht es gut, seine Werte sind stabil, und<br />
nachdem Dr. Rickli beim Kontrollbesuch grünes Licht gegeben<br />
hat, steht Urs Egger bereits fünf Stunden nach dem Eingriff<br />
wieder auf den Beinen.<br />
Behandlung im Herzkatheterlabor<br />
«Man kann diese Untersuchung und den Eingriff auch direkt<br />
am Anreisetag im Spital durchführen – so extern bereits alle<br />
notwendigen Voruntersuchungen durchgeführt worden<br />
sind», sagt Dr. Rickli. Mit Blick auf den Sparzwang im<br />
Gesundheitswesen, wird diese Variante sicher noch zunehmen.<br />
Urs Egger bleibt zur Beobachtung noch eine Nacht im<br />
Spital.<br />
Bauarbeiten im Spital – nicht ohne Probleme<br />
Die Bauarbeiten zur Schaffung des zweiten Herzkatheterlabors<br />
sowie zur Erweiterung der medizinischen Intensivstation<br />
brachten auch Probleme mit sich. Einen medizinischen<br />
Betrieb am Laufen zu halten, wenn nur zwei Meter entfernt<br />
gebohrt wird, Staub durch die Luft fliegt und Bauarbeiter<br />
ein und aus gehen, ist eine grosse Herausforderung – für<br />
Patienten, Pflegepersonal und Ärzte. «Aber die Mühe hat<br />
sich gelohnt», sagt Hans Rickli. «Dadurch, dass wir nun zwei<br />
Geräte zur Verfügung haben, können wir die Patienten wieder<br />
im Rahmen der üblichen Zeiten behandeln – davor<br />
waren planmässige Eingriffe bis nach 20.00 Uhr keine Seltenheit.<br />
So konnten wir auch die Überstunden der Mitar-
eitenden reduzieren. Und – was das Wichtigste ist: Wir<br />
können nun jederzeit Notfallpatienten behandeln, auch<br />
wenn ein Gerät in Revision ist. Das erspart den Patienten<br />
lange Reisewege zu anderen Zentrumsspitälern und stärkt<br />
unsere Position im Gesundheitswesen», schliesst Rickli seine<br />
Ausführungen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist neben der neu geschaffenen Möglichkeit<br />
zur Intervention in der Angiologie die Ausweitung der<br />
Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Rhythmologie.<br />
Dieser Teilbereich der Kardiologie beschäftigt sich mit Herzrhythmusstörungen.<br />
Im Kantonsspital St.Gallen werden schon<br />
seit bald 0 Jahren Herzschrittmacher zur Behandlung von<br />
langsamen Herzrhythmusstörungen implantiert. Nachdem<br />
vor knapp zwei Jahren mit der Implantation von so genannten<br />
internen Defibrillatoren zur Behandlung von schnellen<br />
Rhythmusstörungen begonnen wurde, können durch die<br />
Inbetriebnahme der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />
unter der fachlichen Leitung von PD Dr. Peter Ammann spezifische<br />
Herzrhythmusstörungen kathetertechnisch abgeklärt<br />
und behandelt werden. Diese Untersuchungen werden in<br />
Kooperation mit dem Universitätsspital Basel durchgeführt.<br />
Donnerstag, 10.00 Uhr: : Urs Egger sitzt angezogen auf<br />
dem Bett, die Reisetasche liegt griffbereit auf dem Stuhl –<br />
und der 65-Jährige strahlt über das ganze Gesicht. Die Tür<br />
geht auf, Dr. Rickli betritt gemeinsam mit einer Assistenzärztin<br />
den Raum. «So, wie Sie aussehen, geht es Ihnen gut»,<br />
begrüsst Dr. Rickli seinen Patienten. Und es stimmt: Urs<br />
Egger hat bereits am Abend zuvor keinen Druck mehr auf<br />
der Brust verspürt, ihm ist, als sei eine grosse Last von ihm<br />
genommen worden. Und das gibt er dem Arzt auch deutlich<br />
zu verstehen: «Herzlichen Dank, es ist alles tiptop!»<br />
Dr. Rickli schmunzelt – und geht mit Urs Egger noch einmal<br />
den Befund sowie die weiteren Massnahmen durch und<br />
unterschreibt zum Abschluss die Entlassungspapiere. «Das<br />
ist das Schöne an dieser Methode – der Patient spürt den<br />
Reportage<br />
Erfolg sofort», erläutert Rickli. «Nach einigen Tagen Schonung,<br />
in der keine schweren Sachen getragen werden dürfen,<br />
können die Patienten sich im Alltag wieder uneingeschränkt<br />
bewegen – und das besser als zuvor», so Rickli<br />
weiter.<br />
Nach der Entlassung des Patienten wird umgehend das<br />
Stationspersonal aktiv. Denn ein zweites Herzkatheterlabor<br />
bedeutet auch, dass die Patienten schneller behandelt werden<br />
können, und sich der Ablauf und damit auch der Eintritt<br />
der neuen Patienten beschleunigt. In der Verwaltung nennt<br />
man das Doppelbelegung: Der eine Patient wird am Morgen<br />
entlassen und nur wenige Stunden später wird dasselbe Bett<br />
mit einem neuen Patienten belegt. Durch Ablaufoptimierung<br />
kommen die Bettenstationen bislang ohne zusätzliches<br />
Personal aus – abhängig von der weiteren Entwicklung muss<br />
hier im ersten Betriebsjahr der zweiten Anlage beobachtet<br />
werden, ob sich eventuell Engpässe entwickeln.<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Medizinisch und wirtschaftlich top<br />
Dass sich die umfangreichen Investitionen, die sich insgesamt<br />
auf rund fünf Millionen Franken belaufen, aus medizinischer<br />
Sicht gelohnt haben, ist deutlich zu spüren. Im<br />
Gespräch mit Prof. Dr. Christa Meyenberger, Delegierte und<br />
Mitglied der Geschäftsleitung sowie Chefärztin des Fachbereichs<br />
Gastroenterologie/Hepatologie wird deutlich, dass bei<br />
der Anschaffungsplanung auch die wirtschaftlichen Überlegungen<br />
nicht zu kurz gekommen sind. So wurde durch<br />
die Mitnutzung der zweiten Kardio-Angiographieanlage<br />
durch Angiologie und Rhythmologie von Anfang an eine<br />
gute Auslastung des Gerätes sichergestellt. Für die Geschäftsleitung<br />
muss bei Investitionsanträgen in einem Businessplan<br />
anhand konkreter Zahlen dokumentiert werden, ob Neuan-<br />
2
24<br />
Reportage<br />
schaffungen zumindest kostendeckend im Einsatz sein werden.<br />
Eine Anschaffung ist aber auch aus Sicherheits- oder<br />
Qualitätsgründen zu rechtfertigen. Denn auch für die<br />
Geschäftsleitung ist das Gesamtwohl des Patienten immer<br />
eines der wichtigsten Argumente. «Und wenn man das<br />
Wohl der Patienten im Blick hat, ist man ja verpflichtet, diesen<br />
nach dem heutigen Stand des Wissens zu behandeln»,<br />
erklärt Chefärztin Meyenberger einen der Gründe für die<br />
sorgfältige und über Jahre kontinuierliche Planung und<br />
Investitionspolitik am Kantonsspital St.Gallen. Und diese<br />
schliesst kurzfristig notwendige Anschaffungen durch Geräteausfall<br />
oder medizinischen Fortschritt mit ein. «Als Zentrumsspital<br />
von universitärem Niveau sind wir auch verpflichtet,<br />
unsere Ressourcen dem aktuellen Stand der<br />
Medizin anzupassen – um konkurrenzfähig zu bleiben, aber<br />
auch, um den Patienten lange Wege – womöglich ins Ausland<br />
– zu ersparen», führt Prof. Dr. Christa Meyenberger<br />
weiter aus.<br />
Neues Herzkatheterlabor<br />
Durch die genannten Neuinvestitionen konnten auch einige<br />
Abläufe optimiert werden. Die Bildung der Schwerpunktstationen<br />
Kardiologie/Angiologie und Gastroenterologie/<br />
Hepatologie bringt effizientere Prozesse und eine nachhaltige<br />
Ressourcennutzung mit sich – sowie die Akkumulation<br />
und bessere Verfügbarkeit des jeweiligen Fachwissens. Eine<br />
einheitliche Fachführerschaft ist so gewährleistet, und durch<br />
den regen Austausch aller Beteiligten bewegt sich auch die<br />
Qualität – im medizinischen wie im pflegerischen Bereich –<br />
auf einem hohen Niveau.<br />
Generell werden für jedes Jahr im Voraus bestimmte Schwerpunkte<br />
definiert. «Die Unterstützung der Kollegen für eigene<br />
Investitionsvorhaben beruht auf gegenseitiger Rücksichtnahme»,<br />
sagt Dr. Meyenberger. «Schlussendlich ziehen wir<br />
alle am selben Strang und arbeiten als ein Betrieb zusammen,<br />
und dabei hat jeder Kollege das Wohl des Patienten<br />
mit allen Körperfunktionen im Auge – und das ist nicht fachspezifisch»,<br />
schliesst Meyenberger.
Auch in Zeiten knapper Budgets und grossen Spardrucks<br />
kann das Kantonsspital St.Gallen also weit mehr, als die<br />
bestehenden Versorgungsangebote nur zu sichern. Bestehende<br />
Schwerpunktgebiete werden ausgebaut, am Aufbau<br />
neuer gearbeitet. So bleibt das Kantonsspital St.Gallen auch<br />
über das direkte Einzugsgebiet hinaus attraktiv für Patienten<br />
– und für gut qualifiziertes Fachpersonal, das das Spital auch<br />
künftig in eine erfolgreiche Zukunft führen wird.<br />
Reportage<br />
Die Fakten<br />
Innerhalb von sechs Monaten wurden mit Investitionen<br />
(Bau/Medizintechnik/Mobiliar) in Höhe von fünf Millionen<br />
Franken sowie mit 7 neu geschaffenen Stellen<br />
folgende Verbesserungen erreicht:<br />
– Sicherstellung der jederzeit möglichen Behandlung<br />
von Notfallpatienten in der Kardiologie<br />
– In der Angiologie können neu Dilatationen durchgeführt<br />
werden<br />
– Einführung der Behandlung von Herzrhythmusstörungen<br />
mit der invasiven Elektrophysiologie in<br />
der Rhythmologie<br />
– Ausbau der medizinischen Intensivstation von acht<br />
auf zwölf Betten<br />
– Bildung der beiden Schwerpunktstationen Kardiologie/Angiologie<br />
sowie Gastroenterologie/Hepatologie<br />
Kardiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der<br />
Funktion und den Erkrankungen des Herzens befasst<br />
Angiologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit den<br />
Blutgefässen und ihren Erkrankungen beschäftigt<br />
PD Dr. med. Hans Rickli Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />
Dr. med. Daniel Holtz<br />
25
26<br />
Jocelyne Cavelti-Gross<br />
Dank handchirurgischem Eingriff schmerzfreies Arbeiten im Atelier wieder möglich.
Sicherung der qualitativ hochwertigen Patientenversorgung<br />
Das Departement Innere Medizin (DIM) hat im Berichtsjahr grosse Aufgaben für die Zukunft<br />
angepackt. Mit DIM-weiten strategischen Überlegungen wurden Freiräume geschaffen, damit<br />
der neue Fachbereich Angiologie und die im Vorjahr neu besetzten Bereichsleitungen Kardiologie<br />
und Allgemeine Innere Medizin ihr Entwicklungspotenzial definieren und mit Unterstützung<br />
der Geschäftsleitung die Grundvoraussetzungen für die anvisierte Entwicklung schaffen<br />
konnten. Auch in Zeiten knapper Ressourcen mussten DIM- und Geschäftsleitung einen<br />
mutigen Entscheid zur Investition in die Zukunft fassen.<br />
Die Fortschritte der Medizin und die demografische Entwicklung der Bevölkerung zwingen<br />
uns, heute schon Vorkehrungen zu treffen, um auch in der Zukunft die qualitativ hochstehende<br />
Zentrumsfunktion des Kantonsspitals St.Gallen zu erfüllen. Dieses Jahr konnte das DIM<br />
grosse Investitionen im Haus 01 tätigen. Vom Aufbau einer zweiten Kardio-Angiographie-<br />
Anlage profitieren nicht nur Herzpatienten. Die Anlage kann auch für die Untersuchung von<br />
angiologischen Patienten genutzt werden. Die Investitionen auf der Bettenstation haben insbesondere<br />
die Situation für Privatpatienten und -patientinnen verbessert und die Voraussetzungen<br />
für die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation von acht auf zwölf Betten<br />
geschaffen. Die Spitalhygiene hat die technischen Einrichtungen zum Schutz der Leukämiepatienten<br />
überwacht. Die Büros des Stabs und der Pflegeleitung wurden ins Haus 57 verlegt.<br />
Die Bauprojekte im Haus 01 waren nur dank dem konstruktiven Einsatz aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter möglich. Sie alle haben dazu beigetragen, dass die medizinischen und<br />
pflegerischen Dienstleistungen trotz zeitweiliger Umbauphasen wieder auf hohem Qualitätsniveau<br />
und zur Zufriedenheit vieler Patientinnen und Patienten erbracht wurden.<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />
Delegierte und Mitglied der Geschäftsleitung Vorsitzender Medizinisches Departement I<br />
Chefärztin Gastroenterologie / Hepatologie Leitender Arzt Infektiologie / Spitalhygiene<br />
Medizinisches Departement I<br />
Allgemeine Innere Medizin Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />
Angiologie Dr. Daniel Holtz<br />
Endokrinologie/Diabetologie PD Dr. med. Michael Brändle<br />
Gastroenterologie/Hepatologie Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Infektiologie/Spitalhygiene Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />
Kardiologie/Medizinische Intensivstation PD Dr. med. Hans Rickli<br />
Nephrologie Dr. med. Francoise-Isabelle Binet<br />
Onkologie/Hämatologie Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />
Pneumologie/Schlafmedizin Dr. med. Dr. h.c. Andreas Knoblauch<br />
Psychosomatik Dr. med. Urs Stillhard<br />
Rheumatologie/Rehabilitation Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />
Medizinisches Departement I<br />
27
28<br />
Medizinisches Departement I<br />
Allgemeine Innere Medizin –<br />
Standardisierung durch neue Fallpauschalensysteme<br />
Im vergangenen Jahr war der Begriff «DRG» (Diagnosis<br />
Related Groups) an Sitzungen verschiedenster Arbeitsgruppen<br />
und Kommissionen ein immer wiederkehrendes Thema.<br />
Dieses leistungsorientierte Fallpauschalensystem soll in der<br />
Schweiz ab 2008 als Kosten- und Tarifsystem zum Einsatz<br />
gelangen. Hauptziel der Anpassung ist es, Patienten in<br />
Gruppen mit ähnlichen Kosten zusammenzufassen, die<br />
Abrechnung im stationären Spitalbereich nach einheitlichen<br />
Prinzipien zu gestalten und so die Leistungen von verschiedenen<br />
Kliniken und Spitälern besser vergleichbar und transparenter<br />
zu gestalten.<br />
Diese Standardisierung bereitet der Allgemeinen Inneren<br />
Medizin, in der keine «Durchschnittspatienten», sondern<br />
Menschen mit verschiedensten physischen, psychischen<br />
und sozialen Problemen umfassend betreut<br />
werden, grosse Sorgen. In den kommenden Jahren wird es<br />
deshalb für alle involvierten Dienste – Ärzteschaft, Pflege,<br />
Sozialdienst, aber auch Finanzabteilung – eine grosse Herausforderung<br />
sein, das Gleichgewicht zwischen der bisher<br />
praktizierten hochstehenden und ganzheitlichen medizinischen<br />
Betreuung und dem durch das neue Finanzierungsmodell<br />
zweifellos entstehenden hohen Kostendruck zu finden.<br />
Angiologie – steigende Patientenzahlen veranlassen<br />
Ausbau des Fachbereichs<br />
Erwartungsgemäss sind die Patientenzahlen im ambulanten<br />
und stationären Bereich stark gestiegen. Dies hat den noch<br />
jungen Fachbereich personell und apparativ schnell an seine<br />
Grenzen gebracht. Dank dynamischer Anpassung des Personal-Etats<br />
und Aufstockung der apparativen Infrastruktur<br />
konnte die wachsende Nachfrage jedoch ohne unzumutbare<br />
Wartezeiten aufgefangen werden. Speziell erwähnt sei<br />
der apparative Ausbau im Bereich Gefäss-Ultraschall. Durch<br />
Anschaffung von zwei weiteren Farbduplex-Ultraschall-<br />
Geräten wurde der Grundstein zur maximalen Verfügbarkeit<br />
dieser modernen und kosteneffizienten Abklärungsmethode<br />
gelegt. Ein besonderes Highlight bedeutete die<br />
Installation der zweiten Kardio-Angiographie-Anlage auf<br />
der Kardiologie. Damit konnte die Angiologie auch ihre<br />
kathetertechnische Tätigkeit (Gefäss-Aufdehnung mit Ballonen,<br />
Stent-Einpflanzungen etc.) aufnehmen, dies im Anla-<br />
ge-Sharing mit der Kardiologie. Mit diesem Betriebskonzept<br />
konnte ab Start auch eine gute Auslastung dieser kostspieligen<br />
Geräte-Investition gewährleistet werden. Nicht unerwähnt<br />
sei die wiederum gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
mit den anderen in die Gefässmedizin involvierten<br />
Partnern auf dem Campus, insbesondere mit der Gefässchirurgie<br />
und Radiologie. Nach aussen gipfelte diese in einem<br />
interdisziplinär angelegten, sehr gut besuchten Fortbildungsnachmittag<br />
für Hausärzte.<br />
Endokrinologie/Diabetologie –<br />
Fokus auf interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
In der Endokrinologie/Diabetologie stand <strong>2005</strong> der Ausbau<br />
des interdisziplinären Netzwerks mit verschiedensten Disziplinen<br />
in der Spitalregion im Vordergrund. Die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit den Chirurgen, Neurochirurgen,<br />
HNO-Spezialisten, Nuklearmedizinern und Geburtshelfern<br />
hat sich auf hohem Niveau konsolidiert. Sowohl die interdisziplinäre<br />
Fuss-Sprechstunde zusammen mit Angiologie,<br />
Gefässchirurgie, Hand-, Plastischer und Wiederherstellungschirurgie,<br />
Dermatologie/Allergologie und Infektiologie, als<br />
auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Augenklinik<br />
zur optimalen Betreuung der Patienten mit Augenveränderungen<br />
bei Schilddrüsenüberfunktion hat sich sehr gut<br />
etabliert. Im Herbst <strong>2005</strong> wurde das interdisziplinäre Adipositaszentrum<br />
am Spital Rorschach geschaffen. Damit die<br />
Betreuung von komplexen endokrinologischen Erkrankungen<br />
in der Übergangsphase vom Jugendlichen zum<br />
Erwachsenen problemlos weitergeführt wird, wurde eine<br />
Übergangssprechstunde mit den Kinder-Endokrinologen am<br />
Kinderspital ins Leben gerufen. Positive Resonanz fanden<br />
auch die vielen Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für<br />
die Hausärzte in der Ostschweiz. Im Jahr 2006 will die Endokrinologie<br />
die internen Arbeitsprozesse verbessern und die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen<br />
weiter ausbauen.
