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KUB 07.03 Peter Zumthor Bauten und Projekte 1986 – 2007

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Nicole Six <strong>und</strong> Paul Petritsch<br />

Ohne Titel | 2005<br />

216 DVDs, je 115 min.,<br />

6 Projektoren, 6 Leinwände 3 x 4 m<br />

Installationsansichten Kunsthaus Bregenz<br />

Fotos © o. Adolf Bereuter, u. Markus Tretter<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Zumthor</strong><br />

<strong>Bauten</strong> <strong>und</strong> <strong>Projekte</strong> <strong>1986</strong> <strong>–</strong> <strong>2007</strong><br />

Die Ausstellung im Kunsthaus Bregenz umfasst <strong>Peter</strong> <strong>Zumthor</strong>s<br />

<strong>Bauten</strong> <strong>und</strong> <strong>Projekte</strong> von <strong>1986</strong> bis <strong>2007</strong>. Auf vier Ausstellungsebenen<br />

werden hierzu Materialien zum Entstehungsprozess,<br />

Werkpläne, Modelle <strong>und</strong> Detailpläne <strong>und</strong> fast alle in diesen Jahren<br />

realisierten <strong>Bauten</strong> in einer Filminstallation der Künstler Nicole<br />

Six <strong>und</strong> Paul Petritsch gezeigt.<br />

Den Auftakt der Ausstellung bilden verschiedene Großmodelle<br />

im Erdgeschoss, darunter das zum Kunsthaus Bregenz, zum<br />

Kunstmuseum Kolumba <strong>und</strong> zur Feldkapelle Bruder Klaus. Nach<br />

der Filminstallation im 1. <strong>und</strong> 2. Stockwerk folgen als Abschluss<br />

im dritten, in einer Art Arbeitsstudio präsentiert, Materialien <strong>und</strong><br />

Arbeitsmodelle zu <strong>Projekte</strong>n <strong>und</strong> <strong>Bauten</strong> auf langen Arbeitstischen<br />

<strong>und</strong> Podesten. Verantwortlich für die Auswahl <strong>und</strong> Präsentation<br />

im Erdgeschoss <strong>und</strong> im dritten Obergeschoss sind <strong>Peter</strong> <strong>Zumthor</strong><br />

<strong>und</strong> Thomas Durisch, mit dem eine langjährige enge Zusammenarbeit<br />

bestand <strong>und</strong> der Kurator für diesen Teil der Ausstellung ist.<br />

Dieser Teil der Schau bietet damit den »inneren Blick« auf die Denk-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsweise des Architekten. Die Filminstallation hingegen<br />

zeigt als autonome künstlerische Arbeit den externen Blick<br />

speziell auf die realisierten <strong>Bauten</strong>.<br />

Diese filmische Form der Zusammenarbeit mit Künstlern als<br />

zentrale Idee der Ausstellung war der Wunsch <strong>Peter</strong> <strong>Zumthor</strong>s.<br />

Ihm Nicole Six <strong>und</strong> Paul Petritsch vorzuschlagen, geschah im Vertrauen<br />

auf ihre künstlerische Nähe im Werkansatz zu Gr<strong>und</strong>fragen<br />

der Architektur, besonders der Bedeutung von Raum <strong>und</strong> Zeit. Die<br />

Arbeiten, die sie bekannt gemacht haben, bestehen aus einfachen<br />

Handlungen <strong>und</strong> Eingriffen, die sie mittels Film <strong>und</strong> Video dokumentieren<br />

<strong>und</strong> in Ausstellungen räumlich inszenieren. Vorbilder für<br />

diese konzeptuelle Verknüpfung eines puristischen Rahmenwerks<br />

mit stark emotionalen körperlichen Erfahrungen finden sich in der<br />

Kunst der 60er Jahre etwa bei Bruce Nauman <strong>und</strong> Chris Burden.<br />

Dieses auf wenige Elemente konzentrierte Konzept reduziert<br />

die Rolle des technischen Aufwands bis an die unterste Grenze<br />

der Wahrnehmbarkeit <strong>und</strong> macht damit die unmittelbare sinnliche<br />

Präsenz von Architektur, das Erleben von Raum <strong>und</strong> den Umgang<br />

mit Zeit umso stärker als physisch psychische Erfahrung des Einzelnen<br />

sichtbar. Eine wichtige Arbeit hierfür ist die Filminstallation,<br />

die sie 2005 für die Ausstellung »Tu Felix Austria« im Kunsthaus<br />

Bregenz vor Ort realisierten. Paul Petritsch hielt sich dafür sechs<br />

Tage lang im leeren dritten Obergeschoss des Kunsthauses auf,<br />

von sechs fest installierten Videokameras aus verschiedenen<br />

Richtungen in Augenhöhe <strong>und</strong> in Realzeit gefilmt. Für die Ausstellung<br />

wurde das Filmmaterial später auf Großleinwände projiziert,<br />

die in denselben Blickrichtungen wie die Kameras aufgestellt<br />

waren. Dieses stringente künstlerische Konzept haben Nicole Six<br />

<strong>und</strong> Paul Petritsch direkt auf die Dokumentation <strong>und</strong> Projektion<br />

aller <strong>Zumthor</strong>-<strong>Bauten</strong> angewandt. Wieder sind es sechs Kameras<br />

10 11 <strong>KUB</strong>-Programm <strong>07.03</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Zumthor</strong>

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