Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

7 Vorhabensbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
7.1 Bauzeitenbeschränkungen
Zum Schutz des Schwarzmilans dürfen vorsorglich (sowie ohnehin aus Gründen des besonderen
Artenschutzes) während der Brutzeit (April bis Ende Juli) keine Arbeiten zur Erstellung
der neuen Mole an der Reiherschussinsel durchgeführt werden. Auch im Uferbereich
oberstrom der Schleuse sind Bauarbeiten, die in besonderem Maße mit intensivem Lärm,
Erschütterungen oder visuellen Reizen (vor allem sich bewegende Menschen) verbunden
sind, in diesem Zeitraum zu unterlassen. Nicht besonders störungsintensive Arbeiten sind hier
jedoch ganzjährig möglich. Im Zweifelsfall sollte die Entscheidung, ob Arbeiten als
„besonders störungsintensiv“ zu betrachten sind, in Absprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden
erfolgen. Hierbei ist die Vorbelastung des Bereichs durch Schiffsverkehr
sowie menschliche Aktivitäten am Ufer (Bodenlagerplatz, Kleingartenanlage) zu berücksichtigen,
welche zeigt, dass Störungen in gewissem Maße toleriert werden.
Aus Gründen des besonderen Artenschutzes betrifft die empfohlene Einschränkung der Bautätigkeiten
insgesamt den Zeitraum Mitte Februar bis Mitte August (vgl. Fachbeitrag Artenschutz).
7.2 Allgemeine Vermeidungsmaßnahmen
Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen der hier betrachteten Natura2000-Gebiete sind folgende
Aspekte der vorgesehenen Baudurchführung hervorzuheben.
Die Arbeiten zur Errichtung der Mole an der Reiherschussinsel werden sämtlich vom Wasser
aus durchgeführt. So können Beeinträchtigungen durch Trittschäden und mechanische
Belastungen vermieden werden.
Die Baudurchführung im Bereich der zweiten Schleusenkammer ist derart geplant
(umschlossene Baugrube), dass nicht mit der Bildung von Schwebstoffwolken größeren
Ausmaßes zu rechnen ist, welche eine Gefährdung der aquatischen Umwelt darstellen.
Bundesanstalt für
Gewässerkunde
Referat U1
FFH-Verträglichkeitsuntersuchung
zum Bau der
zweiten Schleuse
Lehmen
BfG-1685
Seite 65