Gastroenterologie/Hepatologie –<br />
effiziente Betreuung unter einheitlicher Führung<br />
Die Bildung einer Schwerpunktstation Gastroenterologie/<br />
Hepatologie konnte dank der Neukonzeption einer Schwerpunktstation<br />
Kardiologie/Angiologie als wichtigster Meilenstein<br />
realisiert werden. Das langjährige Ziel einer effizienten<br />
Patientenbetreuung, einheitlichen Fachführung und Optimierung<br />
des ärztlichen Einsatzes wurde somit erreicht. Dank<br />
einer langjährigen, umsichtigen und gezielten Investitionspolitik<br />
stehen für die endoskopische und sonographische<br />
Diagnostik und Therapie die modernsten Geräte zur Verfügung,<br />
um den Auftrag der Zentrumsmedizin optimal zu<br />
erfüllen. Als erstes Zentrumsspital in der Schweiz können<br />
wir mit der Doppelballonendoskopie Krankheiten des Dünndarms<br />
in Ergänzung zur Kapselendoskopie endoskopisch<br />
abklären und behandeln. Die Impedanzmessung ist als neueste<br />
Entwicklung zur Abklärung von Säure bedingten<br />
Erkrankungen der Speiseröhre (Refluxkrankheit) etabliert.<br />
Die Höhereinstufung der Weiterbildungsstätte in die Kategorie<br />
A – als einziges nicht-universitäres Zentrum in der<br />
Schweiz – war ein weiterer Höhepunkt. Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit ist ein prioritäres Ziel. Das Projekt zur Bildung<br />
eines Beckenbodenzentrums zusammen mit unseren<br />
wichtigsten Partnern aus Chirurgie, Gynäkologie und Urologie<br />
wurde eingereicht und soll im kommenden Jahr umgesetzt<br />
werden. Weitere Kooperationen mit der Klinik für Chirurgie<br />
im Rahmen des Zertifizierungs-Standards «Abklärung<br />
und Behandlung» sind in Vorbereitung. Den Schwerpunkt<br />
Hepatologie personell optimal zu besetzen steht für das<br />
kommende Jahr auf dem Plan.<br />
Infektiologie/Spitalhygiene –<br />
Ausbau der Kompetenz<br />
Die Spitalhygiene hat eine Studie zur Händehygiene und<br />
drei grosse Wundinfektions- und Katheterinfektionsstudien<br />
durchgeführt. Solche Studien werden als fester Bestandteil<br />
des Qualitätsmanagements im Kantonsspital weitergeführt.<br />
Die Anfragen von externen Spitälern und Pflegeheimen der<br />
Ostschweiz für die Übernahme von spitalhygienischen Aufgaben<br />
nahmen sprunghaft zu. Damit kommt der Fachbereich<br />
seinem Ziel näher, die spitalhygienische und später<br />
auch die infektiologische Kompetenz im Raum Ostschweiz<br />
zu optimieren.<br />
Medizinisches Departement I<br />
Der Personalärztliche Dienst hat der Geschäftsleitung<br />
sein neues Konzept zur Sicherstellung der Arbeitsmedizinischen<br />
Aufgaben am Kantonsspital St.Gallen vorgelegt. Ein<br />
neu aufgebautes Dokumentationssystem erleichtert diese<br />
Arbeiten enorm. Die neu strukturierte Arbeitsorganisation<br />
und das Dokumentationssystem können nun mit der Integration<br />
von Flawil und Rorschach auch für die Partnerspitäler<br />
adaptiert werden.<br />
Als besonderes Thema hat die Grippe beschäftigt. Das<br />
Kantonsspital St.Gallen wurde vom Kanton als Zentrumsspital<br />
für Patienten mit Vogelgrippe-Verdacht designiert. Die<br />
Bereiche Infektiologie, Spitalhygiene und Personalärztlicher<br />
Dienst arbeiteten eng mit dem Kantonsarzt zusammen und<br />
entwickelten das Konzept für den Umgang mit der Vogelgrippe.<br />
Zahlreiche Informationen für die Gesamtbevölkerung<br />
ergänzten diese wichtige Arbeit für die Allgemeinheit.<br />
Eine weitere Herausforderung für den ganzen Bereich ist<br />
zudem die Mitarbeit bei der kantonsweiten Vorbereitung<br />
auf eine allfällige Grippe-Pandemie.<br />
Kardiologie/MIPS – Investitionen ermöglichen<br />
Behandlung auf hohem Niveau<br />
Anfang April <strong>2005</strong> hat Dr. Gian-Reto Kleger, Leitender Arzt,<br />
mit hohem Engagement die fachliche Leitung der Medizinischen<br />
Intensivstation übernommen.<br />
Die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation von<br />
acht auf zwölf Betten sowie der Bau des zweiten Herzkatheterlabors<br />
konnten dank umsichtiger Planung aller Beteiligten<br />
termingerecht umgesetzt und abgeschlossen werden.<br />
Die Investitionen in die zwei erwähnten Projekte ermöglichen<br />
dem Kantonsspital St.Gallen, die Aufgaben als Zentrumsspital<br />
bei der Behandlung von Patienten mit drohendem<br />
oder akut auftretendem Herzinfarkt und mit<br />
kathetertechnisch behandelbaren Herzrhythmusstörungen<br />
auf einem fachlich und technisch qualitativ hohen Niveau<br />
sicherzustellen. Die Behandlung der Patientinnen und Patienten<br />
erfolgt in einem Netzwerk mit Regionalspitälern, Kardiologen<br />
und Hausärzten.<br />
29
0<br />
Medizinisches Departement I<br />
Im unvermindert anhaltenden Trend zu mehr ambulanten<br />
und stationären Leistungen sind wir stolz auf die ausserordentlich<br />
positiven Rückmeldungen der Patienten. Sie<br />
sind Ausdruck eines konstant hohen Einsatzes aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, andererseits aber auch nur<br />
möglich aufgrund der zur Verfügung gestellten betrieblichen<br />
Ressourcen. Wie im statistischen Teil erwähnt, konnten<br />
im Betriebsjahr viele klinisch orientierte wissenschaftliche<br />
Projekte erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Nephrologie –<br />
erfolgreiche Dialyse in Rorschach<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> war die Erweiterung der Dialysestation des<br />
Kantonsspitals St.Gallen in Rorschach ein Höhepunkt. Im<br />
neu eingerichteten Hämodialysezentrum in Rorschach<br />
wurde nebst der Beschaffung modernster Dialysemaschinen<br />
dem Patientenkomfort mit der Behandlung nach neuesten<br />
Erkenntnissen auch spezielle Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
So sind nur wenige Patienten pro Zimmer an der Dialyse,<br />
alle Dialyseplätze haben Ausblick in den Garten. Besonders<br />
auffallend ist die Ruhe im neu eingerichteten Dialysezentrum<br />
in Rorschach, müssen dank modernster Dialysetechnik<br />
während der Dialyse kaum noch Manipulationen an der<br />
Maschine selbst vorgenommen werden. Die Arbeit in Rorschach<br />
wurde Anfang September aufgenommen und die<br />
Bilanz der ersten vier Monate zeigt eine Zufriedenheit der<br />
dort betreuten Patienten. Geplant wird, die Möglichkeit der<br />
Nachtdialyse anzubieten.<br />
Dank interdisziplinärer Zusammenarbeit und viel Engagement<br />
von allen Beteiligten wurde das Palliativkonzept<br />
Nephrologie verabschiedet – eine Arbeit, die im Jahr 2004<br />
begonnen hatte und 2006 von der Bär-Stiftung unterstützt<br />
wird. Im Gebiet Transplantation war die Nephrologie stark<br />
beteiligt an der Vorbereitung und Einreichung einer gesamtschweizerischen<br />
Kohorten-Studie in der Transplantation<br />
sowie an der Erarbeitung des anfangs 2007 in Kraft tretenden<br />
Transplantationsgesetzes und der damit verbundenen<br />
Verordnungen.<br />
Onkologie –<br />
Quantensprung im Palliativkonzept<br />
Das vergangene Jahr war geprägt durch die Breite der neuen<br />
Entwicklungen in der Therapie onkologischer Erkrankungen.<br />
Dabei erschliessen sich zunehmend ganze neue Indikationsfelder,<br />
indem die sogenannten adjuvanten Behandlungskonzepte,<br />
d.h. die meist medikamentöse Nachbehandlung<br />
nach erfolgter Tumoroperation, sich als neue Standardtherapie<br />
z.B. auch bei Lungen-, verschiedenen Darm- und Urogenitaltumoren<br />
durchsetzen. Die klinische Forschungsabteilung<br />
hat sich national und international sowohl für die<br />
Patienten weit über die Ostschweiz hinaus wie auch für die<br />
forschende Industrie zu einer Topadresse entwickelt. Im stationären<br />
Bereich hat sich innert Jahresfrist die Zunahme der<br />
Hochdosistherapien mit Stammzellsupport erneut mehr als<br />
verdoppelt und im ambulanten Bereich wurde versucht, die<br />
Zunahme abzufangen durch den beschleunigten Ausbau<br />
der regionalen Konsilien-Dienste. Ein Quantensprung konnte<br />
im Palliativkonzept für die Ostschweiz erreicht werden,<br />
indem zusätzlich zur bestens etablierten Palliativonkologie<br />
am Kantonsspital St.Gallen zusätzlich in Flawil ein umfassendes<br />
palliativmedizinisches Konzept realisiert werden<br />
wird, welches insbesondere auch nicht-onkologische Patienten<br />
aufnehmen wird. Der bisherige medizinische Leiter<br />
der onkologischen Palliativstation, Dr. Steffen Eychmüller,<br />
wurde zum Leitenden Arzt des Palliativzentrums Ostschweiz<br />
befördert.<br />
Pneumologie und Interdisziplinäres Zentrum<br />
für Schlafmedizin – neue Geräte erweitern den<br />
Behandlungsspielraum<br />
Die Beatmungseinheit auf der Bettenstation, die 2004 in<br />
Planung war, konnte realisiert werden. Ein Team motivierter<br />
Pflegefachleute wurde durch interne Kurse auf ihre Aufgabe<br />
vorbereitet, um besonders auch in der Nacht selbständig<br />
die Betreuung von nicht-invasiv beatmeten Patienten zu<br />
übernehmen. Es können jetzt Polygraphien zur Therapieoptimierung<br />
durchgeführt werden. Dieser neue Service wurde<br />
auch von den beiden Intensivstationen zur frühzeitigen Verlegung<br />
ateminsuffizienter Patienten genutzt. Der endobronchiale<br />
Ultraschall als neue Diagnostikhilfe wurde eingeführt.<br />
Für den transthorakalen Ultraschall konnte das 15 Jahre alte<br />
Gerät durch ein neues ersetzt werden. Mitglieder des pneumologischen<br />
Kaders waren an der Durchführung von Fort-
ildungen über Thorax-Ultraschall beteiligt. Dr. Otto Schoch<br />
nahm an der wissenschaftlichen Expedition zur Erforschung<br />
der Höhenkrankheit auf dem Muztag Ata teil. Im November<br />
wurde das erste zweitägige St.Galler Symposium über nichtinvasive<br />
Beatmung für Ärzte, Pflegefachleute und Mitarbeiter<br />
der Lungenligen abgehalten. Dieses Symposium war das<br />
erste seiner Art in der Schweiz. Erneut wurden im Rahmen<br />
der Zusammenarbeit mit zwei Partnerspitälern in Bulgarien<br />
(Universitätsklinik Varna und Lungenklinik Burgas) vier Ärztinnen<br />
und zwei Pflegefachfrauen in moderner Pneumologie<br />
und nicht-invasiver Beatmung geschult.<br />
Psychosomatik –<br />
Investition in die Weiterbildung der Mitarbeitenden<br />
Komplexe Krankheitsbilder und hohe Erwartungen der Patientinnen<br />
und Patienten – angereichert durch hintergründige<br />
psychosoziale Schwierigkeiten und Anpassungsprozesse<br />
bei lang dauernden Krankheiten – können vielfach<br />
nur mit verstärkter interdisziplinärer Zusammenarbeit angegangen<br />
werden. Psychosomatik bedeutet auch eine Investition<br />
in die Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte sowie<br />
des Pflegepersonals im Umgang mit komplexen Krankheitsbildern.<br />
Dazu gehören Schulung in Diagnose, Behandlung<br />
und Betreuung von Angstkrankheiten, Depressionen, Suchtverhalten<br />
und anderen Verhaltensstörungen. Fallbesprechungen<br />
zusammen mit dem verantwortlichen Arztdienst<br />
und dem Pflegepersonal sind hilfreich. Zielsetzung ist eine<br />
Änderung des Blickwinkels, weg von einer defizitorientierten<br />
Medizin hin zu einer Medizin, die Ressourcenaktivierung<br />
und Prozesse der Gesundwerdung miteinbezieht. Das<br />
entspricht auch den Erwartungen der Patientinnen und Patienten,<br />
die mehrheitlich als Menschen mit Leib und Seele<br />
wahrgenommen werden möchten. Zunehmend wichtig sind<br />
auch Aspekte des Verhaltens (Beispiele dazu sind Essverhalten,<br />
Bewegungsmangel, Suchtverhalten). Sie führen bei<br />
günstiger Verhaltensveränderung zu einem wesentlich besseren<br />
Gesundheitszustand und sollen unabdingbar die<br />
somatische Behandlung begleiten. Im Zusammenhang mit<br />
interdisziplinären Projekten wird der Fachbereich Psychosomatik<br />
diese Verhaltensmedizin auch im kommenden Jahr<br />
weiter entwickeln.<br />
Medizinisches Departement I<br />
Rheumatologie –<br />
starker Anstieg der Konsultationen<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> war ganz von der Bewältigung einer deutlichen<br />
Zunahme ambulanter Leistungen im rheumatologischen<br />
Ambulatorium geprägt. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
betrug die Zunahme bei den Konsultationen 45 Prozent, bei<br />
den durchgeführten Infusionstherapien sogar 80 Prozent.<br />
Zurückzuführen ist dies vermutlich auf verschiedene Faktoren,<br />
vor allem auf die steigende Zahl der Patienten, die<br />
wegen chronischer Erkrankungen – in Zusammenarbeit mit<br />
den Hausärzten – regelmässig kontrolliert werden müssen,<br />
aber auch auf die konsequent verbesserte interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen bzw. Kliniken<br />
und die daraus folgende Patientenrekrutierung. Trotz grosser<br />
Auslastung bereits im Vorjahr wurde diese Entwicklung<br />
<strong>2005</strong> mit unverändertem Personalbestand verwirklicht.<br />
Unvermeidbare Folge war dabei eine Überschreitung der personellen<br />
Kapazitätsgrenzen, so dass 2006 eine entsprechende<br />
Anpassung erfolgen muss. Dadurch soll auch in<br />
Zukunft eine hohe Betreuungsqualität garantiert werden.<br />
Im stationären Bereich wurde eine weitere Zunahme von<br />
multimorbiden Patientinnen und Patienten mit entzündlichen<br />
Systemerkrankungen beobachtet, die sowohl an das<br />
ärztliche wie auch das Pflege-Personal grosse Anforderungen<br />
stellt. Insgesamt weist die Entwicklung sowohl im ambulanten<br />
wie auch im stationären Bereich auf eine zunehmende<br />
Akzeptanz des Fachbereichs als regionales Zentrum hin.<br />
1
2<br />
Werner Sprenger<br />
Mit künstlichem Hüftgelenk wieder schmerzfrei im Alltag.
Klinik für Hand-, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie gegründet<br />
Durch die Neubildung der Klinik für Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie (früher Teil<br />
der Klinik für orthopädische Chirurgie) wurde das Medizinische Departement II im vergangenen Jahr<br />
um eine Klinik erweitert. Diese organisatorische Änderung, verbunden mit der Wahl von Prof. Dr. Dr.<br />
Jörg Grünert zum Chefarzt, wurde zeitgleich mit dem Chefarztwechsel in der Klinik für Orthopädische<br />
Chirurgie vollzogen. Mit grossem Elan übernahm Prof. Dr. Markus Kuster Anfang <strong>2005</strong> die<br />
Klinik für Orthopädische Chirurgie. Es gelang ihm – wie nicht nur die Zahlen zeigen – das Vertrauen<br />
der Patientinnen und Patienten in die neu geführte Orthopädie des Kantonsspitals zu gewinnen und<br />
an den Erfolg seiner Vorgänger anzuknüpfen. Herzliche Gratulation beiden Chefärzten für das sehr<br />
erfolgreiche erste Jahr als Klinikleiter!<br />
Im Rahmen der Überarbeitung der Satzung, welche die Organisation, Aufgaben und Kompetenzen<br />
des Departements regelt, haben wir uns auch überlegt, welches die eigentliche organisatorische<br />
Bedeutung des Departements ist. Obwohl sich die einzelnen Bereiche als relativ selbständige<br />
Einheiten verstehen, wissen alle Verantwortlichen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken<br />
und Instituten in der modernen Medizin zunehmend wichtiger wird. Die Zusammenarbeit, welche<br />
für die optimale medizinische Betreuung der Patientinnen und Patienten entscheidend ist, betrifft<br />
aber das ganze Spital. So gesehen ist es richtig, dass sich die Einheiten unseres Departements in erster<br />
Linie mit dem Gesamtspital identifizieren. Für ein funktionierendes Miteinander sind aber weniger<br />
die Strukturen, sondern in erster Linie die beteiligten Personen verantwortlich. Gerade bei der<br />
perioperativen Betreuung unserer Patienten ist bereichsübergreifendes Denken und Handeln unabdingbar.<br />
Die Kultur des Zusammenarbeitens, wie sie im Operationssaal gelebt wird, ist vorbildlich<br />
und wird auch von unseren Patienten als sehr positiv wahrgenommen. Ich danke allen Mitarbeiteden<br />
für das tägliche Bemühen um eine optimale Zusammenarbeit ganz herzlich.<br />
PD Dr. med. Thomas Schnider<br />
Chairman Medizinisches Departement II<br />
Chefarzt Institut für Anästhesiologie<br />
Medizinisches Departement II<br />
Anästhesiologie PD Dr. med. Thomas Schnider<br />
Chirurgie Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />
Chirurgische Intensivstation Dr. med. Roger Lussmann<br />
Frauenklinik Prof. Dr. med. Uwe Lorenz<br />
Hand-, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />
Orthopädische Chirurgie Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />
Urologie Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />
Corina Fässler, Funktion. Ein wenig Blindtext als Platzhalter für den Text der da stehen soll. Etwas Kurzes zur Pesönlichkeit,<br />
Tätigkeit der Person soll da noch geschrieben sein.<br />
Medizinisches Departement II
4<br />
Medizinisches Departement II<br />
Institut für Anästhesiologie – erfolgreiche<br />
Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt<br />
Im Herbst <strong>2005</strong> führte das Institut für Anästhesiologie das<br />
erste St.Galler Anästhesiesymposium durch. Diese Fortbildungsveranstaltung<br />
soll in Zukunft die bisherige Montagsfortbildung<br />
ersetzen. Die Beteiligung war sehr erfreulich und<br />
gab den Mitarbeitenden Gelegenheit, sich mit den Anästhesisten<br />
der anderen Ostschweizer Spitäler zu treffen und<br />
auszutauschen.<br />
Zwei wichtige Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen<br />
mit Tradition wurden wieder durchgeführt. Das Toggenburger<br />
Anästhesie-Repetitorium war auch in seiner 1 . Ausgabe<br />
vollständig ausgebucht. Obwohl dieses einwöchige Repetitorium<br />
ursprünglich für die Vorbereitung der Facharztprüfung<br />
konzipiert wurde, nehmen jedes Jahr auch mehrere Fachärzte<br />
teil. Auch das 4. St.Galler Airway Management Symposium,<br />
welches im November durchgeführt wurde, war ein<br />
so grosser Erfolg, dass einmal mehr nicht alle Anmeldungen<br />
berücksichtigt werden konnten.<br />
Trotz des grossen Aufwands sind diese Veranstaltungen<br />
für das Institut sehr wichtig. Das Institut dokumentiert<br />
damit, dass es sich der Weiter- und Fortbildung verpflichtet<br />
und positioniert sich fachlich entsprechend. Zudem gibt es<br />
den Mitarbeitenden aller Berufsgruppen Gelegenheit, auch<br />
ausserhalb des klinischen Alltags zusammenzuarbeiten. Die<br />
gute Stimmung und das grosse Engagement jedes Einzelnen<br />
haben die Teilnehmenden mit Sicherheit gespürt.<br />
Chirurgische Intensivstation –<br />
Sicherung der Spitzenleistungen<br />
Die Chirurgische Intensivstation ist eine wichtige Voraussetzung,<br />
um am Zentrumsspital operative Spitzenleistungen zu<br />
erbringen. Keine grosse elektive oder notfallmässige Operation<br />
kann durchgeführt werden, wenn die Patienten postoperativ<br />
nicht entsprechend betreut werden können. Um<br />
kontinuierlich solche Spitzenleistungen zu vollbringen,<br />
braucht es alljährliche Investitionen in neue Geräte und in<br />
die Aus- und Weiterbildung des Personals. Im vergangenen<br />
Jahr wurde schwerpunktmässig in die Herzkreislauf-Überwachung<br />
sowie in ein neues Behandlungskonzept beim<br />
schweren Schädel-Hirn-Trauma investiert.<br />
Das Schulungsprinzip basierte auf dem «peer teaching».<br />
Wenige Mitglieder des Teams wurden intensiv<br />
geschult. Diese geschulten Personen trainierten dann in der<br />
Folge wiederum die anderen Mitarbeitenden. Durch diese<br />
kontinuierliche Schulung wurde ein sehr guter Wissensstand<br />
bei allen Pflegenden und Ärzten erreicht. Bei den knappen<br />
finanziellen und personellen Ressourcen müssen bezüglich<br />
Investitionen jährlich Prioritäten gesetzt werden. In diesem<br />
Prozess stehen oft Wünsche und Notwendigkeiten diametral.<br />
Dies fordert das Überdenken der Zielwerte bezüglich der<br />
Therapie-, Diagnostik- und Pflegequalität. Die rechtlichen<br />
und die standespolitischen Vorgaben, gepaart mit der Evidenz<br />
aus der Fachliteratur, helfen beim Entscheiden.<br />
Chirurgie – Optimierung der Behandlungsabläufe<br />
Nachdem im Jahr 2004 auf einer Pilotstation die Fast-Track-<br />
Surgery eingeführt wurde, folgte im Jahr <strong>2005</strong> die klinikweite<br />
Umsetzung. Durch diese Änderung im Behandlungsprozess<br />
konnte die Effizienz der Patientenpfade deutlich<br />
gesteigert werden, was sich in einer Abnahme der stationären<br />
präoperativen Abklärungen sowie in einer Reduktion<br />
der Aufenthaltstage niederschlug. Um die räumlichen Voraussetzungen<br />
für die präoperativen Abklärungen zu schaffen,<br />
musste das allgemeinchirurgische Ambulatorium erweitert<br />
werden. Dazu musste die Station 0 02 umgebaut<br />
werden, womit gleichzeitig die Gefäss-, Thorax- und Transplantationschirurgie<br />
einen eigenen Bereich erhielt.<br />
Im medizinischen Bereich wurden die Hauptakzente in<br />
der Qualitätssicherung gesetzt. Die Qualitätsanalyse erfolgte<br />
in den monatlichen Morbiditäts-, Mortalitäts- und CIRS-<br />
Konferenzen sowie in Qualitätsberichten der chirurgischen<br />
Schwerpunktgebiete. Die sich daraus ergebenden Massnahmen<br />
wurden konsequent umgesetzt und im Sinne des Qualitätskreislaufes<br />
überprüft.<br />
Die Interdisziplinarität wurde auf dem Gebiet der Endokrinologie,<br />
im Bereich des Viszeralen und Thorax-Tumorboards,<br />
der Refluxkrankheiten und der vaskulären Pathologien<br />
weiter ausgebaut. Im Dezember wurde ein<br />
internationales Symposium über endokrine Chirurgie durchgeführt.<br />
Mit dem Einrichten eines Beckenbodenzentrums<br />
ist ein neuer Meilenstein für das Jahr 2006 geplant.
Frauenklinik – Zunahme komplexer Eingriffe<br />
Die Abteilung für Geburtshilfe zeigt eine erfreuliche Steigerung<br />
der Geburtenzahl um 4 auf 1 254 Kinder. Es wäre<br />
allerdings einseitig, die Leistung der Abteilung einzig an der<br />
Geburtenzahl zu messen. Veränderungen der Arbeit sind<br />
vor allem inhaltlicher Art. Das liegt weitgehend in der Entwicklung<br />
diverser sozialer Faktoren und der Ansprüche der<br />
zu betreuenden Familien. Mit besonderer Genugtuung<br />
nimmt das Geburtshilfeteam den Erfolg der Pflegenden der<br />
Wochenbettstation wahr, der ihnen durch die Erlaubnis zur<br />
Einrichtung einer lange ersehnten ambulanten Stillberatung<br />
verdientermassen zuteil geworden ist.<br />
Im gynäkologischen Bereich ist gegenüber dem Vorjahr<br />
ein leichter Rückgang der stationären Behandlungen und<br />
Operationszahlen zu verzeichnen. Diese entsprechen ziemlich<br />
genau den Zahlen von 200 , wobei eine Verschiebung<br />
zu vermehrter ambulanter operativer Versorgung zu verzeichnen<br />
ist. Innerhalb des Operationsgutes der Frauenklinik<br />
kommt es aufgrund stark vermehrter Zuweisungen zum<br />
präinterventionellen interdisziplinären Tumorboard zu einer<br />
deutlichen Zunahme komplexerer gynäkologisch-onkochirurgischer<br />
Eingriffe. Für das Erreichen der gesteckten Ziele<br />
gilt der Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
Frauenklinik. Auch die sich in den Patientenumfragen manifestierende<br />
hohe Zufriedenheit unserer Patientinnen hätte<br />
ohne das harmonische Zusammenwirken aller Kräfte nicht<br />
erreicht werden können.<br />
Medizinisches Departement II<br />
Hand, Plastische und Wiederherstellungschirurgie –<br />
Aufbau der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
Die Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie<br />
besteht nun nominell als selbständige Klinik ein Jahr. Die<br />
Aufgaben in der Handchirurgie haben sich durch die<br />
Kooperation mit dem Ostschweizerischen Kinderspital seit<br />
April <strong>2005</strong> ausgedehnt. Zur Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
ist Dr. Timm nun im Kantonsspital St.Gallen tätig.<br />
Viele hand- und plastisch-chirurgische Operationen werden<br />
gemeinsam ausgeführt. Im Juni <strong>2005</strong> begann auch die Ausweitung<br />
der Tätigkeit im Spital Rorschach. Hier werden<br />
montags am Vormittag Operationen vorgenommen, die<br />
Sprechstunde am Nachmittag hat sich etabliert. Die Kooperation<br />
mit dem Senologie-Zentrum Ostschweiz wurde ausgebaut,<br />
und gemeinsam mit den Gynäkologen erfolgen<br />
Tumoroperationen und Brustwiederherstellungsoperationen,<br />
ebenso Mammareduktionsplastiken. Weitere interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeiten haben sich mit verschiedenen<br />
Fachgebieten ergeben , besonders bei grossen Tumoren im<br />
Kopf- und Halsbereich als auch bei Verbrennungen, peripheren<br />
Nervenlähmungen und angeborenen Fehlbildungen.<br />
Die Handchirurgie wurde durch die FMH (Verbindung der<br />
Schweizer Ärztinnen und Ärzte) als vollwertige Ausbildungsklinik<br />
bestätigt, und auch die neu formierte Plastische Chirurgie<br />
erhielt eine Anerkennung als Ausbildungsklinik. Durch<br />
die IBRA (International Bone Research Association) wurde<br />
die Klinik als internationales Trainingscenter nominiert.<br />
5
6<br />
Medizinisches Departement II<br />
Klinik für Orthopädische Chirurgie –<br />
Integration der Orthopädie Rorschach abgeschlossen<br />
Die moderne Orthopädie mobilisiert die Patientinnen und<br />
Patienten über Jahrzehnte hinaus und gibt ihnen Lebensqualität<br />
zurück. Diagnostik und Therapie stellen immer<br />
höhere Anforderungen an die Mitarbeitenden. Aus- und<br />
Weiterbildungen, klinische Forschungen und wissenschaftliche<br />
Tätigkeiten, Prozessanalysen und Innovationen sind<br />
deshalb unabdingbar und absolut notwendig. Der Informationsaustausch<br />
über die neuesten Technologien und Behandlungsmethoden<br />
wird immer wichtiger. Das Jahr <strong>2005</strong> stand<br />
ganz im Zeichen der Weiterbildung, Forschung, Entwicklung<br />
und Wissenschaft. Es wurde ein neues Ausbildungskonzept<br />
für Assistenzärzte ausgearbeitet, wobei die vertiefte und<br />
intensivierte Betreuung im Vordergrund steht. Eine neu konzipierte<br />
Datenbank sichert Qualitätskontrollen bei Prothesepatienten.<br />
Das neu angelaufene Projekt «Prozessoptimierung»<br />
überprüft interne Strukturen und relevante Prozesse.<br />
Von den Austauschprogrammen, z.B. mit der University of<br />
Western Australia, den Spitälern Münsterlingen, Baden und<br />
Chur, versprechen wir uns nicht nur einen Einblick in andere<br />
Arbeitsstrukturen, sondern auch einen vermehrten Einsatz<br />
im operativen Bereich. Eine Weiterbildung eines leitenden<br />
Arztes in Los Angeles in der minimal invasiven<br />
Chirurgie (Schlüsselloch-Chirurgie) sowie in der Hüft- und<br />
Beckenchirurgie garantiert unseren neuen Patienten ein<br />
grösseres Angebot an Therapiemassnahmen. Am Ende des<br />
Jahres konnte die Orthopädie am Spital Rorschach in die<br />
Organisation des Kantonsspitals St.Gallen eingegliedert<br />
werden – nach dem Motto: eine Klinik, zwei Standorte.<br />
Urologie –<br />
Trend zu schonenden Operationsverfahren<br />
Bei der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms<br />
führt die Klinik seit 2001 erfolgreich die interstitielle Brachytherapie<br />
mit Jod 125 durch und ist seit dem 1. Mai <strong>2005</strong><br />
vom Bundesamt für Gesundheit als schweizerisches Referenzzentrum<br />
bezeichnet. Die Therapie von Nierentumoren<br />
kann durch eine Schnittoperation oder auch laparoskopisch<br />
erfolgen. Zusätzlich sind nun die Planungen vorangetrieben<br />
worden, um die perkutane Radiofrequenz interstitielle<br />
Tumorablation (RITA) bei kleinen Tumoren anzuwenden.<br />
Die Neuro-Urologie wird immer wichtiger. Das Einrichten<br />
eines Urodynamik-Raums ist eine sinnvolle Investition in<br />
die Zukunft. Dieser Umbau wurde ermöglicht durch die<br />
Anschaffung eines Uroskop Access FL-Compact. Damit kann<br />
die Klinik eine führende Rolle im Rahmen des neu geschaffenen<br />
Beckenbodenzentrums einnehmen. Medizinischer<br />
Fortschritt und Profilierung einer Klinik erfolgen auch über<br />
Forschung und Lehre. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit der Laborforschungsabteilung wurde weitergeführt<br />
und spiegelt sich in Publikationen und Vorträgen. Die Klinik<br />
organisierte mehrere Symposien und Fortbildungsveranstaltungen<br />
sowie das Examen des European Board of Urology<br />
für die Ostschweiz. Solche Aktivitäten bewirken auch, dass<br />
sich gut qualifizierte Kader- und Assistenzärzte für die Mitarbeit<br />
in St.Gallen bewerben.
