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Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

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B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Referat U1<br />

<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />

zum Bau der<br />

zweiten Schleuse<br />

Lehmen<br />

BfG-1685<br />

Seite 52<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />

Die für den Bitterling potenziell als Lebensraum geeigneten schlammigen Bereiche mit <strong>Wasser</strong>pflanzen<br />

am rechten Ufer (bzw. am Ufer der Reiherschussinsel), in denen auch die für die<br />

Eiablage geeignete Muschelart Unio pictorum nachgewiesen wurde, werden durch das Vorhaben<br />

kaum betroffen sein, da sie von den direkten Eingriffsbereichen durch die Reiherschussinsel<br />

abgeschirmt sind. Eine relevante Erhöhung der Trübung durch die Errichtung der<br />

Mole am oberstromigen Ende der Insel selbst ist nicht zu erwarten. Somit sind keine negativen<br />

Auswirkungen auf den Erhaltungszustand des Bitterlings <strong>und</strong> dementsprechend auch<br />

keine erhebliche Beeinträchtigung des <strong>FFH</strong>-Gebiets „Mosel“ hierdurch zu erwarten.<br />

5.2.2.8 Salmo salar (Lachs)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LANUV NRW <strong>und</strong> VON LANDWÜST 2004)<br />

Der Lachs bewohnt den Nordatlantik, die Nord- <strong>und</strong> Ostsee sowie deren Zuflüsse. Er ist ein<br />

anadromer Wanderfisch, der seine Wachstumsperiode im Meer verbringt <strong>und</strong> zum Ablaichen<br />

in die Flüsse zieht. Zur Fortpflanzung (Oktober bis Januar) wandern die Lachse ab dem Frühsommer<br />

aus dem Meer bis in die Oberläufe der Fließgewässer. An die Laichplätze (lockerer<br />

Kies) <strong>und</strong> die Aufwuchsgewässer für die Jungfische (rasch überströmte Kies <strong>und</strong> Schotterbänke;<br />

kühles <strong>und</strong> sauberes <strong>Wasser</strong>) werden hohe Ansprüche gestellt. Nach dem Laichen<br />

verendet ein Teil der Tiere, ein anderer Teil kehrt ins Meer zurück <strong>und</strong> kann in Nachfolgejahren<br />

erneut zum Laichen aufsteigen. Die Jungfische verbleiben zwei bis drei Jahre in<br />

Bächen <strong>und</strong> kleinen Flüssen, bevor sie mit einer Länge von 10 bis 15 cm ins Meer abwandern.<br />

Nach weiteren ein bis drei Jahren kehren sie dann als laichreife Fische in ihre Geburtsgewässer<br />

zurück, um sich dort fortzupflanzen.<br />

Der Lachs war in früheren Zeiten eine der wirtschaftlich wichtigsten Fischarten im gesamten<br />

Rheinsystem einschließlich der Mosel. Die Anzahl im Rhein aufsteigender Lachse soll im<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert mehrere h<strong>und</strong>erttausend betragen haben. Linksrheinisch befanden sich die<br />

wichtigsten Laichgebiete in der Mosel bzw. deren Zuflüssen. Dort wurden jährlich mehrere<br />

tausend Lachse gefangen.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts starb der Stamm des Rheinlachses als Folge des<br />

Baus unüberwindbarer Wehre, zunehmender <strong>Wasser</strong>verschmutzung <strong>und</strong> Überfischung aus.<br />

Nach Verbesserungen der <strong>Wasser</strong>qualität werden seit 1987 in immer mehr Zuflüssen des<br />

Rheins Wiedereinbürgerungsprojekte mit Lachsstämmen aus anderen Gebieten Europas<br />

durchgeführt. Diese Programme haben zu einer stetig zunehmenden Zahl an ins Meer abwandernden<br />

<strong>und</strong> schließlich wieder in das Rheinsystem zurückkehrenden Fischen geführt. Bis<br />

Ende 2002 wurden mehr als 1.900 solcher Rückkehrer, z. B. in Kontrollreusen in Fischaufstiegsanlagen<br />

nachgewiesen (IKSR 2003). In einigen Gewässern findet bereits wieder eine<br />

natürliche Reproduktion statt (u. a. IKSR 2003). Dennoch ist man vom angestrebten Ziel sich<br />

selbst reproduzierender, ohne stützende Besatzmaßnahmen langfristig lebensfähiger Lachsbestände<br />

noch weit entfernt. Als wesentliche Probleme nennt die IKSR (2003) nach wie vor

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