Anlage 8 FFH-Verträglichkeit - Wasser- und Schifffahrtsdirektion ...
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Bundesanstalt für Gewässerkunde Referat U1 FFH-Verträglichkeitsuntersuchung zum Bau der zweiten Schleuse Lehmen BfG-1685 Seite 14 > Hochflutsande > Kiese der Mosel-Niederterrasse > Felsgestein (Schiefer) Der vor Beginn der Arbeiten in einer Mächtigkeit bis zu 0,5 m abzuschiebende Oberboden spiegelt normalerweise hinsichtlich seines Schadstoffgehaltes den Einfluss der Mosel wieder - in anderen Moselabschnitten werden Erhöhungen der Blei-, Zink- sowie PAK-Gehalte gemessen. Trotzdem wird der Oberboden innerhalb der Moselniederung wieder angedeckt, da diese spezifischen Schadstoffbelastungen immer wieder vorkommen können. Das Baggergut wurde anhand von 12 Mischproben aus den Aufschlussbohrungen BKF003, 004, 006, 007, 009.1, 011b, 013, 016, 027 und 028 aus einer Tiefe von 0 bis 6,4 m analysiert (siehe Anlagen zur UVU (BFG 2010)). Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass mit Ausnahme eines durch eine Altlast geprägten Bereichs (um die Bohrungen BKF 003, 004, 009.1 und 0011b) das anfallende Baggergut entsprechend LAGA TR Boden verwertet werden kann. Ein großer Teil der Proben hält die Einstufung Z0 bzw. Z0* ein. Der isoliert auftretende PAK-Gehalt >Z2 in Bohrung 13 (0,0 - 0,6 m Tiefe) ist vor oder während der Baumaßnahme noch zu überprüfen. Wird der erhöhte TOC-Gehalt der Oberbodenproben nicht berücksichtigt, ist der Oberboden aufgrund seines PAK-Gehaltes in die Klasse Z2 einzustufen. Gemäß BBodenSchV halten die Oberboden-Mischproben der Teilflächen TF1 und TF3 die Vorsorgewerte ein, die der Teilflächen TF2 und TF4 aufgrund von erhöhten PAK-Gehalten dagegen nicht. Erhöhte PAK-Gehalte treten in den Talauen von Saar und Mosel unterhalb der Saarmündung aufgrund des Vorkommens von Steinkohlepartikeln häufig auf (SGD NORD 2008). Im Rahmen des Forschungsprojektes „Abschätzung des Gefährdungspotentials in Rheinland- Pfalz durch PAK in kontaminierten Ufersedimenten am Beispiel der Mosel“ wurde nachgewiesen, dass eine Gefährdung des Grundwassers durch die an Kohlepartikel fest gebundenen PAK nicht auftritt. Aus diesem Blickwinkel kann neben dem als Z0 und Z0* bewerteten Material auch das anfallende Baggergut (inklusive des Oberbodens) mit ausschließlichen PAK- Erhöhungen im Mosel- und Saartal bodenähnlich verwertet werden. Der durch die Altlast charakterisierte Teilbereich südlich der Staustufe sollte zusammen mit dem zum jetzigen Zeitpunkt unklaren Kupfergehalt der BKF 006 im Tiefenbereich von 1,00 - 1,75 m (Z2) vor oder während der Bauphase eingegrenzt, verifiziert und separiert werden. Die Bewertung der leicht erhöhten Gehalte von Arsen im Feststoff (BKF 027), Kupfer im Eluat (BKF 016 und BKF 028) sowie Sulfat im Eluat (BKF 0013) deuten unter Zugrundelegung der Gesamtanalyse auf ein regional/ geogen bedingtes Background-Szenario hin, was bei der Festlegung der Verwertungswege Berücksichtigung finden sollte. Auch ohne chemische Untersuchung kann festgestellt werden, dass aufgrund ihrer geogenen Bildung im Erdaltertum die Schadstoffgehalte der Festgesteine lediglich im Rahmen der
geochemischen Backgroundgehalte für solche Gesteine schwanken. Sie können somit ohne weiteres der LAG-Klasse Z0 zugeordnet werden. Verbringungskonzept Von Seiten des TdV wird ein unmittelbares Verwenden des Gesamtbaggergutes angestrebt. Es werden 110.000 m³ der insgesamt 240.000 m³ Baggermassen für die spätere Bauwerkshinterfüllung und Geländeangleichung benötigt. Bezüglich der restlichen 130.000 m³ Bodenmassen wird im Vorfeld der Baumaßnahme erkundet, ob sich eine Möglichkeit der unmittelbaren Verwendung als Wirtschaftsgut in der näheren Umgebung ergibt. Sollte dies nicht möglich sein, werden die Bodenmassen auf Schiffe geladen und auf dem Wasserweg an die Saar, zur Umschlagstelle im Schleusenkanal Kanzem transportiert, dort auf LKW umgeschlagen und zur WSV-eigenen Aufhöhungsfläche „AF Biebelhausen“ transportiert und dort eingebaut. Dort ist Material bis zu den Z1.2-Gehalten im Feststoff zugelassen. Bei Überschreitung der Z1.2-Werte bis maximal zu den Z2-Werten sind die diesbezüglichen Eluatgehalte zu Rate zu ziehen. Für den Fall, dass diese nicht erhöht sind, kann dann auch Baggergut bis zu den Z2-Werten (Feststoff) zur Aufhöhung gelangen. Bei Überschreitung der Z2-Werte werden diesbezügliche Teilmengen auf einer abfallrechtlich zugelassenen Deponie beseitigt. Bundesanstalt für Gewässerkunde Referat U1 FFH-Verträglichkeitsuntersuchung zum Bau der zweiten Schleuse Lehmen BfG-1685 Seite 15