Andrea Bachmann<br />
Schnell wieder im Einsatz.<br />
7
8<br />
Medizinisches Departement III<br />
Wechsel an der Departementsspitze<br />
Die schon länger bestehende, zum Teil prekäre Raumsituation der Kliniken im Haus 04<br />
konnte durch partielle Verlagerung gewisser «Fachspezialitäten» etwas gemildert werden.<br />
Andererseits hat die Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes für Assistenz- und Oberärzte<br />
eine Stellenaufstockung zur Folge, weshalb im kommenden Jahr wiederum ein<br />
erhöhter Raumbedarf resultieren wird. Den zusätzlichen Kosten, die durch die Erhöhung<br />
im Assistenz- respektive Oberarztstellenplan anfallen, steht eigentlich kaum ein direkter<br />
Nutzen gegenüber, da das schon früher eingeführte St.Galler Modell mit der flexiblen 50-<br />
Stunden-Woche den Bedürfnissen der Ärztinnen und Ärzte bestens entsprach.<br />
Nach dreijähriger Amtszeit als Chairman des Departements III darf ich nun den Vorsitz<br />
an meinen Nachfolger, Prof. Dr. Peter Bischoff, Chefarzt Augenklinik, mit den besten Wünschen<br />
für die kommenden Jahre übergeben. Ich möchte mich bei sämtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des Hauses 04 für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, mit den zur<br />
Verfügung stehenden Gegebenheiten das Optimum herauszuholen, herzlich bedanken.<br />
Prof. Dr. med. Rudolf Grossenbacher<br />
Chairman Medizinisches Departement III<br />
Chefarzt HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie<br />
Medizinisches Departement III<br />
Augenklinik Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />
HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie Prof. Dr. med. Rudolf Grossenbacher<br />
Neurochirurgie Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />
Neurologie PD Dr. med. Barbara Tettenborn
Augenklinik –<br />
personeller Ausbau stärkt Zentrumsfunktion<br />
Die Augenklinik hat ein intensives Jahr hinter sich, die Patientenzahlen<br />
sind steigend. Die Mitarbeiterfluktuation ist<br />
gering. Als Investition in die Mitarbeitenden kann die zum<br />
Teil vom Kantonsspital St.Gallen und zum Teil extern finanzierte<br />
Weiterbildung von Oberärztinnen und Oberärzten in<br />
ihrem Spezialgebiet gelten. So ist etwa Dr. Corina Lang,<br />
Oberärztin der Netzhautabteilung, nach einem Jahr operativer<br />
Ausbildung in Amsterdam an die Augenklinik zurückgekommen.<br />
Neu konnte mit Dr. Niccolo Pellanda eine extern<br />
finanzierte Oberarztstelle in der Abteilung für Schielbehandlung<br />
und Neuroophthalmologie geschaffen werden, zu 50<br />
Prozent für Weiter- und Fortbildung und 50 Prozent für Forschung.<br />
Das Ziel muss darin liegen, in jeder Subspezialität<br />
neben einem Leitenden Arzt auch einen Oberarzt mit guter<br />
Ausbildung als Vertretung zur Verfügung zu haben, um der<br />
Zentrumsfunktion der Augenklinik jederzeit gerecht zu werden.<br />
Dies ist derzeit im Bereich der Netzhautabteilung mit<br />
PD Dr. Christophe Valmaggia und Dr. Corina Lang, der Lidabteilung<br />
mit Dr. Dagmar Ammann und Dr. Elena Catalano<br />
und in der Abteilung für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie<br />
mit PD Dr. Daniel Mojon und Dr. Niccolo Pellanda<br />
gegeben. Die Glaukomabteilung mit Dr. Barbara<br />
Wagels muss derzeit noch ohne entsprechend spezialisierten<br />
Oberarzt als Vertretung auskommen. Das wichtigste<br />
Kapital der Augenklinik ist die Qualität aller Mitarbeitenden.<br />
HNOKlinik, Hals und Gesichtschirurgie –<br />
Facharztprüfung erstmals in St.Gallen<br />
Im Berichtsjahr <strong>2005</strong> konnte sowohl im ambulanten, im stationären,<br />
wie auch im operativen Bereich gegenüber dem<br />
Vorjahr eine weitgehend stabile Situation festgestellt werden.<br />
Um die Vorgaben des neuen Arbeitszeitgesetzes für<br />
Assistenzärzte erfüllen zu können, musste eine zusätzliche<br />
Assistenzarztstelle geschaffen werden, was dann wohl eher<br />
zu einer Verlängerung der Weiterbildungszeit führen dürfte<br />
(Erfüllung des Operationskataloges). Als Novum führte<br />
der Klinikchefarzt neben der bisherigen Facharztprüfung in<br />
Otorhinolaryngologie erstmals die Facharztprüfung für den<br />
Schwerpunkt Hals- und Gesichtschirurgie hier in St.Gallen<br />
durch.<br />
Medizinisches Departement III<br />
Im personellen Bereich kam es zu einer signifikanten<br />
Veränderung, indem die langjährige Oberärztin mbF Dr. Barbara<br />
Peter, Ende November <strong>2005</strong> die Klinik verliess, um sich<br />
neuen Herausforderungen zu stellen. Für ihr Engagement<br />
und ihren Enthusiasmus während all der Jahre sei ihr an dieser<br />
Stelle herzlich gedankt, verbunden mit den besten Wünschen<br />
für die Zukunft. Ihre frei gewordene Oberarztstelle<br />
konnte mit dem bisherigen Oberassistenzarzt, Dr. Rolf Studer,<br />
besetzt werden. Erstmals erfolgte dieses Jahr auch ein<br />
Assistenzarztaustausch mit der HNO-Klinik der Universität<br />
Heidelberg.<br />
Klinik für Neurochirurgie –<br />
zum schweizweiten Ausbildungszentrum gewählt<br />
Die neurochirurgische Klinik blickt auf ein intensives Jahr<br />
<strong>2005</strong> zurück, in dem die gesteckten Ziele unter grossem Einsatz<br />
aller Mitarbeitenden erreicht werden konnten. Es wurde<br />
viel investiert in die erfolgreiche Einführung der Bandscheibenprothesen<br />
für Patientinnen und Patienten mit degenerativen<br />
Hals- und Lendenwirbelsäulen-Erkrankungen. Die<br />
umfänglichen Vorarbeiten im Netzwerk-Projekt «Ostschweizer<br />
Zentrum zur Behandlung von Bewegungsstörungen»<br />
erlauben den Startschuss für die Tiefen-Hirnstimulation,<br />
z.B. bei Parkinson-Patienten ab März 2006. Vorbereitungen<br />
wurden auch getroffen, um die Methode der fluoreszenzgestützten<br />
Hirntumoroperationen einzuführen. Hierfür<br />
wurde die Neurochirurgie St.Gallen zum schweizweiten<br />
Ausbildungszentrum von der European Association of<br />
Neurosurgical Societies ausgewählt. Im Moment haben die<br />
Vorbereitungen für eine internationale Akkreditierung der<br />
Klinik in diesem Zusammenhang begonnen. Die neurochirurgische<br />
Klinik hat die Bestimmungen des Arbeitsgesetzes<br />
umgesetzt und ein arbeitspsychologisches Projekt begonnen,<br />
die Auswirkungen auf die Ausbildung der Assistenzärzte<br />
und -ärztinnen zu evaluieren.<br />
Der neu zum Leitenden Arzt ernannte Oberarzt Dr.<br />
Jean-Yves Fournier hat die Technik der endoskopischen<br />
Hypophysenchirurgie einführen können. Die Klinikleitung<br />
hat dem Projekt der integrierten Schmerzambulanz unter<br />
Mitwirkung einer Neurochirurgin zugestimmt. Im Jahr <strong>2005</strong><br />
wurde das Projekt «Reanimationsentscheid» umgesetzt.<br />
9
40<br />
Medizinisches Departement III<br />
Klinik für Neurologie –<br />
Stroke Unit in Betrieb genommen<br />
Die Sprechstundentätigkeit wurde weiter strukturiert: Neben<br />
den klassischen Sprechstunden für Zerebrovaskuläre Krankheiten,<br />
inkl. Dopplerlabor, der Abklärung peripher-neurologischer<br />
Krankheiten und Muskelleiden im Elektroneuromyographie-Labor<br />
und der Epilepsiesprechstunde, inkl.<br />
EEG-Labor, wurden regelmässige Sprechstunden für Multiple<br />
Sklerose, Bewegungsstörungen und Kopfschmerzen<br />
etabliert. Ferner haben die Aktivitäten der Neurologie im<br />
interdisziplinären Zentrum für Schlafmedizin zugenommen.<br />
Im Bereich der stationären Dienstleistungen hat die offizielle<br />
Inbetriebnahme der Stroke Unit Anfang April stattgefunden.<br />
Die Klinik war im vergangenen Jahr gefordert durch<br />
die Organisation von Kongressen Schweizerischer Gesellschaften:<br />
der Jahrestagung der Zerebrovaskulären Arbeitsgruppe<br />
der Schweiz und der Herbsttagung der Schweizerischen<br />
Neurologischen Gesellschaft. Zusätzlich hat sie die<br />
Prüfungen der Schweizerischen Gesellschaft für klinische<br />
Neurophysiologie durchgeführt. Die erfolgreiche Abwicklung<br />
dieser Prüfung hat Anerkennung gefunden und die Klinik<br />
als Ausbildungsstätte in allen drei klassischen Sparten<br />
Elektroenzephalographie, Elektroneuromyographie und<br />
Zerebrovaskuläre Krankheiten gestärkt. Insgesamt ist eine<br />
ausgeprägte Dynamik festzustellen, ausgelöst durch Fortschritte<br />
in Diagnostik und Therapie. Investition in die Neurofächer<br />
bedeutet effektivere und spezifischere Dienstleistungen<br />
und damit Stärkung unseres Zentrumsspitals.
Christine Kasap<br />
Vertraut auf die Spezialisten am Kantonsspital St.Gallen.<br />
41
42<br />
Medizinisches Departement IV<br />
Neues Geschäftsmodell etabliert<br />
Angesichts der hohen Erwartungen, welche von der Öffentlichkeit und der Politik an das Zentrumsspital<br />
gestellt werden, sind wir zunehmend gefordert, hoch stehende fachliche Qualität und verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit den knappen Ressourcen in Einklang zu bringen. Von zentraler Bedeutung ist<br />
dabei die Schaffung eines optimalen Betriebsklimas, um eine möglichst hohe Motivation der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu ermöglichen. Eine tragende Rolle kommt dabei den Führungspersonen zu.<br />
Nach einem sehr stürmischen Vorjahr konnte die Situation am Institut für Radiologie dank der<br />
umsichtigen und einfühlsamen interimistischen Leitung durch Prof. Dr. Gerhard Ries, Chefarzt Klinik für<br />
Radio-Onkologie, wesentlich beruhigt werden. Ihm sei für seinen ausserordentlichen Einsatz herzlich<br />
gedankt. Zum neuen Chefarzt wurde vom Verwaltungsrat PD Dr. Simon Wildermuth gewählt, der sein<br />
Amt am 1. Oktober <strong>2005</strong> angetreten hat. Wir heissen ihn herzlich willkommen und wünschen ihm viel<br />
Kraft und Erfolg bei der Erfüllung der hohen an ihn gestellten Anforderungen, sowohl institutsintern als<br />
auch in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den anderen Institutionen unseres Spitals.<br />
Eine wesentliche Grundlage für die zukünftige Leistungserbringung ist die genaue Kenntnis der<br />
Betriebsabläufe. So wurde am Institut für Rechtsmedizin im Berichtsjahr angesichts von stets steigenden<br />
Auftragszahlen und zunehmendem Arbeitsaufwand eine umfassende Betriebsanalyse mit einer detaillierten<br />
Erhebung der Leistungserbringungsprozesse durchgeführt. Daraus resultierte ein Geschäftsmodell,<br />
welches durchaus als Schulbeispiel für weitere Bereiche herangezogen werden kann.<br />
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei für ihren unermüdlichen Einsatz zugunsten der Patientinnen<br />
und Patienten herzlich gedankt. Sie haben es verstanden, die Erwartungen unserer Patienten trotz<br />
stets wechselnder Rahmenbedingungen und des zunehmenden Kostendrucks zur vollen Zufriedenheit zu<br />
erfüllen.<br />
Prof. Dr. med. Ulrico Schmid, Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Chairman Medizinisches Departement IV, Chefarzt Institut für Pathologie<br />
Medizinisches Departement IV<br />
Nuklearmedizin Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />
Pathologie Prof. Dr. med. Ulrico Schmid<br />
Radiologie Prof. Dr. med. Gerhard Ries (ab Oktober 2004 ad interim)<br />
PD Dr. med. Simon Wildermuth (seit Oktober <strong>2005</strong>)<br />
Radio-Onkologie Prof. Dr. med. Gerhard Ries<br />
Rechtsmedizin Prof. Dr. med. Thomas Sigrist
Nuklearmedizin –<br />
kontinuierliche Aufwertung der Diagnose<br />
Im Rahmen einer Ersatzbeschaffung wurde im Herbst <strong>2005</strong><br />
eine weitere (dritte) Doppelkopf-Gammakamera der neuesten<br />
Generation installiert. In diesem Zusammenhang wurden<br />
auch alle Auswerterechner durch ein einheitliches System<br />
ersetzt, wodurch jetzt eine noch zuweiserfreundlichere,<br />
einheitlichere Befunddokumentation möglich ist.<br />
Die im Jahr 2001 am Kantonsspital St.Gallen eingeführte<br />
Positronen-Emissions-Tomographie hat in der Zwischenzeit<br />
allgemein hohe Akzeptanz gefunden und vor allem als<br />
fester Bestandteil bei der diagnostischen Abklärung vieler<br />
Tumorerkrankungen zu einer Optimierung der Behandlungsstrategie<br />
beitragen können. Um auch in Zukunft den<br />
hohen Erwartungen an ein Zentrumsspital und der rasanten<br />
technischen Entwicklung gerecht zu werden, wird im kommenden<br />
Jahr ein technologisch hochaktuelles integriertes<br />
PET/CT-System die bisherige PET-Kamera ersetzen. Dadurch<br />
wird eine zeitgemässe diagnostische Evaluation auf hohem<br />
Niveau sichergestellt.<br />
Ausserdem besteht seit November <strong>2005</strong> eine Kooperation<br />
mit RODIAG DIAGNOSTIC CENTERS (ehem. Röntgeninstitut<br />
Dr. Alder), im Rahmen derer alle dort durchgeführten<br />
Szintigraphien von den Fachärzten der Klinik für<br />
Nuklearmedizin beurteilt werden.<br />
Institut für Pathologie –<br />
rasante Entwicklung in der Molekulargenetik<br />
Während sich im Berichtsjahr die Anzahl der histo- und zytopathologischen<br />
Untersuchungen stabilisierte, setzte sich der<br />
Trend zu immer aufwändigeren Analysen, welche Zusatzuntersuchungen<br />
wie Immunologie und Molekulargenetik<br />
erfordern, ungebrochen fort. Hinzu kam eine markante<br />
Zunahme der nephropathologischen Spezialuntersuchungen.<br />
Mit Unterstützung des Instituts für Pathologie der<br />
Universität Ulm konnte die FISH Methode (Fluoreszenz in<br />
situ Hybridisierung), eine molekulargenetische Untersuchung<br />
zum Nachweis von Veränderungen der Erbsubstanz,<br />
ausgebaut werden. Diese Methode kommt unter anderem<br />
in der hämatopathologischen Diagnostik zur Anwendung<br />
und spielt eine wichtige Rolle in der Tätigkeit des Referenzzentrums<br />
für maligne Lymphome. Im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />
Projektes konnte mit Unterstützung der Institute<br />
für Pathologie der Universitäten Basel und Zürich die<br />
sogenannte Tissue Micro Array Methode eingeführt werden,<br />
welche die gleichzeitige Untersuchung von mehreren<br />
hundert Tumorproben ermöglicht. Dieser Methode kommt<br />
bei der Evaluation neuer immunhistologischer und molekularpathologischer<br />
Tests eine zentrale Bedeutung zu. Nur mit<br />
Medizinisches Departement IV<br />
der konsequenten Einführung von neuen und der regelmässigen<br />
Anpassung von bestehenden Methoden, verbunden<br />
mit einer kontinuierlichen Weiter- und Fortbildung von<br />
Ärzten und biomedizinischen Analytikerinnen, wird es möglich<br />
sein, mit der stürmischen Entwicklung auf molekulargenetischem<br />
Gebiet Schritt halten zu können.<br />
Radiologie –<br />
Digitalisierung verringert Strahlenbelastung<br />
Im letzten Quartal wurden nach über zwanzigjährigem<br />
Betrieb die Anlagen im Thoraxröntgen und in der Durchleuchtung<br />
ersetzt. Bei beiden neuen digitalen Systemen wird<br />
anstelle des Röntgenfilmes oder der Phosphorspeicherplatte<br />
ein hochauflösender digitaler Flachdetektor eingesetzt.<br />
Die Bildqualität wird gesteigert bei einer gleichzeitig verringerten<br />
Strahlenbelastung für den Patienten.<br />
Diese neuen Geräte sind auch der Start in die zukünftige<br />
voll digitalisierte Bildgebung. Bereits im Jahr 2006 wird<br />
die Digitalisierung an den verschiedenen Arbeitsplätzen weiter<br />
vorangetrieben. Damit wird auch die Voraussetzung für<br />
einen zufrieden stellenden spitalweiten Austausch von<br />
Daten und Bildern geschaffen. Die Anschaffung eines neuen<br />
Radiologie-Informationssystems (RIS) und eines digitalen<br />
Bildarchivs (PACS) soll die heutigen medizinischen und wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen meistern. Eine professionelle<br />
Investitionsplanung ist diesbezüglich gefordert und soll<br />
nicht nur der Radiologie, sondern auch allen Kliniken, die<br />
an eine Bildverteilung angeschlossen sind, zugute kommen.<br />
Die Abläufe in der Radiologie sind naturgemäss sehr apparatebezogen.<br />
Mit Investitionen in die Digitalisierung und<br />
deren Kommunikationsmöglichkeiten soll der Mediziner sich<br />
wieder voll auf den Patienten konzentrieren können, während<br />
verbesserte Arbeitsprozesse und Reduzierung von<br />
Mehrarbeit sowie verbesserte Controlling-Unterstützung<br />
von RIS-/PACS-Systemen auch wirtschaftlich umgesetzt werden<br />
können.<br />
4
44<br />
Medizinisches Departement IV<br />
RadioOnkologie –<br />
High Tech fürs nächste Jahrzehnt<br />
Organisatorisches Highlight des Jahres war die elektronische<br />
Erfassung aller Tarmed-Leistungen mit täglicher Weitergabe<br />
an das SAP durch das Informationssystem der Klinik ab<br />
1. Februar.<br />
Mit Inbetriebnahme des zweiten Linearbeschleunigers<br />
am 1 . Juni <strong>2005</strong> war die technische Erneuerung bzw.<br />
Ergänzung der Grossgeräte weitgehend abgeschlossen. Die<br />
Klinik befindet sich seither auf dem neuesten Stand der<br />
gerätetechnischen Entwicklung. Die in den Linearbeschleunigern<br />
integrierten «Multi-Leaf-Collimatoren» (MLC) erlauben<br />
eine automatische Formung der Bestrahlungsfelder<br />
durch elektronische Steuerung von 80 Wolfram-Lamellen.<br />
Die «Electronic Portal Imaging Devices» liefern in nur wenigen<br />
Sekunden digitale Feldkontrollaufnahmen, was die<br />
Anfertigung konventioneller Röntgenaufnahmen überflüssig<br />
macht. Zusammen mit dem bereits im Jahre 2004 installierten<br />
eigenen Computertomographen ist nun die virtuelle<br />
Simulation möglich geworden, durch die sowohl Dokumentation<br />
als auch die Einstellung von Bestrahlungsfeldern am<br />
Therapiesimulator in geeigneten Fällen unterbleiben kann.<br />
Die genannten Neuerungen führten zur Verbesserung der<br />
Qualitätskontrolle und Vereinfachung von Arbeitsabläufen,<br />
was von den Mitarbeitenden sehr geschätzt wird. Hiervon<br />
profitieren auch die Patienten.<br />
Im Jahr 2006 soll auf der Basis der MLC die «Intensity<br />
Modulated Radiation Therapy» (IMRT) eingeführt werden.<br />
Durch die Installation eines Cone-Beam-CT am Beschleuniger<br />
(Computertomograph mit Röntgenstrahlenqualität) soll<br />
die Präzision der Behandlung weiter erhöht werden.<br />
Institut für Rechtsmedizin IRM –<br />
Optimierungen dank Analyse<br />
Die Verkehrsmedizin hat auftragsmässig erneut stark zugelegt,<br />
wogegen das Auftragsvolumen in den übrigen Arbeitsbereichen<br />
nicht oder nur leicht zugenommen hat.<br />
Zwei Investitionen haben das vergangene Geschäftsjahr<br />
geprägt – die eine galt dem weiteren Ausbau des Qualitätsmanagement-Systems,<br />
die andere einer Betriebsanalyse.<br />
Nachdem im Vorjahr die Abteilung Forensische Genetik<br />
die Auszeichnung für die erfolgreiche Akkreditierung (nach<br />
ISO/IEC 17025) erhalten hatte, folgte nun auch die Abteilung<br />
Forensische Chemie und Toxikologie nach. Sie konnte<br />
– nach eingehender Prüfung durch Fachexperten vor Ort –<br />
das entsprechende Zertifikat der Schweizerischen Akkreditierungsstelle<br />
(SAS) beim Bundesamt für Metrologie und<br />
Akkreditierung (METAS) entgegennehmen. Damit ist die<br />
ausgewiesene Fachkompetenz für die Durchführung von<br />
toxikologischen Analysen vor allem für straf- und strassenverkehrsrechtliche<br />
Belange formell anerkannt. Angesichts<br />
der Jahr für Jahr zunehmenden Komplexität der Anforderungen<br />
an die Leistungserbringung wurde eine umfassende<br />
Betriebs- und Organisationsanalyse durchgeführt. Die<br />
Erkenntnisse aus der Prozesskostenanalyse haben schon und<br />
werden weitere Konsequenzen nach sich ziehen, u.a. eine<br />
Vereinfachung von Abläufen, bereichsweise eine Kosteneinsparung,<br />
eine Bereinigung der Personalsituation und<br />
nicht zuletzt einen neuen Tarif.
