Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...
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Bundesanstalt für Gewässerkunde Referat U1 FFH-Verträglichkeitsuntersuchung zum Bau der zweiten Schleuse Lehmen BfG-1685 Seite 34 erhebliche Beeinträchtigung des FFH-Gebiets „Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel“. 4.2.2.6 Cottus gobio (Groppe) Wie im Kapitel „Funktionale Beziehungen des Schutzgebiets im Netz Natura 2000“ erwähnt, ist der hier zu betrachtende Bestand der Groppe identisch mit dem im FFH-Gebiet „Mosel“ geschützten Vorkommen. Mögliche Beeinträchtigungen der Groppe werden in Kapitel 5 beim FFH-Gebiet „Mosel“ betrachtet, dessen Schwerpunkt auf aquatischen Bereichen und Uferstrukturen liegt. 4.2.2.7 Lampetra planeri (Bachneunauge) Wie im Kapitel „Funktionale Beziehungen des Schutzgebiets im Netz Natura 2000“ erwähnt, ist der hier zu betrachtende Bestand des Bachneunauges identisch mit dem im FFH-Gebiet „Mosel“ geschützten Vorkommen. Mögliche Beeinträchtigungen des Bachneunauges werden in Kapitel 5 beim FFH-Gebiet „Mosel“ betrachtet, dessen Schwerpunkt auf aquatischen Bereichen und Uferstrukturen liegt. 4.2.2.8 Myotis bechsteini (Bechsteinfledermaus) Beschreibung der Art und Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens (Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) und LANUV NRW) Die Bechsteinfledermaus ist die am stärksten an den Lebensraum Wald gebundene einheimische Fledermausart. Als typische Waldfledermaus bevorzugt sie große, mehrschichtige, teilweise feuchte Laub- und Mischwälder mit einem hohen Altholzanteil. Seltener werden Kiefern(-misch)wälder, parkartige Offenlandbereiche sowie Streuobstwiesen oder Gärten besiedelt. Unterwuchsfreie Hallenwälder werden gemieden. Die Jagdflüge erfolgen entlang der Vegetation vom Boden bis zum Kronenbereich oder von Hangplätzen aus. Die individuell genutzten Jagdreviere der extrem ortstreuen Tiere sind meist zwischen 3 und 100 ha groß und liegen in der Regel innerhalb eines Radius von ca. 500 - 1.500 m um die Quartiere. Außerhalb von Wäldern gelegene Jagdgebiete werden über traditionell genutzte Flugrouten entlang linearer Landschaftselemente erreicht. Als Wochenstuben nutzen Bechsteinfledermäuse im Sommerhalbjahr vor allem Baumquartiere (z. B. Spechthöhlen) sowie Nistkästen. Ab Mitte Juni bringen die Weibchen in kleinen Wochenstuben mit meist 30 Tieren ihre Jungen zur Welt. Da die Quartiere häufig gewechselt werden, sind sie auf ein großes Quartierangebot angewiesen. Die Männchen schlafen einzeln oder in kleinen Gruppen, oftmals in Spalten hinter abstehender Baumrinde. Ab August lösen sich die Wochenstuben wieder auf. Einige Tiere überwintern von November bis März/April in unterirdischen Winterquartieren wie Höhlen, Stollen, Kellern, Brunnen etc. Bevorzugt werden eher feuchte Standorte mit einer Temperatur von 3 - 7 °C. Der Großteil überwintert in aktuell nicht bekannten Quartieren, vermutlich auch in Baumhöhlen. Als Kurzstreckenwanderer legen Bechsteinfledermäuse bei ihren Wanderungen maximal 39 km zwischen Sommer- und Winterlebensraum zurück.
In Rheinland-Pfalz ist die Bechsteinfledermaus vermutlich landesweit in Waldgebieten vertreten, mit Ausnahme Rheinhessens. Die Mittelgebirgsregionen bilden das Kerngebiet der mitteleuropäischen Population. Im FFH-Gebiet „Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel“ ist die Bechsteinfledermaus nach Standard-Datenbogen ein Überwinterungsgast, der Erhaltungszustand wird mit B „gut“ angegeben. Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen Für die Bechsteinfledermaus geeignete Winterquartiere und Jagdgebiete sind im inneren Untersuchungsgebiet, welches den direkt betroffenen Eingriffsbereich voll einschließt, nicht vorhanden. Denkbar wären sie in den Hangbereichen. Beeinträchtigungen durch Lärm sind aufgrund der relativ großen Entfernung zum Vorhaben und der hohen Vorbelastung des Bereichs durch Bahn und Bundesstraße nicht zu erwarten; zudem finden während der Nacht, wenn die Tiere aktiv sind, normalerweise keine Bauarbeiten statt. Somit gibt es keine negativen Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Art und auch keine hieraus resultierende erhebliche Beeinträchtigung des FFH-Gebiets „Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel“. 4.2.2.9 Myotis myotis (Großes Mausohr) Beschreibung der Art und Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens (Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) und LANUV NRW) Das Große Mausohr ist die größte mitteleuropäische Fledermausart. Große Mausohren sind Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaften mit einem hohen Wald- und Gewässeranteil leben. Die Jagdgebiete liegen meist in geschlossenen Waldgebieten. Bevorzugt werden Altersklassen-Laubwälder mit geringer Kraut- und Strauchschicht und einem hindernisfreien Luftraum bis in 2 m Höhe (z. B. Buchenhallenwälder). Seltener werden auch andere Waldtypen oder kurzrasige Grünlandbereiche bejagt. Im langsamen Jagdflug werden Großinsekten (v. a. Laufkäfer) direkt am Boden oder in Bodennähe erbeutet. Die individuellen Jagdgebiete der sehr standorttreuen