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Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

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dauerhaft verloren, bestimmte Bereiche werden lediglich temporär aufgr<strong>und</strong> von vermehrten<br />

Störungen durch Lärm, Erschütterungen oder visuelle Reize (Bewegungen) weniger nutzbar<br />

sein. Somit ist nicht mit negativen Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Art <strong>und</strong><br />

einer hieraus resultierenden erheblichen Beeinträchtigung des VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“<br />

zu rechnen.<br />

6.2.1.3 Milvus migrans (Schwarzmilan)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) <strong>und</strong> LANUV NRW)<br />

Der Schwarzmilan ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in Afrika, südlich der Sahara<br />

vom Senegal bis nach Südafrika überwintert. Sein Lebensraum sind alte Laubwälder in<br />

Gewässernähe. Als Nahrungsgebiet werden große Flussläufe <strong>und</strong> Stauseen aufgesucht. Der<br />

Horst wird auf Laub- oder Nadelbäumen in über 7 m Höhe errichtet, oftmals werden alte<br />

Horste von anderen Vogelarten genutzt. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten<br />

erfolgt ab April die Eiablage, bis Ende Juli sind alle Jungvögel flügge. Die Nahrung des<br />

Schwarzmilans besteht vor allem aus toten oder kranken Fischen, die von der <strong>Wasser</strong>oberfläche<br />

aufgelesen werden. Daneben werden Kleinsäuger <strong>und</strong> Vögel (meist Jungtiere) erbeutet.<br />

Gerne nutzt er Aas <strong>und</strong> schmarotzt bisweilen auch bei anderen Vogelarten.<br />

In Rheinland-Pfalz ist der Schwarzmilan zur Brutzeit an Gewässern landesweit stetig vertreten.<br />

Konzentrationen finden sich in den Flusstälern, z. B. an Mittel- <strong>und</strong> Oberrhein sowie an<br />

der Mosel. Der Erhaltungszustand im VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“ ist im Standard-Datenbogen<br />

mit A „hervorragend“ angegeben, der Bestand im VSG umfasst nach genannter Quelle<br />

weniger als zehn Brutpaare.<br />

Nach den Untersuchungen für die UVU (BFG 2010 bzw. BÜRO FÜR VEGETATIONSKUNDE,<br />

TIERÖKOLOGIE, NATURSCHUTZ 2006) befindet sich auf der Reiherschussinsel ein schon seit<br />

längerer Zeit bekannter Brutplatz. Außerdem ist je ein Brutpaar links <strong>und</strong> rechts der Mosel im<br />

Bereich des VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“ dokumentiert (Verbreitungskarte Milane der<br />

SGD Nord für das VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“, www.naturschutz.rlp.de).<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />

Der Bereich der Staustufe stellt für den Schwarzmilan ein geeignetes, aufgr<strong>und</strong> des erhöhten<br />

Aufkommens toter Fische evtl. sogar bevorzugtes Nahrungshabitat dar. Auf der Reiherschussinsel<br />

finden sich zudem Strukturen, die erwiesenermaßen als Bruthabitat geeignet sind.<br />

Obwohl <strong>Wasser</strong>fläche <strong>und</strong> Insel nicht Bestandteil des VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“ sind, ist<br />

daher vorsorglich (sowie ohnehin aus Gründen des besonderen Artenschutzes) durch Bauzeitenbeschränkungen<br />

<strong>und</strong> eine geeignete Bauausführung sicherzustellen, dass während der<br />

Brutzeit Störungen der Schwarzmilane durch Lärm, Erschütterungen, visuelle Reize u. ä.<br />

vermieden werden. Zwischen April <strong>und</strong> Ende Juli dürfen keine Arbeiten an der neuen Mole<br />

an der Reiherschussinsel durchgeführt werden <strong>und</strong> auch ansonsten keine Bauarbeiten oberstrom<br />

der Schleuse die in besonderem Maße mit intensivem Lärm, Erschütterungen oder<br />

visuellen Reizen verb<strong>und</strong>en sind. Nicht besonders störungsintensive Arbeiten sind im Uferbereich<br />

oberstrom der Schleuse jedoch ganzjährig möglich. Angesichts der Vorbelastung des<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Referat U1<br />

<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />

zum Bau der<br />

zweiten Schleuse<br />

Lehmen<br />

BfG-1685<br />

Seite 61

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