Alois Kretz<br />
Kommt entspannt zur Kontrolluntersuchung – er vertraut den Ärzten.<br />
45
46<br />
Silvan Beer<br />
Immer wieder fit auf dem Eis – auch nach grösseren Blessuren.
Neue und bestehende Leistungsangebote<br />
werden rege genutzt<br />
Bauliche Anpassungen für bestehende und zukunftsgerichtete Leistungsangebote, die Neubesetzung<br />
wichtiger Kaderarztstellen und ein Tag der offenen Tür waren wichtige Meilensteine für das<br />
Departement Rorschach im Jahr <strong>2005</strong>. Termingerecht konnten in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Zentrumsspital die Hämodialysestation und das Adipositaszentrum eröffnet werden. Rasch<br />
wachsende Patientenzahlen bestätigen die Notwendigkeit und die Bedeutung dieser Bereiche.<br />
Die Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie ist neu auch in Rorschach tätig. Die<br />
Gesamtzahl der stationären und ambulanten Patienten hat weiter zugenommen. Die Verweildauer<br />
und Pflegetage gingen weiter zurück. Die Gebärsäle wurden zum onkologischen Ambulatorium<br />
umgebaut und entlasten so die Tagesklinik. Viele Neuerungen in der Pflege, wie die Einführung<br />
der Bezugspflege, erforderten grossen Einsatz und Vorarbeit der Pflegeleitung durch<br />
Anpassen der Arbeitsabläufe und der Arbeitszeit. Nach fast 15-jähriger erfolgreicher Tätigkeit<br />
und Aufbau einer eigenständigen Klinik für Orthopädie verlässt uns Dr. Walter Grädel auf eigenen<br />
Wunsch. Ihm sei für seinen unermüdlichen Einsatz und die gute, kollegiale Zusammenarbeit<br />
herzlich gedankt. Als Nachfolger wurde Dr. Karl Grob gewählt, und auf Anfang Dezember wurden<br />
die beiden orthopädischen Kliniken von Rorschach und St.Gallen zusammengeführt. Dr.<br />
Manoutch Nakhostin hat seine langjährige Teilzeit- und Notfalldiensttätigkeit als Orthopäde am<br />
Spital beendet, ebenso die Leiterin Physiotherapie, Verena Kubat. Dr. Andreas Zerz trat Anfang<br />
Dezember erneut die Leitung der Chirurgie in Rorschach an – als Nachfolger von Dr. Patrick<br />
Mäder, neu gewählter Chefarzt am Spital Ilanz. Ein grosser Dank geht an die Weggezogenen<br />
und an alle Mitarbeitenden. Eine besondere Leistung verlangte der «Tag der offenen Tür», war<br />
doch die Vorbereitungszeit relativ knapp bemessen und das Spital voll belegt. Dank Sondereinsatz<br />
und engagierter Teamarbeit konnte der Tag erfolgreich durchgeführt werden. Die positive<br />
Resonanz seitens der Besucherinnen und Besucher honorierte diesen Aufwand.<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Chairman Medizinisches Departement Rorschach, Stv. Chefarzt Innere Medizin<br />
Medizinisches Departement Rorschach<br />
Anästhesiologie Dr. med. Michael Kathrein<br />
Chirurgie Dr. med. Patrick Mäder (bis November <strong>2005</strong>)<br />
Dr. med. Andreas Zerz (seit Dezember <strong>2005</strong>)<br />
Innere Medizin Dr. med. Pius Bischof<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Orthopädie Dr. med. Walter Grädel (bis November <strong>2005</strong>)<br />
Dr. med. Karl Grob (seit Dezember <strong>2005</strong>)<br />
HNO Dr. med. Jan Krkoska<br />
Dr. med. Andreas Moser<br />
Medizinisches Departement Rorschach<br />
47
48<br />
Medizinisches Departement Rorschach<br />
Anästhesie Rorschach –<br />
Anpassung des Schmerzkonzepts<br />
Die Gesamtzahl der Anästhesien war gegenüber 2004 leicht<br />
rückläufig. Die Ursache hierfür ist sicherlich im Wechsel von<br />
Leitenden Ärzten in den operativen Disziplinen im Jahr <strong>2005</strong><br />
zu suchen. Regionalanästhesien machen weiterhin etwa die<br />
Hälfte der Gesamtanästhesien aus. Bei den Vollnarkosen hat<br />
sich der Anteil an Inhalationsanästhesien leicht zugunsten<br />
von intravenösen Anästhesien verschoben.<br />
Das postoperative Schmerzkonzept am Spital Rorschach<br />
wurde an das neu ausgearbeitete Schmerzkonzept des<br />
Kantonsspitals St.Gallen angepasst, sodass jetzt an beiden<br />
Spitälern dieselben Schemen gelten. Die Vorbereitungen für<br />
die prästationäre Anästhesiesprechstunde (PAS) konnten<br />
abgeschlossen werden. Einem Beginn der PAS im Jahr 2006<br />
steht nichts mehr im Wege. Dadurch kann eine frühzeitige<br />
und vollumfängliche präoperative Aufklärung und Vorbereitung<br />
der Patientinnen und Patienten, und damit auch eine<br />
höhere Patientenzufriedenheit erreicht werden. Dank einem<br />
neuen Anästhesiegerät erfüllt die Abteilung nun auch<br />
gerätemässig weiterhin die heutigen Anforderungen in<br />
Bezug auf Qualität und Sicherheit. Das gute Arbeitsklima im<br />
Operationssaal und die Teamarbeit geniessen weiterhin<br />
einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Chirurgie –<br />
deutliche Senkung der Aufenthaltsdauern<br />
Im laufenden Jahr hat sich die durchschnittliche Spitalaufenthaltsdauer<br />
von 6, auf 5,1 Tage reduziert. Diese Reduktion<br />
ist eine Folge der konsequenten Umsetzung der «Fast<br />
Track Surgery»-Philosophie. Unnötige präoperative Hospitalisationstage<br />
wurden verhindert und die postoperative<br />
Rehabilitation optimiert. Als Folge der Kürzung der Aufenthaltstage<br />
sind 1 6 Pflegetage weniger zu verzeichnen, die<br />
Anzahl der chirurgischen Patienten sowie der chirurgischen<br />
Interventionen blieb im Vergleich zum Jahr 2004 etwa<br />
gleich.<br />
Im Oktober konnte unter der Leitung von PD Dr. Bernd<br />
Schultes und Dr. Martin Thurnheer das Adipositaszentrum<br />
eingeweiht werden. In diesem Zentrum werden morbid-adipöse<br />
Patientinnen und Patienten für eine chirurgische<br />
Behandlung selektioniert und postoperativ betreut. Zusätzlich<br />
werden neu auch konservative Therapiemassnahmen<br />
für Übergewichtige angeboten. Das Zentrum verfügt nebst<br />
der ärztlichen Kompetenz auch über eine Ernährungs- und<br />
Diabetesberatung sowie eine eigene Physiotherapie mit<br />
einem Trainingsraum. Nach kurzer Zeit zeigt sich bereits eine<br />
sehr grosse Nachfrage für dieses medizinische Segment.<br />
Dr. Patrick Mäder ist auf Januar 2006 zum Chefarzt im<br />
Spital Ilanz gewählt worden. Neu, respektiv wieder, hat seit<br />
dem 1. Dezember <strong>2005</strong> Dr. Andreas Zerz die Leitung der<br />
Chirurgie vor Ort übernommen.
Innere Medizin –<br />
neues Arbeitsgesetz als Herausforderung<br />
Die Ziele der Quadriga sind Strukturanpassungen, um Effizienz<br />
und Qualität zu verbessern. Die Zahlen von stationären<br />
und ambulanten Patienten in der Klinik für Innere Medizin<br />
sind wiederholt deutlich gestiegen – parallel mit der Belebung<br />
der Viszeralchirurgie, der Erweiterung der Onkologie,<br />
dem Enddarmzentrum, der Gefässchirurgie und dem Aufbau<br />
neuer Leistungen wie dem Adipositaszentrum und der<br />
Hämodialyse. Entsprechend stark gewachsen sind die Anforderungen<br />
an das seit 2001 unveränderte ärztliche Team, vier<br />
Kaderärzte und sechs Assistenzärzte. Das Ansteigen der<br />
ärztlichen Leistungen und die Arbeitszeitreduktion auf 50<br />
Stunden pro Woche, entsprechend dem neuen Arbeitsgesetz,<br />
stellen eine grosse Herausforderung dar. Organisatorische<br />
Massnahmen allein haben sich als ungenügend erwiesen,<br />
das Leistungswachstum und die Reduktion der<br />
Arbeitszeit zu vereinbaren.<br />
Orthopädie Rorschach –<br />
Kontinuität im fachärztlichen Kader<br />
Zum Jahresende zeigte sich bei den Patienten ein Frequenzrückgang<br />
im stationären Bereich bei gleichzeitigem Anstieg<br />
im ambulanten Bereich. Verweildauer und Pflegetage konnten<br />
weiter reduziert werden. Die Wahl des fachlich bestausgewiesenen<br />
Oberarztes Dr. Michael Badulescu zum Oberarzt<br />
mbF ab April <strong>2005</strong> war ein wichtiger Meilenstein für<br />
die Kontinuität im fachärztlichen Kader. Dank einer zusätzlichen<br />
Assistenzarztstelle für die Orthopädie konnte die<br />
Betreuung der Patienten und die Abdeckung des Notfalldienstes<br />
weiter verbessert werden. Nach fast 15-jähriger<br />
erfolgreicher Tätigkeit mit Aufbau der Klinik für Orthopädie<br />
am Spital Rorschach zog sich Dr. Walter Grädel Ende November<br />
auf eigenen Wunsch aus dem Akutspital zurück. Mit Dr.<br />
Grädel verlassen Dr. Manoutch Nakhostin und Verena Kubat,<br />
Leiterin der Physiotherapie das Spital. Zum neuen Klinikleiter<br />
Orthopädie Rorschach wurde aus dem Team am Kantonsspital<br />
St.Gallen auf Anfang Dezember Dr. Karl Grob<br />
gewählt. Damit steht wieder ein erfahrener Fachmann an<br />
der Spitze. Gleichzeitig wurden die beiden orthopädischen<br />
Kliniken organisatorisch zusammengeführt unter der<br />
Gesamtleitung von Chefarzt Prof. Dr. Markus Kuster, Kantonsspital<br />
St.Gallen.<br />
Medizinisches Departement Rorschach<br />
Hals und Gesichtschirurgie –<br />
weitere Verbesserungen bei Pflege und Ausrüstung<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> war aus der Sicht der HNO-Ärzte (Hals- und<br />
Gesichtschirurgie) am Spital Rorschach sehr erfolgreich. Dies<br />
bestätigt insbesondere die hohe Zufriedenheit der Patientinnen<br />
und Patienten mit den erbrachten Leistungen. Durch<br />
Anschaffung von neuem Instrumentarium, die Freigabe von<br />
neuen Operationskapazitäten und die Schaffung von Personalressourcen<br />
in der Pflege konnte die erhöhte Nachfrage<br />
nach Behandlungen in Rorschach befriedigt werden.<br />
Damit auch das Jahr 2006 erfolgreich bleibt, haben wir uns<br />
weitere Verbesserungen im Pflegesektor und auf der Ausrüstungsebene<br />
vorgenommen. Dazu gehört die Planung von<br />
Abteilungen, auf denen die postoperative Betreuung der<br />
HNO-Patientinnen und -Patienten optimiert werden kann.<br />
Zur Verbesserung der technischen Ausstattung im Operationssaal<br />
wird die Anschaffung eines Navigationsgerätes anvisiert.<br />
49
50<br />
Celin Dincer<br />
Nach zwei gut überstandenen Operationen zuversichtlich, wieder gesund zu werden.
Weiterentwicklung der Zentralen Notfallaufnahme<br />
Unsere hauptsächlichen Investitionen bestehen in der sorgfältigen und kontinuierlichen<br />
Entwicklung der Dienstleistungen unserer Fachbereiche. Nur durch zielgerichtete Projektarbeiten<br />
lassen sich Entwicklungsschritte vorbereiten – die wichtigsten Investitionen dabei<br />
sind das Wissen und der Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Ein zentrales Projekt unter der Leitung von Dr. med. Susanne Diener war die Entwicklung<br />
der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA). Die Ergebnisse dieser umfassenden Aufgabe<br />
wurden von der Geschäftsleitung in drei Lesungen behandelt und wichtige Entscheide für<br />
die Zukunft gefällt: Die neue ZNA soll in drei ineinander greifende Funktionseinheiten<br />
gegliedert werden: ZNA I (Grundversorgernotfall), ZNA II (Spitalnotfall mit den Spezialisten<br />
der Kliniken, Institute und Fachbereiche) und ZNA III (Aufnahme- und Kurzabklärungsstation).<br />
Mit einer Verstärkung des ärztlichen Teams soll dazu sichergestellt werden, dass für<br />
externe und interne Notfälle immer eine Kaderärztin oder ein Kaderarzt anwesend ist.<br />
Ein ähnliches Reorganisationsprojekt wartet im Jahre 2006 auf das Team des Senologie-Zentrums<br />
Ostschweiz. Die Abläufe dieses Fachbereiches, dessen Dienstleistungen auch<br />
im Hinblick auf die Präventionsanstrengungen gegen Brustkrebserkrankungen zunehmend<br />
gefragt sind, und seine Kooperationen mit allen verschiedenen internen und externen<br />
Partnern sollen analysiert und wo nötig angepasst und verbessert werden.<br />
Im Jahr 2006 wird unser Departement neu um die beiden Fachbereiche Muskelzentrum<br />
/ ALS clinic und Palliativzentrum erweitert. Wir heissen die beiden Teams unter<br />
der Leitung von PD Dr. med. Markus Weber und Dr. med. Steffen Eychmüller herzlich<br />
willkommen und werden sie bei der Entwicklung ihrer wichtigen Aufgaben nach Kräften<br />
unterstützen.<br />
Dr. med. Daniel Germann, MHA<br />
Leiter Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Zentrale Notfallaufnahme PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />
Dermatologie/Allergologie Dr. med. Mark Anliker<br />
Senologie-Zentrum Ostschweiz Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />
Palliativzentrum (seit 1.1.2006) Dr. med. Steffen Eychmüller<br />
Muskelzentrum/ALS clinic (seit 1.1.2006) PD Dr. med. Markus Weber<br />
Spitalapotheke Dr. phil. II Dieter Schilling<br />
Beratungs- und Sozialdienst Irma Graf<br />
Laborforschungsabteilung PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />
REA 2000 Wolfram Schuhwerk<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
51
52<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA) –<br />
Grünes Licht für das neue Betriebskonzept<br />
Die Patientenfrequenzen in der ZNA stiegen auch <strong>2005</strong> weiter<br />
an. Die Genehmigung des neuen Betriebskonzeptes ist<br />
daher ein wichtiger Schritt in Richtung Bewältigung der<br />
anstehenden Herausforderungen. Personen aus allen Schlüsselbereichen<br />
des Spitals haben an diesem wegweisenden<br />
Konzept mitgearbeitet. Wesentlich sind die Aufstockung<br />
des ärztlichen ZNA-Personals mit dem Ziel einer professionellen<br />
notfallmedizinischen Führung rund um die Uhr und<br />
die Schaffung eines Grundversorger-Notfalls. Allgemeinmediziner<br />
werden einfachere Notfälle in zwei Sprechzimmern<br />
versorgen. Weiter soll in einem Pilotprojekt die gemeinsame<br />
Notfallbetreuung mit den Hausärzten überprüft werden.<br />
Zudem sind die räumlichen Erweiterungen der ZNA mit<br />
zusätzlichem Schockraum, konventionellem Röntgen, grösserem<br />
CT-Trakt sowie Büros projektiert. In Arbeit ist die Planung<br />
einer Interdisziplinären Notfallaufnahme- und Abklärungsstation.<br />
Damit sollen unnötige stationäre Aufnahmen<br />
und interne Umplatzierungen vermieden sowie die Möglichkeit<br />
der engen interdisziplinären Zusammenarbeit gefördert<br />
werden.<br />
Dermatologie/Allergologie –<br />
stark gestiegene Patientenzahlen<br />
Die Konsultationszahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr<br />
mehr als verdoppelt. Aufgrund der Bewilligung zur Aufstockung<br />
des ärztlichen Personals mit einer neuen Assistenzarztstelle<br />
ab Sommer konnte auch der veränderten Situation<br />
Rechnung getragen werden, was den zuweisenden<br />
Ärztinnen und Ärzten und vor allem den Patientinnen und<br />
Patienten zugute kommt. Dank der Ausstattung mit einem<br />
neuen Gerät für die photodynamische Therapie kann zusammen<br />
mit den HNO-Spezialisten (Hals- und Gesichtschirurgie),<br />
Spezialisten der Radio-Onkologie und Plastischen Chirurgie<br />
das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten von Hauttumoren<br />
ausgeweitet und jeweils die optimale Therapie angeboten<br />
werden. Durch die Zusammenarbeit mit Onkologie,<br />
Chirurgie, HNO, Nuklearmedizin und Pathologie ist auch<br />
beim zunehmend häufigen Malignom der Haut eine Plattform<br />
entstanden, welche interaktiv eine beachtliche Zentrumsfunktion<br />
und Zuweisungen von Fachspezialisten<br />
erreicht hat. Das Investieren in die prospektive Erfassung und<br />
Statistik sowie in die gemeinsame Fortbildungstätigkeit trägt<br />
zur starken Basis bei, was höhere Professionalität für die<br />
erfolgreiche Betreuung und Behandlung bedeutet.<br />
SenologieZentrum Ostschweiz –<br />
internationale Konferenz als Höhepunkt<br />
Die Zunahme der Betreuung ist durch mehr Therapien und<br />
Zweitmeinungen bei annähernd unveränderter Patientenzahl<br />
bedingt. Die Tumornachsorge ist unverändert geblieben,<br />
die Zahl der Besprechungen an den Tumorboards hat<br />
leicht zugenommen.<br />
Im November <strong>2005</strong> wurde die Mammographie ins<br />
Senologie-Zentrum verlegt und damit ein erster Schritt zur<br />
Integration der Diagnostik in die bestehenden Prozessabläufe<br />
gemacht.<br />
Ein Highlight im Jahr <strong>2005</strong> war die massgebliche Mitarbeit<br />
bei der Durchführung der St.Gallen Consensus Conference,<br />
an der über 4 000 Brustkrebs-Expertinnen und<br />
-Experten aus 75 Ländern teilgenommen haben. Dabei wurden<br />
von Prof. Thürlimann als Studienleiter die Resultate der<br />
weltweit grössten und in der Schweiz koordinierten laufenden<br />
Brustkrebsstudie vorgestellt, in deren Rahmen auch<br />
über 100 Patientinnen im Senologie-Zentrum ihre Behandlung<br />
erhalten haben.<br />
Die Zunahme der Leistungen führt das Senologie-Zentrum<br />
an die räumlichen, personellen und strukturellen Kapazitätsgrenzen.<br />
Die Einführung eines Terminplanungs-Systems,<br />
das die komplexen administrativen, medizinischen<br />
und pflegerischen Leistungen abbildet und damit bei der<br />
Planung mithilft, wurde im Verlauf des Jahres erarbeitet, mit<br />
der Frauenklinik verbunden und eingeführt.<br />
Spitalapotheke –<br />
Vereinheitlichung der InformatikSysteme<br />
Die aufwändige Bearbeitung und Herausgabe der Arzneimittelliste<br />
<strong>2005</strong> wurde abgeschlossen. Die Zahl der Mutationen<br />
war gross. Die Liste enthält 40 medizinisch unverzichtbare<br />
Präparate, die aus dem Ausland beschafft werden<br />
müssen, da sie in der Schweiz nicht mehr auf dem Markt<br />
sind.<br />
Der Wechsel der EDV-Systeme für die Arzneimittel- und<br />
Materialbewirtschaftung in den Spitälern Rorschach und<br />
Flawil auf das System EMMA des Kantonsspitals St.Gallen<br />
wurde im August ausgeführt. Die Vorbereitungen und die<br />
Schulung des betroffenen Personals wurden in Zusammenarbeit<br />
von Spitalapotheke und Chef Materialdienst vorgenommen.<br />
Die Vorbereitungen für die Direktbelieferung der<br />
Stationen des Spitals Rorschach über die Kantonsspital-<br />
St.Gallen-Apotheke ab Januar 2006 benötigte viele Absprachen,<br />
Klärungen und organisatorische Massnahmen. Die<br />
Lagerhaltung und Bestellung von Dialyse-Lösungen und<br />
-Zubehör wurden zur Vereinfachung der Abläufe von der<br />
Nephrologie übernommen.