Weibchen sind 30 - 35 ha groß. Sie liegen innerhalb eines Radius von meist 10 (max. 25) km um die Quartiere und werden über feste Flugrouten (z. B. lineare Landschaftselemente) erreicht. Die traditionell genutzten Wochenstuben werden Anfang Mai bezogen und befinden sich auf warmen, geräumigen Dachböden von Kirchen, Schlössern und anderen großen Gebäuden. Die Standorte müssen frei von Zugluft und ohne Störungen sein. Ab Ende Mai/Anfang Juni kommen die Jungen zur Welt. Ab Anfang August lösen sich die Wochenstuben wieder auf. Als Winterquartiere werden unterirdische Verstecke in Höhlen, Stollen, Eiskellern etc. aufgesucht. Hier bevorzugen die Tiere wärmere Bereiche mit 2 - 10 °C und mit einer hohen Luftfeuchte. Die Winterquartiere werden ab Oktober bezogen und im April wieder verlassen. Bei ihren Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier legen die Tiere meist geringe Entfernungen unter 50 (max. 390) km zurück. In Rheinland-Pfalz ist das Große Mausohr landesweit verbreitet. Der Schwerpunkt liegt am Mittelrhein (individuenstärkste Wochenstuben), in kühleren Lagen (z. B. Hoher Westerwald) Bundesanstalt für Gewässerkunde Referat U1 FFH-Verträglichkeitsuntersuchung zum Bau der zweiten Schleuse Lehmen BfG-1685 Seite 35
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In Rheinland-Pfalz ist die Bechsteinfledermaus vermutlich landesweit in Waldgebieten vertreten,<br />
mit Ausnahme Rheinhessens. Die Mittelgebirgsregionen bilden das Kerngebiet der<br />
mitteleuropäischen Population. Im <strong>FFH</strong>-Gebiet „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren<br />
Mosel“ ist die Bechsteinfledermaus nach Standard-Datenbogen ein Überwinterungsgast, der<br />
Erhaltungszustand wird mit B „gut“ angegeben.<br />
Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />
Für die Bechsteinfledermaus geeignete Winterquartiere <strong>und</strong> Jagdgebiete sind im inneren<br />
Untersuchungsgebiet, welches den direkt betroffenen Eingriffsbereich voll einschließt, nicht<br />
vorhanden. Denkbar wären sie in den Hangbereichen. Beeinträchtigungen durch Lärm sind<br />
aufgr<strong>und</strong> der relativ großen Entfernung zum Vorhaben <strong>und</strong> der hohen Vorbelastung des<br />
Bereichs durch Bahn <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esstraße nicht zu erwarten; zudem finden während der Nacht,<br />
wenn die Tiere aktiv sind, normalerweise keine Bauarbeiten statt. Somit gibt es keine negativen<br />
Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Art <strong>und</strong> auch keine hieraus resultierende<br />
erhebliche Beeinträchtigung des <strong>FFH</strong>-Gebiets „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren<br />
Mosel“.<br />
4.2.2.9 Myotis myotis (Großes Mausohr)<br />
Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />
(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) <strong>und</strong> LANUV NRW)<br />
Das Große Mausohr ist die größte mitteleuropäische Fledermausart. Große Mausohren sind<br />
Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaften mit einem hohen Wald- <strong>und</strong><br />
Gewässeranteil leben. Die Jagdgebiete liegen meist in geschlossenen Waldgebieten. Bevorzugt<br />
werden Altersklassen-Laubwälder mit geringer Kraut- <strong>und</strong> Strauchschicht <strong>und</strong> einem<br />
hindernisfreien Luftraum bis in 2 m Höhe (z. B. Buchenhallenwälder). Seltener werden auch<br />
andere Waldtypen oder kurzrasige Grünlandbereiche bejagt. Im langsamen Jagdflug werden<br />
Großinsekten (v. a. Laufkäfer) direkt am Boden oder in Bodennähe erbeutet. Die individuellen<br />
Jagdgebiete der sehr standorttreuen Weibchen sind 30 - 35 ha groß. Sie liegen innerhalb<br />
eines Radius von meist 10 (max. 25) km um die Quartiere <strong>und</strong> werden über feste Flugrouten<br />
(z. B. lineare Landschaftselemente) erreicht. Die traditionell genutzten Wochenstuben werden<br />
Anfang Mai bezogen <strong>und</strong> befinden sich auf warmen, geräumigen Dachböden von Kirchen,<br />
Schlössern <strong>und</strong> anderen großen Gebäuden. Die Standorte müssen frei von Zugluft <strong>und</strong> ohne<br />
Störungen sein. Ab Ende Mai/Anfang Juni kommen die Jungen zur Welt. Ab Anfang August<br />
lösen sich die Wochenstuben wieder auf.<br />
Als Winterquartiere werden unterirdische Verstecke in Höhlen, Stollen, Eiskellern etc. aufgesucht.<br />
Hier bevorzugen die Tiere wärmere Bereiche mit 2 - 10 °C <strong>und</strong> mit einer hohen Luftfeuchte.<br />
Die Winterquartiere werden ab Oktober bezogen <strong>und</strong> im April wieder verlassen. Bei<br />
ihren Wanderungen zwischen Sommer- <strong>und</strong> Winterquartier legen die Tiere meist geringe<br />
Entfernungen unter 50 (max. 390) km zurück.<br />
In Rheinland-Pfalz ist das Große Mausohr landesweit verbreitet. Der Schwerpunkt liegt am<br />
Mittelrhein (individuenstärkste Wochenstuben), in kühleren Lagen (z. B. Hoher Westerwald)<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für<br />
Gewässerk<strong>und</strong>e<br />
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