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Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

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B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Referat U1<br />

<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />

zum Bau der<br />

zweiten Schleuse<br />

Lehmen<br />

BfG-1685<br />

Seite 60<br />

bensbedingtem Lärm betroffen sein kann, liegen Verbreitungskarten der SGD Nord für Arten<br />

des Anhangs I der VSchRL im VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“ vor (www.naturschutz.rlp.de).<br />

Die Erfassungen für die UVU wurden 2005 <strong>und</strong> 2006 durchgeführt. Seit dem sind keine<br />

wesentlichen Veränderungen der Biotopstrukturen im Untersuchungsgebiet erfolgt. Dennoch<br />

sind im Einzelfall auch unabhängig hiervon Änderungen des Artenspektrums, z. B. durch<br />

Ausbreitung bestimmter Arten ins Untersuchungsgebiet hinein, denkbar.<br />

Im Folgenden werden nur die im Standard-Datenbogen genannten Arten weiter betrachtet,<br />

welche entweder bei den Untersuchungen für die UVU erfasst wurden oder nach den<br />

Verbreitungskarten im erweiterten Wirkraum, der von vorhabensbedingtem Lärm betroffen<br />

sein kann, brüten. Bezüglich der anderen Arten sind Beeinträchtigungen des Erhaltungszustands<br />

in Anbetracht von Art <strong>und</strong> Umfang der Vorhabenswirkungen sowie der Vorbelastung<br />

des Bereichs bzgl. Lärmemissionen auszuschließen.<br />

6.2.1.2 Alcedo atthis (Eisvogel)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) <strong>und</strong> LANUV NRW)<br />

Der Eisvogel besiedelt möglichst klare Fließ- <strong>und</strong> Stillgewässer mit Abbruchkanten <strong>und</strong><br />

Steilufern. Dort brütet er bevorzugt an vegetationsfreien Steilwänden aus Lehm oder Sand in<br />

selbst gegrabenen Brutröhren. Die Brutplätze liegen oftmals am <strong>Wasser</strong>, können aber bis zu<br />

mehrere h<strong>und</strong>ert Meter vom nächsten Gewässer entfernt sein. Zur Nahrungssuche benötigt<br />

der Eisvogel kleinfischreiche Gewässer mit guten Sichtverhältnissen <strong>und</strong> überhängenden<br />

Ästen als Ansitzwarten. Außerhalb der Brutzeit tritt er auch an Gewässern fernab der Brutgebiete,<br />

bisweilen auch in Siedlungsbereichen auf. Die Größe eines Brutreviers wird auf<br />

1 - 2,5 km (kleine Fließgewässer) bzw. auf 4 - 7 km (größere Flüsse) geschätzt. Frühestens ab<br />

März beginnt das Brutgeschäft. Unter günstigen Bedingungen sind Zweit- <strong>und</strong> Drittbruten bis<br />

zum September möglich.<br />

In Rheinland-Pfalz ist der Eisvogel landesweit an größeren Bächen <strong>und</strong> Flüssen verbreitet mit<br />

Schwerpunkt in der pfälzischen Rheinaue, aber auch an Kiesseen der Oberrheinebene. Nach<br />

Kältewintern bricht der Bestand oft ein. Der Erhaltungszustand im VSG „Mittel- <strong>und</strong> Untermosel“<br />

ist im Standard-Datenbogen mit B „gut“ angegeben.<br />

Im Untersuchungsgebiet wurde der Eisvogel als Nahrungsgast bei der Ansitzjagd am Ufer der<br />

Reiherschussinsel beobachtet (BÜRO FÜR VEGETATIONSKUNDE, TIERÖKOLOGIE,<br />

NATURSCHUTZ 2006). Da als Brutplatz geeignete Steilufer oder ähnliche Strukturen im<br />

Untersuchungsgebiet fehlen, besitzt der Eisvogel hier nicht den Status eines Brutvogels.<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />

Wie beschrieben stellt der Wirkraum des Vorhabens für den Eisvogel lediglich ein Nahrungshabitat<br />

dar. Für die Nahrungssuche ähnlich geeignete Bereiche sind im näheren<br />

Umkreis ausreichend vorhanden. Zudem gehen keine für den Eisvogel geeigneten Strukturen

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