Eine Vorstudie zum «Neubau Spitalapotheke» wurde abgeschlossen.<br />
Die Pläne für den Neubau und dessen Bezug im<br />
Jahr 2009 verheissen viele spannende Herausforderungen.<br />
Beratungs und Sozialdienst –<br />
50 Jahre Unterstützung<br />
Im Sommer 1955 begann die erste Fürsorgerin die Probleme<br />
rund um die Krankheit zu lösen. Oft war es eine Frage des<br />
Geldes. Nicht alle Patientinnen und Patienten waren bei<br />
einer Krankenkasse versichert. Heute nimmt sich der Sozialarbeiter<br />
oder die Sozialarbeiterin der Probleme an und<br />
immer noch ist es eine Frage des Geldes, obwohl alle bei<br />
einer Krankenkasse grundversichert sein müssen. Das Kantonsspital<br />
St.Gallen hat richtig investiert und die Probleme<br />
erkannt. Der Beratungs- und Sozialdienst durfte mit vielen<br />
Gästen im grossen Rahmen das Symposium zur 50-Jahr-<br />
Feier geniessen, interne und externe Kontakte knüpfen und<br />
stärken. Im kleinen Rahmen wurde in die Zusammenarbeit<br />
mit den Krankenkassen investiert, sodass diese Probleme<br />
ganz leicht abnehmen. Die Komplexität der Fallarbeit jedoch<br />
nimmt gesamthaft zu. Oft geraten ganze Familiensysteme<br />
in eine Krise, wenn ein Mitglied ins Spital eintreten muss.<br />
Wer macht nun den Haushalt? Wie lange zahlt die Versicherung<br />
Taggeld? Wie sieht es aus bezüglich Kündigungsschutz?<br />
Das Vorgehen bei häuslicher Gewalt ist gesetzlich geregelt,<br />
die Wegweisung wird polizeilich durchgesetzt. Im Alltag<br />
suchen dann Frauen nicht selten die Notfallaufnahme<br />
auf, und die Kinder müssen versorgt werden. Zur Betreuung<br />
in dieser oft von Angst geprägten Situation kann der<br />
24-stündige Bereitschaftsdienst des Beratungs- und Sozialdienstes<br />
beigezogen werden.<br />
Laborforschungsabteilung –<br />
intensiver Austausch und Kooperationen<br />
Die Laborforschungsabteilung des Kantonsspitals St.Gallen<br />
stellt den klinisch tätigen Ärzten eine moderne Forschungsinfrastruktur<br />
zur Verfügung und nimmt damit eine<br />
wichtige Querschnittsfunktion wahr. In der Laborforschungsabteilung<br />
können so klinische Fragestellungen in Laborexperimenten<br />
tiefgehend untersucht werden. Im Jahr <strong>2005</strong><br />
wurden von Ärzten verschiedener Kliniken sechs interdisziplinäre<br />
Projekte bearbeitet.<br />
In der über Drittmittel finanzierten Grundlagenforschung<br />
der Laborforschungsabteilung werden Fragen zu<br />
immunpathologischen Prozessen bei kardiovaskulären<br />
Erkrankungen, der Immunbiologie von dendritischen Zellen<br />
und der Molekularbiologie der Coronaviren bearbeitet. Die<br />
im Jahr <strong>2005</strong> erbrachte Forschungsleistung in diesen unter-<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
schiedlichen Gebieten ist durch eine Vielzahl von Originalarbeiten<br />
und Übersichtsarbeiten dokumentiert. Ein intensiver<br />
Austausch und Kooperationen mit nationalen und<br />
internationalen Forschungsinstitutionen ist durch zahlreiche<br />
Vorträge und Kongressbeiträge gewährleistet. Auch im Jahr<br />
<strong>2005</strong> konnte die Laborforschungsabteilung mehr als eine<br />
Million Schweizer Franken an Drittmitteln einwerben. Herauszustellen<br />
ist hier ein Beitrag der National Institutes of<br />
Health, Bethesda, USA, durch den die Entwicklung eines<br />
innovativen Impfstoffs gegen das Humane Immundefizienzvirus<br />
(HIV) gefördert wird.<br />
REA 2000, Reanimationstrainingszentrum –<br />
Aktualisierung der Trainingsmaterialien<br />
<strong>2005</strong> wurden 2064 Personen in verschiedenen Reanimationskursen<br />
ausgebildet. Dazu kamen wieder diverse interne<br />
Schulungen in der Handhabung des Oxylators und verschiedene<br />
Übungen auf den Stationen. Alle Teilnehmenden der<br />
neuen Ausbildung «Fachangestellte Gesundheit» haben<br />
einen Grundkurs besucht.<br />
Die externen Stammkunden – Klinik im Park, Klinik<br />
Gais, Rheinburg Klinik Walzenhausen, Schulthess Klinik,<br />
Berit Klinik, Kantonspolizei St.Gallen, Hof Weissbad, Ambulanz<br />
Arbon, Heilpädagogische Schule St.Gallen und andere<br />
– haben wieder viele Kurse belegt.<br />
In der REA 2000 wird kontinuierlich investiert in die<br />
Aktualisierung und Verbesserung der Trainingsmedien. Die<br />
Technik konnte aus eigenen Mitteln auf den modernsten<br />
Stand gebracht werden. Durch internationale Auftritte mit<br />
dem Oxylator werden zunehmend weltweite Kontakte zu<br />
renommierten Kunden geknüpft. Dieses Jahr liess sich das<br />
Führungskader des Flughafens Quito, Ecuador, durch die<br />
REA 2000 schulen. Ebenso ist die REA 2000 in der Ausbildung<br />
in Ungarn in Zusammenarbeit mit einer grossen Ölgesellschaft<br />
tätig.<br />
5
54<br />
Klara Huser<br />
Freut sich über die wieder gewonnene Selbstständigkeit nach dem Spitalaufenthalt.
Departement Pflege – Investitionen nicht nur finanzieller Art<br />
Die Investitionen in Denkprozesse, Personalressourcen, Zeitmanagement, Integrationsarbeit,<br />
Projektinitiierungen und -vollendung sowie Bildungsum- und -aufbau wurden von<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tatkräftig, effizient und konstruktiv mitgetragen,<br />
mitgestaltet und mit hoher Qualität zu einem positiven Ergebnis gebracht.<br />
Im Netzwerk Kantonsspital St.Gallen über Investitionen zu sprechen, fordert von der<br />
Anspruchsgruppe Pflege grosse Transparenz, das Sichtbarmachen ihrer Tätigkeiten und<br />
ihrer Kultur in der Zusammenarbeit. Diesen Spagat zu vollbringen, ist eine sich täglich lohnende<br />
Herausforderung, die uns nicht nur in der unternehmensübergreifenden Kommunikation<br />
stärkt. Das Querschnittsdepartement Pflege ist mittlerweile weit verzweigt. Die<br />
Interdisziplinarität erfordert ein durchdachtes Investitionsverhalten, damit die Erwartungen<br />
der unterschiedlichen Anspruchsgruppen erfüllt werden können. Es ist äusserst wichtig,<br />
sich im interdisziplinären Dialog den Herausforderungen zu stellen, dabei aber nicht den<br />
Blick für das Wesentliche zu verlieren.<br />
Das Berichtsjahr erlebten wir im Departement Pflege als das Jahr der Konsolidierungen<br />
der Ausbildungsveränderungen, der Task-Force-Massnahmen, der Integration der Pflege<br />
des Spitals Rorschach und der verschiedenen Projektimplementierungen, wie auch als Jahr<br />
von Neu- und Weiterentwicklung. Die Erprobung der Pflegefachsprache ENP® (European<br />
nursing care pathways), die Entwicklung des Konzepts der Pflegeorganisationsform<br />
Bezugspflege und die Mitarbeit bei der Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie (GMS) sind nur<br />
einzelne Themenschwerpunkte, die mit einem vortrefflichen Investitionsverhalten von den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angegangen wurden.<br />
Nicole Mösli, ex. MHSA<br />
Leiterin Departement Pflege<br />
Departement Pflege<br />
Innere Medizin Heidi Elsener<br />
Haus 0 , CHIPS und Zentralsterilisation Margrit Khan<br />
Haus 04 Greti Reissig<br />
Haus 06, Senologie-Zentrum,<br />
Springerteam Elfie Cendic<br />
Rorschach Rita Arndt<br />
OPS Haus 0 Else Eger<br />
Anästhesiologie Peter Siegfried<br />
Zentrale Notfallaufnahme,<br />
Zentraler Transportdienst Pflege,<br />
Dermatologie/Allergologie Elisabeth Heeb<br />
Rettungsdienst Günter Bildstein<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung Denise Eigenmann<br />
Entwicklung Pflege Monika Roth<br />
Informatik Departement Pflege Gabriela Kühne (bis Oktober <strong>2005</strong>)<br />
Hanspeter Zähner (ab Dezember <strong>2005</strong>)<br />
Freiwilligendienst IDEM Maria Knecht-Fatzer<br />
Departement Pflege<br />
55
56<br />
Departement Pflege<br />
Innere Medizin –<br />
Erweiterung des Kompetenzbereiches<br />
Die Patientenfrequenzen im stationären Bereich gestalten sich<br />
wie die Jahre zuvor. Eine Steigerung der Leistungen ist in den<br />
ambulanten Bereichen zu beobachten. Die dauernde Prozessoptimierung<br />
und -anpassung stellt hohe Anforderungen an<br />
die Pflegenden sowie an deren Vorgesetzte. Als Highlights zu<br />
betrachten sind die drei grossen Bauprojekte. Mit der zweiten<br />
Kardio-Angiographieanlage, der Erweiterung der Schwerpunktstation<br />
Gastroenterologie/Hepatologie und dem Ausbau<br />
der medizinischen Intensivpflegestation auf zwölf Betten<br />
können die Patientinnen und Patienten gemäss ihren individuellen<br />
Bedürfnissen und fachgerecht gepflegt sowie disponiert<br />
werden. Dank geeigneter Raum- und Personalressourcen<br />
sowie adaptierter Sachmittel ist für die Pflege ein<br />
erfolgreiches Arbeiten an einem attraktiven Arbeitsplatz<br />
gewährleistet. Die Erweiterungen machten sich nicht nur für<br />
die Patientinnen und Patienten, sondern auch bei den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern im Haus 01 positiv bemerkbar.<br />
Durch das Mehrangebot an stationären Betten für die neuen<br />
Fachbereiche wird eine noch klarere Patientendisposition<br />
erwartet.<br />
Haus 03, CHIPS und Zentralsterilisation –<br />
Konsolidierung der Effizienzmassnahmen<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt durch die Konsolidierung der<br />
getroffenen Task Force II Massnahmen des Jahres 2004. Das<br />
Projekt Fast Track Surgery der Klinik für Chirurgie erforderte<br />
eine laufende interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema und konnte basierend auf dem Wissen der Pilotstation<br />
und deren erfolgreichen Resultaten per Ende Jahr klinikweit<br />
erweitert und ausgebaut werden. Zur Nutzung gegenseitiger<br />
Ressourcen und Synergien wurde im Oktober <strong>2005</strong><br />
die Übergangspflege des Departements Innere Medizin und<br />
des Hauses 0 zu einem Team zusammengeführt. Das Team<br />
der Übergangspflege wird neu zentral unter der Leitung Pflege<br />
des Hauses 0 geführt. Aufgrund des Umbaus der Medizinischen<br />
Intensivstation im Haus 0 wurde im Juli <strong>2005</strong> die<br />
Bettenanzahl der Chirurgischen Intensivstation befristet bis<br />
Ende Januar 2006 von 18 auf 20 Betten erhöht. Die Erweiterung<br />
der Anzahl der Betten und die damit verbundenen notwendigen<br />
Aufgaben wurden von allen betroffenen und beteiligten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit grossem<br />
Engagement erfolgreich gelöst. Der Pflegeaufwand der Patientinnen<br />
und Patienten war auf allen Stationen hoch und forderte<br />
einen flexiblen und engagierten Einsatz aller Pflegenden<br />
im Haus 0 . Die Zentralsterilisation wies sich erneut mit einem<br />
weiteren Anstieg ihrer Leistungen aus.<br />
Haus 04 – Im Zeichen der Veränderung<br />
Im Haus 04 war das Jahr <strong>2005</strong> im Bereich der Pflege ein Jahr<br />
des Wandels. Der Wandel zeichnete sich aus mit Neubesetzungen<br />
in den Führungsfunktionen, der Eröffnung einer zweiten<br />
Wochenstation sowie der Inbetriebnahme des Überwachungszimmers<br />
auf der Station 0409. Der inhaltlich<br />
anspruchsvolle Schwerpunkt in der Pflegeentwicklung lag im<br />
Bereich der Dienstplangestaltung auf allen Bettenstationen als<br />
Vorbereitung zur kontinuierlichen Umsetzung der Bezugspflege.<br />
Die Bettenstation 0405 ist eine der drei Pilotstationen im<br />
Kantonsspital St.Gallen. Im Frühjahr führten wir eine intensive<br />
Weiterbildung mit allen Pflegenden auf 0409 durch, dies als<br />
Voraussetzung für eine kompetente Betreuung der Schlaganfallpatienten<br />
im Überwachungszimmer. Der Start kann als<br />
erfolgreich gewertet werden, zumal alles ohne Einschränkung<br />
im normalen Stationsalltag umgesetzt werden konnte. Nach<br />
dem Erscheinen des neuen Leitbildes der Spitalregion und des<br />
Departements Pflege setzten sich alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der verschiedenen Stationen aktiv damit auseinander.<br />
Jede Station formulierte für sich individuelle Stationsgrundsätze,<br />
welche basierend auf dem Inhalt des Leitbildes<br />
der Pflege zu einem stationseigenen Leitbild führten. Dieser<br />
Prozess und die Auseinadersetzung mit Haltung, Wissen und<br />
Handeln erlebten wir alle als positiv und konstruktiv.<br />
Haus 06, SenologieZentrum/Springerteam –<br />
Investitionen in bewährte Konzepte<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> waren Innovation und Konsolidierung die<br />
Schwerpunkte, die die Arbeit bestimmten. In der geburtshilflichen<br />
Abteilung 061 /14 wurde die ambulante Stillberatung<br />
eingerichtet und Anfang Oktober in Betrieb genommen. Das<br />
Pflegeteam der gynäkologisch-onkologischen Station 0611<br />
beteiligte sich am kantonalen Pilotprojekt für die Pflegefachsprache<br />
ENP® (European nursing care pathways). Dafür wurden<br />
die Mitarbeiterinnen in der neuen Software geschult, die<br />
sie nun seit Anfang Dezember <strong>2005</strong> nutzen. Im Senologie-<br />
Zentrum Ostschweiz gab es wieder eine beträchtliche Steigerung<br />
der Patientinnenkontakte. Nach grossem Aufwand<br />
wurde hier der neue Phönix-Terminplaner in Betrieb genommen.<br />
Diese komplexe Software läuft noch holprig, alle sind<br />
jedoch zuversichtlich, dass der Terminplaner bald die Arbeit<br />
erleichtern wird. Dass die vielen Ups and Downs im Pflegebereich,<br />
begründet durch Krankheitsausfälle, sporadisch sehr<br />
starke Arbeitsbelastung, unbesetzte Stellen und vieles mehr,<br />
bewältigt werden konnten, ist dem flexiblen Einsatz aller und<br />
insbesondere des Springerteams zu verdanken.
Rorschach – Integrationsprozess läuft weiter<br />
Durch den Führungswechsel in der Leitung Pflege veränderte<br />
sich das Haltungs-, Handlungs- und Orientierungswissen bei<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege sehr positiv.<br />
Die im Kantonsspital St.Gallen vorhandenen Richtlinien,<br />
Standards und Konzepte wurden in den Pflegealltag integriert.<br />
Gleichzeitig wurde bei den übergeordneten Konzepten wie<br />
Bezugspflege und Umgang mit Suchtpatienten aktiv mitgearbeitet.<br />
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Pflegeentwicklung<br />
wurde das Pflegefachgespräch, die Pflegebesprechung<br />
bei Dienstübergabe gemeinsam mit dem Patienten und die<br />
einheitliche Pflegedokumentation in den Pflegealltag integriert.<br />
All diese Neuerungen erforderten im Vorfeld eine<br />
Anpassung der Arbeitsabläufe und der Arbeitszeit. Die Zusammenarbeit<br />
mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
Qualitätsgruppe Pflege Chirurgie in St.Gallen wurde erfolgreich<br />
aufgenommen. Eine intensive und synergiereiche Zusammenarbeit<br />
ergab sich mit dem onkologischen Ambulatorium<br />
und der Hämodialyse des Kantonsspitals St.Gallen. Am Tag<br />
der offenen Tür stellte sich die Pflege der Bevölkerung in Rorschach<br />
professionell und sichtbar dar.<br />
Anästhesiologie –<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus<br />
Am Beispiel von durchdachtem Investitionsverhalten wurde<br />
ein medizinisches Instrument von der Mehrfachnutzung zur<br />
Einmalnutzung hingeführt. Die Mitarbeitenden beteiligten<br />
sich verantwortungsvoll am Erarbeitungsprozess. Dieser kann<br />
auf Grund der heutigen Praxis als begründete und nachweisbare<br />
Erfolgsgeschichte genannt werden. Mit gezielten Erfassungsinstrumenten<br />
konnten nachweislich verschiedene Prozesse,<br />
wie der Patientenfluss für einen zeitlich reibungsarmen<br />
Operationsablauf, optimiert werden. Das Institut für Anästhesiologie<br />
lebt von einer ausgeprägten interdisziplinären pflegerischen<br />
und ärztlichen Zusammenarbeit. Investitionen jeglicher<br />
Art haben immer einen hohen Anspruch an gemeinsame Strategiefindung<br />
und interdisziplinäre Kommunikation. Die Veränderungen<br />
der neuen Ausbildungsbestimmungen bezüglich<br />
der Anästhesiologieweiterbildung werden uns in den kommenden<br />
Jahren weiter herausfordern. Die Weiterbildung wird<br />
sich verändern und die Bedeutung des praktischen und steten<br />
Lernens wird weiterhin von grosser Wichtigkeit sein.<br />
OPS Haus 03 – neue Ausbildungsbestimmungen<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> wurde vom Pflegefachpersonal der Operationsabteilung<br />
genutzt, um sich auf die ersten Auszubildenden<br />
der Höheren Fachschule Technische Operationsfachfrauen/<br />
-männer (HF OT) vorzubereiten. Dazu wurde das Stellenprofil<br />
der Ausbildungsverantwortlichen neu konzipiert. Gleichzeitig<br />
Departement Pflege<br />
wurden verschiedene erforderliche Weiterbildungen von den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besucht, so dass eine adäquate<br />
Betreuung der Auszubildenden der HF OT für die<br />
Zukunft gewährleistet ist. Im Laufe des Jahres <strong>2005</strong> hat sich<br />
das Langzeitpraktikum der Fachangestellten Gesundheit<br />
(FaGe) standardisiert. Mittlerweile absolvieren gleichzeitig<br />
sechs FaGe im OP 0 ihr Praktikum. Für die Zukunft erhofft<br />
sich das OP-Pflegefachpersonal natürlich, einige dieser Fachangestellten<br />
Gesundheit später als Auszubildende in der HF<br />
OT wieder betreuen zu dürfen.<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)/Zentraler Transportdienst<br />
Pflege (ZTP)/Dermatologie/Allergologie –<br />
Neugliederung des Betriebskonzeptes<br />
In das Projekt «Entwicklung ZNA» wurde viel Zeit und Energie<br />
investiert. Bedeutend ist das neue Betriebskonzept, welches<br />
die ZNA in drei unterschiedliche Funktionseinheiten gliedert.<br />
Es wird nach der Erarbeitung etappenweise eingeführt.<br />
Das Grossprojekt Entwicklung ZNA entspricht den Anforderungen<br />
und gewährleistet die Bewältigung der stetig<br />
steigenden Patientenfrequenzen. Die ausgewiesenen Mehrleistungen<br />
spiegeln sich unter anderem in der Pflegeaufwanderfassung<br />
pro Patient. Die beachtenswerte Flexibilität und das<br />
hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
erfüllten alle Voraussetzungen zur Bewältigung der Arbeitsintensität,<br />
welche eine Notfallaufnahme charakterisiert. Im zentralen<br />
Patiententransportdienst Pflege blieb die Arbeitsbelastung<br />
auf hohem Niveau. Die im Beschwerdemanagement<br />
aufgedeckten inakzeptablen Wartezeiten beim Personentransport<br />
konnten durch eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit<br />
dem IDEM Dienst (Freiwilligendienst) grösstenteils aufgefangen<br />
werden. Die Attraktivität des Fachbereiches Dermatologie/Allergologie<br />
steigt weiter. So sind die prognostizierten Patientenzahlen<br />
und Interventionen markant übertroffen worden,<br />
was eine Überprüfung der personellen Ressourcen erfordert.<br />
Rettungsdienst – Wachstum durch Integration<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> war geprägt von den Vorbereitungsarbeiten<br />
zur Integration des Rettungsdienstes der Region Flawil. Im<br />
Rahmen eines Teilprojektes wurde gemeinsam mit Vertretern<br />
des Spitals Flawil und des Rettungsdienstes der Spitalregion<br />
Fürstenland Toggenburg die Lösung nach den Vorgaben und<br />
analog der Integration des Spital Rorschach erarbeitet. Die<br />
Aufnahme von persönlichen Kontakten und die Information<br />
unserer neuen Partner über die geplanten Neuerungen sowie<br />
die Reorganisation der betrieblichen Abläufe waren die entscheidenden<br />
Punkte in der Umsetzung. Bei den Notarztkursen<br />
und dem Transporthelferkurs, in Zusammenarbeit mit dem<br />
Institut für Anästhesiologie, sowie bei der Zusammenarbeit<br />
57
58<br />
Departement Pflege<br />
mit dem Amt für Feuerschutz anlässlich des Kurses «Sanitätsdienstliche<br />
Führung im Grossereignis» konnten erfolgreiche<br />
Massstäbe gesetzt werden. Im Dezember fanden zwei<br />
Übungen in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei statt, die<br />
Thematik diente der Erprobung eines neu entwickelten Einsatzkonzeptes<br />
bei Amokläufen. Es wurden zwei Befragungen<br />
bei den Patientinnen und Patienten sowie bei den Zuweiserinnen<br />
und Zuweisern durchgeführt. Die Resultate ergaben<br />
für unseren Rettungsdienst gute bis sehr gute Resultate.<br />
Aus, Fort und Weiterbildung –<br />
Reformen erfordern Investitionen<br />
Die Reformen in den verschiedenen Aus- und Weiterbildungen<br />
haben die verantwortlichen Mitarbeitenden auch in diesem<br />
Jahr stark gefordert. Die Vorbereitungen für die Lehrabschlussprüfungen<br />
der Fachangestellten Gesundheit sind in vollem<br />
Gange. Die Ausbildungsbeauftragten und die Ausbildnerinnen<br />
und Ausbildner wurden in Fortbildungen auf die Rolle<br />
als Expertinnen und Experten vorbereitet. Der 2. Kurs der Auszubildenden<br />
Höhere Fachschule (HF) Pflege hat im Oktober<br />
begonnen. Neu dazu gekommen sind die Technischen Operationsfachfrauen<br />
und -männer, welche ihre Ausbildung nach<br />
dem gleichen Prinzip wie die HF Pflege absolvieren. Bedingt<br />
durch das Lehrortsprinzip wurden verschiedene Informationsveranstaltungen<br />
für Berufsinteressierte und Elternabende<br />
organisiert. Was die Zukunft aller Weiterbildungen anbelangt,<br />
fand im Mai eine wegweisende Sitzung zwischen Vertretern<br />
aus dem Gesundheitsdepartement, dem Erziehungsdepartement<br />
und dem Kantonsspital St.Gallen statt. Daraus resultierte<br />
die Gründung einer Projektgruppe, die sich mit dem «Konzept<br />
für die Zukunft der Weiterbildungen für Gesundheitsberufe<br />
des Kantons St.Gallen» auseinandersetzt. Der grosse<br />
Umbruch bei den Weiterbildungen erfolgt in der Bearbeitung<br />
im gesamtschweizerischen Kontext.<br />
Entwicklung Pflege –<br />
Qualität für Menschen im Spital<br />
Das Leitbild Pflege wurde ausserordentlich positiv aufgenommen.<br />
Es veranlasste viele Pflegeteams innezuhalten, und die<br />
eigenen Werte und Ziele zu reflektieren und neu zu verankern.<br />
Aktuelles Wissen und validierte Forschungsergebnisse<br />
wurden von den Pflegeberaterinnen in die Praxis überführt.<br />
Im Projekt Bezugspflege wurde das erarbeitete Konzept von<br />
drei Stationsteams pilotiert. Die Pflegeorganisationsform<br />
Bezugspflege wirkte sich positiv auf die Patientenzufriedenheit,<br />
die Qualität der Pflege und die Arbeitszufriedenheit aus.<br />
Als Knackpunkt hat sich die Dienstplanung herausgestellt. Die<br />
Erfahrungen dieser Teams tragen zu einer praxisorientierten<br />
Ausrichtung des Konzeptes bei der spitalweiten Umsetzung<br />
der Bezugspflege bei. Die Pflegestandards und interdisziplinären<br />
Standards stehen in den aktuellen Versionen im Intra-<br />
net zur Verfügung. Die geplanten Selbst- und Fremdüberprüfungen<br />
von Standards wurden durchgeführt und die sich<br />
daraus ergebenden Hinweise zur Verbesserung der Pflegequalität<br />
umgesetzt. Zur Verbesserung der transkulturellen Kompetenz<br />
und Zusammenarbeit wurden die Ärztinnen und Ärzte<br />
systematisch über den Dolmetscherdienst und das Spitalwörterbuch<br />
informiert.<br />
Informatik Departement Pflege – unternehmensweite<br />
Systemänderungen wirken sich aus<br />
Mit Projektstart im Sommer <strong>2005</strong> läuft seit Dezember eine<br />
Datenerhebung auf drei pflegerischen Stationen, um die Pflegefachsprache<br />
ENP ® (European nursing care pathways) zu<br />
erproben. ENP ® liefert die Inhalte des Pflegeprozesses als<br />
untereinander vernetzte Kataloge zu Pflegediagnosen, Zielen<br />
und Massnahmen in einer elektronischen Dokumentation. Das<br />
kantonale Projekt soll bis Mitte 2006 genügend Daten liefern,<br />
damit weitere Umsetzungsentscheide gefällt werden können.<br />
Auch die Arbeiten rund um die elektronische Patientendokumentation<br />
(KIS/HIS) wirken sich direkt auf die Pflege aus. Im<br />
Rahmen der Neuorientierung des Projekts HIS ist die Informatik<br />
Departement Pflege im Kernteam HIS vertreten. Die Leistungserfassung<br />
in der Pflege (LEP ® ) hat durch aktuelle Themen<br />
wie Kostenträger-Rechnung und DRG deutlich an<br />
Bedeutung gewonnen. Mit dem neu entwickelten LEP ® -Controlling-Konzept<br />
ist ein Hilfsmittel für den korrekten Umgang<br />
mit LEP ® -Daten geschaffen. Die interne Verrechnung der Pflegeleistungen<br />
in der Betriebsbuchhaltung basiert auf den mit<br />
LEP ® erfassten Leistungen. Schwerpunkte der zweiten Jahreshälfte<br />
waren die Integration der Informatik Pflege am Spital<br />
Flawil und die Umstellung auf eine neue Software-Generation<br />
zur Erfassung von LEP ® .<br />
Freiwilligendienst IDEM –<br />
25 Jahre – eine nicht wegzudenkende Investition<br />
Der Freiwilligendienst IDEM feierte <strong>2005</strong> sein 25-jähriges<br />
Bestehen. Dieses Jubiläum wurde mit einer gehaltvollen und<br />
festlichen Feier gewürdigt. Regierungsrätin Heidi Hanselmann<br />
und weitere Rednerinnen und Redner dankten den freiwilligen<br />
Helferinnen und Helfern und würdigten deren unermüdlichen<br />
Einsätze im Dienste der Menschen im Spital. St.Galler<br />
Radio und Fernsehen strahlten Berichte über den Einsatz der<br />
Freiwilligen am Kantonsspital St.Gallen aus.<br />
Die rund 200 freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten<br />
im Berichtsjahr 6 512 Einsätze, insgesamt 1 068 unentgeltliche<br />
Arbeitstunden. Diese Zahl entspricht der Leistung von<br />
rund sieben bezahlten Vollzeitstellen. Es ist erfreulich, dass<br />
immer wieder Frauen und Männer bereit sind, unbezahlte<br />
Arbeit für die Gesellschaft zu leisten.
