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Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...

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B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Referat U1<br />

<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />

zum Bau der<br />

zweiten Schleuse<br />

Lehmen<br />

BfG-1685<br />

Seite 32<br />

4.2.2.3 Austropotamobius torrentium (Steinkrebs)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LANUV NRW)<br />

Der Steinkrebs ist die kleinste einheimische Flusskrebsart (selten größer als 8 - 10 cm). Steinkrebse<br />

leben in schnell durchströmten, sauerstoffreichen, sommerkühlen Bachoberläufen. Die<br />

Krebse benötigen ein stabiles, kiesig-steiniges Substrat, in das sie sich unter Steinen, Wurzeln<br />

oder Totholz ihre Höhlen graben. Die dämmerungs- <strong>und</strong> nachtaktiven Allesfresser ernähren<br />

sich von kleinen <strong>Wasser</strong>insekten, Aas <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>pflanzen.<br />

Von Oktober bis November paaren sich die Krebse, wobei die Weibchen von den Männchen<br />

mit den Scheren auf den Rücken gedreht werden. Im Mai bis Juni des folgenden Jahres<br />

schlüpfen die Jungkrebse. Sie entwickeln sich noch drei bis vier Jahre bis zur Geschlechtsreife<br />

<strong>und</strong> können bis zu 12 Jahre alt werden.<br />

Der Erhaltungszustand im <strong>FFH</strong>-Gebiet „Moselhänge <strong>und</strong> Nebentäler der unteren Mosel“ ist<br />

im Standard-Datenbogen mit B „gut“ angegeben.<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Beeinträchtigungen<br />

Im Wirkraum des Vorhabens finden sich keine für den Steinkrebs geeigneten Habitate. Eine<br />

Beeinträchtigung ist daher ausgeschlossen.<br />

4.2.2.4 Bombina variegata (Gelbbauchunke, Bergunke)<br />

Beschreibung der Art <strong>und</strong> Vorkommen im Wirkraum des Vorhabens<br />

(Beschreibung der Art zusammengefasst aus LBM (2008) <strong>und</strong> LANUV NRW)<br />

Die Gelbbauchunke ist eine typische Pionierart in dynamischen Lebensräumen. Besiedelt<br />

werden naturnahe Bach- <strong>und</strong> Flussauen, Sand- <strong>und</strong> Kiesabgrabungen, Steinbrüche sowie<br />

Truppenübungsplätze. Als Laichgewässer werden sonnenexponierte Klein- <strong>und</strong> Kleinstgewässer<br />

genutzt, die oft nur temporär <strong>Wasser</strong> führen. Die Gewässer sind meist vegetationslos,<br />

fischfrei <strong>und</strong> von lehmigen Sedimenten getrübt (z. B. <strong>Wasser</strong>lachen, Pfützen oder mit <strong>Wasser</strong><br />

gefüllte Wagenspuren). Ursprüngliche Laichgewässer sind zeitweise durchflossene Bachkolke,<br />

Quelltümpel, Überschwemmungstümpel in Auen oder Wildschweinsuhlen. Als Landlebensraum<br />

dienen lichte Feuchtwälder, Röhrichte, Wiesen, Weiden <strong>und</strong> Felder. Während der<br />

trocken-warmen Sommermonate werden innerhalb des Landlebensraumes liegende Gewässer<br />

als Aufenthaltsgewässer genutzt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Biologie ist die Gelbbauchunke an schnell wechselnde Lebensbedingungen<br />

hervorragend angepasst. Die gesamte Fortpflanzungsphase der vor allem tagaktiven Tiere<br />

reicht von April bis August. In dieser Zeit können die Weibchen in Abhängigkeit von ergiebigen<br />

Regenfällen ein bis mehrere Male Eier ablegen. Innerhalb weniger Wochen verlassen<br />

die Jungtiere bis zum Spätsommer (August/September) das Gewässer. Auch die Alttiere<br />

suchen ab August die Landlebensräume zur Überwinterung auf. Die Besiedlung neuer

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