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<strong>FFH</strong>-<strong>Verträglichkeit</strong>suntersuchung<br />
zum Bau der<br />
zweiten Schleuse<br />
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BfG-1685<br />
Seite 14<br />
> Hochflutsande<br />
> Kiese der Mosel-Niederterrasse<br />
> Felsgestein (Schiefer)<br />
Der vor Beginn der Arbeiten in einer Mächtigkeit bis zu 0,5 m abzuschiebende Oberboden<br />
spiegelt normalerweise hinsichtlich seines Schadstoffgehaltes den Einfluss der Mosel wieder<br />
- in anderen Moselabschnitten werden Erhöhungen der Blei-, Zink- sowie PAK-Gehalte<br />
gemessen. Trotzdem wird der Oberboden innerhalb der Moselniederung wieder angedeckt, da<br />
diese spezifischen Schadstoffbelastungen immer wieder vorkommen können.<br />
Das Baggergut wurde anhand von 12 Mischproben aus den Aufschlussbohrungen BKF003,<br />
004, 006, 007, 009.1, 011b, 013, 016, 027 <strong>und</strong> 028 aus einer Tiefe von 0 bis 6,4 m analysiert<br />
(siehe <strong>Anlage</strong>n zur UVU (BFG 2010)).<br />
Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass mit Ausnahme eines durch eine Altlast geprägten<br />
Bereichs (um die Bohrungen BKF 003, 004, 009.1 <strong>und</strong> 0011b) das anfallende Baggergut<br />
entsprechend LAGA TR Boden verwertet werden kann. Ein großer Teil der Proben hält die<br />
Einstufung Z0 bzw. Z0* ein. Der isoliert auftretende PAK-Gehalt >Z2 in Bohrung 13<br />
(0,0 - 0,6 m Tiefe) ist vor oder während der Baumaßnahme noch zu überprüfen.<br />
Wird der erhöhte TOC-Gehalt der Oberbodenproben nicht berücksichtigt, ist der Oberboden<br />
aufgr<strong>und</strong> seines PAK-Gehaltes in die Klasse Z2 einzustufen. Gemäß BBodenSchV halten die<br />
Oberboden-Mischproben der Teilflächen TF1 <strong>und</strong> TF3 die Vorsorgewerte ein, die der Teilflächen<br />
TF2 <strong>und</strong> TF4 aufgr<strong>und</strong> von erhöhten PAK-Gehalten dagegen nicht.<br />
Erhöhte PAK-Gehalte treten in den Talauen von Saar <strong>und</strong> Mosel unterhalb der Saarmündung<br />
aufgr<strong>und</strong> des Vorkommens von Steinkohlepartikeln häufig auf (SGD NORD 2008). Im<br />
Rahmen des Forschungsprojektes „Abschätzung des Gefährdungspotentials in Rheinland-<br />
Pfalz durch PAK in kontaminierten Ufersedimenten am Beispiel der Mosel“ wurde nachgewiesen,<br />
dass eine Gefährdung des Gr<strong>und</strong>wassers durch die an Kohlepartikel fest geb<strong>und</strong>enen<br />
PAK nicht auftritt. Aus diesem Blickwinkel kann neben dem als Z0 <strong>und</strong> Z0* bewerteten<br />
Material auch das anfallende Baggergut (inklusive des Oberbodens) mit ausschließlichen<br />
PAK- Erhöhungen im Mosel- <strong>und</strong> Saartal bodenähnlich verwertet werden.<br />
Der durch die Altlast charakterisierte Teilbereich südlich der Staustufe sollte zusammen mit<br />
dem zum jetzigen Zeitpunkt unklaren Kupfergehalt der BKF 006 im Tiefenbereich von 1,00 -<br />
1,75 m (Z2) vor oder während der Bauphase eingegrenzt, verifiziert <strong>und</strong> separiert werden.<br />
Die Bewertung der leicht erhöhten Gehalte von Arsen im Feststoff (BKF 027), Kupfer im<br />
Eluat (BKF 016 <strong>und</strong> BKF 028) sowie Sulfat im Eluat (BKF 0013) deuten unter Zugr<strong>und</strong>elegung<br />
der Gesamtanalyse auf ein regional/ geogen bedingtes Backgro<strong>und</strong>-Szenario hin, was<br />
bei der Festlegung der Verwertungswege Berücksichtigung finden sollte.<br />
Auch ohne chemische Untersuchung kann festgestellt werden, dass aufgr<strong>und</strong> ihrer geogenen<br />
Bildung im Erdaltertum die Schadstoffgehalte der Festgesteine lediglich im Rahmen der