Thomas Steccanella<br />
Fliegender Im Kantonsspital Kurier zwischen Stadt St.Gallen und Spital immer – Ernst bestens Schädler betreut in Montur. – bei kleineren wie grösseren Eingriffen.<br />
59
60<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Infrastruktur als Rückgrat des Unternehmens<br />
Unser Unternehmen will die Leistungen auf universitärem Niveau erbringen, so steht es in der<br />
Strategie geschrieben. Somit ist definiert, WAS das Unternehmen will. Betrieb & Infrastruktur<br />
nimmt seine unterstützende Rolle beim «WIE und mit welchen Mitteln umsetzen?» wahr. So<br />
müssen etwa sämtliche infrastrukturellen Planungs- und Umsetzungsaktivitäten ausgelöst,<br />
koordiniert und abgestimmt werden. Bei Vorhaben wie der Beschaffung der zweiten Kardioangiographieanlage<br />
ist das eine umfassende Angelegenheit. Die Planung begann mit der Budgetierung<br />
des Gerätes, seiner erforderlichen Zusätze sowie mit dem Abschätzen baulicher<br />
Anpassungen. Letzteres in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt als Beauftragte für die spätere<br />
Ausführung.<br />
In der Umsetzung musste der Kauf des Gerätes zuerst mit einem aufwändigen Verfahren<br />
nach den Richtlinien des öffentlichen Beschaffungswesens vorbereitet werden. In der Folge galt<br />
es, die Bautätigkeiten zu begleiten sowie die termingerechte Übergabe von Gerät und Bau an<br />
den Nutzer sicherzustellen. Es erfüllt uns mit Stolz, wenn Vorhaben wie das erwähnte rasch, in<br />
der abgemachten Qualität und zur Zufriedenheit unserer Kunden abgewickelt werden können.<br />
In diesem Fall vergingen zwischen dem Entscheid der Geschäftsleitung und der Betriebsaufnahme<br />
gerade einmal zehn Monate.<br />
Im Mittelpunkt des Arbeitens stehen bei der Medizin die Abklärung und Behandlung sowie<br />
bei der Pflege die Betreuung von Patientinnen und Patienten. Das Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die medizinischen und pflegerischen<br />
Leistungen auf dem geforderten hohen Niveau erbracht werden können. Aus diesem Selbstverständnis<br />
heraus hat das oberste Kader die Mission und damit den Anspruch an unser Tun formuliert:<br />
Mit unseren Services bilden wir das infrastrukturelle Rückgrat des Unternehmens und<br />
weiterer Partner. Wir tragen entscheidend zum Erfolg des Unternehmens bei. Mit der Namensänderung<br />
von Betrieb & Organisation auf Betrieb & «Infrastruktur» wird die Ausrichtung auf<br />
diese Kernfunktion zusätzlich verdeutlicht.<br />
Guido Bucher, ex. MHSA<br />
Leiter Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Hotellerie Thomas Sojak<br />
Informatik Jürg Lindenmann<br />
Kommunikationsdienst Hermann Fuhrimann<br />
Logistik ab Mai 2006: Jürg Schiesser<br />
– Materialdienst Reinhard Kuster<br />
Marketing Guido Bucher / Angelika Heuberger<br />
Organisation (bis Ende Dezember <strong>2005</strong>) Alma Mähr<br />
Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie Christof Stäheli<br />
Technischer Dienst Eduard Rüdlinger
Hotellerie –<br />
für das Wohlbefinden von Patientinnen, Patienten,<br />
Besuchern und Mitarbeitenden<br />
Das Wohl der Patienten und Patientinnen steht klar im Zentrum<br />
der Dienstleistungen der Hotellerie. Von der täglichen<br />
Zimmerreinigung über die Wäschelogistik bis hin zu einer<br />
genussvollen Ernährung trägt die Hotellerie dazu bei, dass<br />
in der Pflege und der Medizin die geforderten Spitzenleistungen<br />
erbracht werden können. Neben diesen Aufgaben<br />
gilt es aber auch, die Wünsche und Bedürfnisse der Besuchenden<br />
und der Mitarbeitenden zu erfüllen.<br />
Das Logierwesen als temporäres Daheim für rund 200<br />
Mitarbeitende spielt dabei eine besondere Rolle. In diesem<br />
Bereich konnten wiederum einige Zimmer renoviert werden,<br />
um so ein behaglicheres Wohnen zu ermöglichen. Zudem<br />
wurde durch den Erwerb einer neuen Administrationssoftware<br />
ein wichtiger Schritt für eine kundenfreundliche Verwaltung<br />
der rund 00 Personalzimmer getätigt.<br />
Mit der Umgestaltung und Neumöblierung der Kaffeebar<br />
im Haus 0 wurde ein Ort des Wohlbefindens und der<br />
Entspannung auf dem Gelände des Kantonsspitals geschaffen.<br />
Im neu gestalteten «al terzo» können sowohl Besuchende<br />
wie auch Mitarbeitende eine authentische italienische<br />
Kaffeekultur geniessen und eine kurze Pause vom Spitalalltag<br />
machen. Der Erfolg des neu gestalteten «al terzo» zeigt,<br />
dass auch kleine Investitionen in die öffentlichen Räume des<br />
Spitals eine grosse Wirkung bringen können.<br />
Informatik –<br />
fit für den Wandel<br />
Stetig ist nur der Wandel, was gerade an die Informatik-Systeme<br />
als das elektronische Abbild des Unternehmens Spital<br />
besondere Ansprüche hinsichtlich Flexibilität und Wandelbarkeit<br />
stellt.<br />
Nach der gelungenen Investition in die Informatik-Infrastruktur<br />
kommen nun neue Aufgaben auf die Informatik zu.<br />
Bestimmend für die Investitionen in den nächsten Jahren<br />
werden vor allem die Lösungen zur Unterstützung von organisatorischen<br />
Herausforderungen wie das neue stationäre<br />
Abrechnungssystem (DRG), Radiologische Bilddatenbewirtschaftung<br />
(RIS/PACS) und Patientenmanagement (HIS)<br />
sein.<br />
Im Rahmen der schweizerischen und kantonalen<br />
E-Health-Strategie gilt es, die Anbindung der Versicherten-<br />
/Patientenkarte und den elektronischen Datenaustausch mit<br />
Hausärzten, Spitälern und Behörden sicherzustellen.<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Damit diese anspruchsvollen Arbeiten gemeistert werden<br />
können, wird gezielt investiert, nicht nur in Technologien,<br />
sondern auch in die Ausbildung der Informatik-Mitarbeitenden<br />
und in die Dienstleistungs-Kultur.<br />
Mittels Servicemanagement und der Bereitstellung von<br />
Informatik-Werkzeugen wird sichergestellt, dass die Informatik<br />
als Servicedienstleister die optimale Unterstützung im<br />
Unternehmen bietet. So konnten auch Aufgaben wie die<br />
Informatik-Integration des Spitals Flawil termingerecht und<br />
in der geforderten Qualität gelöst werden.<br />
Kommunikationsdienst –<br />
ein neuer Internetauftritt für ein neues Unternehmen<br />
Wissen hat heute in elektronischer Form verfügbar zu sein.<br />
In unserer stark digital geprägten Arbeitswelt ist dies zu<br />
einem festen Bestandteil geworden. Nicht nur die maximal<br />
wünschbare Breite der Information zählt, nein, es sind auch<br />
Aktualität und Qualität, die über die Zufriedenheit entscheiden.<br />
Die dabei angewandten Technologien jagen sich von<br />
Tag zu Tag aufs Neue. Für einen Informationsanbieter bedeutet<br />
dies den ständigen Einsatz für den Kunden, um die<br />
Ansprüche erfüllen zu können. Aktualität, umfassende<br />
Information, hohe Qualität, benutzergerechte Informationsstruktur<br />
und die Anwendung einer innovativen Technologie<br />
haben die Geschäftsleitung bewogen, die elektronischen<br />
Medien unseres Unternehmens einem grundlegenden<br />
Relaunch zu unterziehen. Auf 1. Januar 2006 sind die Vorbereitungsarbeiten<br />
abgeschlossen und die ersten Informationsbereiche<br />
aktiv ins weltweite Web gestellt worden:<br />
www.kssg.ch. Diese Arbeiten setzen sich fort und werden<br />
auf Mitte des kommenden Jahres für das gesamte Angebot<br />
des Unternehmens Kantonsspital St.Gallen abgeschlossen<br />
werden können. Damit wird das «neue Kleid» des elektronischen<br />
Wissensangebotes stehen – für eine interaktiv<br />
bewegte Zukunft.<br />
61
62<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Logistik –<br />
Effizienzsteigerung beim Warenumschlag<br />
Anfang <strong>2005</strong> wurde die bauliche Anpassung der neuen<br />
Warenannahme abgeschlossen. Bei unveränderter Bodenfläche<br />
wird nun der Raum der Warenannahme wirtschaftlicher<br />
genutzt. Zentrallager-Artikel wurden ausgelagert und<br />
werden bedarfsgerecht angeliefert. Dadurch konnte das<br />
Zentrallager im Herbst von zwei auf eine Ebene reduziert<br />
werden, was einer Lagerplatzeinsparung von ca. 0 Prozent<br />
entspricht. Der frei gewordene Raum steht dem geplanten<br />
Ausbau der zentralen Sterilgüteraufbereitung zur Verfügung.<br />
Die grössere Kapazität für die Warenannahme und<br />
die konsequente Ausrichtung der Beschaffung auf die neu<br />
definierten Logistik-Prozesse sind der Grundstock einer effizienten<br />
Materialversorgung der Stationen.<br />
Der Versorgungsanspruch ist hoch und die Ansprüche an<br />
den Materialtransportdienst in- und ausserhalb des Spitalkerngebietes<br />
steigen. Das verlangt eine konsequente Optimierung<br />
der Aufgaben. Zudem erfordern die Spezialisierung<br />
der medizinischen Versorgung und die damit verbundenen<br />
Sortimentsveränderungen eine konsequente und laufende<br />
Stammdatenanpassung. Die Integration der Beschaffung<br />
von medizinischen Verbrauchsgütern der Spitäler Rorschach<br />
und Flawil in die zentrale Beschaffung läuft seit dem Sommer<br />
und wird im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen<br />
werden können.<br />
Organisation –<br />
gut informiert: Die neuen Kollegen im Spital Flawil<br />
Eine der grössten Herausforderungen im vergangenen<br />
Geschäftsjahr war im Zusammenhang mit der Integration<br />
des Spitals Flawil die Auseinandersetzung mit der Problemstellung:<br />
Welche Informationen müssen wie und an wen<br />
transferiert werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gezielt bei den organisatorischen und technischen Veränderungsprozessen<br />
zu unterstützen und zu begleiten. Und<br />
welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten gilt es dabei<br />
zu berücksichtigen.<br />
Im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten<br />
Fachbereiche des Kantonsspitals St.Gallen und des<br />
Spitals Flawil wurden diese Fragen angegangen. Gemeinsam<br />
wurden die Schulungsmodule definiert und priorisiert,<br />
die Ressourcen- und Terminplanung gestaltet. Aus dieser<br />
Zusammenarbeit resultierte ein Schulungsangebot mit insgesamt<br />
elf Kursmodulen.<br />
Der Erfolg solcher Projekte wird getragen von der Motivation<br />
der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowie ihrer Bereitschaft zur aktiven Umsetzung. Aus der Perspektive<br />
des Bildungs- beziehungsweise Wissensmanagements<br />
war es aber ebenso wichtig, nicht nur Informationen<br />
zu transferieren, sondern auch ein gemeinsames Verständnis<br />
für organisationale Zusammenhänge zu fördern und die<br />
Mitarbeitenden auf unternehmenskulturelle Aspekte zu sensibilisieren.<br />
Technischer Dienst –<br />
Garant für einen ausfallfreien medizinischen Betrieb<br />
Verschiedene Installationen im medizintechnischen Bereich<br />
erforderten bauliche Massnahmen. Speziell bei grossen<br />
Geräten waren Anpassungen für Klimakühlung und Bodenbelastung<br />
notwendig, was den Einsatz der Geräte optimiert.<br />
Gefragt war die Mitarbeit insbesondere beim Einbau der<br />
medizintechnischen Geräte in der Kardio-Angiographieanlage,<br />
bei der Neuinstallation einer Doppelkopfkamera in<br />
der Nuklearmedizin und beim Ersatz von zwei Röntgengeräten.<br />
Die Montage der Linearbeschleuniger in der Radio-<br />
Onkologie konnte abgeschlossen werden, nachdem aus<br />
Rücksicht auf den laufenden Betrieb etappenweise umgebaut<br />
wurde. Die Erweiterung der Medizinischen Intensivstation<br />
im Haus 01 wurde Ende Januar 2006 fertig gestellt. Die<br />
Integration des Spitals Flawil in die Versorgungsregion<br />
St.Gallen erforderte im Technischen Dienst eine Neustrukturierung<br />
in der Organisation. Zur Stärkung der Medizintechnik<br />
konnten durch Umdispositionen Verbesserungen in<br />
Rorschach und Flawil erreicht werden. Die Führung des<br />
Technischen Dienstes im Spital Flawil wurde Anfang Oktober<br />
<strong>2005</strong> übernommen. Am Sicherheitstag wurden speziell<br />
die Notstromgruppen überprüft. Beim erfolgreichen Testen<br />
der drei am Kantonsspital St.Gallen zur Verfügung stehenden<br />
Notstromgruppen können immer wieder kleine, aber<br />
trotzdem wichtige Erkenntnisse gewonnen und Verbesserungen<br />
realisiert werden. Der wirklichkeitsnahe Test wird<br />
jährlich zur Überprüfung der Gesamtinstallation durchgeführt.
