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Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

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Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />

Da die Stauhaltung Lehmen nach Koblenz bereits die zweite Stauhaltung vor der Mündung<br />

der Mosel in den Rhein ist, stellt der Bereich des Vorhabens durchaus potenziellen Lebensraum<br />

des Meerneunauges dar. Aktuell genutzte Laich- oder Aufwuchshabitate im Vorhabenswirkraum,<br />

welche während der Bauphase beeinträchtigt werden könnten, sind allerdings<br />

nach den Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen nicht zu erwarten.<br />

Die einzigen möglicherweise geeigneten Lebensräume, welche durch das Vorhaben dauerhaft<br />

verloren gehen, sind Steinschüttungen im Bereich des Unteren <strong>und</strong> des Oberen Vorhafens. Da<br />

Steinschüttungen sowohl unter- als auch oberstrom der Schleuse über lange Strecken vorhanden<br />

sind, sind (auch zukünftig) keine negativen Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der<br />

Art <strong>und</strong> somit auch keine hieraus resultierende erhebliche Beeinträchtigung des <strong>FFH</strong>-Gebiets<br />

„Mosel“ zu erwarten.<br />

5.2.2.7 Rhodeus sericeus amarus (Bitterling)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LANUV NRW <strong>und</strong> VON LANDWÜST 2004)<br />

Die Kleinfischart Bitterling besiedelt bevorzugt Stillgewässer oder sehr langsam fließende<br />

Gewässerabschnitte mit sandigem oder schlammigem Gr<strong>und</strong>. Die Fortpflanzung des Bitterlings<br />

ist an das Vorkommen von Großmuscheln (Unio, Anodonta oder Pseudoanadonta)<br />

geb<strong>und</strong>en. Das Weibchen legt die Eier mit Hilfe einer Legeröhre an den Kiemen der<br />

Muscheln ab (Laichzeit: April bis Juni). Eier <strong>und</strong> Brut entwickeln sich in den Kiemenhöhlen<br />

der Muscheln, die erst von den schwimmfähigen Jungfischen verlassen werden.<br />

Der Bitterling kam in früheren Zeiten wohl in allen größeren Fließgewässern in Rheinland-<br />

Pfalz vor. Für kleinere Gewässer ist die ehemalige Verbreitung der fischereilich uninteressanten<br />

Art nicht dokumentiert worden. Dennoch wird von einem Bestandsrückgang ausgegangen,<br />

der u. a. mit dem Rückgang von Stillwasserbereichen wie Altarmen <strong>und</strong> dem<br />

Rückgang von Großmuschelbeständen aufgr<strong>und</strong> von Verschlechterungen der <strong>Wasser</strong>qualität<br />

in Zusammenhang gebracht wird. Aus der Mosel liegen nach PELZ & BRENNER (2000) nur<br />

wenige Einzelnachweise vor. In den letzten Jahren wurden Bitterlinge wieder etwas häufiger<br />

in der Mosel festgestellt, meist wurden die Bitterlinge in Stillwasserbereichen wie an die<br />

Mosel angeb<strong>und</strong>enen Kiesseen, Flutmulden <strong>und</strong> Altarmen gefangen (VON LANDWÜST 2004).<br />

Der Erhaltungszustand im <strong>FFH</strong>-Gebiet „Mosel“ ist im Standard-Datenbogen mit C<br />

„beschränkt“ angegeben.<br />

Bei den Untersuchungen für die UVU 2005 (BFG 2010) konnte der Bitterling nicht nachgewiesen<br />

werden, ein gelegentliches Vorkommen wird jedoch für möglich gehalten. Die für<br />

die Eiablage potenziell geeignete Muschelart Unio pictorum wurde im Oberwasser am rechten<br />

Ufer erfasst, in einem Bereich mit Schlamm <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>pflanzen (FABION 2006). Eine<br />

ähnliche Benthosgemeinschaft wird auch am rechten Ufer der Reiherschussinsel erwartet, da<br />

hier ebenfalls <strong>Wasser</strong>pflanzen (Teichrose) vertreten sind <strong>und</strong> wahrscheinlich ähnliche Strömungsverhältnisse<br />

vorliegen wie am rechten Moselufer (BFG 2010).<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Referat U1<br />

<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />

zum Bau der<br />

zweiten Schleuse<br />

Lehmen<br />

BfG-1685<br />

Seite 51

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