Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...
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Gewässer erfolgt meist über die Jungtiere, die bis über 1.000 m weit wandern können. Ausgewachsene<br />
Tiere sind dagegen sehr standorttreu <strong>und</strong> weisen einen eingeschränkten Aktionsradius<br />
von nur 10-150 m (max. > 2 km) auf.<br />
In Rheinland-Pfalz liegt der Schwerpunkt der Verbreitung in den Mittelgebirgen. Der Erhaltungszustand<br />
im <strong>FFH</strong>-Gebiet „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren Mosel“ ist im Standard-Datenbogen<br />
mit B „gut“ angegeben.<br />
Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />
Für die Gelbbauchunke geeignete Laichgewässer sind nach der für die UVU durchgeführten<br />
Biotoptypenkartierung (FROELICH & SPORBECK 2006) im inneren Untersuchungsgebiet nicht<br />
vorhanden. Aufgr<strong>und</strong> fehlender Kleingewässer stellt das zu betrachtende Gebiet weder<br />
Reproduktions- noch Aufenthaltsraum dar. Auch zur Überwinterung ist dieses Gebiet wegen<br />
fehlender Strukturen kaum geeignet. Somit sind keine negativen Auswirkungen auf den<br />
Erhaltungszustand der Art <strong>und</strong> auch keine hieraus resultierenden erheblichen Beeinträchtigungen<br />
des <strong>FFH</strong>-Gebiets „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren Mosel“ zu erwarten.<br />
4.2.2.5 Lucanus cervus (Hirschkäfer)<br />
Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />
(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LANUV NRW)<br />
Der Hirschkäfer ist der größte Käfer Europas (Körperlänge der Männchen 30 - 75 mm). Als<br />
Lebensraum nutzt der Hirschkäfer alte Eichen- <strong>und</strong> Eichenmischwälder sowie Buchenwälder<br />
mit einem entsprechenden Anteil an Totholz bzw. absterbenden Althölzern in südexponierter<br />
bzw. wärmebegünstigter Lage. Sek<strong>und</strong>är werden auch alte Parkanlagen, Gärten <strong>und</strong> Obstplantagen<br />
besiedelt. Der Hirschkäfer gilt als ausgesprochen ortstreu <strong>und</strong> zeigt trotz seiner<br />
Flugfähigkeit nur eine geringe Tendenz zur Ausbreitung. Die Ablage der Eier erfolgt in die<br />
Erde an der Außenseite morscher Baumstubben sowie an Wurzeln lebender Bäume (v. a. an<br />
Eichen <strong>und</strong> anderen Laubbaumarten). Entscheidend für die Wahl des Eiablageplatzes sind der<br />
Zersetzungsgrad <strong>und</strong> die Feuchtigkeit des Holzmulms sowie die Anwesenheit spezifischer<br />
Pilze. Die Larven entwickeln sich im modernden Holz <strong>und</strong> benötigen 5 - 6 selten bis 8 Jahre<br />
bis zur Verpuppung, zu der die Larve das Holz verlässt <strong>und</strong> im Erdboden eine „Puppenwiege“<br />
anlegt. Bereits im Herbst schlüpfen die Käfer, verbleiben aber bis zum kommenden<br />
Frühjahr noch im Boden.<br />
Der Erhaltungszustand im <strong>FFH</strong>-Gebiet „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren Mosel“ ist<br />
im Standard-Datenbogen mit A „hervorragend“ angegeben.<br />
Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />
Für den Hirschkäfer geeignete Habitate finden sich im inneren Untersuchungsgebiet nicht.<br />
Möglich wäre ein Vorkommen in Waldgebieten an den Hängen, welche von Störungen durch<br />
Lärm betroffen sein können. Aufgr<strong>und</strong> der relativ großen Entfernung zum Vorhaben ist nicht<br />
mit einer Beeinträchtigung des Hirschkäfers zu rechnen. Somit gibt es keine negativen Auswirkungen<br />
auf den Erhaltungszustand der Art <strong>und</strong> daher auch keine hieraus resultierende<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für<br />
Gewässerk<strong>und</strong>e<br />
Referat U1<br />
<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />
zum Bau der<br />
zweiten Schleuse<br />
Lehmen<br />
BfG-1685<br />
Seite 33