Nathalie Burth mit Laron<br />
Geniesst die Nähe zu ihrem zu früh geborenen Sohn – möglich durch die Betreuung in der Neonatalogie.<br />
6
64<br />
Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />
Stabsdienste – wertvolle Unterstützung der Direktion und<br />
Unternehmensbereiche<br />
Die Stabsdienste unterstützen den Direktor und die Geschäftsleitung in der Vorbereitung<br />
und zum Teil auch in der Umsetzung von Unternehmensentscheiden. Daneben übernimmt<br />
jeder Dienst eigenständige, sehr qualifizierte Aufgaben, direkt zu Gunsten der einzelnen<br />
Unternehmensbereiche.<br />
Als grösster Bereich steht der Personaldienst im Fokus mannigfacher Interessen. Nach<br />
über vier Jahren verlässt dessen Leiterin Ingrid Markart das Kantonsspital St.Gallen aus<br />
familiären Gründen. Ich danke Frau Markart für ihre wertvollen Dienste, speziell für ihre<br />
juristische Fachkompetenz in Personalangelegenheiten.<br />
Die Betriebs- und Supportorganisation SAP unter der Leitung von Kurt Och steht an<br />
wichtigen Schnittstellen von Finanzen und Informatik und ist für die Direktion Garant korrekter<br />
Umsetzungen von Systemen und Programmen.<br />
Hans Leuenberger<br />
Direktor und Vorsitzender Geschäftsleitung<br />
Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />
Direktionssekretariat Barbara Scholl<br />
Direktionsassistentin Simone Schlegel (bis Ende November <strong>2005</strong>)<br />
Koordinator Geschäftsführung Urs Buschor (ab März 2006)<br />
Medienbeauftragte Angelika Heuberger<br />
Rechtsdienst lic. iur. HSG, RA Daniela Ittensohn<br />
Personaldienst lic. iur. RA Ingrid Markart (bis Ende Dezember <strong>2005</strong>)<br />
Urs Fischer (seit Januar 2006)<br />
Qualitätsmanagement Dr. med. Norbert Rose<br />
Betriebs- und Supportorganisation Kurt Och<br />
Seelsorge Niklaus Lippuner, evangelischer Pfarrer<br />
Beat Weber, evangelischer Pfarrer<br />
Susanne Weber-Bollnow, evangelische Pfarrerin<br />
Marlis Fabienne Bucher, katholische Seelsorgerin<br />
Markus Schöbi, katholischer Pfarrer<br />
Josef Schönauer, katholischer Seelsorger<br />
Betriebswirtschaftliche Stabsstelle lic. oec. HSG Hansjörg Höchner
Medienbeauftragte –<br />
erfolgreiche Kommunikation der Neuerungen<br />
Höhepunkte aus dem Unternehmen Spitalregion St.Gallen<br />
Rorschach bis zum neuen Auftritt des Kantonsspitals St.Gallen<br />
kundzutun, gehörte zu den Kernaufgaben der Medienbeauftragten.<br />
Medienschaffenden wurde angeboten,<br />
Kontakte mit Fachspezialisten herzustellen und Aufnahmearbeiten<br />
zu organisieren und zu begleiten. Dazu gab es Einladungen<br />
zu Medienorientierungen, und mit Medienmitteilungen,<br />
farbigen Broschüren sowie Plakaten wurde direkt<br />
informiert. Publikumsnahe Themen wie die Nacht in der<br />
Schlafmedizin oder der Tag der offenen Tür im Spital Rorschach<br />
zogen Medienschaffende und viele Interessierte an.<br />
Die gut zwanzig öffentlichen Vorträge am Kantonsspital<br />
St.Gallen besuchten über tausend Personen. Ebenso wurde<br />
auf Anfragen von Medienschaffenden eingegangen. Aus<br />
dieser Zusammenarbeit und dank der aktiven Mitarbeit von<br />
Fachspezialistinnen und -spezialisten wurden Ausstrahlungen<br />
im Schweizer Fernsehen zum Beispiel zum Thema<br />
Vogelgrippe und über die Stroke Unit möglich. Die privaten<br />
Fernsehsender gingen auf regionale Themen wie das Bauprojekt<br />
Pathologie/Rechtsmedizin, Angebote aus der Palliativmedizin<br />
und die Integration des Spitals Flawil ein. Die Tendenz,<br />
den Medien Einblick und Informationen vor Ort zu<br />
geben, ist steigend und bedeutet aufwändigere Vorbereitungen<br />
und den Einsatz mehrerer Beteiligter. Es gilt dann,<br />
die betreffenden Mitarbeitenden, deren Vorgesetzte, Patientinnen<br />
und Patienten und zufällig in der Nähe Anwesende<br />
über das Vorhaben zu informieren und unter Wahrung der<br />
Privatsphäre Bild- und Tonaufnahmen zu ermöglichen.<br />
Rechtsdienst –<br />
Anpassungsbedarf beim Organisationsrecht<br />
Das vielfältige Angebot des Rechtsdienstes wurde auch im<br />
Berichtsjahr unvermindert stark nachgefragt. Das Projekt<br />
«Integration Spital Flawil» mit den Herausforderungen der<br />
Übernahme und der Anpassung der Verträge sowie dem<br />
Abschluss des Übernahmevertrages standen im Vordergrund.<br />
Das Reformprojekt QUADRIGA II, welches Anpassungsbedarf<br />
in den Grundlagen des Organisationsrechts<br />
erforderte, konnte aufgrund der definitiven Beschlussfassung<br />
des Kantonsrats erst gegen Ende des Jahres konkret<br />
angegangen werden. Mit der Neustrukturierung zu einem<br />
Verwaltungsrat, welcher durch eine geschäftsführende Stel-<br />
Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />
le beim Gesundheitsdepartement unterstützt wird, endete<br />
der Auftrag der Protokollführung durch den Rechtsdienst.<br />
Die Neuerungen zogen einen Handlungsbedarf auf Stufe<br />
der Departemente in Form von Satzungen nach sich. Die<br />
Erarbeitung dieser wurde seitens des Rechtsdienstes koordiniert<br />
und unterstützt.<br />
Nebst den organisationsrechtlichen Aufgaben verlangte<br />
das steigende Kooperationsbedürfnis in verschiedenen Bereichen<br />
die Mitwirkung des Rechtsdienstes bei der vertraglichen<br />
Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit Externen.<br />
Dem Zweck der Rechtssicherheit dienten die zahlreichen<br />
Referate, insbesondere in den CIRS-Seminaren (Critical<br />
Incident Reporting System). Als Höhepunkt dieser Tätigkeit<br />
darf der Vortrag am 2. Intensivpflege Symposium<br />
erwähnt werden.<br />
Personaldienst – Optimierung des neuen Systems<br />
zur Arbeitszeiterfassung<br />
Die Entwicklung und Optimierung der Strukturen, Prozesse<br />
und Dienstleistungen prägten das Jahr <strong>2005</strong>. Im Lohnbüro<br />
konnten dank starkem Einsatz der neuen Mitabeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und der Unterstützung aller Teammitglieder<br />
des Personaldienstes die neuen betriebsweiten und führungsorientierten<br />
Anforderungen und Bedürfnisse im<br />
Wesentlichen optimal umgesetzt, in effiziente Prozesse<br />
gekleidet und das Fachwissen neu erarbeitet werden. Mit<br />
ausserordentlichen Arbeitseinsätzen wurde das neue System<br />
zur Arbeitszeiterfassung (AZE) per 1. Jannuar <strong>2005</strong> eingeführt.<br />
Verbesserungs- und Entwicklungsarbeiten absorbierten<br />
alle Involvierten während vieler Monate. Aspekte<br />
des Arbeitsgesetzes flossen fortlaufend ein, so dass bereits<br />
heute ein schweizweit fortschrittliches System besteht.<br />
Die eingeführte AZE-Steuerungskommission, das AZE-Helpdesk<br />
sowie die zahlreichen AZE-Schulungen erwiesen sich<br />
als dringend benötigte, wertvolle Unterstützung für Betrieb<br />
und Entwicklung des Systems, insbesondere auch für<br />
die Führungs- und AZE-Verantwortlichen. Im Projekt «Integration<br />
Flawil» führte die engagierte Kooperation aller<br />
Beteiligten zu einem ausgezeichneten Abschluss. Eine breit<br />
angelegte Erhebung zu den Dienstleistungen des Personaldienstes<br />
ergab eine sehr gute persönliche Betreuung und<br />
Unterstützung der Vorgesetzten und Mitarbeitenden.<br />
Aspekte mit Handlungsbedarf wurden zur Weiterbearbeitung<br />
aufgenommen.<br />
65
66<br />
Bereichs- und Stabsdienste der Direktion<br />
Qualitätsmanagement – ein wichtiger Teil des Spitals<br />
Wenn heute Patientinnen oder Patienten in ein Spital eintreten,<br />
erwarten sie viel. Im Zentrum stehen Anforderungen<br />
an die Leistungsqualität. Eine Behandlung soll mit bestmöglichem<br />
Erfolg bzw. Heilung der Erkrankung abgeschlossen<br />
werden. Alle im Spital tätigen Mitarbeitenden sind diesem<br />
Ziel tagtäglich verschrieben. Das Qualitätsmanagement<br />
unterstützt dies an den verschiedensten Orten im Spital.<br />
Dass das Qualitätsmanagement des Kantonsspitals<br />
St.Gallen und des Spitals Rorschach ein aussergewöhnliches<br />
Niveau erreicht hat, zeigt das im November <strong>2005</strong> verliehene<br />
Zertifikat der sanaCERT suisse (siehe Bild Seite 9). Es weist ein<br />
funktionierendes Qualitätsmanagement in den Standards<br />
Qualitätsmanagement, Spitalhygiene, Patientenzufriedenheit,<br />
Schmerzbekämpfung, Chirurgie, Pflege, Umgang mit<br />
kritischen Zwischenfällen, Geburtshilfe und Rettungsdienst<br />
aus.<br />
Die 2001 begonnenen Arbeiten zum Aufbau eines spitalweiten<br />
Fehlermeldesystems haben geholfen, das Thema<br />
Patientensicherheit für alle Mitarbeitenden präsent zu<br />
machen. Viele Mosaiksteine von Handlungen in der Diagnostik,<br />
der Therapie und der Pflege wurden bis heute verbessert.<br />
Das Kantonsspital St.Gallen und das Spital Rorschach<br />
nahmen mit dem St.Galler CIRS (Critical Incident<br />
Reporting System) am Qualitätspreis «Golden Helix Award<br />
<strong>2005</strong>» (siehe Bild Seite 9) der deutschen und österreichischen<br />
Krankenhausdirektoren teil. Unter 26 teilnehmenden<br />
Qualitätsprojekten konnte nicht der Gewinn aber<br />
ein Platz unter den besten vier Qualitätsprojekten der Finalrunde<br />
erreicht werden.<br />
Betriebs und Supportorganisation – Weiterentwicklung<br />
und Ausbau von SAPProgrammen<br />
Die heute bestehenden SAP-Module FI, CO und IS-H wurden<br />
im Jahr <strong>2005</strong> in Zusammenarbeit mit den betroffenen<br />
Fachabteilungen wesentlich weiterentwickelt. Nebst Anpassungen<br />
an die bestehenden Prozesse sind auch viele neue<br />
Auswertungen für die einzelnen Bereiche durch die SAP<br />
Betriebs- und Supportorganisation (B.U.S.) geschaffen worden.<br />
Dazu wurden 6 neue Programme und Reports erstellt.<br />
Da die Auswertungen bereits einen beachtlichen Anteil der<br />
Systemressourcen beanspruchen, soll das Produktivsystem<br />
durch ein neues Management-Informationssystem nachhaltig<br />
entlastet werden. Dazu wurde Ende Oktober <strong>2005</strong> das<br />
Projekt Business-Warehouse gestartet.<br />
Nebst den ständigen Anpassungen und Supportaktivi-<br />
täten haben die Projektarbeiten einen grossen Anteil an den<br />
Kapazitäten der SAP B.U.S. eingenommen. Dazu gehören<br />
das Management-Informationssystem und der elektronische<br />
Datenaustausch mit Garanten. An der Integration des Fachinstituts<br />
der Ostschweiz für Reproduktionsmedizin und<br />
gynäkologische Endokrinologie sowie der des Spitals Flawil<br />
und in der Verwaltung der Personalwohnungen wurde aktiv<br />
mitgearbeitet. Um die Dienstleistungen der SAP Betriebs-<br />
und Supportorganisation effizient und effektiv erbringen zu<br />
können, ist eine enge und gute Zusammenarbeit mit den<br />
Fachbereichen unabdingbar. Diese Zusammenarbeit konnte<br />
<strong>2005</strong> durch verschiedenste Massnahmen stark verbessert<br />
werden.<br />
Seelsorge – mit Kopf, Herz und Hand<br />
Im Zentrum der seelsorglichen Tätigkeit steht nach wie vor<br />
der persönliche Kontakt mit Patientinnen und Patienten. Die<br />
Seelsorger beider Konfessionen stehen für Gespräche und<br />
das Feiern von Ritualen, aber auch für die Betreuung der<br />
Mitarbeitenden zur Verfügung.<br />
Besondere Aufmerksamkeit kommt der Begleitung von<br />
Patienten und deren Angehörigen auf den Spezialstationen<br />
zu. Immer wieder werden wir zu Kriseninterventionen auf<br />
die Intensivstationen, die Zentrale Notfallstation und die<br />
onkologischen Stationen gerufen.<br />
Die Seelsorge engagierte sich in verschiedenen ethischen<br />
Zirkeln (Ethikforum, ethische Pflegefachgespräche) und bei<br />
Round tables auf der Palliativstation und der Nephrologie.<br />
Oft gilt es, Patienten und deren Angehörige nach Diagnose<br />
einer schweren Erkrankung oder bei Diskussionen um<br />
Therapieweiterführungen zu unterstützen.<br />
Durch die Offenhaltung der spirituellen Dimension trägt<br />
die Seelsorge zu einer ganzheitlichen Betrachtung und<br />
Lösung der Probleme bei. Dies gelingt durch eine gute interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit anderen Diensten am<br />
Spital und Seelsorgern anderer Religionen. In den Spitalkapellen<br />
werden regelmässig Gottesdienste – sonntags mit<br />
Bettenabholdienst – und ökumenische Veranstaltungen<br />
angeboten.
Inhaltsverzeichnis Departement Finanzen<br />
Editorial 68<br />
Finanzkommentar 69<br />
Jahresrechnung<br />
Bilanz 70<br />
Erfolgsrechnung 72<br />
Geldflussrechnung 72<br />
Anhang 74<br />
Erläuterungen zur Bilanz 75<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 81<br />
Erläuterungen zur Geldflussrechnung 84<br />
Sonstige Angaben 84<br />
Antrag zur Gewinnverwendung 85<br />
Revisionsbericht 87<br />
Departement Finanzen<br />
67
68<br />
Departement Finanzen<br />
Fit in die Zukunft<br />
René Thurnheer<br />
Leiter Departement Finanzen<br />
Departement Finanzen<br />
Stabsdienste/Honorare Andreas Fischer<br />
Rechnungswesen Reto Gmünder<br />
– Finanzbuchhaltung Brigitte Scheiwiller<br />
– Betriebsbuchhaltung Christoph Minder<br />
Tarife + Leistungen Monika Steinberger a.i.<br />
– Administrative Aufnahme Daniela Graf<br />
– Leistungsbearbeitung Susan Nef<br />
– Tarife Monika Steinberger a.i.<br />
Controlling Roger Weishaupt<br />
Projekte und Entwicklung Matthias Mayrhofer<br />
Das Jahr <strong>2005</strong> stand für das Departement Finanzen im Zeichen der Weiterentwicklung.<br />
Mit ausserordentlichem Engagement aller Mitarbeitenden konnten wir uns weiter positionieren,<br />
konsolidieren und haben so zukunftsweisende Akzente gesetzt. Unser Departement<br />
wird als kompetenter Dienstleister wahrgenommen.<br />
Die neu lancierte Betriebsbuchhaltung ermöglichte dem Controlling, seine Kerntätigkeiten<br />
vertieft zu betreiben. Neben den standardmässigen Controllinggesprächen<br />
wurden unter anderen knapp ein Dutzend Businesspläne für anstehende Investitionsentscheide<br />
aufbereitet. Damit konnten sowohl den Führungsgremien als auch den<br />
Führungskräften im Unternehmen wichtige betriebswirtschaftliche Grundlagen für Entscheide<br />
vermittelt werden. Mit dem im Herbst gestarteten pilotmässigen Finanzcontrolling<br />
für das Departement Pflege und die Klinik für Urologie möchten wir weitere Erfahrungen<br />
in der Dezentralisierung des finanziellen Controllings sammeln.<br />
<strong>2005</strong> haben wir den neuen Bereich Projekte und Entwicklung initiiert. Im Projektteil<br />
wird das spitalweite Projekt «Fit for DRG» geführt. Im Weiteren konnte ein Tarif- und<br />
Leistungscontrolling mit Schwerpunkt auf den Instituten gestartet werden. Im Bereich<br />
Tarif- und Leistungswesen haben wir mit zahlreichen Projekten den departementsinternen<br />
Betrieb optimiert. Als Konsequenz werden wir den Bereich künftig nicht mehr fachspezifisch<br />
nach Abteilungen, sondern prozessorientiert – ausgerichtet auf Kliniken und<br />
Institute – führen. Ein wichtiges Ziel dieser organisatorischen Weiterentwicklung haben<br />
wir bereits erreicht. Wir konnten die Durchlaufzeit vom Austritt des stationären Patienten<br />
bis zur Rechnungsstellung von über 50 Tagen im Jahr 2004 auf durchschnittlich<br />
12 Tage senken.<br />
Im kommenden Jahr werden wir uns mit der Weiterentwicklung unserer Kernprozesse<br />
beschäftigen, die wir mit der Zertifizierung nach ISO 9001:2000 dokumentieren<br />
möchten. In den Projekten «Fit for DRG» Diagnosis Related Groups und «HIS» Hospital<br />
Information System (Erklärungen siehe Umschlagklappe), werden wir 2006 einen tragfähigen<br />
Prototypen für die Zukunft bauen.
Finanzkommentar<br />
Ergebnis<br />
Durch das restriktive Kostenmanagement und den Anstieg im ambulanten Ertrag fiel das Geschäftsjahr erfreulich aus. Im<br />
Besonderen die Bereiche Angiologie, Dermatologie, Endokrinologie, Infektiologie, Nephrologie, Rheumatologie und die<br />
Augenklinik haben in ihren ambulanten Bereichen wesentlich zur Verbesserung des Ergebnisses beigetragen. Das Betriebsjahr<br />
verlief ohne grosse Sondereinflüsse und die Aufwände entwickeln sich entsprechend stabil.<br />
Geschäftsgang Spitalregion St.Gallen Rorschach <strong>2005</strong> im Vergleich zu 2004<br />
Departement Finanzen<br />
<strong>2005</strong> 2004 Abweichung<br />
Jahresergebnis in TCHF 9 410 2 7 0 244.7%<br />
Vorhandene Betten 828 829 -0.2%<br />
Durchschnittlich betriebene Betten (ohne Säuglingsbetten) 75 780 - .5%<br />
Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 89.8 % 89.0 % 0.9%<br />
Anzahl Patientenaustritte stationär 28 475 28 52 -0.2%<br />
– davon Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten 25. % 26.1% - .1%<br />
Anzahl Pflegetage stationär 257 10 264 15 -2.7%<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 9.0 9. - .2%<br />
Erträge stationär in TCHF 195 896 199 46 -1.7%<br />
Erträge ambulant in TCHF 102 285 88 806 15.2%<br />
Erträge Kanton in TCHF 1 8 011 1 6 884 0.8%<br />
Erträge netto in TCHF 458 947 4 9 750 4.4%<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF -262 27 -248 206 5.7%<br />
Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende 2 49 2 4 1 2.6%<br />
Medizinischer Bedarf in TCHF -89 797 -84 909 5.8%<br />
Der stationäre Bereich weist praktisch die gleichen Austritte wie im Vorjahr aus. Sowohl die durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
der stationären Patienten als auch der Anteil an Halbprivat- und Privatpatienten ist im Rahmen der Erwartung erneut<br />
gesunken. Dies bewirkt einen leichten Rückgang der stationären Erträge. Die ambulanten Mehrerträge vermögen die Einbussen<br />
im stationären Ertrag mehr als zu kompensieren.<br />
Die Zunahme des Personalbestandes ist die Folge der geleisteten Mehrarbeiten. Der Personalaufwand fällt leicht zeitverzögert<br />
im Verhältnis zu den Mehrerträgen aus. Unterproportional zum Wachstum haben sich die Betriebsaufwände entwickelt.<br />
Nebst dem verbesserten Betriebsergebnis zeigt sich im neutralen Erfolg eine starke Verbesserung. Rückstellungen konnten<br />
dank dem Wegfall von Sondereinflüssen reduziert werden.<br />
69
70<br />
Departement Finanzen<br />
Bilanz per 1. Dezember Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel 1 2 425 7 2 6<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 62 582 92 80<br />
– Delkredere 2 - 240 - 147<br />
Kontokorrent Kanton 3 20 812 0<br />
Übrige Forderungen 574 596<br />
Warenvorräte 4 6 557 7 78<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 5 10 210 500<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 6 8 96 8 529<br />
Umlaufvermögen 111 316 116 895<br />
Finanzanlagen 7 p.m. 100<br />
Sachanlagen 8 4 71 6 167<br />
Sachanlagen in Leasing 9 1 457 1 958<br />
Anlagevermögen 44 828 38 225<br />
Aktiven 156 144 155 120<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10 21 285 19 604<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 11 8 506 8 884<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 12 9 242 1 112<br />
Kontokorrent Kanton 3 0 4 400<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 39 033 46 000<br />
Langfristige Darlehen Kanton 13 50 000 50 000<br />
Rückstellungen 14 11 6 2 1 4 9<br />
Fonds und Stiftungskapital 15 9 079 7 566<br />
Patientenfonds 16 5 155 5 046<br />
Langfristiges Fremdkapital 75 866 76 051<br />
Fremdkapital 114 899 122 051<br />
Dotationskapital 1 120 1 120<br />
Gesetzliche Pflichtreserven 90<br />
Ergebnisvortrag 25 -781<br />
Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />
Eigenkapital 17 41 245 33 069<br />
Passiven 156 144 155 120
Erfolgsrechnung 1. Januar bis 1. Dezember Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
Departement Finanzen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />
Erträge stationär 195 896 199 46<br />
Erträge ambulant 102 285 88 806<br />
Erträge übrige 24 951 16 528<br />
Erträge Kanton 28 1 8 011 1 6 884<br />
Erträge brutto 461 143 441 564<br />
Ertragsminderungen -2 196 -1 814<br />
Erträge netto 18 458 947 439 750<br />
Besoldungsaufwand -228 549 -217 824<br />
Sozialleistungen -28 760 -26 548<br />
Personalnebenkosten -5 018 - 8 4<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare 262 327 248 206<br />
Arzthonorare -24 0 5 -2 220<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren -887 -1 899<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen 24 922 25 119<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 287 249 273 325<br />
Medizinischer Bedarf 20 -89 797 -84 909<br />
Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons 21, 28 -15 820 -17 509<br />
Sonstiger Betriebsaufwand 22 -46 005 -46 247<br />
Übriger Aufwand 151 622 148 665<br />
Aufwand 438 871 421 990<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) 20 076 17 760<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 8, 9 -11 271 -10 112<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 8 805 7 648<br />
Zinsaufwand Kantonsdarlehen 28 -1 41 -656<br />
Übriger Finanzaufwand -207 -902<br />
Finanzertrag 170 45<br />
Finanzergebnis 23 1 450 1 513<br />
Betriebsergebnis 7 355 6 135<br />
Neutraler Aufwand -1 2 6 - 78<br />
Neutraler Ertrag 291 78<br />
Neutraler Erfolg 24 2 055 3 405<br />
Jahresergebnis 9 410 2 730<br />
71
72<br />
Departement Finanzen<br />
Geldflussrechnung Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
Fonds flüssige Mittel<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2005</strong> 2004<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />
Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 11 271 10 112<br />
Direktabschreibungen auf Sachanlagen < CHF 000 5 261 220<br />
Rückstellungen -1 807 5 61<br />
Cash Flow brutto 24 135 21 675<br />
Forderungen 27 6 857<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten -6 710 - 500<br />
Warenvorräte 821 598<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 1 -1 850<br />
Veränderung des Umlaufvermögens 21 580 3 895<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1 0 860<br />
Passive Rechnungsabgrenzung - 870 -4 227<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 25 43 148 17 413<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Investitionen in Sachanlagen -18 170 -16 558<br />
Investitionen in Sachanlagen < CHF 000 -5 261 - 220<br />
Desinvestitionen Sachanlagen 195<br />
Desinvestitionen Finanzanlagen 100 220<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit 26 23 136 19 558<br />
Free Cash Flow 20 012 2 145<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Veränderung Dotationskapital -5<br />
Ausschüttung Gewinnanteil Kanton -779 5<br />
Ausschüttung Gewinnanteile an Personal -455<br />
Veränderung Kontokorrent Kanton ohne Gewinnanteil -25 211 -64 089<br />
Veränderung langfristige Darlehen Kanton 50 000<br />
Veränderung Patientenfonds, Fonds-, und Stiftungskapital 1 622 2 985<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 24 823 11 104<br />
Bestandesveränderung Fonds 4 811 13 249<br />
Nachweis Bestandesveränderung Fonds<br />
Flüssige Mittel am Anfang des Jahres 7 2 6 20 485<br />
Flüssige Mittel am Ende des Jahres 2 425 7 2 6<br />
Nachweis Bestandesveränderung Fonds 4 811 13 249
Alexandra Casutt Zahner mit Gian und Mara<br />
Bei Schwangerschaft und Geburt leistete die Frauenklinik hervorragende Arbeit.<br />
7
74<br />
Departement Finanzen<br />
Anhang der Jahresrechnung <strong>2005</strong><br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Die Rechnungslegung der Spitalregion St.Gallen Rorschach<br />
erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur<br />
Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Die Jahresrechnung<br />
basiert auf dem geprüften Abschluss per 1. Dezember und<br />
vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true<br />
and fair view). Die Jahresrechnung entspricht den Vorschriften<br />
des Kantons St.Gallen und dem schweizerischen<br />
Recht.<br />
Bewertungsgrundsätze<br />
Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Nominal- oder<br />
Anschaffungswerten. Spezielle Bewertungsmethoden sind<br />
in den entsprechenden Erläuterungen beschrieben.<br />
Immaterielles Anlagevermögen<br />
Alle Rechte aus den Drittmittel-finanzierten Forschungsbeiträgen<br />
an die Spitalregion St.Gallen Rorschach sind grundsätzlich<br />
an die Kapitalgeber abgetreten. Aufwendungen für<br />
Forschung und Entwicklung werden nicht aktiviert, sondern<br />
direkt der Erfolgsrechnung belastet. Es bestehen weder von<br />
Dritten übernommene Lizenzen, Patente oder ähnliche<br />
Rechte noch Leistungen für eigene Software-Entwicklungen<br />
oder Goodwill.<br />
Darstellung der Zahlen<br />
Im <strong>Geschäftsbericht</strong> werden die Werte in Form einer Zahl,<br />
einer Null, eines Leerzeichens oder pro memoria ausgewiesen.<br />
Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend Schweizer<br />
Franken TCHF ausgewiesen. Eine Null beschreibt, dass diese<br />
Position im Vorjahr bereits bestanden hat. Ein Leerzeichen<br />
bedeutet, dass diese Position im entsprechenden Jahr nicht<br />
existiert. Werte mit der Bezeichnung «p.m.» werden in der<br />
Bilanz mit einem Franken pro memoria geführt.<br />
Steuern<br />
Die Spitalregion St.Gallen Rorschach ist als Spitalverbund<br />
eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt. Sie ist von<br />
der Kapital- und Ertragssteuer befreit.<br />
Personalvorsorge<br />
Per Bilanzstichtag bestehen gegenüber den Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
keine Verpflichtungen. Das Personal der<br />
Spitalregion St.Gallen Rorschach ist bei der Versicherungskasse<br />
für das Staatspersonal (VKStP) versichert. Für die Assistenz-<br />
und Oberärzte wurde durch den Kanton St.Gallen mit<br />
der Vorsorgestiftung des Verbands Schweizerischer Assistenz-<br />
und Oberärztinnen und -ärzte VSAO ein Anschlussvertrag<br />
abgeschlossen.<br />
Angewandtes Verfahren der Erfolgsrechnung<br />
Die Erfolgsrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
erstellt.
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Departement Finanzen<br />
1 Flüssige Mittel (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Kassen 1 21<br />
Post 2 06 6 728<br />
Bank 88 487<br />
Flüssige Mittel 2 425 7 236<br />
Die Kassenvorschüsse in den Kliniken sowie die Post- und Bankguthaben sind zu Nominalwerten bilanziert. Die einzelnen Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse<br />
sind in der Geldflussrechnung nachgewiesen.<br />
2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Debitoren 62 582 92 80<br />
Delkredere - 240 - 147<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen netto 59 342 89 656<br />
Sämtliche Forderungen sind zu Nominalwerten aufgeführt. Dabei wurden die kritischen Forderungen einzeln wertberichtigt und auf den restlichen<br />
Forderungen erfolgte eine pauschale Wertberichtigung für allgemeine Bonitätsrisiken.<br />
3 Kontokorrent Kanton (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Guthaben gegenüber dem Kanton St.Gallen - Aktiven 20 812 0<br />
Schuld gegenüber dem Kanton St.Gallen - Passiven 0 -4 400<br />
Kontokorrent Kanton 20 812 4 400<br />
Je nach Situation wird das Kontokorrent per Stichtag als Aktiven oder Passiven bilanziert. Anders als im Vorjahr stellt das Kontokorrent per Stichtag<br />
ein Guthaben gegenüber dem Kanton St.Gallen dar.<br />
4 Warenvorräte (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Verbands- und Nahtmaterial 426 664<br />
Implantationsmaterial 1 816 1 95<br />
Instrumente und Utensilien 659 827<br />
Textilien 261 41<br />
Medikamente und Medizinalgase 2 710 2 806<br />
Verbrauchsmaterialien p.m. p.m.<br />
Übrige Warenvorräte, Heizöl 685 787<br />
Warenvorräte 6 557 7 378<br />
Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren. Die Lager sind nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Die Lager der<br />
Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Nahrungsmittel, Büromaterial, Drucksachen und Formulare, Fotokopiermaterial, Informatikmaterial,<br />
Film- und Fotomaterial, Ergotherapiematerial) sind pro memoria wie im Vorjahr mit einem Franken bilanziert. Die Warenbestände wurden durch<br />
gezielte Betriebsoptimierungen abgebaut.<br />
75
76<br />
Departement Finanzen<br />
5 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 207 0<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 10 00 500<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen übrige 0 0<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 10 210 3 500<br />
Erstmals können noch nicht fakturierte ambulante Leistungen auf Patientenbasis ausgewiesen werden. Das ermöglicht eine Bilanzierung auf der<br />
Stufe einzelner ambulanter Leistungen, sodass nicht mehr ausfakturiert werden muss. Die noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten sind zu<br />
Herstellungskosten bewertet, das Vorjahr wurde hingegen pauschal ermittelt.<br />
6 Aktive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Vorausbezahlte Aufwendungen 7 9 959<br />
Ausstehende Rückvergütungen 5 712 5 142<br />
Übrige Abgrenzungen 1 945 2 428<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 8 396 8 529<br />
In den vorausbezahlten Aufwendungen sind vor allem Unterhalts- und Reparaturarbeiten aus Serviceverträgen enthalten. Die ausstehenden Rückvergütungen<br />
stellen noch nicht erhaltene Jahresrabatte auf Laborarbeiten dar. In den übrigen Abgrenzungen sind noch nicht verrechnete Leistungen<br />
enthalten, welche vertraglich vereinbart sind.<br />
7 Finanzanlagen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE p.m. p.m.<br />
LEP AG, St.Gallen p.m. p.m.<br />
Orthoptikschule St.Gallen (Stiftung) 0 100<br />
Finanzanlagen p.m. 100<br />
Die Beteiligungen sind zum Anschaffungswert abzüglich allfällig notwendiger Abschreibungen für nachhaltige Wertverminderungen bilanziert.<br />
Die Spitalregion St.Gallen Rorschach ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie FIORE und an der LEP AG<br />
beteiligt. Die Buchwerte dieser beiden Institutionen betragen jeweils einen Franken und werden pro memoria geführt. Die für die Stiftung der<br />
Orthoptikschule St.Gallen gehaltene Obligation wurde aufgehoben und rückvergütet.
8 Sachanlagen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Technische Anlagen 98 487 96 667<br />
Informatik Anlagen 22 892 18 711<br />
Anschaffungswerte Sachanlagen 121 379 115 378<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 6 987 - 68 822<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik Anlagen - 14 021 - 10 89<br />
Wertberichtigung auf Sachanlagen 78 008 79 211<br />
Bilanzwert Technische Anlagen 4 500 27 845<br />
Bilanzwert Informatik Anlagen 8 871 8 22<br />
Sachanlagen 43 371 36 167<br />
Es werden nur Sachanlagen über CHF 000 aktiviert. Kleinere Objekte unter der Aktivierungsgrenze werden nicht bilanziert, sondern direkt im<br />
sonstigen Betriebsaufwand verbucht. Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich der im «Handbuch der<br />
Anlagebuchhaltung an den st.gallischen Spitälern» festgelegten Abschreibungen linear über die Nutzungsdauer. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
umfassen beispielsweise den Einstandspreis, die Bezugskosten, Einrichtungskosten, Abnahmekosten abzüglich Rabatte. Wesentliche<br />
Investitionen wurden im Berichtsjahr in der Radio-Onkologie mit der Inbetriebnahme des zweiten der beiden Linearbeschleuniger und im Departement<br />
Innere Medizin mit der Inbetriebnahme der Kard-Angiografie-Anlage und mit dem Ausbau der Medizinischen Intensiv-Pflegestation getätigt.<br />
8a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
Anlagenteile Medizinal<br />
Technische<br />
Anlagen<br />
Geräte und<br />
Apparate<br />
Verbrauchsgegenstände<br />
Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre Jahre<br />
Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 2 066 24 789 943 47 27 845<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 01.01. 10 814 8 204 2 490 160 96 668<br />
Zugänge 1 288 12 45 26 9 1 989<br />
Abgänge - 22 - 12 0 1 -117 0 - 12 170<br />
Stand 1.12. 12 080 8 518 2 6 6 25 98 487<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Departement Finanzen<br />
Stand 01.01. - 8 748 - 58 415 -1 547 -11 - 68 82<br />
Zugänge - 462 - 6 427 - 218 - 2 - 7 1 9<br />
Abgänge 22 11 8 6 117 0 11 975<br />
Stand 1.12. - 9 188 - 5 006 - 1 648 - 145 - 6 987<br />
Technische Anlagen 2 892 30 512 988 108 34 500<br />
Die hohen Abgänge bei den medizinal-technischen Anlagen sind auf die Bereinigung der Anlagenbuchhaltung zurückzuführen. Der Restbuchwert<br />
dieser Sachanlagen beläuft sich auf TCHF 195.<br />
77
78<br />
Departement Finanzen<br />
8b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
EDVAnlagen<br />
Grossrechner<br />
Systeme<br />
EDVAnlagen<br />
und Zubehör<br />
Abschreibungsdauer 5 Jahre Jahre<br />
Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 6 459 1 863 8 322<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 01.01. 10 720 7 991 18 711<br />
Zugänge 226 955 4 181<br />
Abgänge 0 0 0<br />
Stand 1.12. 1 946 8 946 22 892<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 01.01. - 4 261 - 6 128 - 10 89<br />
Zugänge -2 444 - 1 188 - 6 2<br />
Abgänge 0 0 0<br />
Stand 1.12. - 6 705 - 7 16 - 14 021<br />
Informatik Anlagen 7 241 1 630 8 871<br />
8c Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />
Die Immobilien gehören dem Kanton und sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert. Für die eigenen Sachanlagen wurde eine<br />
Globalversicherungspolice abgeschlossen, welche jeweils nach fünf Jahren neu überprüft wird. Der Brandversicherungswert der mobilen Sachanlagen<br />
beläuft sich auf Mio. CHF 152.1.<br />
9 Sachanlagen in Leasing (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
Leasing<br />
Verbindlichkeiten<br />
Sachanlagen<br />
in Leasing<br />
Nettobuchwert 01.01.<strong>2005</strong> 1 341 1 958<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 01.01. 466 466<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Stand 1.12. 466 466<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 01.01. -2 125 -1 508<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
-552 -501<br />
Stand 1.12. -2 677 -2 009<br />
Sachanlagen in Leasing 789 1 457<br />
Es handelt sich ausschliesslich um Finanzierungsleasing. Die Tilgungsraten (Aufwand und Zins) sind der Erfolgsrechnung angelastet. Die Leasingverbindlichkeiten<br />
sind in den anderen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten.
10 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Kreditoren 21 285 2 152<br />
Übrige Verbindlichkeiten 0 - 548<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 285 19 604<br />
Gegenüber dem Vorjahr sind die Kontokorrente der Schulen im Gesundheitswesen und der REA 2000 nicht mehr in den übrigen Verbindlichkeiten<br />
enthalten, sondern werden als Aktivpositionen unter den übrigen Forderungen aufgeführt.<br />
11 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 181 47<br />
Leasingverbindlichkeiten 789 1 41<br />
Poolkonten 4 556 5 202<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 980 1 868<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 8 506 8 884<br />
12 Passive Rechnungsabgrenzungen (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Lieferungen und Leistungen 560 7 99<br />
Andere passive Rechnungsabgrenzungen 5 682 5 71<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 9 242 13 112<br />
Die Lieferantenrechnungen wurden termingerecht eingefordert und verbucht. Deshalb sind weniger passive Rechnungsabgrenzungen nötig.<br />
13 Langfristige Darlehen Kanton (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Darlehen vom 02.07.2004 bis 01.07.2012 zu .10% 25 000 25 000<br />
Darlehen vom 28.07.2004 bis 27.07.2009 zu 2.55% 25 000 25 000<br />
Langfristige Darlehen Kanton 50 000 50 000<br />
14 Rückstellungen (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
Ferien und Überzeitguthaben/<br />
Übrige arbeitsrechtliche<br />
Belange<br />
Restrukturierung<br />
Integration Flawil<br />
Übrige<br />
Rückstellungen<br />
Departement Finanzen<br />
Buchwert am 01. 01. 8 467 1 200 772 1 4 9<br />
Bildung 9 1 7 5 0<br />
Verwendung -2 182 -1 009 -1 475 -4 666<br />
Auflösung - 671 -671<br />
Buchwert am 31.12. 9 678 191 1 763 11 632<br />
Für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen werden Rückstellungen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gebildet. Für die Integration<br />
des Spitals Flawil sind verschiedene organisatorische Anpassungen und Systemoptimierungen getätigt worden. Die Umsatzrückvergütungen werden<br />
neu unter den Passiven Rechnungsabgrenzungen geführt.<br />
79
80<br />
Departement Finanzen<br />
15 Fonds und Stiftungskapital (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Wissenschaftliche Fonds 7 687 6 915<br />
Andere Fonds und Stiftungskapital 1 92 651<br />
Fonds und Stiftungskapital 9 079 7 566<br />
Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge und Studien. Die Veränderung bei den anderen<br />
Fonds ist im Wesentlichen auf ein Legat einer Privatperson zurückzuführen.<br />
16 Patientenfonds (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />
Bestand 01.01. 5 046 4 780<br />
Überführung Fonds bedürftige Patienten 202<br />
Zuwendung 1 0<br />
Verwendung -49 -60<br />
Zinsertrag 127 124<br />
Patientenfonds 5 155 5 046<br />
Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen und ist zweckgebunden. Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige<br />
Patienten wird fallweise entschieden. Der Patientenfonds wird wie im Vorjahr mit 2.5% verzinst.<br />
17 Eigenkapital (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
Eigenkapitalnachweis<br />
vor Gewinnverwendung <strong>2005</strong><br />
Dotationskapital<br />
Gesetzliche<br />
Reserven<br />
Freie Gewinnreserven<br />
inkl.<br />
Gewinnvortrag<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital am 01.01.<strong>2005</strong> 31 120 0 1 949 33 069<br />
Gewinnverwendung 2004:<br />
– Zuweisung gesetzliche Reserven 90 - 90 0<br />
– Ausschüttung 50% Gewinnanteil Kanton - 779 - 779<br />
Ausschüttung Gewinnanteil an Personal - 455 - 455<br />
Gewinnvortrag Stand 1.12.<strong>2005</strong> 25<br />
Jahresergebnis 9 410 9 410<br />
Eigenkapital am 31.12.<strong>2005</strong> 31 120 390 9 735 41 245<br />
Das Dotationskapital wird zu 100% vom Kanton St.Gallen gehalten.
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
Departement Finanzen<br />
18 Erträge netto (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Pflege-, Behandlungs- und Aufenthaltstaxen stationär 172 072 17 0 6<br />
Erträge aus Arzthonoraren stationär 4 018 6 067<br />
Erträge aus medizinischen Nebenleistungen stationär 10 019 10 811<br />
Erträge aus Spezialuntersuchungen und Therapien stationär 44 -101<br />
Beiträge und Subventionen / Kantonsanteile HP/P Patienten - 20 557 -20 467<br />
Erträge stationär (ohne Kantonsanteile) 195 896 199 346<br />
Tarmed ärztliche Leistung 20 8 2 17 010<br />
Tarmed technische und übrige Leistung 4 809 4 970<br />
Medikamente und Material ambulant 21 674 16 8<br />
Paramedizin ambulant 1 419 1 19<br />
Übrige Tarife ambulant 14 551 18 674<br />
Erträge ambulant 102 285 88 806<br />
Erträge aus Leistungen für Patienten / Krankentransporte 702 758<br />
Mietertrag 2 880 2 719<br />
Erträge aus Leistungen an Personal und Dritte 15 716 9 911<br />
Beiträge und Subventionen 2 65 140<br />
Erträge übrige 24 951 16 528<br />
Erträge Kanton (Globalkredit) 138 011 136 884<br />
Erträge brutto 461 143 441 564<br />
Debitorenverluste - 1 1 7 -1 0<br />
Anpassung Delkredere -9 9<br />
Umsatzrückvergütungen - 966 -1 444<br />
Ertragsminderungen 2 196 1 814<br />
Erträge netto 458 947 439 750<br />
Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich im stationären Bereich trotz einer Tariferhöhung von 5% für allgemein versicherte kantonale Patienten eine<br />
Abnahme. Diese Senkung lässt sich durch den Rückgang der Aufenthaltsdauer erklären. Im ambulanten Bereich hat sich die positive Ertragsentwicklung<br />
trotz Senkung des Taxpunktwertes um 2 auf 76 Rappen fortgesetzt. In den übrigen Erträgen wird die Systemumstellung auf die Bruttomethode<br />
ersichtlich. Die Vermietung von Personal und die Leistungserbringung für wissenschaftliche Studien werden in diesem Jahr erstmals erfolgswirksam<br />
verbucht. Die Ertragsminderungen verlaufen proportional zu den Erträgen brutto.<br />
81
82<br />
Departement Finanzen<br />
19 Personalaufwand (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Besoldungen Ärzte und andere Akademiker in medizinischen Fachbereichen -59 087 -56 405<br />
Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich -82 845 -8 680<br />
Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche -48 04 -4 86<br />
Besoldungen Verwaltungspersonal -16 2 -16 808<br />
Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst -14 597 -15 084<br />
Besoldungen Personal technische Betriebe - 9 1 - 854<br />
Besoldungen Fremdfinanzierte - 781<br />
Besoldungen Verwaltungsrat - 180 -180<br />
Noch nicht bezogene Ferien und Mehrzeiten -1 215<br />
Besoldungsrückvergütungen 1 72 2 050<br />
Besoldungsaufwand 228 549 217 824<br />
Sozialleistungen -28 760 -26 548<br />
Personalnebenkosten -5 018 - 8 4<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare 262 327 248 206<br />
Arzthonorare -24 0 5 -2 220<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren -887 -1 899<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen 24 922 25 119<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren 287 249 273 325<br />
Der Personalaufwand entwickelt sich linear mit den Erträgen. Die Veränderung für noch nicht bezogene Ferien und Mehrzeiten wird erstmals separat<br />
ausgewiesen, nachdem diese Guthaben für die Mitarbeitenden im ordentlichen Besoldungsaufwand des Vorjahres enthalten sind. Mit den leistungsbedingten<br />
Mehrerträgen sind die Arzthonorare entsprechend angestiegen. Die fremdfinanzierten Mitarbeiter werden aufgrund der Umstellung<br />
auf das Bruttoprinzip separat aufgeführt.<br />
20 Medizinischer Bedarf (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Heilmittel und Chemikalien - 7 17 - 6 418<br />
Verbands-, Naht- und Implantationsmaterial -17 64 -16 220<br />
Einwegmaterialien und Instrumente -14 641 -1 804<br />
Film- und Fotomaterial -1 285 -1 89<br />
Medizinische Fremdleistungen -929 -587<br />
Laborarbeiten -18 126 -16 491<br />
Medizinischer Bedarf 89 797 84 909<br />
Die Steigerung des medizinischen Bedarfs liegt leicht über der Entwicklung der stationären und ambulanten Erträge. Insbesondere medizinische<br />
Fremdleistungen und Laborarbeiten mussten vermehrt bezogen werden, um die ambulanten Mehrleistungen abzudecken.<br />
21 Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
St.Gallen -14 2 5 -15 909<br />
Rorschach -1 585 -1 600<br />
Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons 15 820 17 509<br />
Besitzer der Grundstücke und Gebäude ist der Kanton St.Gallen. Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Eigenmiete nach vertraglich festgelegten<br />
Kriterien. Die Entschädigungen fallen tiefer aus, da in den letzten Jahren keine grösseren Investitionen getätigt wurden und sich der Zinssatz reduzierte.
22 Sonstiger Betriebsaufwand (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Lebensmittelaufwand -5 096 -5 2<br />
Haushaltaufwand -5 699 -6 566<br />
Unterhalt und Reparaturen Immobilien / Mobilien -7 678 -10 699<br />
Aufwand für Anlagennutzung, Sachanlagen < Fr. 000 -5 261 - 220<br />
Übriger Mietaufwand -2 069 -1 881<br />
Energie und Wasser -4 047 - 290<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand -6 08 -6 248<br />
Informatikaufwand -4 1 6 - 666<br />
Sachversicherungen und übriger Sachaufwand -5 711 -5 45<br />
Sonstiger Betriebsaufwand 46 005 46 247<br />
Das vor zwei Jahren gestartete Kostenoptimierungsprogramm «Task Force» wirkt sich weiterhin positiv auf die Aufwandentwicklung aus. Zusätzliche<br />
Anschaffungen von kleineren Sachanlagen haben teils aufwändige Unterhaltsarbeiten hinfällig gemacht.<br />
23 Finanzergebnis (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen -1 41 -656<br />
Zinserfolg Kontokorrent Kanton 1 7 -228<br />
Übriger Finanzaufwand -207 -674<br />
Finanzertrag 45<br />
Finanzergebnis 1 450 1 513<br />
Im Vorjahr wurden die beiden langfristigen Kantonsdarlehen während fünf respektive sechs Monaten verzinst.<br />
24 Neutraler Erfolg (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Diverser neutraler Aufwand - 1 2 6 - 78<br />
Neutraler Aufwand 1 236 3 783<br />
Veränderung Rückstellungen 1 011<br />
Zahlungseingänge aus Vorjahren 469 205<br />
Diverser neutraler Ertrag 1 811 17<br />
Neutraler Ertrag 3 291 378<br />
Neutraler Erfolg 2 055 3 405<br />
Die Abweichungen im neutralen Erfolg sind vor allem auf die Veränderungen der Rückstellungen zurückzuführen.<br />
Departement Finanzen<br />
8
84<br />
Departement Finanzen<br />
Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />
25 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit<br />
Der Fonds «flüssige Mittel» besteht aus den Bilanzkonten Kassen, Post und Bank. Der Geldfluss zum Fonds wird mit der indirekten Methode ausgewiesen.<br />
Die Reduktion des Debitorenbestandes wirkt sich positiv aus. Die Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten ist auf die erstmals<br />
erfolgte Ermittlung nach Herstellkosten zurückzuführen.<br />
26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Der erhöhte Investitionsbedarf konnte mit den selbst erarbeiteten Mitteln aus dem Geldfluss aus Geschäftstätigkeit mehr als gedeckt werden.<br />
27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Der Free Cash Flow kommt hauptsächlich dem Kanton St.Gallen zugute. Die freien flüssigen Mittel wurden dem Kontokorrent des Kantons gutgeschrieben.<br />
Dies führt zu einer Abnahme des Fonds «flüssige Mittel».<br />
Sonstige Angaben<br />
28 Transaktionen mit nahe stehenden Personen (in TCHF)<br />
Die Spitalregion St.Gallen Rorschach unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St.Gallen.<br />
Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt.<br />
<strong>2005</strong> 2004<br />
IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie - 898 -4 067<br />
IKCH Institut für Klinische Chemie und Hämatologie -11 400 -9 975<br />
Aufträge an Laboratorien des Kantons St.Gallen 15 298 14 042<br />
Entschädigung für die Gebäudenutzung des Kantons -15 820 -17 509<br />
Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromateriallieferungen -441 -576<br />
Beiträge an die Schulen des Gesundheitswesens des Kantons -70 -120<br />
Erträge aus Dienstleistungen für die Gesundheitsschulen 1 4 156<br />
Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer 16 197 18 049<br />
Zinserfolg Kontokorrent Kanton 1 7 -228<br />
Zinsaufwand langfristige Darlehen -1 41 -656<br />
Kanton St.Gallen als Kapitalgeber 1 276 884<br />
Erträge Kanton (Globalkredit) 138 011 136 884<br />
Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St.Gallen an den Betrieb der Spitalregion St.Gallen Rorschach.<br />
Der nachkalkulierte Globalkredit wurde durch die Regierung des Kantons St.Gallen am 28. Februar 2006 definitiv genehmigt.
29 AusserbilanzRisiken<br />
Die bekannten Risiken wurden nach betriebswirtschaftlichen Kriterien identifiziert und bewertet. Es bestehen keine Bürgschaften oder Pfandbestellungen<br />
an Dritte. Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden.<br />
30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten<br />
Gemäss dem Gesetz über die Spitalverbunde vom 22. September 2002 stellt der Staat die dem Spitalverbund dienenden Immobilien zur Verfügung.<br />
Der Spitalverbund sorgt für den Unterhalt der Immobilien. Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet.<br />
Langfristige Mietverträge (in TCHF) <strong>2005</strong><br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2006 -120<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2008 -159<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2009 -206<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2010 -71<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2011 -40<br />
Verträge mit dem Kanton St.Gallen (Gesetz der Spitalverbunde vom 22.9.2002) unbefristet -15 820<br />
Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge 16 779<br />
31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2005</strong> beeinflussen könnten.<br />
Antrag zur Gewinnverwendung<br />
Gewinnverwendung (in TCHF) <strong>2005</strong> 2004<br />
Jahresergebnis 9 410 2 7 0<br />
Vortrag aus dem Vorjahr -781<br />
Bilanzergebnis 9 410 1 949<br />
20% Zuweisung Pflichtreserve des Jahresergebnisses -1 882 - 90<br />
Ergebnis nach Reservenzuweisung 7 528 1 559<br />
50% Gewinnbeteiligung des Kantons - 764 -779<br />
Ordentlicher Vortrag auf neue Rechnung 3 764 780<br />
Verwendung<br />
Zuweisung Pflichtreserve 1 882<br />
Ausschüttung an den Kanton 764<br />
Zuweisung an die freien Reserven 764<br />
Bilanzergebnis 9 410<br />
Die Gewinnverwendung wurde durch die Regierung am 28. Februar 2006 genehmigt.<br />
Departement Finanzen<br />
85
86<br />
Roland Heiz<br />
Kann wieder unbeschwert joggen – durch den Einsatz der Spezialisten.
88<br />
Katja Schneider<br />
Nach einem Unfall gut versorgt – und schnell wieder entspannt zuhause.
Impressum:<br />
Herausgeber: Kantonsspital St.Gallen<br />
Konzept / Redaktion: Trimedia Communications Schweiz AG<br />
Gestaltung: Die Gestalter AG<br />
Fotografie: Daniel Ammann, St.Gallen / Jorma Müller, Rorschach<br />
Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen
Kantonsspital St.Gallen<br />
Rorschacher Strasse 95<br />
CH-9007 St.Gallen<br />
Tel. 071 494 11 11<br />
www.kssg.ch<br />
Spital Rorschach<br />
Heidener Strasse 11<br />
CH-9400 Rorschach<br />
Tel. 071 858 31 11<br />
www.kssg.ch